Mirtlhof 2.0

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emil17
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Re: Mirtlhof 2.0

#11

Beitrag von emil17 » Mo 22. Feb 2021, 23:34

Wünsch dir viel Ausdauer und keine Arbeitsunfälle!
Das mit dem Dach tut weh, hoffe du kriegst das hin ohne dass allzuviel weg und neu muss.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Haushahn
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Re: Mirtlhof 2.0

#12

Beitrag von Haushahn » Di 23. Feb 2021, 21:12

emil17 hat geschrieben:
Mo 22. Feb 2021, 23:34
Wünsch dir viel Ausdauer und keine Arbeitsunfälle!
Das mit dem Dach tut weh, hoffe du kriegst das hin ohne dass allzuviel weg und neu muss.
Danke!

Der Zustand vom Dach bereitet mir ein wenig Kummer. Die Sparren sind im oberen Bereich morsch. Wie viele zu ersetzen sind, weiß ich noch nicht. Allgemein ist der Altbauteil gesünder, als der Bereich mit Kaltdach. Ich vermute, weil das Wasser dort immer gut abtrocknen konnte.
Dem Dach möchte ich mich im (Spät)Sommer widmen, wenn das Wetter stabiler ist.

Noch ein Schmankerl von einem anderen Wasserschaden, der von einer undichten Stelle im Badezimmer verursacht wurde.
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Zu sehen ist ein Balken mit Zapfen am Ende, der in zwei Balken 20x20 cm eingegriffen hatte. Deren Stümpfe sind dahinter zu sehen. Das Holz fehlt auf einer Länge von gut zwei Metern komplett. Weil sich die beiden in Luft aufgelöst haben, ist der verbliebene Balken ungefähr vier cm bis auf den Stahlträger abgesunken, auf dem das Gewölbe aufliegt. Darüber ist die Tenne. Der Dachstuhl ist davon nicht direkt betroffen, aber die Konstruktion hat an Stabilität eingebüßt, weil die Aussteifungen in der Luft hängen.

Leider kann man sich (ich mir) nicht immer aussuchen, wann Material gekauft wird. Und so hat es an diesem Tag beim Aufladen geregnet, beim Abladen geschneit, der Boden war aufgetaut und der Weg schlammig. Am Hänger sind 1,5 to Holz, zwei haben wir geholt. :michel:
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Re: Mirtlhof 2.0

#13

Beitrag von Haushahn » Fr 26. Feb 2021, 08:57

Kennt ihr das? Es beginnt mit ein, zwei Brettern die man gemütlich im Lagerfeuer aufheizen will und gefühlte fünf Minuten später liegt ein ganzer Haufen da und man weiß nicht, wie das passiert ist :mrgreen:
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Freizeit darf auch sein: Skitour in den Karawanken :)
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Re: Mirtlhof 2.0

#14

Beitrag von Rohana » Fr 26. Feb 2021, 09:32

Haushahn hat geschrieben:
Fr 26. Feb 2021, 08:57
Kennt ihr das? Es beginnt mit ein, zwei Brettern die man gemütlich im Lagerfeuer aufheizen will und gefühlte fünf Minuten später liegt ein ganzer Haufen da und man weiß nicht, wie das passiert ist :mrgreen:
Ich kenn das so: "Ich geh mal noch ein paar Stecken holen, is nicht viel" und ne Stunde später versperrt ein Anhänger voll Stecken den Weg zum Hühnerstall :roll:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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emil17
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Re: Mirtlhof 2.0

#15

Beitrag von emil17 » Fr 26. Feb 2021, 09:48

Das kenn ich .... man will bauen und reisst immer mehr weg ...
Aber man muss der Versuchung widerstehen, gut auf schlecht zu bauen.
Schön dass das nur Braunfäule und kein Haussschwamm ist.
Die Balken kannst du vielleicht retten, indem du sie freilegst, mit einer Zahnstangenwinde den gesunden Teil hochdrückst, einen Schalungsspriess oder einen Balken mit Doppelkeilen unterstellst und seitlich links und rechts starke Bohlen befestigst, die ins Mauerwerk eingreifen.
Wenn der Boden des darüber liegenden Gemaches auch kaputt ist, aber besser gleich ganz raus damit. Bei Weichholzbalken zieht die Fäule in der Holzmitte oft weit hinein, dann hat man nix mehr, wenn man bis ins Gesunde zurückschneidet, obwohl es aussen noch gut aussieht.

