Projekt Außenküche - welche Arbeitsplatte?

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Benutzer 2354 gelöscht

Re: Projekt Außenküche - welche Arbeitsplatte?

#11

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 24. Dez 2019, 13:25

vernünftig ist nicht immer die einzige Methode um durchs Leben zu gehen.

Dyrsian
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Re: Projekt Außenküche - welche Arbeitsplatte?

#12

Beitrag von Dyrsian » So 7. Jun 2020, 18:13

So, bis auf die Türen ist es fertig! Ich bin mit dem Aussehen eher nicht so zufrieden, es sieht ein bisschen aus wie eine wildgewordene Kommode. Die Marmorplatte ist schon ziemlich opamäßig. Egal. Es ist ja dann doch keine richtige Außenküche geworden, sondern nur eine Art Rolltisch, aber trotzdem extrem praktisch: Man kann ihn da hin ziehen, wo man ihn braucht, er lässt sich leicht reinigen und dient wahlweise als Küche, Pflanztisch oder Buffet. Unten drin bewahre ich eine Friteuse und einen kleinen Gasherd auf, dann kann ich für die Kinder im Garten auch mal rasch ne Pommes reinschmeißen (hauptsache gesund ... :haha: ) oder draußen was brutzeln. Also macht Laune, wobei der Gasherd definitiv noch einen Windschutz aus Alublech bekommt.
Zur Konstruktion: Ich habe den Rahmen mit dem Wolfcraft Taschenlochsystem und Spax Inforce verschraubt:
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Das ist ein ganz witziges Tool, zwar bei weitem nicht so stabil wie eine durchgezapfte Verbindung oder so, aber es geht schnell und ist an Stellen wo es auf Festigkeit nicht so ankommt und man es nicht sieht eine tolle Alternative. Das Ding ist ein echter Problemlöser, auch beim Küchenbau oder auf der Baustelle oder so.
Für die Bodenplatte unten habe ich zwei der 9 mm Industriesperrholzplatten (ja, von wegen 10 mm :motz: ) flächig verleimt, den unteren Rahmen gefälzt (ja, das war ein gewisser Aufwand) und die Platte reingeleimt und verschraubt, sodass sie bündig mit dem Rahmen ist. Die Seitenwände habe ich rundrum in Nuten gesetzt, auch das war leider deutlich mehr Arbeit als ich zunächst geplant hatte. Der Vorteil ist allerdings, dass das Teil unglaublich stabil ist. Die Verwindungssteifigkeit ist sehr hoch, das Ding taugt auch als Elefantenhocker. :mrgreen:
Bei den Balken habe ich das billigste an Fichte-Kantholz genommen was ich kriegen konnte - in der Hobelmaschine rundrum abgehobelt und mit der Kantenfräse die Kanten rundgemacht sieht das doch trotzdem okay aus. Es ist dann auch leidlich maßhaltig (wenn auch nicht gerade), was bei Konstruktionen von Vorteil ist.
Die Rollen sind von IKEA, so Schwerlastrollen die ich noch rumliegen hatte. Die Bremsen gehen nicht, aber sie rollen ganz gut.
Ich habe das Ding von außen mit Auro Terassenöl im Farbton Douglasie gepinselt. Das wird den Verfall nicht groß aufhalten (auch wenn es stinkt wie irre, von Öko keine Spur), aber es vergraut dann nicht ganz so schnell hoffe ich. Den konstruktiven Holzschutz besorgen hoffentlich die Rollen (weg vom nassen Boden) und die Marmorplatte mit Überstand (weg vom Wasser von oben). Im Winter muss es eh ins Haus, denn Marmor ist nicht frostfest. Da wir hier aber vor Dezember selten Frost kriegen, ist das eher weniger ein Problem.
Dafür dass das Teil überwiegend aus Recyclingmaterial besteht ("ich schraub mir schnell grob was zusammen"), war es doch mehr Arbeit als gedacht. Eventuell mache ich jetzt doch gezapfte Türen, da hab ich viel Übung. Weil Außenbereich würde ich die zusätzlich mit Dübeln sichern. Dafür braucht man allerdings maßhaltiges, vernünftiges Holz, vielleicht kaufe ich mir da doch ein paar Latten. Es wäre eine tolle Gelegenheit um die (leimlose) Holzverbindung "Zapfen mit aufgespaltenem Dübel" oder wie auch immer das heißt zu üben. Komme ich aber vermutlich erst im Winter zu, jetzt muss erstmal der Lehmofen fertig werden und das Gemüse braucht auch Zeit. :grinblum:

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Re: Projekt Außenküche - welche Arbeitsplatte?

