Siedlungshaus 1100+ m2

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DaKerk
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Re: Siedlungshaus 1100+ m2

#181

Beitrag von DaKerk » Sa 21. Mär 2020, 09:55

Gut, das du hier ein update geschrieben hast, so bin ich auf den Thread aufmerksam geworden. Das Projekt ist ja ähnlich zu meinem, da werde ich bei Gelegenheit mal alles durchlesen.
Ich schreibe im Prinzip hier was rein um es schneller wieder zu finden ;)

Danke schonmal im voraus für deine Erfahrungsberichte.

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Rohana
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Re: Siedlungshaus 1100+ m2

#182

Beitrag von Rohana » Sa 21. Mär 2020, 10:55

Die Niederrheiner taugen nix? Schade, im Nachbarverein gibts nen Züchter, aber wenn die nicht viel können ausser hübsch aussehen bleibe ich lieber bei meinen Bielefelder-Mixen...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Siedlungshaus 1100+ m2

#183

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Sa 21. Mär 2020, 23:33

Wenn man nur vorhat, auf extensive Art ein paar Sonntagsbraten großzuziehen, sind die schon ok. Nur als Allrounder haben sie mich halt nicht überzeugt. Zusätzlich zu den bewährten Marans und Mechelner werde ich aber vielleicht mal New Hampshire testen. Jetzt erstmal gucken, was die Brut bringt. Ansonsten liebäugele ich auch in Richtung Landhuhn, vielleicht mal Nord Holländer oder so.

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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Siedlungshaus 1100+ m2

#184

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Fr 24. Apr 2020, 22:33

Die Ausbeute an Küken aus der alten Brutmaschine war leider echt mager! Als nächstes kommt ne andere Maschine oder halt Naturbrut; mir reicht's. Gut, die Marans Eier sind schwer zu schieren, aber da hat sich rein gar nichts ergeben, von einem dutzend. Die zehn Eier von meinem Vater waren auch überwiegend taube Nüsse; es gab drei Föten, aber schließlich nur einen, sehr späten Schlupf. Es war dadurch das kleinste Küken, sah aber zunächst recht fit aus. Trotzdem hat es die erste Woche nicht überlebt. War's im Schuppen doch zu zugig bei den Winden in letzter Zeit? Den anderen geht es aber gut. Es sind sechs Mechelner (von zehn gekauften Bruteiern) und ein Niederrheiner/Marans- Mischling; alle von Ostermontag. Heute haben sie ihren ersten Engerling zerhackt.

Letzten Freitag wurde endlich der Brunnen gebohrt! Erst mit einem 18cm Bohrer von der Arbeit ein Loch gemacht, ca. 3m tief. Danach ging es weiter mit dem Plunscher, weil wir schon im klitschnassen Sand waren. Ich habe 125er Brunnenrohre verwendet mit 2 Meter Filterrohr im unteren Bereich und sauge das Wasser jetzt aus lediglich ca. 5 1/2 Metern Tiefe. Weil, ich hatte zwar 7 Meter an Rohren gekauft, aber bei ca. sechs Metern ging es partout nicht mehr weiter; nachdem wir zuletzt fast nur noch Wasser und Kies gefördert hatten. Weil ich vor der Aktion etwa 40cm tief ausgekoffert hatte auf etwa 1,5qm Fläche, bot es sich an die Pumpe semi unterirdisch stehen zu lassen. Ich habe also auf der Koffersohle Gehwegplatten verlegt, auf einem Bett von gefördertem Kies, und auf die Platten dann mit hier ohnehin herumstehenden Lochziegeln aufgemauert, mit selbstgemischtem Mörtel aus gefördertem Sand und Zement. Weil die Pumpe am Montag nicht mehr richtig lief und ich erst den Fehler finden und beheben mußte, habe ich die Ummauerung jetzt noch nicht ganz fertig, aber der Kasten hat dann ca. 90 cm Breite und Sitzhöhe. Er kriegt ein Blechdach auf einem Holzrahmen, mit Isolierung. Davor werden weitere Ziegel zu einer Säule aufgemauert, an der dann der Zapfhahn befestigt wird, sowie ein Waschbecken. Zum Gemüsegarten will ich von dort einen extra Schlauch in einem Leerrohr unterirdisch verlegen, so daß man beim Sprengen nicht immer den Schlauch im Weg liegen hat und man, falls man den Sprenger mal woanders gebraucht hat, nicht extra wieder alles verlegen muß, durch den Staketenzaun undsoweiter.
Jedenfalls läuft die Bewässerung jetzt tadellos; ich will als nächstes gucken, ob man mit einem Abzweig auch zwei Sprenger gleichzeitig betreiben kann.

