Landidylle

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Re: Landidylle

#41

Beitrag von Oli » Fr 25. Jun 2021, 14:04

Die in der Dusche sind Original antik und die im Flur sind von Via. https://www.viaplatten.de/

Die haben Muster nach historischem Vorbild, eine gigantische Auswahl und für spezielle Denkmalschutzobjekte bilden die auch im Auftrag welche nach. :bet:

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Re: Landidylle

#42

Beitrag von Oli » Fr 25. Jun 2021, 15:19

Heute locken mich Garten, Tiere, Kinder und ein Zaunbau-Projekt in den Garten deswegen zeige ich Fotos vom fertigen Bad, die ich auf meinem Blog schon einmal veröffentlicht habe. Fertig heisst übrigens noch immer ohne Badewanne, denn wir sind uns noch nicht schlüssig, ob wir nicht ein Badehaus draußen bauen.
fertig spiegel.JPG
fertig spiegel.JPG (108.19 KiB) 2185 mal betrachtet
IMG_1368.JPG
IMG_1368.JPG (59.54 KiB) 2185 mal betrachtet
IMG_1409.JPG
IMG_1409.JPG (121.75 KiB) 2185 mal betrachtet
Den antiken Badeofen habe ich mit Schamotte ausmauern lassen
Den antiken Badeofen habe ich mit Schamotte ausmauern lassen
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warmes-bad5.JPG
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warmes-bad2.JPG
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Re: Landidylle

#43

Beitrag von Oli » Fr 25. Jun 2021, 20:45

Je mehr Foto-Ordner ich sichte, umso schwieriger wird es. Ich bleibe mehr oder weniger bei der chronologischen Abfolge, einzelne Projekte fasse ich dann aber mitunter zusammen. Sonst wäre es zu unübersichtlich, immerhin sind 10 lange Jahre abzudecken.

Irgendwann 2012 kratzten wir an der Gewölbedecke im Stall herum, die anscheinend über die Jahrzehnte regelmässig gekalkt wurde. Der Raum sollte ja einmal Küche werden. Zum Vorschein kamen nicht die roten Ziegel, wie sie für das Haus und die Anbauten verwendet wurden oder die (meiner Meinung nach) ziemlich gruseligen gelblichen wie in der Heimat des Gatten, sondern ziemlich bunte Ziegel. Rötlich, gelb, grün und hellrot und wenn man den Kalk vorsichtig entfernte blieb eine schöne Patina.
Wir legten ein kleines Stück frei und wussten ziemlich bald, dass wir die restliche Decke ebenfalls auf eine patinaschonende Weise freilegen wollten.

Nur wie? Sandstrahlen kommt in so einem Fall nicht in Frage weil dann keine Patina übrig bleibt. Ich versuchte verschiedene Aufsätze für die Bohrmaschine und sortierte aus. Mit Kupferdraht und Stahldraht kann man zwar ziemlich flexibel abtragen, es bleiben jedoch hässliche dunkle Metallschleier nach. Die verschiedensten Aufsätze wurden aussortiert und am Ende blieb einer aus dem normalen Baumarkt übrig.
Harte Kunststoffbürsten, und davon auf die Fläche gesehen viele. Die Fläche, die man pro Arbeitsgang damit bearbeiten kann ist lächerlich klein und so dauerte das Unterfangen 14 Tage und produzierte Massen an feinem Kalkstaub, der interessanterweise zu einem nicht geringen Teil durch die Ritzen der Brettertür ins Haupthaus gesogen wurde.
Kein Mensch, der sowas nicht erlebt hat kann sich vorstellen, wie lange man diesem Staub immer wieder flächendeckend begegnet.
Über lange Zeit lag wenige Stunden nach dem Staubwischen direkt wieder vollflächig das Teufelszeug.
Heutzutage würden wir das ganz anders absaugen aber damals haben wir diesen Aspekt halt eben nicht besser hinbekommen.
Der erste Ausblick
Der erste Ausblick
gewoelbedecke.JPG (151.08 KiB) 2155 mal betrachtet
Freigelegt
Freigelegt
gewoelbe-kueche2.JPG (144.88 KiB) 2155 mal betrachtet
Weisse Metallfarbe
Weisse Metallfarbe
gewoelbe.jpg (121.32 KiB) 2155 mal betrachtet
Die Decke hingegen ist wunderschön geworden und gibt der Küche eine ganz eigene Atmosphäre - an Stall erinnert sie mich überhaupt nicht mehr. Wir entdecken noch immer neue Fingerabdrücke, Tierabdrücke und sonstige Male, die beim Herstellen der Ziegel in Handarbeit ihre Spuren auf ewig hinterlassen haben.