#13

Beitrag von Dyrsian » So 7. Jun 2020, 18:14

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Re: Projekt Außenküche - welche Arbeitsplatte?

#14

Beitrag von emil17 » So 7. Jun 2020, 19:02

Perfekt wie immer ...
Wird nicht geklaut?
Ein paar Details:
Wenn Marmor bei dieser Anwendung mit einem porenschliessnden Steinpflegemittel behandelt wird, sollte Frost kein Problem sein. Steine zerlegen sich bei Frost, wenn ein gewisses Porenvolumen da ist, die Steine sich mit Wasser vollsaugen und die Steine dann bei Frost zerplatzen. Deshalb sind grobporige Tuffsteine und dichte Granite frostfest, weich gebrannte Tonziegel aber nicht.
Marmor ist als Küchenwerkplatte empfindlich auf saure Speisen und innere Verschmutzung durch Fett und Öl, deshalb sollten die Poren geschlossen werden.

Die vorstehenden Plattenränder sollten eine Tropfkante erhalten, dann läuft Wasser nicht unter dem Überstand nach innen und entlag der schönen Holzwände nach unten, wodurch diese nachhaltig hässlich werden. Spart auch viel Zeit zum Saubermachen, wenn mal Milch oder so verschüttet geht.
Das kannst du leicht erreichen, indem du die Platte abnimmst, umdrehst und mit einer Flex mit Diamantscheibe einen knappen Zentimeter vom Rand entfernt eine Rille reinfräsest.
Im Gegensatz zu Schleifstaub von Granit ist Kalkstaub harmlos, also das Ganze an einem etwas windigen Tag draussen machen reicht.
Einfacher, aber hässlicher geht es mit einem Alu-Winkelprofil, das man mit Silikon drunterklebt.
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Re: Projekt Außenküche - welche Arbeitsplatte?

#15

Beitrag von Dyrsian » So 7. Jun 2020, 20:11

Ne, wird (hoffentlich) nicht geklaut, hier werden Sachen geklaut die sich schnell zu Cash (=Drogen) machen lassen oder akut gebraucht werden (z.B. Pullover, Essen, Alkohol). Bei mir wurde aber, allen Unkenrufen zum Trotz, in den nun 9 Jahren bisher (toitoitoi) noch nicht eingebrochen. Mittlerweile wäre es vermutlich sogar lohnenswert, insbesondere um der handgeschmiedeten Werkzeuge willen, aber ich hoffe immer dass die Diebe zu doof sind den Wert einer Axt oder so zu erkennen. Elektrowerkzeuge nehme ich aber in der Regel mit nach Hause, im Winter sowieso. Grade das Festool-Zeug weckt Begehrlichkeiten. Es ist auch besser geworden mit dem Klauen seit ein Haus mit gewissen Bewohnern in der Nähe vor einigen Jahren zwangsgeräumt wurde. Witziges Detail: Da wurden dann "Luxuswohnungen" reingebaut.
Ein Steinpflegemittel muss ich mir besorgen, die Platte hat schon so seltsame Flecken bekommen. Marmor ist nicht so ideal, Granit war aber nicht verfügbar und neu echt teuer.
Das mit der Tropfkante ist ein guter Hinweis, hätte ich dran denken sollen. Nun ist die Platte mit Soudal Fix-All verklebt, da bricht vermutlich eher der Balken als dass ich die da runter kriege. Vielleicht komme ich so noch dran mit der Flex, mal sehen. Ansonsten müsste doch eigentlich auch ein Wulst aus Silikon reichen, oder nicht? Also etwa 1 cm vom Rand entfernt rundrum eine kleine Silikon-Wurst?

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Re: Projekt Außenküche - welche Arbeitsplatte?