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kraut_ruebe
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Re: Siedlungshaus 1100+ m2

#185

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 27. Apr 2020, 01:39

ohne_Furcht_und_Adel hat geschrieben:
Fr 24. Apr 2020, 22:33
Zum Gemüsegarten will ich von dort einen extra Schlauch in einem Leerrohr unterirdisch verlegen, so daß man beim Sprengen nicht immer den Schlauch im Weg liegen hat
:daumen:

Mach ich auch grad, bei mir wird jedes Jahr trockener als das Vorjahr und Bewässerungsstrategien werden immer wichtiger.
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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Siedlungshaus 1100+ m2

#186

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » So 7. Mär 2021, 01:05

Obwohl man wenig von mir hört, bin ich ja doch noch in Sachen SV unterwegs. In Vollzeit angestellt zu sein (Frau arbeitet auch), bedeutet aber häufig, daß man sich in der Freizeit für eine Sache entscheiden muß. Also z.B. entweder für mich und die Kinder endlich was kochen oder solange es noch hell ist im Garten was regeln. Trotzdem geht es hier aber weiter!

Die Bienen waren ja vor einem Jahr alle eingegangen (wohl wegen Varroen), da war hier noch Sperrbezirk wegen Bienenseuche, daher habe ich auch zunächst keine neuen mehr angeschafft. Im Imkerverein hier gibt es Zwist und fachlich unkorrekte Stockhygiene, deswegen habe ich dort nicht nach neuen Völkern gefragt. Ein Freund von mir imkert aber noch, von dem kann ich potenziell Ableger bekommen. Leider hatte er ebenfalls mit Verlusten zu kämpfen. Mal sehen.

An Hühnern habe ich hier nach wie vor Marans, mit Marans Hahn, sowie Niederrheiner und Mechelner. Das funktioniert sehr gut, wegen des ausgeglichenen Hahns und wegen der unterschiedlichen Legepausen: ich habe nur kurze Phasen pro Jahr, in denen es gar keine Eier gibt (die Marans legen quasi monatelang nicht gut, sonst aber doch). Mehr als einen Karton pro Jahr muß ich nicht zukaufen. Von den fetten Mechelner Hähnen aus der Aufzucht vom letzten Jahr sind jetzt noch zwei übrig; der letzte brachte einfrierbereit 2650g auf die Waage. Es sind aber für meinen Geschmack zu viele Milben im Stall unterwegs, obwohl ich dort Kieselgur verwende. Da sind auch vollgesogene Milben auf dem Kieselgur unterwegs, wie kann das sein? Vielleicht ist das Zeug schon zu alt, es klumpt ja auch schon. Ich versuche immer, es mit einer Schwungfeder wieder schön feinkörnig zu machen. Als nächste Maßnahme will ich draußen die Huderplätze im Trockenen verbessern, mit Sand und halt Kieselgur. Vielleicht pudern sich die Tiere dann schon von selber ausreichend ein.

Was pflanzenmäßig im letzten Jahr besonders war, war bei den Bäumen halt der Spätfrost, durch den es wenig Äpfel (vor allem vom großen Baum) gab und durch den die Winterforelle (Birne) trotz üppiger Blüte keine Frucht hatte. Kirschen, Zwetschgen und Mirabellen waren aber gut, normale Herbstbirnen gab es auch mehr als bisher, und wir hatten wieder eine schöne Haselnußernte. Hin und wieder gönnen wir uns eine Knackorgie; man kann ja kaum aufhören mit den Haselnüssen, wenn man einmal angefangen hat! ;)
Tomaten hatten wir genug, die standen wieder sowohl auf der überdachten Terrasse in Kübeln, als auch im Gewächshaus. Außerdem hatten wir diesmal Glück mit den Auberginen im Tunnel und konnten so das eine oder andere Ratatouille zaubern. Natürlich auch mit eigenem Knoblauch, von dem wir einige Monate zehren konnten. Der Knoblauch, der ja im Vorjahr gesteckt werden soll, gedeiht hier praktischerweise in Mischkultur mit den Erdbeeren.
Kartoffeln sind eigentlich gut gelungen; die ausgedehnten Monokulturen einige Kilometer weiter scheinen keinen negativen Effekt zu haben. Wir hatten auch viele Topinambur, in einem Gemüsebeet und in einem schmalen Streifen zwischen Folientunnel und Weg, die ich hoffentlich restlos geerntet habe, bevor sie sich noch unkontrolliert weitervermehren... Was es noch außer der Reihe gab; Buschbohnen und auch Kohlrüben waren ein Erfolg und auch die Pastinaken erstmals. Ich habe vorhin den letzten Rest verputzt. An Kürbis hatten wir ja diesmal Butternut, das war eine Samentüte aus Russland. Eigentlich ein dankbarer Kürbis; auch schön, daß ein guter Teil der Frucht komplett mit Fruchtfleisch ausgefüllt ist. Allerdings scheint er sich nicht ganz so lange zu halten wie Hokkaido. Dieses Jahr werde ich wohl beide anbauen; und hier gibt es auch noch eine andere Sorte Samen aus Russland, die optisch Melonen ähnelt.