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Re: Landidylle

#44

Beitrag von Oli » Fr 25. Jun 2021, 21:00

In der Gewölbedecke war ein Loch, durch welches man auf den Heuboden klettern konnte. Das brauchten wir an der Stelle natürlich nicht, also sägten wir ein Einstiegsloch in die Wohnzimmerdecke und der Gatte mauerte das Gewölbe in der Küche zu.
Das kann man wohl auf verschiedene Weisen bewerkstelligen, diese Vorgehensweise war für uns die logischte.
Außerdem war ein Großteil der befragten Fachleute der Meinung, dass das Gewölbe Last braucht und somit haben wir dann obenauf Estrich gemacht.
Schablone und Schalung
Schablone und Schalung
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Auslegen, auf Maß klopfen und mauern
Auslegen, auf Maß klopfen und mauern
gewoelbe-kueche3.JPG (205.42 KiB) 2154 mal betrachtet
Zurechtdengeln und verfugen
Zurechtdengeln und verfugen
gewoelbe-kueche5.JPG (99.09 KiB) 2154 mal betrachtet
Last
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Re: Landidylle

#45

Beitrag von aron » Fr 25. Jun 2021, 21:49

:daumen: Die Gewölbedecke ist superschön geworden. Das Arbeiten über Kopf muss ja wahnsinnig auf die Nackenmuskeln gegangen sein.
Wir standen damals in unserem Haus vor dem selben Problem und haben die Decke sandstrahlen lassen. War wenigstens an einem Tag erledigt, gab aber Staub im ganzen Haus und auch in allen (geschlossenen) Schränken. Dafür musste ich dann zwischen allen Deckenziegeln neu ausfugen. Daher weiß ich, was über Kopf arbeiten bedeutet und wie anstrengend das ist!

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Re: Landidylle

#46

Beitrag von osterheidi » Sa 26. Jun 2021, 05:47

Wunderbar all die alten und sachen. Sind die brauseköpfe alt oder als retro neu gekauft?

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Re: Landidylle

#47

Beitrag von emil17 » Sa 26. Jun 2021, 06:55

Ich vermute du hast die roten Bürsten für die Bohrmaschine mit dem Pferd drauf verwendet ... Davon haben wir auch viele verbraucht.
Ich habe auch die Erfahrung machen dürfen, dass der Zeitaufwand für Absaugen (und peinlichst genaues Verkleben aller Öffnungen in benachbarte Räume die sauber bleiben sollen mit Bauplane und Malerkrepp) sich immer lohnt. Die Firmen haben grosse Ventilatoren, welche die Luft aus dem Raum saugen; die Leute die das machen sehen wie Astronauten aus (und werden nicht gut bezahlt).

Die Vorgehensweise bei der Gewölbereparatur und die Bemerkung wegen der nötigen Auflast sind korrekt. Der Estrich und die darunterliegende Verfüllung haben den Hauptzweck, die Auflasten flächig auf das Gewölbe zu übertragen, denn bei Punktlasten können sonst die benachbarten Steine nach oben ausweichen.
Diese Bauweise hatte früher auch noch den Vorteil, dass man mit unqualifiziertem Material (Kies, Schotter, Schutt) für die Überdeckung arbeiten konnte. Das Zeug wurde dann mit etwas Kalk unbeweglich gemacht. Ihr hattet insofern Glück, als dass die Eisenträger noch gut waren; oft sind die bei alten Häusern zerrostet.

