Sonne's Garten

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emil17
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Re: Sonne's Garten

#81

Beitrag von emil17 » Di 9. Feb 2021, 10:30

Das Bild vom Mai dürfte Lathyrus latifolius, die breitblättrige Platterbse, sein.
Ich habe die sehr ausdauernde Art dummerweise als Zierpflanze im Garten gehabt, die ist eine wenn auch schöne Plage - sie hat drahtseilartige Wurzeln, wuchert masslos und samt sich auch ins Dauergrünland hinein aus. Man sieht sie oft an Bahndämmen. Man kann das reichlichst produzierte Laub als Kaninchenfutter verwenden. Als Zierpflanze nur da, wo sie nicht lästig werden kann, etwa an hässlichen Strassenböschungen.
Die reichlich produzierten Samen von der Grösse kleiner Erbsen kann man den Hühnern geben, aber sie sind schwer zu ernten, weil sie ausfallen. Sie sollen früher wie solchen gegessen worden sein, was aber nicht zu empfehlen ist, weil sie gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthalten, die beim Kochen nicht zerstört werden.
Die essbare Platterbse wäre Lathyrus tuberosus, die Knollen-Platterbse. Das ist eine seltene und geschützte Art, die auf ehemaligen kalk- und lehmhaltigen Getreideäckern in warmen, trockenen Lagen oder manchmal auch in Weinbergen als Relikt zu finden ist. Im Burgund habe ich sie an Ackerrändern noch öfter gesehen.
Die Art soll früher und zu Notzeiten gegessen worden sein.
Zum Essen gäbe es wenige, knapp haselnussgrosse Knollen, die schwer zu finden sind, weil sie eine braune Rinde haben.
Ich habe die auch im Garten, sie taugt als Zierpflanze.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Doris L.
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Re: Sonne's Garten

#82

Beitrag von Doris L. » Di 9. Feb 2021, 10:57

@ Emil, gut das du das erwähnst, ich hätte doch glatt weg von der Wicke Samen mitgenommen. Wenn die so sehr wuchert verzichte ich lieber darauf. Die wächst überall hier, auf dem Zechenglände, auch auf den Halden.

Vor Jahren hatte ich ausdauernde Wicke gekauft, hatte aber immer Mehltau und ich entfernte sie, was das für eine Sorte war weiß ich nicht mehr. Hat mich damals nicht interessiert.

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Sonne
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Re: Sonne's Garten

#83

Beitrag von Sonne » Di 9. Feb 2021, 13:23

Auweia...ich habe mich verschrieben...ich meinte nicht Wicke - ich meinte die Winde. Sorry. :rot:

Die Ackerwinde, die es in weiß und in verschiedenen Rosatönen gibt. Reizvoll für kleine Mädchen, die von Blumenkränzchen träumen.

Die letzten Jahre hatte ich die auch im Garten, die haben sich elegant die Hecke hochgewunden. Und ich habe mich so gefreut (leider nur in weiß, nicht rosa) bis ich dann mal gelesen hab', dass die sich unendlich vermehren und man sie dann nicht wieder los wird. Jetzt ist aus die Maus. So schnell wechselt die Freude. :haha:

@Rohana...als Kind habe ich die ersten Jahre links von Nürnberg gewohnt am Fuße der Frankenhöhe. Und später rechts von Nürnberg, dicht an der Grenze der Oberpfalz. Hier wie da gab es Heidelbeeren im Überfluss, in der Frankenhöhe aber etwas üppiger, wenn ich mich richtig erinnere. Vor 3 Jahren habe ich 'ne Freundin besucht, bei Neuendettelsau/Ansbach...und ich bin an einem Nachmittag losgezogen mit' nem Eimerchen und stand total verklärt im Wald - ganz alleine (meine Freundin sitzt leider überwiegend im Rollstuhl und konnte leider nicht mit) und habe Heidelbeeren gepflückt. Beere an Beere. Und obwohl schon zum großen Teil eingetrocknet (war August, ehr etwas zu spät) oder teilweise auch schon von anderen abgeerntet, hatte ich relativ schnell was zusammen. 3 so kleine Gläser Marmelade habe ich dann dort gleich im Anschluß gekocht...eins für meine Freundin, die andern nahm ich mit für Frühstücksbuffet an Geburtstag und Weihnachten. Oh man ist das fein. *schleck*

Mein Mann und ich haben grad noch überlegt, welche Bäume jetzt bei uns überwiegen und er meinte Fichten. Beim nächsten Waldspaziergang mal 'ne Baumzählung machen. :aeh: Es gibt sicher auch hin und wieder eine Stelle mit Heidelbeeren - aber nicht vergleichbar mit dem was ich von früher kenne. Und ich weiß noch, vor 30 Jahren standen (das weiß ich noch, weil mein ältester Sohn damals noch relativ klein war und ich mich gefreut habe, ihm endlich mal einen echten giftigen Pilz zeigen zu können) auf einmal 3 Fliegenpilze am Wegesrand. Danach nie wieder. Ist doch seltsam. Was ist bloß los mit diesem Wald. Grundsätzlich scheint er mir von den Bedingungen her schon passend zu sein für Heidelbeeren und Pilze. :hmm: Aber ich nehme mir mal diesen Sommer vor, mal genauer hinzusehen - vielleicht entdecke ich ja Sachen, die mir bisher entgangen sind. Die letzten Jahre hatte ich nicht soviel Zeit zum 'Wälderdurchstreifen' und früher hatten wir den Hund, mit dem ich gerne im Wald unterwegs war, aber mit dem blieb ich immer hübsch brav auf dem Weg.
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: Sonne's Garten

#84

Beitrag von Doris L. » Di 9. Feb 2021, 14:02

Weiter nördlich von mir hier gibt es Wälder mit Kiefern und Fichten, aber keine Blaubeeren. Ich glaube, die Bäume stehen zu dicht. Wir waren früher als ich noch Kind war immer im Spessart, da gab es einen Hang mit Blaubeeren, wenig Fichten dazwischen. Ich bin später oft an diesem Ort gewesen, gibt keine Blaubeeren mehr dort, zugewachsen.
Himbeeren sind doch auch lecker, mag ich lieber und im Spessart und im Schwarzwald sind die Früchte wesentlich größer als bei uns. Hat letztes Jahr mal gerade für ein bisken Himbeeressig gereicht und 3 Zecken.

