Naja, ich würde sagen das kommt auf die Größe des Gemüsegartens an. Ich verbringe in der Saison nahezu meine gesamte Freizeit im Garten, und der hat gerademal 400 qm. Ich muss dazu sagen, soviel Freizeit hat man neben 2 Kindern und Job nicht, aber es sind sicher mehr als ein paar Minuten am Tag.
Was du schreibst, KEF, klingt nicht gut. Ich kann mir vorstellen dass dir da so langsam die Lust vergeht.
Es klingt, als wenn Kulturen die vergleichsweise "einfach" sind, bei dir gut gelingen, während andere die etwas anspruchsvoller sind Probleme machen. Hier einige Gedanken dazu:
Kohl ist eine anspruchsvolle Kultur, braucht viele Nährstoffe und ist anfällig für allerlei Parasiten (weiße Fliege, Kohlweißling). Ein häufiges und generelles Problem in biologisch gepflegten Nutzgärten scheint mir Nähstoffmangel zu sein, auch bei mir ist oft zuwenig Stickstoff verfügbar. Wichtig ist auch Kalium, denn Wirtschaftsdünger (Kompost, Mist) enthalten kaum Kalium. Das Ausbringen von Kalium-Magnesium-Salzen schafft hier Abhilfe. Das Stickstoffproblem ist diffiziler, da grade im Frühling die biologischen Stickstoffdünger (Hornspäne etc.) aufgrund niedriger Bodentemperaturen nicht ausreichend umgesetzt werden. Hornmehl wird etwas schneller pflanzenverfügbar. Ansnosten: Gemüseschutznetze ...
Erdbeeren: Im Freiland oft problematisch, da stark wetterabhängig und von Schnecken geliebt. Es hat Gründe, warum der Erwerbsanbau mehr und mehr in die Folientunnel wandert. Im Freiland ein Glücksspiel, auch bei mir. Ich probiere es jetzt mit einer remontierenden Sorte, denn die Pflanzen nehmen viel Platz weg und brauchen viel Pflege, das ist mir für 3 Wochen Erntezeit deutlich zu viel.
Saatzwiebeln, Möhren: Können sich kaum gegen Beikräuter durchsetzen, sowas geht nur auf wirklich unkrautfreien Flächen.
Zuchini, Kürbisgewächse: Ja, die bekommen Mehltau. Ich schäme mich ein bisschen dafür aber: Bei Zuchini verwende ich nur Hybridsaatgut, die Sorten schmecken mir sehr gut und wachsen vernünftig. Mit offenen Sorten habe ich schlechte Erfahrungen gemacht (sterben sehr schnell).
Salate gingen hier früher, bevor die Sommer so heiß wurden, nur im Schneckenrahmen. Mittlerweile gibts nur noch wenige Schnecken.
Das wird jetzt hier wieder Stürme der Entrüstung auslösen, aber: Vielleicht probierst du es nächstes Jahr bei einigen wenigen Kultur mal mit ein bisschen mineralischem Dünger? Ich habe selber bei Gemüse noch keinen eingesetzt, aber das wirkt wie ein Wunderpulver (ich seh es bei meinen Nachbarn). Nur, um dir die generelle Lust am Gärtnern wiederzubringen?