Was hat es mit dem Unterzug aus Holz quer unterm Gewölbe durch auf sich (erstes Bild)?

Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, von unten eine Schaltafel mit Schalungsspriessen gegen die Decke zu drücken, dann einen Sandhaufen in Gewölbeform als Lehre auf das Schalbrett zu machen. Man kann dann die Steine vor dem Vermörteln leicht in den Sand drücken und hat den Vorteil, dass die Fugen in der Untersicht sauber bleiben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Landidylle

#48

Beitrag von Oli » Sa 26. Jun 2021, 12:41

aron hat geschrieben:
Fr 25. Jun 2021, 21:49
:daumen: Die Gewölbedecke ist superschön geworden. Das Arbeiten über Kopf muss ja wahnsinnig auf die Nackenmuskeln gegangen sein.
Wir standen damals in unserem Haus vor dem selben Problem und haben die Decke sandstrahlen lassen. War wenigstens an einem Tag erledigt, gab aber Staub im ganzen Haus und auch in allen (geschlossenen) Schränken. Dafür musste ich dann zwischen allen Deckenziegeln neu ausfugen. Daher weiß ich, was über Kopf arbeiten bedeutet und wie anstrengend das ist!
Vielen Dank!
Tja, zum Glück vergisst oder verdrängt man viel. :mrgreen:
Wenn ich meine Ordner sichte denke ich manches Mal: Ach ja, ja, das machen wir ja auch gemacht/entdeckt ...

Ich verstehe, dass ihr euch für die Sandstrahlmethode entschiedenen habt. Da ist man schnell mit durch und das Ergebnis ist ja auch schön, nur eben anders und hier passte es perfekt mit diesen pastelligen bunten Ziegeln. Und neu ausfugen ist über Kopf ja auch nicht das pure Vergnügen. :ohoh:

Was den Staub angeht: ich glaube langsam, dass ich nie in einem wirklich 'sauberen' Haus leben werde. Dafür ist hier immer noch zu viel unfertig, Staub der letzten 10 Baustellen fliegt noch umher und alleine das Heizen mit Einzelöfen macht das ganze zu einem hoffnungslosen Unterfangen.

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Re: Landidylle

#49

Beitrag von Oli » Sa 26. Jun 2021, 12:49

osterheidi hat geschrieben:
Sa 26. Jun 2021, 05:47
Wunderbar all die alten und sachen. Sind die brauseköpfe alt oder als retro neu gekauft?
Die Armaturen sind allesamt neu und retro. ich habe zwar über die Jahre alles mögliche zusammengetragen von Flohmärkten und so, aber die Installation hätte wohl keine Klempnerfirma übernommen und ich war nicht vor Ort*, meinen späteren Mann hatte ich noch nicht kennengelernt als ich bestellte, mein Vater war schon tot und mein altes Netzwerk gab irgendwie niemanden her, der es hätte machen können. Aus verschiedenen Gründen.

*Ich habe zwar auch nicht die Fähigketen sowas zu machen und hätte mir erst alles mögliche anlesen und aneignen müssen, aber vermutlich hätte ich versucht einem Klempner das Consulting-Prinzip nahezubringen und es unter Aufsicht und mit Tipps versucht.
Leider sind Handwerker es gewohnt, all' diese Beratungsarbeiten und ähnliches nicht in Rechnung zu stellen/stellen zu können und machen es daher nicht gerne. Dabei finde ich die Idee prima, macht man in 1000 anderen Berufen ja auch so und da kommt selten etwas so greifbares bei raus.

