Pihlaka Talu

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sybille
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Re: Pihlaka Talu

#611

Beitrag von sybille » Di 16. Jan 2024, 17:25

Birgit, lass es mit den Erdbeeren. Die machen eh schon zu viel Arbeit. Kümmere Dich um den Ziegenstall und lass die Ziegen auf die Fläche die Du bewirtschaften willst. Die werden einiges wegfressen und dann kannst Du die Fläche nach und nach bewirtschaften.
Ansonsten bin ich völlig bei Emil:
Man kann nicht Haus renovieren, arbeiten, heizen, Tiere halten und auch noch den grossen Garten unkrautfrei halten und auch noch alles alleine.
Freu dich an dem was du geschafft hast.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Zacharias
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Re: Pihlaka Talu

#612

Beitrag von Zacharias » Di 16. Jan 2024, 18:05

Mir geht es nicht um die Erdbeeren, ich will wieder Gemüse anbauen, da gehen die Erdbeeren gleich mit. Es gibt ja auch Sorten, die keine Arbeit machen. Zum Einen, weil ich wieder in der Erde wühlen will, zum Anderen, weil ich mir kein Gemüse mehr leisten kann. Kann ja schlecht nur noch von Kartoffeln leben. In diesem Jahr brauche ich nichts Dringendes im Haus zu machen. Zeit ist also da, nur alleine damit klar zu kommen schwierig. Ich hoffe in der fraglichen Zeit auf Workawayer. Aber selbst zu zweit ist das kaum schaffbar. Aber wenn ich schon mal ein Stück hätte...
Die Ziegen - ja, mein Traum. Aber von Fleisch und Milch kann ich auch nicht nur leben.
Grüße,
Birgit

Ferry
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Re: Pihlaka Talu

#613

Beitrag von Ferry » Di 16. Jan 2024, 19:26

Bei mir hat das mit dem mulchen immer gut geklappt. Einen Garten habe ich mit Silofolie doppellagig abgedeckt . Da konnte ich die Wurzelunkräuter dann fast abharken als ich die runter genommen habe.
Ansonsten : kannst du nicht jemanden bitten dir das Stück zu pflügen?
Oder eben Stück für Stück umgraben und die Unkräuter raussammeln. So machen wir das hier auch jedes jahr.

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Zacharias
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Re: Pihlaka Talu

#614

Beitrag von Zacharias » Di 16. Jan 2024, 19:32

Im ersten Jahr hatte ich jemand, der es gepflügt hat. Das war auch gut, denn es war so verwurzelt, dass ich gar nicht mit dem Spaten reinkam. Das Problem ist, dass Estland mit Giersch überwuchert ist. Und der vermehrt sich halt nur umso schneller, wenn man ihn noch zerteilt und wächst auch leider unter Abdeckung unterirdisch weiter. Mit der Silofolie kann ich mir das gut vorstellen, die verewigt sich auch wenigstens nicht in Form von Microplastik im Boden. Fällt hier aber leider noch nicht an und ich kenne auch niemanden, der Silo verfüttert.
Ja, vermutlich geht es nur Stück für Stück, in jedem Jahr etwas mehr.
Grüße,
Birgit

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emil17
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Re: Pihlaka Talu

#615

Beitrag von emil17 » Mi 17. Jan 2024, 14:56

Zacharias hat geschrieben:
Di 16. Jan 2024, 19:32
Das Problem ist, dass Estland mit Giersch überwuchert ist.
Aua! Ist es wirklich Giersch? Versuch mal rauszufinden was die Einheimischen da machen. Wenn das Zeug reichlich mannshoch wird und das Gelände feucht ist, könnte es sich auch um Angelica (Engelwurz) handeln. Sieht für Nicht-Botaniker von weit weg gierschähnlich aus.

Zum Wassergraben: Ohne den Ort gesehen zu haben, kann man natürlich nur allgemeinen Rat geben.