Damit sind wir auch schon beim aktuellen Thema. Draußen habe ich bisher kaum was gesät, außer Fenchel und Mädchenauge. Als nächstes sind wohl Möhren dran. Aber im Gewächshaus ist schon über die Hälfte der Fläche eingesät, außerdem ziehen wir jetzt wieder im Wintergarten Gemüse vor. Ich habe heute allerdings schon ein Kürbisbeet komplett vorbereitet, das war der letzte Streifen mit "Rasen" im Gemüsegarten, der noch nicht in Beet oder Weg verwandelt wurde (siehe Luftaufnahme von vor einem Jahr). Dabei schaffte ich zuerst die Rasenstücke auf Seite, holte nochmal etwa 15cm tief Erde 'raus, füllte eine dünne Schicht Pferdeäpfel ein, legte die Rasenstücke umgedreht wieder drauf, dann kam eigenes "Stroh", vom Staudenrückschnitt z.B., und auch wieder Pferdeäpfel, sowie etwas Hühnermist. Die ausgehobene Erde wieder drauf, und Phacelia eingesät. So Mitte Ende Mai wird dort dann der Kürbis gepflanzt, an eine Stelle mit etwas Komposterde. Bloß nicht zu viel wertvollen reifen Kompost verschwenden, an den gefräßigen und überhaupt nicht wählerischen Kürbis! Er kommt mit unfertigem Kompost ja super zurecht, da spart man sich Arbeit. Das Beet reicht für ein oder zwei Pflanzen, aber ich will auf die gleiche Art ein weiteres Beet im Rasen anlegen, im Bereich der schwarzen Johannisbeeren am Hühnerstall. Vielleicht schon morgen. Dieses wird dann in Zukunft unser Experimentierbeet, wenn im eingefriedeten Gemüsegarten der Platz zu kostbar ist. Zunächst aber kultivieren wir halt mehrere Kürbissorten gleichzeitig. Ich bin ja ziemlicher Hokkaidofan, aber würde sonst auch gerne mal diesen hellen länglichen oder den platten "gezackten" ausprobieren.
Das mit den umgedrehten Rasensoden unterhalb der zuvor darunterliegenden Erde ist übrigens eine ziemliche Ausnahme in meiner Gartenmethode: außer bei der Beet- Neuanlage bringe ich die Schichten im Boden eigentlich nicht durcheinander!
Garten- Überblick

Ein wichtiges Projekt dieses Jahr ist jedenfalls auch der wasserführende Kaminofen. Dafür muß dann auch noch ein Edelstahl- Abzug an der Giebelseite angebracht werden. Schwindelfreie vor! Ich übe schon erfolgreich Stammholz ergattern und spalten...

Meine Schatzka ist ja im Garten allgemein wenig aktiv, außer im Gewächshaus (Gurken und Blattgemüse, was ich selber eher vernachlässige), ist aber ziemlich konsumkritisch geworden. So kauft sie jetzt handgemachte Seife und Shampoo, experimentiert mit alternativen Wäschereinigern oder stellt Reinigungsmittel selbst her. Am Anfang hatte ich meine Not, sie überhaupt von scharfen Putzmitteln auf Frosch umsatteln zu lassen, aber mittlerweile gibt sie bei dieser "Radikalisierung" selber den Ton an.
Als Veganerin nutzt sie nicht nur irgendwelche fertigen Sojapanschereien, sondern übernimmt oder kreiert Rezepte für veganen Kuchen oder vollwertige Mittagsmenüs. Ihre neueste Errungenschaft ist ein Dörrapparat, der uns in punkto Trockenfrüchte bestimmt noch gute Dienste leisten wird. In ihrem eigenen blog auf instagram stellt sie ihre Methoden und Ansichten auch in Bild und Ton vor.