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Re: Landidylle

#50

Beitrag von Oli » Sa 26. Jun 2021, 13:08

emil17 hat geschrieben:
Sa 26. Jun 2021, 06:55
Ich vermute du hast die roten Bürsten für die Bohrmaschine mit dem Pferd drauf verwendet ... Davon haben wir auch viele verbraucht.
Ich habe auch die Erfahrung machen dürfen, dass der Zeitaufwand für Absaugen (und peinlichst genaues Verkleben aller Öffnungen in benachbarte Räume die sauber bleiben sollen mit Bauplane und Malerkrepp) sich immer lohnt. Die Firmen haben grosse Ventilatoren, welche die Luft aus dem Raum saugen; die Leute die das machen sehen wie Astronauten aus (und werden nicht gut bezahlt).

Die Vorgehensweise bei der Gewölbereparatur und die Bemerkung wegen der nötigen Auflast sind korrekt. Der Estrich und die darunterliegende Verfüllung haben den Hauptzweck, die Auflasten flächig auf das Gewölbe zu übertragen, denn bei Punktlasten können sonst die benachbarten Steine nach oben ausweichen.
Diese Bauweise hatte früher auch noch den Vorteil, dass man mit unqualifiziertem Material (Kies, Schotter, Schutt) für die Überdeckung arbeiten konnte. Das Zeug wurde dann mit etwas Kalk unbeweglich gemacht. Ihr hattet insofern Glück, als dass die Eisenträger noch gut waren; oft sind die bei alten Häusern zerrostet.

Was hat es mit dem Unterzug aus Holz quer unterm Gewölbe durch auf sich (erstes Bild)?

Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, von unten eine Schaltafel mit Schalungsspriessen gegen die Decke zu drücken, dann einen Sandhaufen in Gewölbeform als Lehre auf das Schalbrett zu machen. Man kann dann die Steine vor dem Vermörteln leicht in den Sand drücken und hat den Vorteil, dass die Fugen in der Untersicht sauber bleiben.
Jepp, rote Kunststoff-Bürsten. Ob Pferd oder nicht erinnere ich nicht mehr, nur, dass ich den ganzen Bestand gekauft habe und vom Personal darauf angesprochen wurde. :)
Ein Zelt zu bauen bei solchen Arbeiten ist wirklich mehr als lohnen und sinnvoll. Man tut sich und seiner Gesundheit keinen Gefallen damit alles einzustauben UND wie ich kürzlich in einem anderen Thread bemerkt habe: ich habe anscheinend wirklich ein Problem mit Arbeiten, wo man das Ergebnis nicht sieht. Ich arbeite gerne und viel, will dann aber auch ein Erfolgserlebnis. Das will sich beim Putzen und Waschen auch nach 10 Jahren nicht einstellen oder es ist aufgrund der Umstände von kurzer Dauer. Also lieber Zelt bauen, absaugen und weniger putzen. :)

Einer meiner Schwager ist Maurermeister und der hatte auch ein anderes Vorgehen beim Gewölbe mauern vorgeschlagen - allerdings noch eine andere Methode als du wenn ich mich recht entsinne. :hmm:
Wir fragen gerne ins Netzwerk hinein und hören uns die Tipps von Profis an, aber letztlich machen wir oft so ein eigenes Zwischending.

Warum der Balken unter die Träger gezogen wurde ist uns so 100% auch nicht klar. Eigentlich haben sie Auflager und die Distanz ist auch nicht so groß. Der zusätzliche Witz ist, dass der Original-Balken auf der einen Seite auf dem Türsturz auflag.
Der Nachbau hat nun eine Schmiege und kommt auf einem Balken und dem Mauerwerk zu liegen.
Wir haben uns einfach vorsichtshalber dafür entschieden, wieder einen Balken einzubauen für den Fall, dass sich ehemals jemand was dabei gedacht hat. Der jetzige Balken steht auch wesentlich stabiler dadurch, dass da jetzt Unterbeton ist, er hat etwas Musik aber wir haben zugesehen, das Gewölbe beim Einbau nicht hochzudrücken.
Ich denke das passt so.

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