Vielleicht, vermutlich, hoffentlich kommt das Problem daher, dass es Gräben gab, weil ja auch früher keiner so blöd war ins stehende Wasser zu bauen. Diese Gräben oder Drainagen sind wohl lange nicht mehr gereinigt wurden. Dadurch hat sich die Entwässerungsebene mit der Zeit höher gelegt.
Oft war bei einfachen abgelegenen Wohnbauten auch nur der Wohnteil höher und trocken, der Rest wurde halt vom Boden her feucht.
Wenn du neue Gräben anlgen willst, such zuerst einen Ort, wo das Wasser hin soll, und fang da an. Das wird das nächstgelegene tiefgelegene erreichbare Gelände sein.
Dann solltest du wissen, ob das Wasser allseitig zum (freisetehenden?) Stall kommt. Wenn der Stall freisteht, unten gemauert ist und das Gerlände sehr flach ist, kann man auch einfach den Stallboden mit grobem sauberen Schotter, darüber Splitt und dann Betonplatten oder Betonestrich taloschiert, erhöhen statt rund herum zu graben. Oder auch nur eine Lage frostfeste (!) Ziegelsteine als erhöhte Gehschicht auslegen, damit sich keine Pfützen am Stallboden mehr bilden. Bei Holzstrickbau kann man auch versuchen, den Bau mit ein paar groben Wagenhebern pder Zahnstangenwinden etwas anzuheben, um ihn ins trockene zu bringen. Kann mir aber schwer vorstellen, dass die früher Holzblockbau in den Sumpf gestellt haben.
Hängt aber alles von der konkreten Situation ab und ist definitv keine Arbeit für eine einzige Person.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Zacharias
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Re: Pihlaka Talu

#616

Beitrag von Zacharias » Mi 17. Jan 2024, 15:46

Hallo Emil,

ich weiß zwar nicht, was ein Holzstrickbau ist, aber Giersch kenne ich und esse ihn auch. Das ist also zweifelsfrei und das Zeug wird hier teils mannshoch. Engelwurz habe ich auch, finde aber, den kann man eher mit Bärkenklau verwechseln. Die meisten haben hier einen Pflug und schreddern alles durch. Wenn man das jedes Jahr so macht, klappt das. Aber ich kann ja nicht jedes Jahr betteln, dass mir einer das umpflugt und das ist grundsätzlich auch nicht meine Art mit Boden umzugehen. Die, die das nicht machen kämpfen mit dem Zeug. Wird hier auch viel gegessen, wobei mir der deutsche Giersch wesentlich besser schmeckt, der hiesige schmeckt schon jung recht streng.

Der Stall ist ein eigenständiges Gebäude, ein paar Meter vom Wohnhaus entfernt, der Graben dazwischen und wie alles hier ein palkmaja, Balkenhaus. Nur ist der erste Meter Beton und ich vermute, dass man dachte, dass man damit Wasser im Stall verhindert. Wenn ich mich hier so umgucke, waren meine Vorbesitzer nicht so die hellsten Kerzen auf der Torte, haben vermutlich das Hirn weggesoffen. Stall ist nämlich jüngeren Datums, also von den Vorbesitzern, die ich noch kennenlernen durfte. Einen Stallboden gibt es nicht, was ich auch sehr sympathisch finde, besser als Beton jedenfalls. Die haben für die Rinder da ernsthaft einen Holzboden reingelegt, darüber kann man nur den Kopf schütteln.
Den Stall anheben... ich glaub nicht wirklich, das das geht, ist etwa 3-4x so groß wie das Haus. Gräben gab es keine Weiteren, das würde man ja auch erkennen, wenn sich langsam angehoben hätten. Es gibt verlegte Rohre, die vom Stall in den Graben führen, keine Drainagerohre, aber es kommt tatsächlich Wasser raus. Hab ich auch am Haus, alles etwas undurchsichtig. Da Besitzer auch noch vor Kauf verstorben auch nicht erfragbar, Tochter hat keine Ahnung.
Ich denke, man könnte durch Angheben des Bodens mit Ziegeln sicherlich auch das Problem aus dem Weg schaffen. Aber das wäre eine irre teure Angelegenheit. Ich habe mich mal erkundigt, was es kostet, wenn ich (nur als Endschicht!) Sand kommen lasse, das war so irre teuer, dass ich mir das abschminken kann. Finde ich total schade, ich hatte meinen ersten Ziegenstall auf einem Sandpaddock gebaut und das war immer herrlich trocken und toll zu misten.
Jedenfalls steht das Wasser nur im Viehstallbereich, in den anderen Bereichen ist es weitgehend trocken, ist aber auch alles etwas höher.
Ja, da müsste eigentlich einer vom Fach dran, weiß nur leider keinen. Ich denke, Gräben ziehen wäre wirklich das Einfachste. Da die vorhandenen Gräben vor dem Stall sind, würde ich das Wasser der neuen Gräben dorthin leiten.
Ich kann gerade nur eingeschränkt Fotos machen, weil der Schnee sehr hoch liegt und ich nur dort laufen kann, wo der Schneepflug war. Ich stell aber gleich eins ein, wo man den Graben gut sieht.
Grüße,
Birgit

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Zacharias
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Re: Pihlaka Talu

