Natursteinmosaik-Platten verlegen

Schreinerei, Schmieden, Autoreparatur...
Kirschkernchen
Beiträge: 492
Registriert: Di 9. Jun 2015, 17:25
Wohnort: Hügel

Re: Natursteinmosaik-Platten verlegen

#21

Beitrag von Kirschkernchen » Do 23. Aug 2018, 16:53

So, abschließend noch die Kurzfassung für den nächsten Natursteinverleger:

Marmormosaik muss, einmal angeklebt, noch vor dem Verfugen imprägniert werden. Nach dem Fugen nochmal. Sparen kann man sich das nicht, da das Material sehr stark Wasser saugt. Imprägniert werden sollten einigermaßen trockene Steine, d.h. vorher immer wenigstens 2-3 Tage kräftig durchzugslüften. Es gibt Imprägniermittel, was komplett aufgesogen wird, das empfieht auch der Steinhersteller, das verändert die Steinfarbe garnicht, es ergibt keinen Glanz. Man kann aber andere Mittel nehmen, die oben drauf einen Film bilden, der dann glänzt und leicht nach "nasser Stein" aussehen, also die Farben hervorheben.

Wer Natursteinmörtel verwendet, hat noch den kleinen Vorteil, dass darinnen bereits ein Imprägniermittel eingemischt ist, ist aber nicht zwingend nötig.

Das Verlegen geht ganz gut, Bad-Ränder und kleine Ecken müssen per Hand einzeln gepuzzelt werden, das geht aber recht schnell. Alle Platten sollten vorher mal ausgelegt werden, manche haben gebrochene Steinchen, die will Erika sicher "nisch inner Mitte" haben. Beim Fliesen bitte eines beachten. Die Plattenränder passen recht gut in einander. Man sollte sich aber beim Verlegen immer wieder mal hinstellen und von oben schauen, ob sich die Plattenränder vom Muster innerhalb der Platte abheben. Das ergäbe dann ein Schachbrettmuster und sieht irgendwie nicht mehr so zufällig aus, das wirkt nicht hübsch. Wem diese Fugen zu definiert aussehen, der muss sie daher unregelmäßig durchbrechen. Das geht recht einfach, indem man am Plattenrand ab und an mal einzwei große Steine raus bricht und durch andere ersetzt. Dadurch wird das Zickzack-Muster wieder verwischt und undefinierter. Ich hab das machen müssen. Im Grunde könnte man auch den ganzen Raum einzeln puzzeln, also alle Steine von den Matten reißen, das würde vielleicht 30% mehr Zeit brauchen und dürfte sogar etwas besser aussehen. Warum? Weil man dann so gut wie keine Minibrösel (scharfkantig) braucht das Muster gleichmäßig wirr aussieht und die Zimmer-Ränder sogar etwas hübscher aussehen.

Steine nur leicht in den Kleber drücken, quatschert der erstmal über den Stein, muss ständig gewischt werden, das nervt. Andrücken mit Griffbrett und Hand, Duscheinlauf am besten gleich mit der kleinsten Wasserwage. Ich hab eine starke Taschenlampe seitlich auf den Rand gelegt, durch die Schatten werfenden Steine sieht man auch gut, ob noch einer übersteht oder nicht.

Steinchen teilen geht mit ein bis zwei Zangen, wie es der Profi beschreibt, nicht gut, alles splittert und bricht, wo es will. Am besten die Steinchen zwischen zwei Metallklötzchen oben auf legen und von der Rückseite her mit der Hammerfinne zerklopfen. Das bricht einigermaßen gewollt und splittert wenig. Also Zangen besser gleich vergessen. Ich hab von der Ständerbohrmaschine son Spannteil verwendet, was wie ein langgezogenes U ausseht.

Im Prinzip kann man die Mosaikplatten nach dem Nennmaß (ca. 30cm.) recht knapp kalkulieren, dadurch, dass man die Steine abreißt und an den Rändern per Hand verpuzzelt, hat man fast null Verschnitt und es gleibt nix übrig. Insgesamt hübsch...aber durch das viele Trocknen vor dem Imprägnieren und das lange Knien auf einer Stelle zeitaufwendig und schwerer als normales Fliesen. Lieber nur in kleineren Räumen oder Teilbereichen verwenden. Ich werde das aber auf jeden Fall nochmal irgendwo machen, jedoch dann wirklich alles einzeln puzzeln. Dadurch könnte man theoretisch auch "jedes" andere Matierial verpuzzeln.

Viel Erfolg
Kirschkörnchen

Antworten

Zurück zu „Handwerk“