Projekt Kartoffelacker
Re: Projekt Kartoffelacker
@ Thomas: Danke für Deine Erfahrung. Da wir ungefähr auf der selben Höhe liegen und wohl ähnliches Klima haben, dürften die von Dir angegebenen Sorten auch passen, denn die werden bei uns auch angebaut
@Ölkanne: Der Hafer ist bestens aufgegangen. Die Körner waren sehr fest. Eine Schande, dass ihn niemand haben wollte. Wäre ideal für Hühnerhalter gewesen. Da hätte das Federvieh ordentlich was zu scheren und picken gehabt. So habe ich alles auf die Grüngutdeponie gefahren.
@Ölkanne: Der Hafer ist bestens aufgegangen. Die Körner waren sehr fest. Eine Schande, dass ihn niemand haben wollte. Wäre ideal für Hühnerhalter gewesen. Da hätte das Federvieh ordentlich was zu scheren und picken gehabt. So habe ich alles auf die Grüngutdeponie gefahren.
Re: Projekt Kartoffelacker
Hallo zusammen,
Die liegengebliebenen Haferkörner sind nach dem Abeggen wieder neu aufgegangen und bilden jetzt einen grünen Teppich auf dem Acker. Da ich im letzten Jahr schon Mist eingebracht - und gepflügt habe und der eigentliche Plan war, vor der Kartoffelpflanzung noch einmal zu misten, jetzt folgende Frage:
Sind die Haferpflanzen wie auf dem Foto (aktuelle Ansicht vom Acker) nicht wie eine Art Stickstoff- Gründüngung zu bewerten, sprich: Brauche ich dann überhaupt noch Mist, bzw. habe ich bei der "Gründüngung" nicht den selben Effekt, als wenn ich Senf oder Raps ansäe und diesen einpflüge, so wie die Bauern es machen?
Gruß
Die liegengebliebenen Haferkörner sind nach dem Abeggen wieder neu aufgegangen und bilden jetzt einen grünen Teppich auf dem Acker. Da ich im letzten Jahr schon Mist eingebracht - und gepflügt habe und der eigentliche Plan war, vor der Kartoffelpflanzung noch einmal zu misten, jetzt folgende Frage:
Sind die Haferpflanzen wie auf dem Foto (aktuelle Ansicht vom Acker) nicht wie eine Art Stickstoff- Gründüngung zu bewerten, sprich: Brauche ich dann überhaupt noch Mist, bzw. habe ich bei der "Gründüngung" nicht den selben Effekt, als wenn ich Senf oder Raps ansäe und diesen einpflüge, so wie die Bauern es machen?

Gruß
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Re: Projekt Kartoffelacker
Ja der Hafer kann als Winterbegrünung dienen, allerdings wird dadurch nicht gedüngt sondern nur ein Teil der Nährstoffe organisch gebunden.
Zu spät solltest du den Acker nicht pflügen da der Hafer sonst zu groß ist,
beim Mist sollte man aufpassen da im Ungünstigen Fall die Kartoffeln hinterher nach Mist riechen/schmecken und im Frühsommer wird durch zu großen Hafer und (zu viel) Mist viel zu viel Stickstoff freigesetzt (die Mineralisation setzt bei warmem Wetter "schlagartig" ein) was die Qualität negativ beeinflusst, die Kartoffeln unnötig in Kraut schießen lässt und die Schädlingsanfälligkeit erhöht.
Zu spät solltest du den Acker nicht pflügen da der Hafer sonst zu groß ist,
beim Mist sollte man aufpassen da im Ungünstigen Fall die Kartoffeln hinterher nach Mist riechen/schmecken und im Frühsommer wird durch zu großen Hafer und (zu viel) Mist viel zu viel Stickstoff freigesetzt (die Mineralisation setzt bei warmem Wetter "schlagartig" ein) was die Qualität negativ beeinflusst, die Kartoffeln unnötig in Kraut schießen lässt und die Schädlingsanfälligkeit erhöht.
Re: Projekt Kartoffelacker
- Wann soll ich demnach pflügen? Noch im Herbst, im Winter wenns gefroren hat oder im Frühjahr vor der Bepflanzung?Ölkanne hat geschrieben:Ja der Hafer kann als Winterbegrünung dienen, allerdings wird dadurch nicht gedüngt sondern nur ein Teil der Nährstoffe organisch gebunden.
Zu spät solltest du den Acker nicht pflügen da der Hafer sonst zu groß ist,
beim Mist sollte man aufpassen da im Ungünstigen Fall die Kartoffeln hinterher nach Mist riechen/schmecken und im Frühsommer wird durch zu großen Hafer und (zu viel) Mist viel zu viel Stickstoff freigesetzt (die Mineralisation setzt bei warmem Wetter "schlagartig" ein) was die Qualität negativ beeinflusst, die Kartoffeln unnötig in Kraut schießen lässt und die Schädlingsanfälligkeit erhöht.
- Mit dem Mist habe ich weniger Angst. Ich habe schon bei meinen Eltern einen ganzen Kipper in den Garten gefahren, so dass eine Schicht von bis zu 10 cm alles bedeckt hat. Das habe ich dann mit der Motorhacke gefräst. Das Resultat waren herrlich dicke Kartoffeln und eine Flut großer und wohlschmeckender Tomaten (im Gewächshaus). Nach Mist hat da nichts geschmeckt oder gerochen. Bei meinem neuen Acker geht's mir darum, dass ich den Boden nicht überdünge. Ich sollte wohl mal eine Bodenanalyse durchführen.