#617

Beitrag von Zacharias » Mi 17. Jan 2024, 16:17

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Grüße,
Birgit

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Re: Pihlaka Talu

#618

Beitrag von emil17 » Mi 17. Jan 2024, 16:50

Richtig Winter da oben!
Klar, bei so einem Gebäude kann man nichts höherlegen, ausser eben die Gehschicht.
Dass man den Sockel betoniert hat, ist bei dieser Bauweise angebracht - damit ist das Holz sicher vom Erdreich entfernt.
Wenn das Freilegen von bestehenden Rohren und Gräbe nix bringt, musst du in den nassen Teil irgendwas einbringen, damit es nutzbar bleibt.
Hartbrandziegel haben den Vorteil, dass sie Stück für Stück leicht sind und hochkant gestellt einen belastbaren Boden ergeben. Gehwegplatten 50x50 sind billiger, aber wiegen so 30 Kilo per Stück. Man kann auch Schotter oder Splitt nehmen, aber dann muss man die oberste Schicht befestigen, sonst kann man das unmöglich sauberhalten.
Also Gräben ziehen. Drainagerohre rund ums Haus verlegen. An jeden Bogen und ans Ende von Strängen Schächte, damit man die Dinger mit einem Schlauch spülen kann, weil sie sich mit der Zeit mit Sand und Schlamm zusetzen. Mit dem Graben ausreichend von der Aussenmauer wegbleiben, sonst kann es sein, dass wegen dem Auflagegewicht des (ich vermute) Streifenfundamentes das Material von darunter der Auflast ausweicht, indem es seitlich in den Graben gedrückt wird, was zur Senkung des Mauerwerks und Rissen in der AUssenmauer führt.
Wenn es nicht überall eine Dachrinne haben sollte, eine anbringen, denn es soll auf keinen Fall Dachwasser zwischen Mauer und Drainage gelangen.

Das alles von Hand zu machen ist bei dieser Gebäudegrösse durchaus eine Beschäftigung und man kann sich dabei auch heftige Rückenbeschwerden holen. Mit einem Kleinbagger ist das hingegen rasch getan, kostet halt auch wieder.

Unbesehen davon bitte sicherstellen, dass die Dachrinnen einschliesslich Fallrohre und Grundleitung, falls vorhanden, sauber sind und funktionieren und das Dachwasser vom Haus weggeht. Sonst läuft das Dachwasser von aussen an den Mauerfuss und von da in die Fundamente, und es wird innen nass.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Rabe
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Re: Pihlaka Talu

#619

Beitrag von Rabe » Mi 17. Jan 2024, 17:55

Wir haben ja hier auch ein völlig zugewuchertes Grundstück übernommen. Während der Bauphase wurde das Stück, welches Gemüsegarten werden sollte erstmal kurzgemäht und gefräst, dann Hühner drauf, dann 2Jahre schwarze (Silo)folie. Damit hatte ich eine gute Grundlage. In den ersten Wintern habe ich erst die Hühner wieder in den Gemüsegarten und dann ab Anfang Februar wieder Folie bis zum Anbau ausgebreitet. Mittlerweile lass ich nur noch die Hühner bis zur Saatzeit in den Garten, Folie ist nicht mehr nötig. Und ich habe mittlerweile auch viele Hochbeete gefüllt mit anfallendem Grünzeug kompostiert und eine gute Schicht Erde angelegt. Das erleichtert die Arbeit enorm. Erdbeeren habe ich zwecks der besseren Handhabung nur noch in Hochbeeten, dass war mir zu viel Unkrautarbeit.
Nur wer sich durch nichts und niemanden instrumentalisieren lässt, kann wahre Freiheit leben!

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Re: Pihlaka Talu

#620

Beitrag von Zacharias » Mi 17. Jan 2024, 18:05

Ja, das kann ich mir gut vorstellen, dass es mit schwarzer Folie funktioniert. Müsste ich allerdings kaufen und die wäre dann ja ganz dünn. Die Bauern in der Umgebung nutzen hellgrüne. Ob die auch so viel bringt, ist die Frage.
Die Erde ist bei mir sehr gut, da merkt man die fast 100 Jahre Anbau. Ganz anders als auf dem übrigen Grundstück. Hühner könnte ich nur um Sommer drauf lassen, bei meinen paar Hühnern nicht der Bringer.
Mit Hochbeeten habe ich keine gute Erfahrung gemacht, das klappt nur mit Wasserquelle, da die entschieden mehr Wasser brauchen. Aber Erdbeeren auf Mulchfolie klappt eigentlich prima, wenn rundherum nicht Giersch wächst.
Grüße,
Birgit

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