Glyphosat-Diskussion

Wildmohn

Re: Glyphosat-Diskussion

#231

Beitrag von Wildmohn » Sa 5. Mär 2016, 22:19

Ölkanne hat geschrieben:Gehen da wem die Argumente aus? ;) :lol:
Nö @Ölkanne, habe u.a. viele Jahre als Ausbilder für sozialbenachteiligte Jugendliche gearbeitet.
Da lernt man eines: Abwarten, Verständnis und Geduld.
Ich habe übrigens immer den Großteil der Azubis durch die Prüfung gebracht... ;)

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#232

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 5. Mär 2016, 22:31

Reisende hat geschrieben:"da ist eh überall gift, dann kommt es auf meinen giftausstoss auch nicht mehr an"
ist allerdings auch kein argument. :dreh:

willst du das, was ist, verbessern, oder nicht?
Nicht das es nichts ausmacht, das wäre falsch

aber wenn dann sollte man überall mit dem selben maßmessen

centauri

Re: Glyphosat-Diskussion

#233

Beitrag von centauri » So 6. Mär 2016, 09:57

Eben. :)
Unser Kleinbauer hier um die Ecke (ich sage mal Kleinbauer weil er nur 800 ha hat) der auch alle chemischen Register auf seinen Feldern zieht, der hat sich am Mittwoch ein
Bioschwein gekauft und verwurstet. Er sagte nur, "den Mist was die anderen produzieren kannste nicht in die Pfanne hauen"! :haha:
Das ist mal eine Einsicht. :platt:

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Re: Glyphosat-Diskussion

#234

Beitrag von Rohana » So 6. Mär 2016, 11:00

Nuja, zwischen Ackerbau und Schweinemast sind noch n paar Unterschiede. Fängt bei der Haltung an und hört bei der Fütterung auf... is doch legitim?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#235

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 6. Mär 2016, 11:14

Tut mir leid, Ölkanne, dass ich jetzt ein posting von dir nehme, um zu antworten - es ist da halt alles so schön auf einem Fleck..
Also ich meine jetzt nicht dich persönlich, mit meinen Antworten, ok? :flag:
Ölkanne hat geschrieben:Deutschlands 12mio ha werden nur von hobbymenschen bewirtschaftet die auf den wirtschaftlichen Erfolg nicht angewiesen sind, weil sie ja noch eine stelle in der Verwaltung haben
hm...
Wir leben unterm Existenzminimum, haben keinen fixen job - schon gar nicht in der Verwaltung, aber wir haben uns verschuldet um (die Formulierung hab ich von jemand anderem aus dem Forum gestohlen) ein Grundstück freizukaufen. Wir versuchen natürlich, von dort so viel wie irgend geht auch zu ernten.

"Jede Erdbeere, die bei mir im Garten wächst, muss nicht aus dem spanischen Glashaus nach Wien gekarrt werden".

Aber Gift kommt mir keines hin!!
Viel zu sehr liebe ich die ganzen Wildtiere und -pflanzen, die bei uns wachsen (und wir nutzen sie auch - Wildkräuter statt Pillen aus der Drogerie, Bachflohkrebse für lecker Suppengeschmack, Schleihen werden sich hoffentlich vermehren... Wir haben auch schon überlegt, wie das wäre, wenn wir Eichhörnchen fangen und essen :duckundweg:
(weil die uns die besten Nüsse stehlen).

Die Landwirte der Gegend haben fast alle ihre Äcker an einen Großen verpachtet (leben also vom Zins, oder?), niemand außer den "Hobbiisten aus der Stadt" hat noch Hühner, große Tiere sowieso nicht, eine einzige Schafherde gibt es noch Gott sei Dank!!
Sonst wächst auf den Äckern jedes Jahr was anderes - darüber bin ich sehr froh!! nicht jedes Jahr Mais! :daumen:
Die Walnüsse, wo noch jeder Hof einen oder zwei alte Bäume haben, werden nicht aufgeklaubt, weil sie "schmutzig sind". ditto die Zwetschken, die soooo nerven, weil sie Wespen anziehen...
Da ernten nur die Hobbiisten aus der Stadt.....
alles bio :michel:
weil sich der Aufwand -geldlich- nicht lohnt

???

Ja, ich hatte in meinem posting auch erwähnt, dass am Ende alle von der Landwirtschaft leben, weil die eben Lebensmittel erzeugt.
Aber dass ein Einzelmensch nicht die Wahl hätte vom Bauernberuf zu einem anderen zu wechseln, stimmt einfach nicht. Und tut mir persönlich weh, die immer schon "Bäurin" als einzigen Berufswunsch hatte.

