Glyphosat-Diskussion

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#291

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 8. Mär 2016, 13:36

misfits hat geschrieben: der Mensch ist aber keine statistische Größe, er ist ein Individuum.
Da hast du wohl Recht. Den Menschen sollte man auch nicht statistisch abbilden. Kaum vorzustellen wie der/die Durchschnittsdeutsche aussehen könnte. :aeh:

Allerdings kann man im Vergleich von statistischen Werten eine Entwicklung ablesen und das ist oft nicht uninteressant.

Man könnte sich zB fragen woran es liegt, dass der durchschnittliche Aufwand für Lebensmittel in 40 Jahren halbiert wurde, nicht beim Individuum sondern in einer Gesellschaft.

Den letztendlich kann Politik oder sonst was nur auf statistische Größen reagieren, wenn die Maßnahmen in der Gesellschaft ankommen sollen, würde man alle 82 Mill Individuen in Deutschland nach ihrer Befindlichkeit fragen müsste man aufhören etwas verändern zu wollen.

Wildmohn

Re: Glyphosat-Diskussion

#292

Beitrag von Wildmohn » Di 8. Mär 2016, 14:04

"Glyphosat steht überraschend auf der Kippe
Die erneute Zulassung des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat wird aller Voraussicht nach vertagt. Einige Länder haben offenbar mehr Vorbehalte als erwartet.
Die Debatte der Europäischen Union (EU) über die weitere Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat ist Insidern zufolge ins Stocken geraten. Entgegen bisheriger Erwartungen werde bei den laufenden Beratungen nicht mehr mit einer Genehmigung gerechnet, sagten zwei EU-Vertreter am Montag. Die Entscheidung falle nicht in dieser Woche, sondern werde vertagt."
Quelle:TSP

Na, das ist doch mal was...

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#293

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 8. Mär 2016, 14:07

Buchkammer hat geschrieben: OK, der Ertrag ist halt in dem Langzeitversuch um 30-35% Prozent niedriger, aber wir produzieren ja auch eine Menge für die Mülltonne. Denke, wenn man da einen Ausgleich schafft und den Verbraucher zum Umdenken anregen kann, fällt das mit der Ertragsminderung nicht mehr so sehr ins Gewicht. Und solange wie die Bauern in Deutschland mit mehr als 40% Einkommenszuschuss am Tropf der EU hängen, zählt das Argument der Ertragseinbußen nicht wirklich.
Wenn man will, kann man sich alles schönrechen... ;)

Die Erträge sind niedriger und die Kosten höher wenn du jetzt alles Agrarausgleichszahlungen und die Extras für Biobauern streichst steigt der Preis für Lebensmittel in irrsinge Höhen.

Das Einkommen eines Biolandwirts wird, auf Grund der noch höhrern Förderungen für den Ökolandbau, zu mehr als 40% aus EU-Geld bestehen.



Wenn du alle Agrarausgleichszahlungen streichst, und das Preisniveau (durch den Weltmarkt) halten willst, ist die Europäische Landwirtschaft größtenteils nicht mehr Konkurrenzfähig zu den Produkten aus den USA, Südamerika und Asien.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#294

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 8. Mär 2016, 14:10

Wildmohn hat geschrieben:"Glyphosat steht überraschend auf der Kippe
Die erneute Zulassung des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat wird aller Voraussicht nach vertagt. Einige Länder haben offenbar mehr Vorbehalte als erwartet.
Die Debatte der Europäischen Union (EU) über die weitere Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat ist Insidern zufolge ins Stocken geraten. Entgegen bisheriger Erwartungen werde bei den laufenden Beratungen nicht mehr mit einer Genehmigung gerechnet, sagten zwei EU-Vertreter am Montag. Die Entscheidung falle nicht in dieser Woche, sondern werde vertagt."
Quelle:TSP

Na, das ist doch mal was...
Na da haben die Proleten mal wieder ganze Arbeit geleistet.
Und solange die Angst geschürt und mit völlig nichtssagende Untersuchungen Hysterie verbreitet