Wenn die Mauer wegen aufsteigendem oder seitlich eindringendem Wasser feucht sein kann, solltest du das Auflager hinterlüftet machen, d.h. hinter dem Balken einen Luftspalt lassen und den Balken auf einen Stein auflegen; nicht einmörteln!
Hier kann man als preiswerte und sehr dauerhafte Möglichkeit verzinkte Stahlträger einlegen, die kriegt man manchmal gebraucht zum Schrottpreis bei der Strassenmeisterei, wo sie als Pfosten für Leitplanken verwendet werden.
Die kann man auch gut an Balkenenden anlaschen, einfach das Holz mit der Kettensäge so zurechtmachen, dass es zwischen die Stege des Trägers passt, und dann mit Gewindestangen M14 oder so verschrauben. Sieht nicht schön aus, aber hält und wenn man es später nicht mehr sieht ...

Von dem Abbruchholz würde ich die halbwegs guten Bretter noch behalten, man kann damit Verschalungen, Verschläge, Kompoststellen, Hühnerställe und alle möglichen Provisorien bauen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Mirtlhof 2.0

#16

Beitrag von vogelsberger » Fr 26. Feb 2021, 18:28

Mannnnnn!

Da hast du dir eine heftige Aufgabe ans Knie genagelt! Respekt!!!

Bin ich froh, dass ich Vergleichbares in meinen jungen Jahren erledigt habe...

Guter Rat: sorgfälltig abwegen zwischen:
1. rausruppe und neumache
2. flicke
3. so'lasse und zuschmiern

Da gibt es keine allgemeingültige Rezepte!

Gerne helfe auch ich mit einem OldPraktikerRat aus der ferne.

Viel Erfolg!
Daniel

Haushahn
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Re: Mirtlhof 2.0

#17

Beitrag von Haushahn » Mi 3. Mär 2021, 17:50

vogelsberger hat geschrieben:
Fr 26. Feb 2021, 18:28

Guter Rat: sorgfälltig abwegen zwischen:
1. rausruppe und neumache
2. flicke
3. so'lasse und zuschmiern

emil17 hat geschrieben:
Fr 26. Feb 2021, 09:48
Das kenn ich .... man will bauen und reisst immer mehr weg ...
Aber man muss der Versuchung widerstehen, gut auf schlecht zu bauen.
Das ist die große Frage, die mich schon lange beschäftigt hat: was ist noch gut, was muss man rausruppe und neumache. Die Dacheindeckung muss neu gemacht werden, das ist klar. Die Sparren entsprechen nicht mehr, weg? Dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zu einem neuen Dachstuhl. Der Zimmerer empfiehlt dann gleich das Obergeschoss neu aufzustellen, dann kann man die Wand modern aufbauen. Der Maurer rät, dann gleich die paar Mauern auch umzuschmeissen und neu zu bauen, das ist dann kein Aufwand mehr. Und ich hätte beim Neubau vernünftige Geschoss- und Türhöhen, große Fenster, kann mir die Raumaufteilung aussuchen, kein Problem mehr mit Feuchtigkeit, usw. usf.
Der Abriss ist mit 18.700 € veranschlagt.
Alle diese Punkte waren mir beim Kauf klar. Aber würde ich nicht in einem Altbau wohnen wollen, hätte ich mir besser ein leeres Grundstück angelacht.

