Massivholzmöbel aus Leimholzplatten

[Dyrsian]

Hallo.
Bisher habe ich meine Möbel immer so gebaut, dass ich größere Flächen in Rahmen mit Füllung, z.B. Sperrholz gearbeitet hab.
Das sieht zwar mithin ganz nett aus und ist schön leicht, aber leider auch sehr viel Arbeit und limitiert mich irgendwie auch im Design. Bei der Firma Massivum (gebt es mal in die Suche ein) hab ich nun wunderschöne massive Tropenholzmöbel gesehen, die offenbar irgendwie aus Leimholzplatten verleimt sind.Die Möbel sind nebenbei geradezu absurd billig, warum möchten wir vermutlich nicht wissen.
Mir geht es aber um was anderes: Kann ich für Korpusse z.B. auch einfach vier Leimholzplatten miteinander verdübeln bzw. Vernuten? Ich meine die Maserung liefe ja gleich, so könnten sie vielleicht gemeinsam schwinden / quellen. Bei kleineren Korpussen habe ich das schon gemacht, aber ginge das auch für z.B. ein Sideboard von 140 cm Länge? Rahmen sind gut und schön, aber Schnittholz ist ohne Dickenhobel mitunter echt ätzend zu verarbeiten, ich hab grade wieder das Problem mit meinen Kiefernbrettern: sie schüsseln, nix ist gerade. Plattenware ist einfach leichter zu verarbeiten und auch zu kriegen. Hat mal jemand eine Möbeltüre einfach aus einer Leimholzplatte gemacht? Geht das?

Ich geh jetzt mal auf die Suche nach 220 Volt tragbaren Dickenhobeln

[Benutzer 3370 gelöscht]

Was meinst du unter Leimholzplatten ?

Stabverleimte Platten oder als Sperrholz verleimte Platten ?
Mit beiden Typen kann man große Möbel bauen auch Betten, Schränke usw.

[Fred]

Diese Platten werden ja so verleimt, damit das arbeiten der Segmente sich einigermaßen ausgleicht, aber eben nicht komplet eliminiert ist.
Wenn ein Schreiner so eine Platte zu einer Schranktüre verarbeitet dann sieht das so wie auf dem Bild aus.

BILD5601.JPG

Ich denke er wird schon wissen, weshalb die schmale Querlatte angebracht ist. Türe hat normale 60 cm Schrankbreite. An den Seiten sind die Platten ohne verarbeitet, da sie sich ja gegenseitig diese Aussteifung geben.

[rotoflex]

In Baumärkten gibt es Leimholz in Weichholz sowie begrenzt in Hartholz (Parkettoptik)
Bei Weichholz ist bei Stärke max. 28 mm und 60cm Breite Schluss.
Der Tischler hat die Leiste gesetzt damit die Tür auf die Länge sauber anschlägt und nicht flügelt.
Womöglich sind an der innenseite der Tür unten und oben auch solche Verstärkungen auf der Breitseite angebracht zur Stabilität.
Küchenplatten in Naturholzausführung gibt es übrigens noch stärker.

Ein Tipp:
Ein guter breiter Bandschleifer macht das was Du brauchst

Sollte Leimholz mit Wasserbeize behandelt werden hat man oft Probleme mit den Leimstellen des Leimholzes diese nehmen schlecht die Beize an.

[bielefelder13]

Versuche es doch mal mit Tischlerplatten. Müsste bei Dir funktionieren.

[Dyrsian]

Was ich mit Leimholz meinte war "stäbchenverleimt mit durchgehender Lamelle", da hat man im Holzhandel schon eine große Auswahl. Baumarkt ist ok, aber häufig nicht in der Qualität die für Möbelbau gefordert ist. Bei manchen Händlern hier ist der, der normales "Schnittholz" sucht schon so eine Art Feind, nach dem Motto "sowas vorsintflutliches verkaufen wir nicht mehr". Tischlerplatte, Spanplatte, Multiplex & Co sind jetzt nicht so mein Geschmack.
Wir man mit einem Bandschleifer Holz auf Maß und winklig kriegen soll, weiß ich nicht. Stelle ich mir noch schwieriger vor als Hobeln. Außerdem macht es einen grausigen Dreck.

[rotoflex]

Um die Frage Bandschleifer vorweg zu nehmen
Du bearbeitest die Stirnseiten des rohen Holzes relativ sauber und verleimst diese mit was und wie auch immer.
Dann nimmst Du den guten langen und breiten Bandschleifer und gehst kreuz und quer über die verleimte rohe Platte.
Sind beim feinschleifen noch Dellen diese sieht man sehr gut bei rohem Holz,kann man diese Punktuell mit dem Multitool nacharbeiten.
Diese Dellen bleiben natürlich, fallen aber auf der Fläche nicht mehr auf.
Blöd ist nur, falls man Kasetten oder Leisten auflegen will und an einem solchen Kasetten stoss ist eine Delle.

[Dyrsian]

Ja, das mit dem Bandschleifer stimmt schon - so kann man sich selbst Platten zusammenleimen. Es ist aber extrem schwer, Kanthölzer bzw. Brettchen die nicht rechtwinklig sind mit dem Bandschleifer oder Handhobel winklig zu kriegen. Und winklig müssen sie z.B. für Rahmen sein, denn sonst gibts Spaltmaße und das sieht fies aus. Es mag Leute geben, die das mit einem guten Handhobel hinbringen, ich jedenfalls (noch) nicht. Eine Abricht- und Dickenhobelmaschine wäre also schon echt knorke.

Das war aber nicht meine eigentliche Frage, es ging mir mehr darum, ob die Leimholzplatten (nicht Schichtholz sondern stäbchenverleimt) so stark arbeiten dass ich damit keine Möbel bauen kann.

[rotoflex]

Die Leimholzplatten Stabverleimt sind relativ Schwundsicher,auf der Rückseite quer zur Maserung eine Gegenplatte auch dünner ist natürlich kein Fehler oben wie auch unten dann hatte ich keinen Schwund in nennenswerter Form.
Fällt auch nur sporadisch hier an.
Dicktenhobel und massive Abrichte fehlt mir auch,dafür hätte ich zu wenig Verwendung.
Kreissäge mit gescheitem Anschlag,Bandschleifer,elektische Handhobelmaschine,Multitool, Tauchsäge mit Schiene und eine Zug und Kappsäge sowie Stichsäge mehr habe ich Tischlermässig nicht,und komme damit klar für das wofür ich es brauche.

[Benutzer 3370 gelöscht]

Klar kann man aus stabverleimten Platten Möbel bauen, dafür sind sie ja da.

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