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Re: Glyphosat-Diskussion

#295

Beitrag von zaches » Di 8. Mär 2016, 14:14

die Proleten
wer ist das?
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

www.hilshof.de

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Re: Glyphosat-Diskussion

#296

Beitrag von emil17 » Di 8. Mär 2016, 17:46

Ölkanne hat geschrieben: Die Erträge sind niedriger und die Kosten höher
Wenn du alle Agrarausgleichszahlungen streichst, und das Preisniveau (durch den Weltmarkt) halten willst, ist die Europäische Landwirtschaft größtenteils nicht mehr Konkurrenzfähig zu den Produkten aus den USA, Südamerika und Asien.
Genau diese Einstellung wird unsere Umwelt und unsere Gesellschaft nachhaltig ruinieren. Sie ist schon feste daran.
Wenn wir Glyphosat als Produktionsverbilligungsmittel bezeichnen, dann wird sofort klar, warum das nicht giftig sein darf.
Das Ganze nennt sich Raubbau - keiner ist schuld daran und keiner will es, denn alle sind Opfer "des Marktes".
Typisch auch die Haltung mancher Diskussionsteilnehmer hier (Kanne ...), dass das als Naturgesetz gilt und nicht mal in Frage gestellt werden darf. Damit hat es aber den Charakter eines Dogmas.
Für mich gehört das Ganze in die Gleiche Kategorie wie Billigtextilien aus Fernost. Hauptsache billig, alles andere muss man sich nicht interessieren für.
Verantwortungsvoller Umgang mit solchen Sachen wie Glyphosat bedeutet nicht, es rechnet sich im Betrieb und das Amt XY hat bestätigt dass es nichts macht, also was habt ihr denn?

Vor Gericht gilt der altbewährte Grundsatz, dass, wer ein finanzielles Interesse an einem Verfahren hat oder persönlich mit einem Beteiligte verbandelt ist, in den Ausstand zu treten hat. Bei Expertisen für Produktionshilfsstoffe (worunter man auch Pflanzenschutzmittel stellen kann) ist das offenbar nicht so.

Eine weitere Bitte hätte ich an alle, die mit "sachlichen" Vergleichen daherkommen:
Es gibt zu jedem Gift ein noch giftigeres Zeug und es gibt selbstverständlich auch Naturstoffe, die hochgiftig sind.
Wer das durcheinanderbringt oder als Argument gegen oder für die bedenkenlose Verwendung von irgendwelchen Substanzen benutzt, der hat etwas grundlegendes nicht richtig verstanden.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#297

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 8. Mär 2016, 17:47

zaches hat geschrieben:
die Proleten
wer ist das?
-Greenpeace
-Das Umwelt-"Institut" (das kein Institut ist)
- die taz

und Konsorten

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Re: Glyphosat-Diskussion

#298

Beitrag von Reisende » Di 8. Mär 2016, 17:54

schade ölkanne, jetzt verlässt du dein bisheriges, sachliches niveau.
mit völlig nichtssagende Untersuchungen Hysterie verbreitet
wie kommst du auf sowas? bist du wissenschaftler und kannst das seriös beurteilen? und hast du dich mal gefragt - und zwar für beide seiten - cui bono?
wem nützt eine erneute zulassung?
wem nützt ein verbot?

wenn du dir das beantwortest, kommst du von selbst drauf, wer hier glaubwürdiger ist!
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#299

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 8. Mär 2016, 17:56

Hauptsache billig
Die "Geiz-Geil-Mentalität" hat nicht die Landwirtschaft als Ursache.