Den Tipp für die Reparatur musste ich mir mehrmals durchlesen, bis ich es mir vorstellen konnte. An dieser Stelle möchte ich die Balken tauschen und neu aufbauen, aber anderswo wird er mir bestimmt noch hilfreich sein!

Für Ratschläge bin ich dankbar!

Ab nun wirds in diesem Thread schleppender vorangehen, die bisher geposteten Bilder sind über zwei Jahre hinweg entstanden. Bei der Renovierung bin ich auf einen Marathon eingestellt, nicht auf einen Sprint :)
Meistens vergesse ich aber schlicht, zur Kamera zu greifen wenns spannend ist.

Bis bald,
Gerald

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Re: Mirtlhof 2.0

#18

Beitrag von emil17 » Mi 3. Mär 2021, 19:10

Bei der Frage, was reparieren und was neu, haben die Profis natürlich auch aus Erfahrung andere Ansichten. Weil Arbeitszeit teuer und Material eher billig ist, isr raus und neu oft die wirtschaftlichere Lösung.
Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, dass es bei der dauernden Flickerei manchmal schon nervt, wenn überall wo man beikommen sollte irgend ein Spriess oder eine Absteifung oder sonst ein Provisorium im Weg steht. Oder wenn jedesmal, wenn man an einem alten Balken etwas ausnehmen oder ein Zapfenloch stemmen will, genau da ein Nagel ist, den man nicht rausbekommt. Oder wenn wieder einmal da, wo man ein Loch für eine Leitung durch die Wand bohren will, schräg auf einen besonders harten Mauerstein trifft - und die Hilti dann den Stein lockert statt ihn zu bohren, weil der Mörtel bröselig ist.
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Re: Mirtlhof 2.0

#19

Beitrag von Haushahn » Di 16. Mär 2021, 09:28

Klar ist das so. Wollte nur sagen, dass ich früher oder später anfangen muss gut auf schlecht zu bauen. Und es ist nicht einfach, den Punkt zu finden, wo man mit dem Abriss aufhört und mit dem Neuaufbau beginnt. Ich denke aber, ich habe ihn schon fast erreicht, weil es stehen im Wesentlichen nur noch die Grundmauern und das Ständerbauwerk.
Vom Abfallholz habe ich ein paar Bretter ausgenagelt und musste dabei an Tom denken. Wie geht's dir, Tom? Einen Teil habe ich zu Brenn-/Lagerfeuerholz aufgearbeitet und einen Teil weggebracht.

Typischer Samstag:
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Typischer [beliebigen Wochentag einsetzen]:
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Habe mittlerweile alle Steher vom Dachstuhl erneuert. Das war komisch aufgebaut, von unten nach oben: tragender Querbalken - Bretterdecke - liegender Pfosten - Bretterdecke. Und sie standen versetzt, so dass sich alles irgendwie gewunden hat. Weil die Decke eh raus bzw. angehoben werden soll, habe ich sie getauscht und direkt auf die Querbalken gestellt.
Zumindest auf drei von sechs Stück war keine Last. Habe das Gefühl, dass der Dachstuhl auf den Sparren gehängt ist.
Heute bringe ich einen Hänger Schutt weg und dann steht wieder eine spannende Reparatur an.

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Re: Mirtlhof 2.0

#20

Beitrag von emil17 » Di 16. Mär 2021, 09:43

Wie machst du das?
Beim Tauschen tragen sollender Steher hängst du das Ding an den Kettenflaschenzug, ziehst es so gegen den oberen Querbalken und schiebst es unten in Position?
Ich habe jeweils unmittelbar neben die Säule den zu unterstellenden Balken/Unterzug/was auch immer mit einer Zahnstangenwinde und einem Kantholz etwas hochgedrückt. So kann man etwas Durchhang hochdrücken, bequem die Säule einsetzen und nachher trägt es auch, ohne dass man viel murksen muss.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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