Kartoffeln, Obst und vieles mehr

[Matz]

Hallo zusammen,

ich werde auch mal versuchen festzuhalten, was meine Eltern und ich über das Jahr so an Selbstversorgung machen - auch für mich, damit ich zurückblicken kann.

Im Moment steht die Arbeit zwischen Winter und Frühjahr. Im Wald liegen noch gefällte Bäume, die aufgearbeitet werden müssen, der Schnitt der Obstbäume ist noch nicht ganz geschafft und die Bodenbearbeitung steht vor der Tür.

Nächste Woche wird die Blühmischung auf dem Acker abgemulcht und, wenn es tatsächlich so trocken werden soll wie gemeldet, gegrubbert.

Ich freue mich tierisch auf diese Zeit!

Bilder folgen.

[mot437]

coll

[Benutzer 4754 gelöscht]

Nächste Woche wird die Blühmischung auf dem Acker abgemulcht und, wenn es tatsächlich so trocken werden soll wie gemeldet, gegrubbert.

Kommen da dann die '16er Kartoffeln rein?
Mit welchem Grubber wird gegrubbert (Scharform, Balkenzahl, Hersteller, Typ etc)?

[Wildmohn]

Ich wünsche Dir ein frohes Gedeihen und Gelingen bei Deinen Vorhaben.
Werde alles weitere höchst interessiert verfolgen, halt uns auf dem laufenden.

P.S. Auf die Bilder freue ich mich schon...

[Matz]

@ölkanne
Ja, in eine Teilfläche kommen die Kartoffeln.

Lemken Achat 11 C, 4 Balken, 11 Schare, Doppelherzschare, 2,20 m Arbeitsbreite, (noch) ohne Nachläufer.
Warum dieser Grubber? Na, weil man in der Nähe das nehmen muss, was man an Gebrauchtgeräten findet. Und da das damals der Stand der Technik war, wurde es dieser Grubber.
Hätte ich unendlich viele Geräte, würde ich zunächst mit Gänsefußschare die Wurzeln des jetzigen Bewuchses abschneiden und dann mit Doppelherzscharen oder Schmalscharen, eventuell in einer Kombination mit Kurzscheiben etc. lockern. Habe ich aber nicht. Daher versuche ich zunächst mit den Doppelherzscharen recht flach zu grubbern, um die Mulchreste mit dem Boden in Kontakt zu bringen. Ca. 2 Wochen später (wird sich herausstellen), grubbere ich tiefer, um den Boden insgesamt zu lockern. Danach Federzinkenegge mit Stabwalze.

Aber, lass es bitte jetzt nicht in eine Diskussion über Bodenbearbeitung ausarten.

@wildmohn
Danke sehr! Ich versuche alles bildreich zu dokumentieren.

[Matz]

So sieht die Blüh-/Wildackerfläche zur Zeit aus:

Wildacker Februar_klein.jpg (145.74 KiB) 4580 mal betrachtet

Die abgestorbenen Stängel stammen vor allem von Senf und Sonnenblumen. Der Buchweizen ist schon früher erforen und von den Stengeln kaum was zu sehen.
Das Grüne ist teilweise Raps, teilweise Kohlarten. Natürlich sind auch Gräser darunter.

Der untere Teil unserer Obstwiese, dominierend sind Apfelbäume. Rechts eine Reihe im letzten Frühjahr gepflanzter Hochstämme. Die Fläche wird zur Zeit einmal jährlich (Spätsommer) gemulcht und das Material an Ort und Stelle belassen. Da die Wiese von dem vormals bewirtschaftenden Landwirt lange nicht gedüngt wurde, haben wir sie 2014 mit NPK und 2015 mit PK gedüngt. Falls wir dieses Jahr mit einem befreundeten Landwirt Heu machen, kommt eventuell dünn Pferdemist drauf.

Obstwiese unten_klein.jpg (220.99 KiB) 4580 mal betrachtet

[Wildmohn]

Mich würde wirklich interessieren, warum Du "Blühstreifen" anlegst. Ich meine da steckt doch bestimmt mehr dahinter, als sich nur über die Blumen zu erfreuen...
Und , ich bin in dieser Hinsicht wirklich kein "Fachmann", das scheint bei Dir alles durchdacht zu sein, woher hast Du dieses Wissen.

[Matz]

Die Gründe dafür sind vielfältig.

1. Ich erfreue mich an vielfältigen und strukturierten Landschaften. Ich hasse große, einseitige Flächen.

2. Ich erfreue mich als Jäger an einer steigenden "Niederwildpopulation", sprich Hase, Fasan, Rehwild, etc., aber auch nicht bejagbare Arten. Ich gehe aber nicht dort zur Jagd, wo ich den Acker bewirtschafte und bejage auch so gut wie nie Hase oder Fasan. Ich mag es einfach, wenn ich sie sehe. Blühstreifen strukturieren die Landschaft und bieten Äsung und Deckung. Da ich - außer an den paar Kohlköpfen - keine Insektizide verwende, ist so ein Blühstreifen insektenreich. Fasane brauchen Insekten.

3. Ich mag traditionelle Landwirtschaft. Die Kartoffeln müssen aber jedes Jahr an einen anderen Platz. Auf die restliche Fläche muss was anderes. Vorteilhaft ist überdies die Bodenverbesserung durch "Zwischenfrüchte".

4. Wissen: Gespräche mit anderen (Hobby-)Landwirten, Fachzeitschriften, Internet,...

5. Es ist tatsächlich einfach schön, wenn im Sommer überall Bienen und Hummel umherschwirren.

[Matz]

Gestern war wunderschönes Wetter und dementsprechend wurde so einiges gemacht:

Morgens Schnittkurs beim Obst- und Gartenbauverein, wo man mal wieder mit anderen ins Gespräch kommt. Nicht viel neues, aber ein paar Anregungen sind immer mal wieder dabei.
Dann noch ein paar Obstbäume ums Haus geschnitten und anschließend 3 Kaninchen geschlachtet. Wir waren wegen einigem Stress sehr spät an...
Schließlich noch einen Nussbaum in den Waldversetzt und zwei junge Eichen vor Fegeschäden geschützt. Das Waldstück wurde vor 10-20 Jahren mal von dme Vorbesitzer kahlgeschlagen. Jetzt heißt es, die Eichen und Hainbuchen zu fördern und Licht raubende Pappeln zu fällen.

Auf jeden Fall ein Tag, wie jeder einer sein könnte.

[Matz]

Gestern wurde der vordere Teil des Ackers geschlegelt, um das Grubbern und die Einarbeitung der organischen Reste zu vereinfachen. Selbstverständlich erst nach vorherigem Durchgehen (um eventuell darin befindliches Wild aufzuscheuchen). Natürlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass beispielsweise Junghasen trotzdem darin verblieben... Der hintere Teil (Leguminosenmischung) wurde bis auf die Ränder stehen gelassen. Der Bestand ist dank der zahlreichen Kleearten mehrjährig. Dort können Bodenbrüter dann auch relativ ungestört ihre Jungen aufziehen, falls sie den Platz für geeignet empfinden. Die Ränder wurden gemulcht, um dort Mais und Sonnenblume als Deckungspflanzen einzusäen.

Ende der Woche kommt der Grubber zum Zuge. Mal schauen, ob unser Unimog ihn mit der miesen Bereifung packt. Da muss ich unbedingt nachbessern, sobald mal etwas Geld auf der hohen Kante liegt.

Unimog.jpg (119.56 KiB) 4342 mal betrachtet