Garten auf Zeit für Selbstversorger-Experimente

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emil17
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Re: Garten auf Zeit für Selbstversorger-Experimente

#41

Beitrag von emil17 » Do 25. Mai 2023, 07:55

Hallo Amigo,
Auch Salz ist Gift, damit kann man viele Pflanzenschädigen und bekanntlich wäre Kochsalz, wenn es nicht ein Allerweltslebensmittel wäre, in einer Giftklasse und nicht frei im Handel erhältlich, denn zwei Esslöffel voll verschluckt hätten eine sehr schlimme Wirkung.
Die abgesammelten Schneckne kann man in die Kanalsation kippen, irgendwo weit weg an eine Strassenböschung oder in ein Ödland kippen, oder dem Lieblingsnachbarn in den Garten werfen :holy:, osder zerschnippeln und kompostieren. Kochendes Wasser gibt eine ziemliche Schweinerei, und dann hat man immer noch das Problem wohin mit dem Zeug.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Amigo
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Re: Garten auf Zeit für Selbstversorger-Experimente

#42

Beitrag von Amigo » Do 25. Mai 2023, 08:52

Nachbar war auch mein Gedanke :haha: , aber ist zu nah.
Mit Schwiegermutti hatte ich weniger Probleme als ihre Tochterlie . :hmm:
Hilft nur nur noch ein Paket nach Bielefeld.
.
Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland !

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emil17
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Re: Garten auf Zeit für Selbstversorger-Experimente

#43

Beitrag von emil17 » Do 25. Mai 2023, 17:14

Drum prüfe, wer sich ewig bindet
ob sich Herz zu Herzen findet
Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Garten auf Zeit für Selbstversorger-Experimente

#44

Beitrag von Rohana » Fr 26. Mai 2023, 14:31

Amigo hat geschrieben:
Do 25. Mai 2023, 08:52
Hilft nur nur noch ein Paket nach Bielefeld.
Dann beschwert sich meine Mama! :nudel:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Dyrsian
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Re: Garten auf Zeit für Selbstversorger-Experimente

#45

Beitrag von Dyrsian » Sa 27. Mai 2023, 08:27

Ich schreib dieses Wochenende mal was über Schneckenbekämpfung, das ist was womit ich mich mal richtig gut auskenne.
Muss ich aber an PC machen.

Grünlilie
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Re: Garten auf Zeit für Selbstversorger-Experimente

#46

Beitrag von Grünlilie » Sa 27. Mai 2023, 09:54

Dyrsian hat geschrieben:
Sa 27. Mai 2023, 08:27
Ich schreib dieses Wochenende mal was über Schneckenbekämpfung, das ist was womit ich mich mal richtig gut auskenne.
Au ja! Ich bin sehr gespannt auf deine Erfahrungen.

Ich habe mir überlegt, dass ich den Kampf mit den Schnecken nicht angehen werde im Sinne von sie absammeln und töten. Einfach aus dem praktischen Grund, weil ich ja nur 1-4 x pro Woche im Garten bin während der Schneckensaison. Das macht vermutlich echt nur Sinn, wenn man es jeden Tag konsequent macht, während der gesamten Saison. Das hab ich jetzt auch aus euren Beiträgen rausgelesen. Auch will ich nix ausstreuen wie Salz oder Schneckenkorn. Von daher kommt für mich hier wohl eher in Frage, mit den Schleimern eine Art Burgfrieden zu schließen :flag: .

Ich hoffe, ich finde einige Pflanzen, die sie nicht gerne fressen. Und dann hab ich mir noch 24 Schneckenkragen bestellt, die ab jetzt zum Einsatz kommen. Mir sind sie lieber als ein Schneckenzaun, weil ich sie flexibel einsetzen kann. Gerade auch in den Mörtelkübeln. Mal schauen ob die was bringen. Hat jemand Erfahrung mit ihnen?

Vor einer Woche war ich ja Jungpflanzen shoppen, mit Schwerpunkt auf Kräuter. Die habe ich dann im Garten gepflanzt. Teils direkt in die Erde, teils in die Mörtelkübel.