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Daisy Duck
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Re: Siedlungshaus 1100+ m2

#187

Beitrag von Daisy Duck » Mo 8. Mär 2021, 22:38

Das klingt ja toll, bei mir ist auch noch nicht viel los im Garten. Ich warte noch mit der Aussaat, bereite nur die Beete vor.
Würdest du mir den Account nennen auf Instagram? Gerne auch per pn.

Weiter so :)

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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Siedlungshaus 1100+ m2

#188

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Fr 12. Mär 2021, 22:41

Nun, es ist halt kaum was auf deutsch dabei, ist die Kehrseite der Medaille.

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Re: Siedlungshaus 1100+ m2

#189

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » So 19. Jun 2022, 01:57

Mittlerweile hat sich bei mir die Bienenhaltung erledigt. Einen Ableger hatte ich noch bekommen, der dann aber auch im Winter eingegangen ist. Als nächstes will ich eigentlich die Beuten verkaufen. Ich hatte das für meine Frau weitergemacht, damit die Völker betreut sind, aber habe es nie als eigenes Hobby gesehen.
Mittlerweile gibt es ja wieder viele Insekten, aber deren Bestäubungsleistung im Frühjahr, so etwa zwischen Narzissen- und Tulpenzeit, war dieses Jahr echt gering. Kühles Wetter mit Wind, da haben sie sich noch nicht so recht rausgetraut. Viele Apfelbäume tragen jetzt schlecht.

Bei den Hühnern gibt es mal wieder ein bisschen Nachwuchs, nach einem Jahr Pause. Dank sei der neuen italienischen Brutmaschine. Damit werde ich ab jetzt wohl fast jedes Jahr weiter brüten, denn auf das alte, halb kaputte Familienerbstück das ich bisher benutzt habe, kann man sich nicht mehr so verlassen.

Ja, was gibt es zu erzählen? Der Gemüsegarten läuft recht normal. Allerdings ist mir der Folientunnel mittlerweile zu arbeitsaufwändig im Betrieb: man muss sehr viel gießen (und jäten), es ist fast immer zu trocken und zu heiß. Man kann sich doch nicht jeden Tag dort aufhalten!? Ich werde wohl einen Teil der Folie entfernen, damit der Innenraum besser belüftet ist. Dann fungiert der Tunnel ab 2023 einfach als Tomatenüberdachung. Gemüse keimen wir im Wintergarten vor, also dafür brauchen wir kein extra Treibhaus. Und die Tomaten stehen sonst auf der überdachten Terrasse; dort stören sie ein bisschen, wenn man draussen mit Gästen am Kuchentisch sitzt. Also das wird bald wohl pragmatischer gehandhabt.

Bei einem Blick vom Balkon in den Garten fällt einem auf, wie groß die Bäume geworden sind in sechs Jahren. Auch verschiedene Vögel sind Dauergäste geworden, seit der Garten strukturreicher, und wilder geworden ist. Ein Trumpf sind immer wieder die vielen Beerensträucher; es kann einfach jedes Jahr von allem kiloweise geerntet werden; sehr vitaminreich und vielfältig halt. Toll, daß unser jüngster in diesem nahrhaften Umfeld aufwächst, das prägt ja. Letztens meinte er, er würde gerne mit Pflanzen (!) und Tieren sprechen können, also ich schliesse daraus, daß er mit fast 8 Jahren noch gut "geerdet" ist und nicht zu zivilisationsfixiert. Jedenfalls gibt es auch Probleme bei den Beeren; die große stachelige Brombeere hat nur eine neue Ranke gebildet und die Himbeeren haben einige trockene Ruten, die eigentlich hätten tragen sollen. Vermutlich ist die ganze Ecke mittlerweile zu dicht bewachsen, mit ausufernder Melisse und ähnlichem. Man müsste dort mal einiges wieder rausrupfen, aber wann ich dazu komme, weiß ich noch nicht. Ich habe auch schon überlegt, woanders eine neue Himbeerreihe zu pflanzen, nur wo? Einfacher oder schneller wäre das erstmal nicht, wohl auf Dauer wahrscheinlich leichter zu pflegen als dieser Multifunktionsstreifen.