Und den jetzt mangels Möglichkeiten auf unserem Hobby-Grundstück auslebt, soweit es eben geht.
Mir ist ein Unkrautvertilgungsmittel noch nie abgegangen. :im:
wahrscheinlich, weil alles bei uns zu klein ist.
Wenn wir überleben müssten, gäbe es wahrscheinlich vor allem Erdäpfel (und Roggen). Braunfäule gibt es bei uns nicht! Glück!!! wahrscheinlich weil es so kühl ist - ?
Ölkanne hat geschrieben:auch wenns etwas sentimental und unsachlich wird:
nee, scheint mir nicht so, sind Tatsachen - ??
Ölkanne hat geschrieben:
Auch andere müssen sich irgendeinen job suchen und so das tägliche Essen verdienen.
Wer macht den das essen das bei uns auf den Teller kommt?
Ohne Landwirtschaft wäre das leere Supermarktregal noch nicht mal gebaut....
Mein Mann hat früher auf dem Bau gearbeitet. Also ich weiß schon, wer die Supermarktregale baut.
Und kein Bauer gab ihm einfach so Essen, er musste immer dafür Geld hergeben - in so einem System leben wir halt.

Trotzdem halte ich es für ein Unding, Gifte zu verteilen, um Gewinn zu machen.
nicht nur Glyphosat übrigens!
Wir kaufen, wo geht regional und bio.
darf ich also meckern?? :aeh:

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Re: Glyphosat-Diskussion

#236

Beitrag von unkrautaufesserin » So 6. Mär 2016, 11:48

Als ich so alt wie Ölkanne war, sang Michael Jackson "Im starting with the man in the mirror", das hat mich zum Nachdenken gebracht. Und Nachdenken verändert, ich kann nur nachdrücklich davor warnen!

Kann ich als 16jährige Pflegeschülerin etwas gegen die Mißstände in deutschen Krankenhäusern tun? Wohl eher nicht. Aber ich kann der Omi tröstend zureden, während ich ihr zum dritten Mal die Bettwäsche wechste, oder vor Dienstschluß noch mal durchgehen und mich von meinen Patienten verabschieden. Dann fühlen sie sich als Menschen ernstgenommen und nicht zum Mobiliar gehörig.

Kann ich etwas gegen Bevölkerungsschwund und demografischen Wandel tun? OK, ich bin gerade mit dem 8. Kind schwanger, aber das rettet Deutschlands Rentensystem nicht. Es gleicht nicht einmal aus, was an Kindern von meinen kinderlosen Freundinnen und Cousinen feht. Trotzdem werden meine Kinder wohl hauptsächlich deren Renten bezahlen...

Kann ich etwas gegen den Müllteppich in den Weltmeeren tun, gegen Artensterben und Klimaerwärmung? Ich bin nur ein einzelnes Menschlein und fühle mich manchmal sehr hilflos. Letztlich kann ich die Welt nicht retten, ich kann nur auf meiner Ecke helfen, daß es nicht schlimmer wird. Ich vermeide Plastikverpackungen wo es geht, und recycle sie auch z.B. als Pflanzgefäße, trotzdem haben wir alle 2 Wochen zwei 120l-Tonnen voll... von 10 Personen.
Unsere Kleinkläranlage funktioniert stromlos und wartungsfrei, das war uns den doppelten Kaufpreis wert.
Wie Ina Maka haben wir ein Haus und einen Hektar Grund aus dem System herausgekauft, und auch wenn die Bauern der Umgebung meine Bemühungen belächeln, in meinen Garten kommt kein Gift. Dann ernte ich eben Unkraut und mache Salat daraus, wenn wieder alles zuwächst.
Durch die Kinder leben wir auch unter der Armutsgrenze, auch wenn wir beide geregelter Tätigkeit gegen Lohn nachgehen. Der Liebste erzieht berufsmäßig Kinder, ich betreue nachts Kranke - OK, nicht Vollzeit, aber ich bin über meinem HartzIV-Satz.