Nach einer Woche sieht's so aus: Petersilie, Kerbel, Basilikum sind aufgefressen (will ich aber nochmal mit Schneckenkragen probieren). Blutampfer und Estragon angefressen, da habe ich noch Hoffnung, denen hab ich jeweils einen Kragen verpasst. Paprika, Schnittlauch, Thymian, Bohnenkraut und Minze blieben so gut wie verschont :bieni:.

Gestern hab ich mir noch 2x Physalis, 2x Ananskirsche, 1 x Süßkartoffel Jungpflanzen und ein Maggikraut geholt. Die werden heute auch noch alle ein Plätzchen im Garten bekommen, natürlich mit Kragen!
Viele Grüße
Christina

Dyrsian
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Re: Garten auf Zeit für Selbstversorger-Experimente

#47

Beitrag von Dyrsian » Mo 29. Mai 2023, 09:52

Also, die spanischen Wegschnecken (die haben wir hier) gehören zu den schlimmsten Ackerschädlingen die es gibt. Bei uns verursachen sie mit Abstand die schlimmsten Schäden an den Kulturen. Noch weiß man nicht genau, warum sie sich in den letzten Jahren so explosionsartig vermehrt haben, man vermutet es hängt mit der Art der Landwirtschaft zusammen. Ich persönlich habe den Klimawandel als einen der Mittäter im Verdacht: die vermehrt auftretenden völlig verregneten und kühlen Frühjahre begünstigen die Vermehrung.
Wie alle Tiere haben aber auch Schnecken einige Schwächen, hier folgt jetzt mal meine ganz subjektive Erfahrung aus 10 Jahren "Kampf":
1.) Ihr größter Feind ist die Sonne. In heißen, trockenen Jahren gehen sie massiv zurück. Die Konsequenz daraus: Man muss versuchen, Ihnen möglichst keinen Sonnenschutz zu bieten. Steine, Bretter, Gebüsche (!!!), Unkraut in der Nähe der Kulturen vermeiden oder gezielt ablesen. Der Acker soll nicht in grober Scholle liegen. Tropfbewässerung hilft, die Erdoberfläche trocken zu halten. Jungpflanzen vor längeren Trockenperioden auspflanzen.
2.) Sie vermehren sich eher langsam: Im Herbst werden die Eier gelegt (und nur dann), im Frühling schlüpfen die Schnecken. Im Frühling nach längeren Trockenphasen kommen sie bei oder kurz nach Regenfällen hungrig aus den Verstecken gelaufen. Dann rausgehen und töten was geht. Ihr werdet euch wirklich wundern, wie stark der Befallsdruck schon nachlässt wenn man das 2 bis 3 mal gemacht hat.
3.) Sie sind faul und standorttreu: Sie mögen es, in der Nähe ihrer Futterpflanzen den Tag in Verstecken zu überdauern. Dort bietet man Ihnen einen Unterschlupf, den man rigoros abliest. Salate und andere empfindliche Pflanzen müssen bei Regen täglich kontrolliert werden.
4.) Sie können gewisse Barrieren nur schlecht überwinden. Schneckenzäune und -Krägen müssen aber absolut befallsfrei sein. Dazu den Boden lockern und danach sehr fein fräsen (Sternfräse oder so), es dürfen keine Erdspalten oder Schollen übrig sein. Einige Bretter darauf legen (als Verstecke) und an einem sonnigen Tag mind. 1 Tag stehen lassen (alle Schnecken gehen in die Verstecke). Danach ablesen und bepflanzen. "Brücken" über die Barrieren wie Pflanzen usw. vermeiden. Gewächshäuser rigoros von ihnen befreien.
5-) Sie fressen manches sehr ungern. Tomaten und Kartoffeln nur, wenn es sonst wenig anderes gibt. Junge, zarte Pflanzen lieben sie. Alle Kürbisgewächse sowieso. Bei denen hilft es nur, sie möglichst spät auszupflanzen. Sie müssen bereits groß und haarig sein. Zudem muss es warm sein, damit sie schnell wachsen. Anfang Mai kann ich hier diese Pflanzen nicht raussetzen, auch wenn das Wetter es hergeben würde - sie werden gefressen ehe sie gross genug sind. Ich kultiviere sie im Gewächshaus in größeren Töpfen bis Anfang Juni, heute kommen sie auf den Acker. Man sollte noch ca. 2 Wochen eine Ladung Ersatzpflanzen im Gewächshaus stehen haben um eventuelle Verluste ausgleichen zu können.