#16

Beitrag von emil17 » Mo 8. Jun 2020, 10:30

Silikon könnte funktionieren, wertet aber deine Arbeit ab:
Was des Meisters Werk nicht ziert, wird mit Silikon verschmiert ...
Ich mag das Zeug halt nur da, wo man es sieht oder es wirklich nicht anders geht.
Dass du die Platte so fest verklebt hast, ist spätestens dann schade, wenn mal was drauffällt und sie kaputt geht.
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Re: Projekt Außenküche - welche Arbeitsplatte?

#17

Beitrag von Dyrsian » Fr 30. Dez 2022, 18:08

So, die kleine Außenküche hat sich bewährt, ich nutze die im Sommer echt oft.
Ich bin allerdings irgendwie unzufrieden. Erstens sieht das Ding aus wie eine wildgewordene Kommode, zweitens ist es mir zu klein und drittens war der Marmor mit einer Art Kunststoff übergossen, der sich im Sonnenlicht aufgelöst hat. Nachdem ich die Reste abgespachtelt und abgeschliffen hatte, wusste ich auch warum. Der Stein hat so raue Adern, völlig porös irgendwie. Ich habe zwar eine Marmorversiegelung draufgeschmiert, aber so richtig happy bin ich mit dem Ding nicht. Die Farbe gefällt mir irgendwie auch nicht.
Nun soll eine größere Anrichte her! Ich frage mich, ob ich die Arbeitsplatte nicht aus Siebdruckplatte machen kann, glatte Seite nach oben? Witterungsbeständig sind die Teile doch, aber sind die Beschichtungen giftig? Ich meine, das Zeug wird ja auch auf Spielplätzen verwendet. Granit wär schon ganz nett, aber mich nervt extrem dass man es nicht selber bearbeiten kann, dass es so schwer ist und so spröde. Es nervt, für jeden Furz braucht man nen zweiten Mann. Wenn ich die neue Küche wieder auf Rollen baue kann ich keine Granitplatte nehmen, bei 2 m verwindet die sich beim Bewegen und der Stein bricht.
Ich dachte ich nehm die Siebdruckplatte und versiegele die Kanten, indem ich mit D4 PU Leim Eichenleisten als Umleimer draufklebe. Was meint ihr? Ich habe noch nie Siebdruck verarbeitet.

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Re: Projekt Außenküche - welche Arbeitsplatte?

#18

Beitrag von emil17 » Fr 30. Dez 2022, 18:33

Statt Siebdruckplatten gibt es auch so Verbundplatten aus Sperrholz und Kunstharz, die werden z.B. für Anhängerböden verwendet. Sie sind sehr strapazierfähig, aber dann sieht deine Küchenabdeckung nach Anhängerboden aus.

Nimm doch einfach eine Edelstahlabdeckung. Leicht, strapazierfähig, gut zu reinigen, unverwüstlich, nur mit Mutwillen kaputt zu kriegen, und nicht unerträglich hässlich. Nicht zufällig sind auch mobile Gastroeinrichtungen für Festhallen und dergleichen aus diesem Material.
Es gibt auch ganze Anrichten und Spültische daraus gebraucht zu kaufen.
Als Rüst- und Schneidefläche und zum Teig kneten kannst du dir eine Platte aus Dreischichtholz etwa 60 x 60 zuschneiden und sie einölen. Wenn die Anrichte hinten keine Zarge hat, vorne auf der Unsterseite der Platte eine Leiste aufschrauben damit sie beim Arbeiten da bleibt.
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Re: Projekt Außenküche - welche Arbeitsplatte?

#19

Beitrag von Dyrsian » Fr 30. Dez 2022, 19:30

Ja, Edelstahl wäre einfach ideal. Ich hab bloß Angst, dass es blendet wie irre (weil Außen im Sommer) und man nach dem Kochen halb blind ist.

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Re: Projekt Außenküche - welche Arbeitsplatte?

#20

Beitrag von emil17 » Di 3. Jan 2023, 10:09

Sonnenschirm? Sonnensegel? (Auf Freifläche: Bodenhülsen setzen, worin die Pfosten gesteckt werden, an welchen das Segel hängt)
Ich finde Arbeiten an der Sonne im Hochsommer sowieso unangenehm, und Kochen soll doch auch beschaulich sein und dem Koch Vergnügen machen.
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