Projekt Selbstversorgergarten

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Martin
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Projekt Selbstversorgergarten

#1

Beitrag von Martin » Sa 31. Jan 2015, 12:44

Vorab möchte ich mich schon einmal für diesen langen Roman entschuldigen.

Mein Traum / Wunsch ist die Errichtung eines Selbstversorgergartens. Die angebauten und später hergestellten Produkte sollen verkauft werden (=> Gewerbeanmeldung erforderlich). Es soll nicht nur als Hobby dienen, sondern ich möchte mich selbst Versorgen und von dem Verkauf der Produkte leben können.

Im Folgenden möchte ich Euch genauer beschreiben, was geplant ist. Ich hoffe Ihr könnt mir ein paar Tipps geben und mir sagen, wo es in der Umsetzung Probleme geben könnte (evtl. Denkfehler, rechtliche Schwierigkeiten, etc.).

Das mögliche Grundstück hat eine Fläche von 5.500 m². Es befindet sich am Ortsrand eines sehr kleinen Dorfes und ist das letzte Haus. Es ist aufgeteilt in 2 Flächen, welche beide ca. 2.750 m²groß.

Auf dem nördlichen Teil befindet sich ein seit ca. 20 Jahren leerstehendes, nicht mehr bewohnbares Haus. Strom- und Wasseranschluss sind vorhanden. Diese Fläche (größtenteils Wiese) ist nördlich und westliche von einem Hain, östlich von einer Wiese und südlich von einem Wald abgegrenzt.
Da ein Haus vorhanden ist, ist es wahrscheinlich, dass ein Teil als Innenbereich (§34) festgelegt ist. Der Rest befindet sich sehr wahrscheinlich im Außenbereich (§35). Genaueres muss ich noch in Erfahrung bringen.

Der südliche Teil ist eine reine Wiesenfläche, welche bisher als Weidefläche für Pferde genutzt wurde. Diese Fläche wird nördlich und westlich von einer wahrscheinlich nicht öffentliche Straße begrenzt und östlich und südlich von einem Wald. Bei dieser Fläche wird es sich sicher um Außenbereich (§35) handeln.

Für den nördliche Fläche ist folgende Nutzung vorgesehen:
Nutzung als Selbstversorgergarten
Anlegen von Beeten zum Gemüseanbau => ca. 1.000 m²
Errichten eines kleinen Gewächshauses => max. 100 m²
Wiesenfläche zur Heugewinnung => ca. 600 m²
Anlegen eines Erholungsgartens => ca. 400 m²
Aufstellen eines Wohnwagen / Bauwagen zum dauerhaften Wohnen

Nutzung der südlichen Fläche:
Nutzung als Streuobstwiese
Kleintierhaltung (Kaninchen, Hühner, Wachteln) => ca. 1.000 m²
Errichten von benötigten Ställen und Unterständen
Anlegen eines Kräutergartens => ca. 100 m²
Anlegen einer Weidenplantage => ca. 500 m²
später Anlegen eines Weidenlabyrinths und Aufstellen von Weiden-Tipis, -iglus und -tunneln => 500 m²
für die Zukunft evtl. Aufstellen von Picknicktischen und Errichten von Grillplätzen
evtl. Errichten einer Minigolfanlage => ca. 500 m²

Allgemein ist die nähere Umgebung sehr naturbelassen mit viel Wald und Seen. Es gibt in der Nähe viele Campingplätze und Ferienwohnungen. Deshalb würde ich gern die südliche Fläche für jeden öffentlich zugänglich machen. Diese soll als Erholungswiese dienen. Dort könnten sich die Besucher ausruhen, selbst Obst pflücken oder die Tiere beobachten. Später stelle ich mir vor dort eine Minigolfanlage zu errichten. Es könnte dort auch ein Direktverkauf stattfinden oder ein Hofladen entstehen.

Nun stellt sich die Frage, wie man dieses Projekt am besten umsetzt?
Kein Problem dürfte das Anlegen von Beeten, die Bepflanzung, die Streuobstwiese und auch nicht die Kleintierhaltung darstellen. Aber alles was als bauliche Anlage gilt, ist nicht gestattet ( => Außenbereich).

Wird es Probleme bei dem Bauwagen (mit Rädern => mobil, fahrbereit) geben, wenn dieser sich auf der Fläche abgestellt wird, welche als Innenbereich (§34) ausgewiesen ist?
Wie sieht es mit den Ställen aus, welche zum Schutz der Tiere dienen?
Was ist mit der Einzäunung des Gemüsegartens, zum Schutz vor Wildtieren?