Generell sääe ich manches parallel noch in Töpfe, um eventuelle Fraßschäden beim Auflaufen der Kulturen (Löcher in den Reihen) durch Nachpflanzen ausgleichen zu können.

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Re: Garten auf Zeit für Selbstversorger-Experimente

#48

Beitrag von my-good-ideas » Di 30. Mai 2023, 14:38

Ich experimentiere seit letzter Saison mit Schafwolle, was ganz gute Ergebnisse bringt als Schneckenschutz.
Außerdem sammeln wir intensiv ab und können nun im 3. Jahr einen deutlichen Rückgang verzeichnen.
Was aber auch sein kann, ist dass die Fressfeinde der Schnecken zugenommen haben. Schließlich kann man das in der Natur häufig beobachten, dass etwas zeitlich versetzt auch die Fressfeinde zunehmen.

Teu teu teu, auf Holz klopfen und Finger kreuzen - hoffentlich werden wir die ollen Nacktschnecken auch irgendwann wieder los.

Wir haben dieses Jahr zwar immer noch erhebliche Verluste durch Frass, z.B. Kohlrabi 90%. Aber im letzten Jahr war es kulturübergreifend noch schlimmer.

Entgegen meines Vorredners beginnen wir mit manchen Kulturen besonders früh und im geschützten Anbau, um den Schnecken etwas voraus zu sein.
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Re: Garten auf Zeit für Selbstversorger-Experimente

#49

Beitrag von Grünlilie » Mi 31. Mai 2023, 10:10

Hallo Dyrsian, danke fürs Teilen deiner Erfahrungen und die vielen Tipps. Einiges davon ist in dem Garten, den wir im Moment haben, schwer oder nicht umsetzbar, z. B. Tröpfchenbewässerung, keine Verstecke wie Hecken, Bretter oder Steine in der Nähe der Beete, oder gezieltes Absammeln der Schnecken. Aber wir träumen ja nach wie vor von einer neuen Bleibe inklusive eigenem Garten, da könnte man sowas direkt beim Anlegen der Beete berücksichtigen.

Was den jetzigen Garten betrifft, ist aber auch einiges dabei was sich umsetzen lässt von deinen Tipps. Z. B. schon möglichst große Jungpflanzen mit haarigen Blättern auszupflanzen, und dann auch vor einer anstehenden Trockenperiode. Das macht absolut Sinn für mich. Und die dann auch noch zusätzlich mit Schneckenkragen schützen.

Ein guter Tipp ist auch, die Erde rund um die Kragen ganz feinkrümelig zu halten. Da werde ich wirklich noch einige Schollen zerkleinern. Stimmt nämlich schon, die Schnecken, vor allem die kleinen, haben es unter so einer Scholle feucht und verstecken sich da gerne.

Was ich auch machen will ist, möglichst kontinuierlich Pflanzen in Töpfen vorziehen auf dem Balkon, und sie dann nachzusetzen, wenn im Garten wieder was abgefressen wurde. Oder halt auch mal was nachkaufen.


Folgende Pflanzen werden bisher in unserem Garten von den Schleimern komplett oder größtenteis verschont: Kartoffeln, Süßkartoffel, Physalis, Ananaskirsche, Knoblauch, Rosmarin, Lavendel, Salbei, Schnittlauch, Thymian, Bohnenkraut, Minze, Oregano. Letzte Woche habe ich mir noch jeweils 2 Jungpflanzen geholt von Rittersporn, Löwenmäulchen und Cosmea. Das hat mit Hilfe von Schneckenkragen gut geklappt, sie sind bisher alle wohlbehalten.
Viele Grüße
Christina

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