Gruß Kai
Re: Projekt Kartoffelacker
Bei schweren Böden ist pflügen Anfang November sinnvoll, da man dann u.u. die Frostgare etwas nutzen kann und Schneckeneier etc. ausgräbt das sie obendrauf verfrieren. Bei mittleren bis leichten Böden genüngt eine Frühjahrsfurche.
Wenn du schon eine Bodenprobe ziehst, schicke auch noch eine repräsentative Probe von deinem Mist ein, dann wird ein Schuh daraus
Wenn du schon eine Bodenprobe ziehst, schicke auch noch eine repräsentative Probe von deinem Mist ein, dann wird ein Schuh daraus

Re: Projekt Kartoffelacker
Ich würde dir auch empfehlen, jetzt im späten Herbst zu pfülgen, Ölkanne hat es ja schon gesagt, so kannst du die Frostgare nutzen...
Mit dem Mist würde ich es jetzt auch nicht übertreiben, wenn du auf Nummer sicher gehen willst, ist eine Bodenprobe wohl tatsächlich das richtige
Wir haben das gleiche Kombigerät für unseren Kartoffelacker
Allerdings nutzen wir zum Stecken eine vollautomatische Legemaschine von Hassia, mit dem Kombigerät dauert's entsprechend länger, weil die Arbeitsgeschwindigkeit wesentlich niedriger ist...
Bei der Sorte kannst du dich wirklich austoben, wir leben hier in der nördlichen Oberpfalz, auch recht raues Klima...wir haben einen Kartoffelbauern im Dorf der ewig viele Sorten anbaut und auch schon vieles ausprobiert hat, bisher sind sie alle gewachsen.
Unsere persönlichen Favoriten sind Granola (vorw. festkochend), Belana und Bamberger Hörnchen (beide festkochen), wobei wir dieses Jahr nur die beiden letzteren angebaut haben...
Eine Frage an dich:
Du hast geschrieben, dass du nur alle zwei Monate daheim bist.
Die Kartoffeln sind aber relativ pflegeintensiv, zumindest bis das Kraut die Reihen geschlossen hat (hacken, anhäufeln, etc.), übernimmt das dann jemand für dich?
Mit dem Mist würde ich es jetzt auch nicht übertreiben, wenn du auf Nummer sicher gehen willst, ist eine Bodenprobe wohl tatsächlich das richtige