Für Pilze braucht man den Blick dafür, kann man sich antrainieren. Früher habe ich nie welche gesehen, erst nachdem ich mit Kamera unterwegs war.

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Re: Sonne's Garten

#85

Beitrag von Sonne » Di 9. Feb 2021, 15:24

Naja. Man redet ja immer von Umweltschäden...Klimawandel usw...Tja irgendwo muss man die Auswirkungen ja sehen können. Vielleicht sind sie das. Die Pflanzen verabschieden sich und verschwinden.

Ich weiß nicht um wieviel früher alles anders und besser war - die Distanz von einer 6 jährigen und 60 jährigen ist groß.
Aber ich denke früher habe ich mehr Blümchen und Vielfalt gesehen. Als ich von Franken umzog, dachte ich, ich bin in einer anderen Welt. Es gab Wiesen und Felder - aber keine Blümchen. Für eine Kuckuckslichtnelke veranstaltete ich einen Freudentanz. Eine Margarite war selten. Früher fand ich es seltsam und konnte mir keinen Reim drauf machen - heute denke ich: Die Felder waren wohl totgespritzt. Anders kann ich mir es nicht erklären, dass auch am Wegesrand kaum ein Blümchen zu finden war. In den letzten Jahren wird es, etwas besser. Also - so mein Eindruck.
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Re: Sonne's Garten

#86

Beitrag von Rohana » Di 9. Feb 2021, 15:43

Wo gar keine Kiefern sind, hab ich selten Heidelbeeren gefunden... andersrum gibts auch keine Garantie für Heidelbeeren wo Kiefern sind (hätten wir ja schon bei uns im Wald...). Was die Umweltverschmutzung angeht, die ist möglicherweise ein stärkerer Faktor als bei anderen Pflanzen - ich meine im Wiki-Artikel stand was davon dass Mykhorizza-Partner (Pilze) der Heidelbeere sehr empfindlich auf Schwefeldioxid sind, z.B. im "sauren Regen". Mittlerweile ist dieses Problem ja recht gut bekämpft worden, SO2-Einträge sind deutlich weniger geworden, aber möglicherweise sind dadurch die Bestände weniger geworden? Ich weiss es nicht. Wenn ich jetzt Heidelbeeren sehen will, fahre ich nach Neumarkt, das ist so'n "Sandloch" mit ausgedehnten kieferdominierten Wäldern auf mageren Sandböden... soweit das Auge reicht, Heidel- und Preiselbeeren :rot:

Die entsprechenden Pilze dazu die ich aus meiner Kindheit kenne: Sandröhrlinge! Damals, als ich viel mit meinen Eltern im Teutoburger Wald gewandert bin... hach.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Sonne's Garten

#87

Beitrag von Sonne » Di 9. Feb 2021, 17:01

Hm. Neumarkt. Ja - davon haben wir damals nicht allzu weit weg gewohnt. Aber noch Franken! Vom Pilze sammeln kenne ich hauptsächlich die Maronen und ab und zu Pfifferlinge. Ganz selten mal einen Steinpilz.

Wenn ich Heidelbeeren will, gehe ich in meinen Garten. Dort habe ich 2 Büsche. Wobei Kulturheidelbeeren nur ein sehr magerer Ersatz sind für die echten, wilden aus'm Wald. (An die darf ich dann nicht denken.)
Aber immerhin brauche ich jetzt keine oder nur gaaanz selten mehr aus Brasilien oder Chile. Meine Sträucher tragen nämlich ziemlich gut. Das ist wirklich erstaunlich - schon im 2ten Jahr trugen sie relativ viel. Und heuer werden noch 1-2 Sträucher dazu kommen. Haben extra das Kastanienlaub aufgehoben (und ich glaube noch irgendwas, was den Boden sauer macht - aber mir fällt's grad nicht ein. Jedenfalls hoffe ich, ich muss ich keinen Torf zukaufen.
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Re: Sonne's Garten

#88

Beitrag von Doris L. » Di 9. Feb 2021, 17:12

Rhodedendronerde, oder Azaleenerde soll gut sein. Ich mein, ich hätte irgendwo gelesen das Waldbesitzer lieber dichten Baumbestand haben wodurch Heidelbeeren benachteiligt sind. Ich weiß nicht mehr woher ich die Weisheit habe. Ein Buch?

In den letzten Jahren war es sehr trocken, das mögen Pilze nicht.

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Re: Sonne's Garten

#89

Beitrag von Sonne » Di 9. Feb 2021, 17:26

Ja...diese Erden sind gut für Heidelbeeren. Aber ich will sie vermeiden, denn sie enthalten Torf.
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: Sonne's Garten

#90

Beitrag von Doris L. » Di 9. Feb 2021, 17:34

Ach so, da ist Torf drin. Man merkt das ich keinen Garten habe :rot: .
Aber das Gedächnis ist seltsam. Das mit den dichten Wäldern habe ich gefunden. Spessartgeschichten2 Heidelbeeren in Kahlgrund. Ja da steht es von der Forstwirtschaft die keine dünne Bestockung oder Kahlschläge duldet. Deshalb gib`s kaum noch wilde Heidelbeeren.

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