Pihlaka Talu

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Brunnenwasser
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Re: Pihlaka Talu

#131

Beitrag von Brunnenwasser » Fr 9. Apr 2021, 09:49

Von der Wasserlinse gibt es tatsächlich verschiedene Sorten.
[...]Von Fundament konnte man aber gar nicht sprechen, es waren nur Holzdielen, die auf nackte Erde gelegt wurden. Kein Wunder, dass das so wackelte. Jetzt habe ich die Wahl zwischen Betonfundament mit Fußbodenheizung oder einfache Holzkonstruktion auf Stein ohne Heizung. Ich bin ja kein Fan von Fußbodenheizungen, aber im Bad hat das was. Weiß aber noch nicht, was das kosten würde und ob ich mir das leisten kann. Und eigentlich bin ich ja mehr für's Einfache.[...]
Die Bauart war wohl früher so üblich. An der Außenwand befanden sich mitunter auch noch Lüftungsschlitze im Mauerwerk. Im Winter zog es dann zwischen den Dielen hoch, da wurde dann halt ein Teppich verlegt. :) I.d.R waren diese Abschnitte nicht unterkellert.

Also wenn du dort auch deinen Lebensabend verbringen möchtest, wäre eine Fußbodenheizung schon kuschelig, man wird ja nicht jünger.
Auch würde ich darauf achten, dass die Fußböden auf gleichem Niveau liegen. Im Alter ist manchmal ein kleiner Absatz schon hinderlich.
Um diese Differenz nicht nur mit Beton auszugleichen, kann man auch mit günstigen Füllstoffe annähernd auf die Höhe des Fußbodens gehen und erst dann mit Beton schütten. So habe ich das gemacht.
Gruß Brunnenwasser

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Zacharias
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Re: Pihlaka Talu

#132

Beitrag von Zacharias » Fr 9. Apr 2021, 10:52

Ich kann mir durchaus vorstellen, hier alt zu werden. Aber neben den Kosten schreckt mich Beton in einem Holzhaus. Das beißt sich für mich einfach. Hier hat jeder Raum ein anderes Niveau, das anzugleichen geht über mein Budget. Dass man die Füße schnell nicht mehr heben kann, habe ich bei meiner Freundin gesehen und die war erst 62. Aber wenn ich das nicht mehr schaffe, dann werde ich auch kein Holz mehr aus dem Lager holen können. Dann dürfte hier für mich Ende sein. Aber die Gene sind gut, daher bin ich zuversichtlich.
Grüße,
Birgit

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Re: Pihlaka Talu

#133

Beitrag von Haushahn » Fr 9. Apr 2021, 11:30

Hallo,
bei meinem Häuschen ist es ähnlich, im Erdgeschoss sind die Bretter direkt auf die Erde gelegt. Wie ich den Bodenaufbau machen werde weiß ich noch nicht, aber es kristallisiert sich die Strategie heraus, es zumindest ähnlich aufzubauen, wies schon war. Das hat viele Jahre lang gut funktioniert. Also offen, aber mit einer isolierenden kapillarbrechenden Schicht drunter.
Bei der Recherche habe ich festgestellt, dass es tausend(e) verschiedene Ansätze gibt und richtige Glaubensgemeinschaften, die für oder gegen etwas sind. Ich hatte Fachleute auf der Baustelle, für die es nur Betonböden, -Wände und -Decken gibt. Und solche, die "offene" Konstruktionen im Altbau empfehlen (weil ein Betonboden die Feuchtigkeit ins Mauerwerk drängt und sie da höher steigt, als sie es täte, wenn sie durch den Boden entweichen könnte. Und solche, die meinten im Bruchsteinmauerwerk steigt Feuchtigkeit überhaupt nicht hoch). Richtig oder falsch gibt's nicht, so scheint es mir.
Manche vertreten auch die Meinung, Fußbodenheizung im Wohnbereich ist ungesund weil der Mensch immer auf kaltem Boden gestanden hat und es kann zu Krankheiten führen (Thrombose? Ich weiß nicht mehr).