Nachdem sie auf mehreren anti- Putin- und Friedensdemos war, auch schon vor dem Ukrainekrieg, engagiert sich meine aus Irkutsk stammende Frau jetzt ehrenamtlich in der Flüchtlingsbetreuung. Da vermittelt sie vor allem Ukrainern elementare Deutschkenntnisse, bevor sie dann einen Integrationskurs besuchen. So verfeinert sie nebenbei auch ihre eigenen Kenntnisse! Wenn man sich extra Mühe geben muss, alles richtig zu machen, und es auch anderen erklären soll, lernt man ja am besten.
Ich selber werde beruflich auch weiterhin gemeinnütziges unternehmen, aber nicht mehr wie bisher im Gartenservice bei der Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen, sondern nach dem Sommer in Naturschutz und Landschaftspflege. Zunächst werde ich an vorderster Front bei Mahd- oder Gehölzschnittmaßnahmen in Naturschutzflächen eingesetzt, aber es ist auch gut möglich, dass sich mir auf Dauer eher organisatorische oder meiner Vorbildung und meinen Interessen noch besser entsprechende Tätigkeiten eröffnen.
Ich habe es jetzt qualifizierungsmäßig sozusagen geschafft: erst vor elf Jahren die Umschulung im Ga- La- Bau absolviert, von dem mich eigentlich nur ein Teilbereich interessiert hat. Von Anfang an habe ich die Pflanzenthematik verstärkt eingepaukt und mir dort auch viel angeeignet, was von mir überhaupt nicht erwartet wurde. Dann später mit Meisterbrief meinen Ruf als Vegetationsflächenprofi gefestigt, bis ich bei meiner aktuellen Stelle schon freie Hand in der Betreuung der meisten Anlagen hatte. Aber "grüne Berufe" sind untereinander durchlässig und viele Fähigkeiten universell, dazu kommt dann noch persönliche Eignung und das eigene Interesse... und so betreue ich denn endlich Wald und Flur! Hätte man mir nicht damals davon abgeraten mangels Jobaussichten ohne gute Beziehungen, ich wäre direkt nach der Schule Förster geworden. So mache ich dann aber bald etwas ähnliches, nach einigen Umwegen, allerdings ohne komerzielle Interessen an den Flächen, sondern rein als Artenschutzmassnahme.

Was an meiner alten Stelle nicht zu verachten ist, ist mein Engagement im "Schaugarten". Das Gelände eines verfallenen Resthofs wird von meinem Team offen gehalten und seit diesem Jahr auch auf Weisung der Leitung mit Gemüse bepflanzt. Da wären ein Hochbeet mit Mangold und Paprika zu nennen, mehrere Überdachungen mit verschiedensten Tomatensorten, drei Sorten Stangenbohnen, diverse Kürbisarten auf einem Hügelbeet, sowie ein Beet mit Buschbohnen und Kohl. Der Boden ist sandiger ehemaliger Hochmoorboden, aber wir haben verrotteten Pferdemist und frischen Lamamist ergattert, damit auch was wächst. Öko- Spielereien während der Arbeitszeit! Wo hat man das noch?
Wir haben auf dem Gelände auch ein Beet mit Ziersträuchern und Stauden, eine Streubstwiese, einen gemütlichen Lagerfeuerplatz und es fließt ein Bach vorbei. Auf der Wiese habe ich mit Freunden dieses Jahr schon gezeltet, bevor wir von dort aus durch ein Hochmoorgebiet zur Maas und zurück gewandert sind. Mit dem Besitzer verstehe ich mich gut nach all dem Engagement, so dass ich mich problemlos auch privat weiter dort blicken lassen kann.

Bald kommen mehr Fotos von zuhause und vom Schaugarten- Projekt! Komischerweise muss ich fast alle Fotos auf dem Kopf stehend speichern, damit sie hier richtig herum angezeigt werden.
Luftbild+Grenze.jpg
Luftbild+Grenze.jpg (104.19 KiB) 2149 mal betrachtet
Gemüsegarten.jpg
Gemüsegarten.jpg (76.52 KiB) 2149 mal betrachtet
Kürbisbeet.jpg
Kürbisbeet.jpg (139.31 KiB) 2149 mal betrachtet

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Re: Siedlungshaus 1100+ m2

#190

Beitrag von kraut_ruebe » So 19. Jun 2022, 10:48

Schöner Überblick, danke! :)

Him- und Brombeeren (und Heidelbeeren) tragen bei mir heuer auch schlecht. Bei mir ist es auch ziemlich dicht dort, immer schon, bis jetzt hat das noch nie was ausgemacht. Ich hätte mir gedacht, dass es wohl zu trocken war bei mir. Oder zu lange kalt und dann schlagartig zu heiss?
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