Ich denke, sich auf ein : Das machen doch alle, andere machen noch viel schlimmere Sachen, und anders ist es nicht wirtschaftlich ... herauszureden, mag vielleicht bequem für den Einzelnen sein. Aber es führt geradewegs in die Katastrophe - ökologisch, sozial und langfristig gesehen sogar ökonomisch.
Und ja, ich glaube, daß es eine übergeordnete Instanz gibt, vor der ich eines Tages Rechenschaft über alles ablegen muß, was ich getan habe. Und, vielleicht noch schlimmer, was ich nicht getan habe, obwohl ich es hätte tun können, weil es nicht bequem war. :rot:

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Re: Glyphosat-Diskussion

#237

Beitrag von Reisende » So 6. Mär 2016, 12:04

unkrautaufesserin :daumen:

ina maka, was passiert denn deiner meinung nach mit dem land, wenn ein "kleinbauer" aufgibt und den beruf wechselt?
und was glaubst du, für wie viele selbstversorger wie uns der platz insgesamt reichen würde?

auch wenn du
wo geht regional und bio
kaufst, so kannst du deinen standpunkt
Mir ist ein Unkrautvertilgungsmittel noch nie abgegangen.
nur deshalb halten, weil es supermärkte gibt. denn von kartoffeln und aufgeklaubten pflaumen und walnüssen wirst du auf dauer nix werden.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#238

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » So 6. Mär 2016, 12:07

Rohana hat geschrieben:Die Leute, die meinen dass "man" ja auch wunderbar alles ohne "Pestizide" machen könnte, sind nunmal im Regelfall nicht diejenigen, die davon leben (müssen). Sprich, es lässt sich wesentlich leichter meckern und nörgeln als halbwegs sinnvoll umsetzen, sowohl unter wirtschaftlichen als auch gesundheitlichen Aspekten.
Das beantwortet es eigentlich gut.

Aber:
ina maka hat geschrieben:Wenn wir überleben müssten, gäbe es wahrscheinlich vor allem Erdäpfel (und Roggen). Braunfäule gibt es bei uns nicht! Glück!!! wahrscheinlich weil es so kühl ist - ?
Wenn die Krautfäule doch kommt, ist das Kraut schneller weg als du Phytophthora infestans aussprechen kannst.

Baue mal Roggen an, Dresche ihn aus und gibt dann eine Probe zur Untersuchung auf Mycotoxine beim Landhandel ab... :pfeif:

ina maka hat geschrieben:Aber dass ein Einzelmensch nicht die Wahl hätte vom Bauernberuf zu einem anderen zu wechseln, stimmt einfach nicht.
Die Landwirtschaft ist die kapitalintensivste Art Geld zu verdienen, selbst eine Autofabrik auf die Beine zustellen ist im Verhältnis günstiger.

Man kann weder von heute auf morgen ein noch aussteigen.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#239

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 6. Mär 2016, 13:24

Ölkanne hat geschrieben: Baue mal Roggen an, Dresche ihn aus und gibt dann eine Probe zur Untersuchung auf Mycotoxine beim Landhandel ab... :pfeif:
das klingt für mich jetzt so, als wärst Du der Ansicht, dass der Anbau von Roggen ohne den Einsatz von Fungiziden grundsätzlich zu einem Pilzbefall führt, der die Gesundheit des Verbrauchers mehr schädigt, als das Fungizid - ist das so (dass dies Deine Ansicht ist)?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#240

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 6. Mär 2016, 13:38

Reisende hat geschrieben:unkrautaufesserin :daumen:
ja!! :daumen: :)
Reisende hat geschrieben:ina maka, was passiert denn deiner meinung nach mit dem land, wenn ein "kleinbauer" aufgibt und den beruf wechselt?
Das seh ich ja in der Umgebung immer immer wieder, und es macht mich traurig...
Dann wird "Gift gespritzt" .....
(wenn ein großer Agrarbetrieb alles aufkauft)

Sonst wird umgewidmet, zugebaut, Vergnügungsparks gemacht, manchmal gibt es auch Flächenstillegungen und über die bin ich persönlich sehr froh, weil ich es einfach so miterlebe, dass das echte Erholungsgebiete werden für Natur und Mensch - jetzt, hier bei uns und zumindest kurzfristig (länger durfte ich sowas noch nicht beobachten)
Reisende hat geschrieben:und was glaubst du, für wie viele selbstversorger wie uns der platz insgesamt reichen würde?
keine Ahnung - wüßte ich auch gerne.
Aber ich weiß, dass Bio-Landwirtschaft funktioniert und nicht nur "für Reiche", habe selber auf Bio-Höfen gearbeitet, da gibt es halt mehr zu tun, aber ES GEHT !!!

ist doch eigentlich was schönes? :)

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