Das Leben aus der Kiste ist ziemlich anstrengend, aber nach einiger Zeit hat meine seine wichtigsten Sachen wo sie sein sollen und merkt, dass man beinahe gar nichts braucht. Ich lebe hier im VW Bus und komme mit der Minimalausstattung wunderbar zurecht. Viel Kraft zum durchbeißen für die harte Startphase! Die Belohnung ist dann, dass man fließend Warmwasser und ähnliches auf immer schätzt und sich eine gewisse Zufriedenheit einstellt, die man mit dem Kauf von Konsumgütern nie erreichen wird können :)
Gerald

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Re: Pihlaka Talu

#134

Beitrag von Zacharias » Fr 9. Apr 2021, 11:58

Hallo Gerald,

das hast du schön ausgedrückt. Ich habe schon jetzt das Gefühl rundum zufrieden zu sein, nachdem ich 30 Jahre mit fließend warm Wasser, WC, Zentralheizung und anderen Luxus nicht mein eigenes Leben gelebt habe. Ein paar Regale für meine Sachen und ein Kühlschrank würden mein Glück noch perfektionieren. Was den Stauraum angetrifft bastele ich aber schon an ein paar Ideen.
Beim Boden war vor allem unverständlich, dass die Bretter direkt auf der Erde lagen. Da war kein Unterbau, nichts. Wie das so lange gehalten hat, ist uns allen ein Rätsel.
Den Boden lasse ich mal die Fachmänner machen, in die habe ich vollstes Vertrauen und hier ist Beton auch nicht der einzige Werkstoff. Man baut hier noch häufig einfach und mit Holz. Ich habe nur Entscheidungsrecht, welche Materialien verwendet werden und da schwanke ich eben noch zwischen einfach und Luxus. Mir käme nie in den Sinn im Haus eine Fußbodenheizung zu verlegen. Zum Einen bin ich froh mit Holz heizen zu können, zum anderen halte ich Wärme von unten für ordentlich ungesund. Es geht nur ums Bad und da das keinen direkten Zugang zu den öfenbeheizten Räumen und auch keinen Kaninanschluss hat, muss irgendeine Heizquelle her. Und da ist meine Wahl zwischen Elekroheizstrahler und Fußbodenheizung. Beides würde nur zum Duschen angemacht werden. Theoretisch würde doch auch vermutlich ein kleiner Holzofen mit Edelstahlrohr nach außen gehen, oder?
Grüße,
Birgit

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Re: Pihlaka Talu

#135

Beitrag von Rohana » Fr 9. Apr 2021, 12:25

Warum Wärme "von unten" ungesund sein sollte, erschliesst sich mir nicht. Ich wohne mittlerweile 5 Jahre in einer (Dach)Wohnung mit Fussbodenheizung unter Fliesen und bin sehr zufrieden damit, obwohl ich ursprünglich nicht dafür war. Wobei wir ja auch den Kamin durch die Wohnküche gehen haben, der genauso mit"heizt" wie die Fussbodenheizung, plus die Sonne durch die Dachfenster, die Wärme kommt also nicht nur von "unten" :engel:
Für kurzfristige Wärmaktionen ist eine Fussbodenheizung allerdings nix, die braucht eine Weile, hält dann aber lange durch. Heizstrahler wäre da wohl die bessere Wahl :hmm:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Pihlaka Talu

#136

Beitrag von Haushahn » Fr 9. Apr 2021, 12:34

Klar, wenns für dich gut ist im Bad immer einheizen zu müssen, geht das wohl. Oder vielleicht ein wasserführender Holzofen der das Bad mitheizt? Da haben andere mehr Erfahrung, was praktikabel ist. Einen Winter lang habe ich das Bad mit einem Gasstrahler geheizt, ging auch wunderbar und in Minuten hatte ich Plusgrade und bis ich mit dem Duschen fertig war, wars richtig warm. Aber auf die Dauer ist das wahrscheinlich auch nicht das Richtige. Für einen Wohnraum hatte ich einen Winter lang einen Edelstahlkaminbausatz von Hornbach, war wunderbar zu montieren aber auch recht teuer. Vielleicht kennt jemand andere Ausführungen.
Und einen anderen Winter hatte ich ein Bad mit Badeofen, mit dem musste ich erst Freundschaft schließen. Aber dann hatte es neben Warmwasser den netten Effekt, dass es im Bad ordentlich warm war. Den Aufwand habe ich aber nur einmal in der Woche betrieben und mich sonst mit einer Campingdusche mit Warmwasser aus der Küche geduscht, im kalten Bad. Auf die Dauer auch keine gute Variante.