Wenn der Landwirt pro dt nicht 12-15€ sonder 25-35€ bekommen würde, würde sicher nicht mehr so viel behandelt werden, weil es sich nicht mehr lohnt zu spritzen.
Aber z.Z. ist Masse Klasse und so wird man versuchen immer so viel wie möglich zu ernten, denn nur dann rechnet sich der Aufwand.
Und um das zu schaffen (100-110dt/ha Weizen und Gerste im Optimalfall) ist es unumgänglich seine Pflanzen zu schützen.
Verantwortungsvoller Umgang mit solchen Sachen wie Glyphosat bedeutet nicht, es rechnet sich im Betrieb und das Amt XY hat bestätigt dass es nichts macht, also was habt ihr denn?
sondern?
schade ölkanne, jetzt verlässt du dein bisheriges, sachliches niveau.
Richtig.
Weil mir dieses ewige rumgehändel gehörig auf den Sack geht!

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Re: Glyphosat-Diskussion

#300

Beitrag von Steinbock » Di 8. Mär 2016, 18:03

Hier ist ein Dokument über die Herabstufung von Glyphosat von möglicherweise krebserregend für Menschen ("Possible Human Carcinogen" - Klasse C) zu "nicht einstufbar in eine Karzinogenitäts-Klasse" ("Not Classifiable as to Human Carcinogenicity" - Klasse E):

GLYPHOSATE FACTSHEET
http://environmentalcommons.org/glyphosate.pdf

Hier ist die (englische) Erläuterung der Krebs-Klassifikationsstufen:

Standard US EPA Cancer Classification
http://www.greenfacts.org/glossary/def/ ... fication.h

Diese Herabstufung (von Klasse C auf D, dann auf E) passierte allerdings schon in den Jahren 1985 bis 1991! Das Ganze geht zurück auf eine Langzeitstudie(!) mit Ratten aus dem Jahr 1981 (durch oder im Auftrag von Monsanto?), was hier genau beschrieben ist:
OCT 30 1991
Memorandum
Subject: Second Peer Review of Glyphosate
D. Evaluation of Carcinogenicity Data
1. Lankas, G. P. December 23, 1981. A Lifetime Study of Glyphosate in Rats. Unpublished report No. 77-2062 prepared
by BioDynamics, Inc. EPA Acc. Nos. 247617 - 247621. MRID 00093879
a. Experimental Design
The lifetime feeding study in Sprague-Dawley rats at 50/sex/dose was conducted at dietary concentrations of glyphosate of 0,30,100, and 300 ppm. These concentrations were adjusted during the course of the study so that actual doses 0,3,10, and 31 mg/kg/day in males an 0,3,11, and 34 mg/kg/day in females rats were maintained.
https://web.archive.org/web/20150430180 ... 91_265.pdf

Es wurden also damals, vor 35 Jahren, u.a. die gleichen Ratten benutzt, die auch Seralini in seiner Studie benutzte. Allerdings wird hier beschrieben, dass während der Durchführung der Studie die Dosis von Glyphosat in der Nahrung oder im Trinken auf etwa ein Zehntel(!) reduziert wurde. Die Gründe dafür werden in diesem Dokument nicht angegeben.

Man muss natürlich dazu sagen, dass die Zusatzstoffe des Totalherbizids Roundup wesentlich giftiger sind als Glyphosat selber. Zudem gibt es inzwischen auch wieder wesentlich giftigere zugelassene Pestizide in aller Welt als Glyphosat. Aber ich denke, dass man mindestens ein Zeichen setzen muss.
Im übrigen ist es so, dass Pestizide das Leben nicht etwa vereinfachen, sondern erschweren (Stichwort Superunkräuter).

Hier ein Text über die Vermehrung der Baumwoll-Schädlinge in Zentralamerika zusammen mit der Vermehrung der Pestizide:
Which Came First - Pests, or Pesticides?
Juni 2008
https://web.archive.org/web/20080626115 ... pesticides

Die grüne (Gentechnik)Revolution ist gescheitert. Weder in Hinsicht der Erträge, noch in Hinsicht von Einsparungen konnte die grüne Gentechnik ihre Versprechungen halten.

Die Landwirte Joseph Braun, Friedrich Wenz, Gabe Brown, Paul Kaiser und andere zeigen, dass man mit Hilfe der Bio-Landwirtschaft sehr wohl die Menschheit ernähren kann - und zwar zu niedrigeren Preisen!

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