Wir haben das gleiche Kombigerät für unseren Kartoffelacker

Allerdings nutzen wir zum Stecken eine vollautomatische Legemaschine von Hassia, mit dem Kombigerät dauert's entsprechend länger, weil die Arbeitsgeschwindigkeit wesentlich niedriger ist...
Bei der Sorte kannst du dich wirklich austoben, wir leben hier in der nördlichen Oberpfalz, auch recht raues Klima...wir haben einen Kartoffelbauern im Dorf der ewig viele Sorten anbaut und auch schon vieles ausprobiert hat, bisher sind sie alle gewachsen.
Unsere persönlichen Favoriten sind Granola (vorw. festkochend), Belana und Bamberger Hörnchen (beide festkochen), wobei wir dieses Jahr nur die beiden letzteren angebaut haben...
Eine Frage an dich:
Du hast geschrieben, dass du nur alle zwei Monate daheim bist.
Die Kartoffeln sind aber relativ pflegeintensiv, zumindest bis das Kraut die Reihen geschlossen hat (hacken, anhäufeln, etc.), übernimmt das dann jemand für dich?
Re: Projekt Kartoffelacker
Ich habe auch Kartoffeln in einem ähnlich grossen Teilstück. Kann nur die Düngung mit Wolle ans Herz legen - Furche ziehen Wolle hinein, Kartoffeln drauf, Furche zu. Mit Wolle kann man nicht überdüngen, noch dazu hält sie die Wühlmäuse fern.
So arbeitsintensiv find ich es abgesehen davon nicht - einmal legen, einmal anhäufeln und gut.
Meine Kartoffeln haben übrigens eine tolle Konsistenz und schmecken gut - die wenigen Leute, denen ich verkaufe, zahlen daher freiwillig mehr. Liegt meiner Meinung auch an der Wolle.
So arbeitsintensiv find ich es abgesehen davon nicht - einmal legen, einmal anhäufeln und gut.
Meine Kartoffeln haben übrigens eine tolle Konsistenz und schmecken gut - die wenigen Leute, denen ich verkaufe, zahlen daher freiwillig mehr. Liegt meiner Meinung auch an der Wolle.
Re: Projekt Kartoffelacker
Wolle wird in dem Fall ausscheiden, da die Kartoffeln mit einer Legemaschine gesetzt werden sollen...aber wäre wirklich mal interessant und einen Versuch wert, wir hatten dieses Jahr sehr viele Wühlmäuse im Feld...
Hast du selbst Schafe oder woher beziehst du deine Wolle, Adjua?
Wir bearbeiten die Kartoffeln nach dem Legen erst ein- oder zweimal mit dem Striegel, um das aufkeimende Unkraut einzudämmen, dann wird wieder angehäufelt, gehackt, angehäufelt, bei Bedarf nochmal gehackt, und noch ein oder zwei Mal angehäufelt, damit ein ordentlicher Damm entsteht...
Und auch mit dem Kartoffelkäfer hat man ordentlich Arbeit (wenn man ihn denn im Bestand hat), wenn man nicht gerade die Chemiekeule verwenden will, dann sollte man da schon ein Auge drauf haben...
Hast du selbst Schafe oder woher beziehst du deine Wolle, Adjua?
Wir bearbeiten die Kartoffeln nach dem Legen erst ein- oder zweimal mit dem Striegel, um das aufkeimende Unkraut einzudämmen, dann wird wieder angehäufelt, gehackt, angehäufelt, bei Bedarf nochmal gehackt, und noch ein oder zwei Mal angehäufelt, damit ein ordentlicher Damm entsteht...
Und auch mit dem Kartoffelkäfer hat man ordentlich Arbeit (wenn man ihn denn im Bestand hat), wenn man nicht gerade die Chemiekeule verwenden will, dann sollte man da schon ein Auge drauf haben...
Re: Projekt Kartoffelacker
Haldir hat geschrieben:Wolle wird in dem Fall ausscheiden, da die Kartoffeln mit einer Legemaschine gesetzt werden sollen...aber wäre wirklich mal interessant und einen Versuch wert, wir hatten dieses Jahr sehr viele Wühlmäuse im Feld...
Hast du selbst Schafe oder woher beziehst du deine Wolle, Adjua?
Wir bearbeiten die Kartoffeln nach dem Legen erst ein- oder zweimal mit dem Striegel, um das aufkeimende Unkraut einzudämmen, dann wird wieder angehäufelt, gehackt, angehäufelt, bei Bedarf nochmal gehackt, und noch ein oder zwei Mal angehäufelt, damit ein ordentlicher Damm entsteht...
Und auch mit dem Kartoffelkäfer hat man ordentlich Arbeit (wenn man ihn denn im Bestand hat), wenn man nicht gerade die Chemiekeule verwenden will, dann sollte man da schon ein Auge drauf haben...
Ich bekomme die Wolle von grösseren Schafbauern, hier in Tirol muss man sie kaufen, bei euch bekommt man sie wahrscheinlich gratis. Man braucht für 1000m2 schon mindestens 2 grosse Bigbags voll. Ich hab bisher keine Kartoffelkäfer (und wenn ja, werde ich mir Perlhühner anschaffen), und einmal Anhäufeln reicht vollkommen. Wir machen alles mit einer normalen Handhacke.
Wer Probleme mit Unkraut hat, kann sich zusätzlich verdorbene Silage besorgen (oder Heu), da wachsen die Kartoffeln problemlos durch (das Unkraut aber nicht). Einfach Silage ausrollen oder Heu entsprechend aufschichten.
Re: Projekt Kartoffelacker
Das sieht interessant aus. Kann man diese Methode auch für andere Pflanzen verwenden?