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Re: Pihlaka Talu

#137

Beitrag von emil17 » Fr 9. Apr 2021, 13:08

Ich wohne ja in einer Gegend mit Jahrhunderte alter Holzbautradition.
Eine Regel ist, dass man Holz nicht so verbaut, dass es Erdkontakt hat.
In deinem Fall würde man also nicht Holzdielen direkt auf die Erde verlegen und auch nicht Balken, auf denen die Bretter dann zu liegen kommen. Entweder man lässt einen Sockel mauern, oder man legt flache Steine aus, auf denen die Balken aufliegen, welche den Fussboden tragen, oder man macht den Fussboden aus Steinplatten oder Beton oder Stampflehm oder was auch immer und lässt das aufgehende Mauerwerk, wenn es Holz ist, auf einem Sockel beginnen.
Ein fusswarmer Boden ist toll - die Nachteile: es braucht Rohre um die Wärme zu verteilen, und eine schlaue Planung damit alles so warm werden kann wie man es möchte und nicht einzelne Bereiche stark und andere gar nicht warm werden. Und, es braucht eine Pumpe, um das Wasser durch den Fussboden zu drücken, und einen Heizkessel, der das Wasser speichert, und eine Steuerung mit Sensoren. Will heissen, bei Stromausfall kannst du mit einem Berg Brennholz vor der Holzheizung sitzen, aber nicht heizen. (Sorge für einen Stromerzeuger und eine einfache Möglichkeit, die Heizung damit zu betreiben, wenn du so heizen willst!)
Bei diesem System musst du den Heizkreislauf und den ganzen Wasserspeicher mit Frostschutz füllen, wenn nicht sicher während der ganzen Frostperiode jemand da ist, der heizen kann. Das ist je nach Wasservolumen teuer.
Lecke Fussbodenheizungen sind eine mittlere Katastrophe, weil das Wasser selten da zum Vorschein kommt, wo das Loch ist. Es dürfen keine Verschraubungen und Rohrkupplungen unter dem Boden unzugänglich montiert werden! Dichtigkeitstest mit Abdrücken vor dem Zuschütten mit Unterbodenmörtel ist Pflicht, das würde ich persönlich überprüfen, wenn der ausführende Betrieb nicht gleich um die Ecke ist (wie so ziemlich alles, was dicht sein und bleiben soll und was man nach Montage nicht mehr sieht ... ) Das Druckausgleichsgefäss muss nach dem Membranprinzip gebaut sein, damit das Zirkulationswasser sauerstoffrei bleibt, und die Rohre und Armaturen müssen für den Zweck zugelassen, heisst sauerstoffdiffusionsdicht sein, sonst droht innere Korrosion.
Achte darauf und auch auf eine gute und tragfähige Dämmung unter dem Fussboden, wenn dieser beheizt werden soll.

Ein grosser Grundofen in Raummitte hat die Vorteile, dass weder Pumpe noch Zirkulationssystem streiken können und dass nix kaputtgeht, wenn keiner heizt. Wenn er auch noch eine Ofenbank hat, kann man sich herrlich den Hintern wärmen, eine Fussbodenheizung bietet das nicht. Ich würde sowas in deiner Situation einer Fussbodenheizung vorziehen; einmal weil ich beide Systeme im Alltag kenne und weil ich inzwischen von der Regel überzeugt bin, die da lautet: je abgelegener man wohnt, desto wertvoller ist Ausfallsicherheit und Robustheit gegenüber Komfort. Was nicht da ist, kann auch nicht kaputtgehen und muss nicht von Spezialisten geflickt werden.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Zacharias
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Re: Pihlaka Talu

#138

Beitrag von Zacharias » Fr 9. Apr 2021, 13:38

@ Rohanna
Das ist meine 3-monatige Eigenerfahrung. Bei meiner Freundin ist im Haupthaus Fußbodenheizung. Als ich sie gepflegt habe, habe ich mich gewundert, dass sie immer so trockene Füße hatte, da half auch Eincremen nichts. Ein paar Wochen später war auch meine Fußhaut trocken und juckend. Die Luft war selbst mit mehreren Wasserschalen so trocken, dass man die Katzen als Energiequelle hätte nutzen können, da flogen regelrecht die Funken beim streicheln. Ich habe mich nach Thedas Tod gar nicht mehr dort aufgehalten und war nur noch in der ofenbeheizten Wohnküche. Vielleicht ist es bei dir nicht so krass, weil du noch andere Wärmequellen hast.

@ Emil
Du hast mich überzeugt. Keine Fußbodenheizung. Der Ofen mit Ofenbank hat total was, aber ich habe allenfalls Platz für ein kleines Kanonenöfchen. Also auch keine Chance Warmwasser zu erzeugen. Ich hab mir aus Deutschland einen Durchlauferhitzer mitgenommen, da ich hier immer nur Boiler sehe, die ich völlig Mist finde. Vielleicht sollte ich hier eine Stiebel Eltron-Niederlassung eröffnen, das scheint es hier tatsächlich nicht zu geben, denn der wurde sehr genau inspiziert.
Die Sache mit dem Stromausfall berührt mich nun nicht so. Soll hier zwar öfter vorkommen, aber man muss sich ja nicht unbedingt putzen, wenn der Strom weg ist.
Boden ist mit Steinen geplant. Einer der Bodenbalken ist auch morsch, weil keine Steine drunter liegen. Außerdem sind keine Dachrinnen montiert und die Suppe läuft direkt unters Haus.
Grüße,
Birgit

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Re: Pihlaka Talu

#139

Beitrag von Rohana » Fr 9. Apr 2021, 14:31

Zacharias hat geschrieben:
Fr 9. Apr 2021, 13:38
@ Rohanna
Das ist meine 3-monatige Eigenerfahrung. Bei meiner Freundin ist im Haupthaus Fußbodenheizung. Als ich sie gepflegt habe, habe ich mich gewundert, dass sie immer so trockene Füße hatte, da half auch Eincremen nichts. Ein paar Wochen später war auch meine Fußhaut trocken und juckend. Die Luft war selbst mit mehreren Wasserschalen so trocken, dass man die Katzen als Energiequelle hätte nutzen können, da flogen regelrecht die Funken beim streicheln. Ich habe mich nach Thedas Tod gar nicht mehr dort aufgehalten und war nur noch in der ofenbeheizten Wohnküche. Vielleicht ist es bei dir nicht so krass, weil du noch andere Wärmequellen hast.
Wow, das hört sich ja schlimm an! Mit trockener Luft habe ich idR kein Problem, habe auch Thermohygrometer in jedem Raum stehen... Lüftung ist mir sowieso wichtig, Wäsche trocknen im Wohnzimmer sehr praktisch ;)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Küstenharry
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Re: Pihlaka Talu

#140

Beitrag von Küstenharry » Fr 9. Apr 2021, 15:08

Aus Komfort Gründen nutze ich beides. Grundofen und Fußbodenheizung. Das ist angenehm.
Nur was soll daran nicht gesund sein?
Ok wenn die Vorlauftemperatur noch so hoch ist, wie bei den alten Radiatorheizkörpern vielleicht.
Der Grundofen im Wohnzimmer heizt mit dem Abgasrohr durch die Wand auf der Rückseite das Bad indirekt mit. Muckelig warm.

Den alten Boden würde ich wie folgt aufbauen.
Alte Dielen raus. 15 cm alten Boden auskoffern.
Eine Gefitas Abdichtungsbahn einbauen mit seitlichem Anschluss gegen aufsteigende Feuchtigkeit und Kondensat.
Lagerhölzer über kreuz einbauen und auf Höhe ausgleichen. Den Hohlraum mit Isofloc, Stroh oder Seegras isolieren.
dampfbremse nicht vergessen und dann neue Dielen aufschrauben.

https://hbz-nord.de/wp-content/uploads/ ... l_Holz.pdf

Seite 19
Gruss von der Küste

Harry

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