Ist das Projekt leichter umzusetzen, wenn man ein Gewerbe als Kleinunternehmer anmeldet? Es ist eine Gewinnerzielung beabsichtigt.
Wie sieht es aus, wenn man versucht dieses als „Betrieb der gartenbaulichen Erzeugung“ einstufen zu lassen, um eine Privilegierung für Bauvorhaben im Außenbereich zu erhalten?
Welche Voraussetzungen müssten dafür geschaffen werden?
Reicht die Aussaat und Aufzucht von Pflanzen und die Haltung von Kleintieren zum Eigenbedarf und zum Verkauf aus?

Weitere Einkommensmöglichkeiten könnte der Verkauf von selbst gebastelten Vogelhäusern, Nistkästen, etc. sein. Später die Herstellung von Weidenprodukten, wie Körbe, Deko, Tipis, Iglus, Tunnel.

Was haltet ihr von den Projekt und was denkt ihr, wie schwierig dessen Umsetzung werden wird?

Ich freue mich auf Eure Antworten.

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osterheidi
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Re: Projekt Selbstversorgergarten

#2

Beitrag von osterheidi » Sa 31. Jan 2015, 13:04

hallo erst mal und toll dass du alles schon so durchdacht hast. ich bin schon eine weile wieder raus aus dem vollerwerbsgeschäft. aber mir würde einfallen: wenn du einen berufsabschluß hättest als gärtner oder landwirt und eine existenzgründung planst? da gibts nämlich förderung unter umständen. vielleicht ist das aber hier im forum auch verpönt, weil zu angepasst an die gesellschaft? wenn dein grundstück in deutschland ist, und so liest es sich, dann ist eine gewisse anpassung aber immer angeraten. es gibt auch amtliche berater und berater von bioverbänden, das ist nicht zu verachten.
wie du es als laie mit deiner ausgeklügelten planung angehst , wo du dein geld ausgibst, da kannst du viel federn lassen. ratsam ist es immer nicht alles auf einmal zu machen sondern sinnvolle schwerpunkte zu setzen. ich bin gespannt wie du weitermachst.
grüße aus bayern

Martin
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Re: Projekt Selbstversorgergarten

#3

Beitrag von Martin » Sa 31. Jan 2015, 13:17

Ja natürlich immer der Reihe nach, klein anfangen und mit den Aufgaben wachsen :)
Ich hab halt eine recht genaue Vorstellung von dem was ich erreichen möchten, aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich Bauzeichner gelernt habe und einfach gerne plane :lol:

ludwig
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Re: Projekt Selbstversorgergarten

#4

Beitrag von ludwig » Sa 31. Jan 2015, 13:38

Servus,
man sollte erst mal Wissen in welcher Ecke Du eine Vermarktung planst, sitzt Du direkt an einem Speckgürtel wie München oder irgendwo in der Pampa mit hoher Arbeitslosigkeit wo sich die meisten nur Aldi leisten wollen.
Eine Gärtnerei kann man eigentlich überall anfangen, ist jetzt meine Erfahrung für Bayern, ausser natürlich Wasserschutz oder Naturschutzgebiet.
Wenn schon ein Haus steht ist da meiner Ansicht nach kein Problem einen Gartenbaubetrieb daraus zu machen, alles was mit im weiteren Sinne wie Tourismus klingt würde ich in die Gärtnerei integrieren, unter dem Motto Erlebnisgärtnerei. Minigolf würde ich sein lassen, ist wieder ein extra Gewerbe und braucht entsprechende Genehmigungen.
Auf alle Fälle erst mal wie schon geschrieben klein anfangen, möglichst wenig investieren und schauen ob es überhaupt läuft.
Falls Du in der Nähe einer Stadt bist vielleicht mehr Richtung Landschaftsbau gehen.
Mal so ein paar Gedanken die mir jetzt spontan einfallen.

Grüsse

ludwig
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Re: Projekt Selbstversorgergarten

#5

Beitrag von grundel1963 » Sa 31. Jan 2015, 20:19

Hallo, na wenn du doch selber Bauzeichner bist, so wie ich auch.
Dann würde mein Weg geradewegs zum Bauamtamt/Stadtplanung führen, um dort durchzuprechen, was möglich wäre, bzw. was tatsächlich genehmigt wird und wo genau, dass Aussengebiet tatsächlich anfängt.
Bevor ich das nicht wüsste, würde ich da auch nichts investieren.
Liebe Grüße
Marion

greymaulkin
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Re: Projekt Selbstversorgergarten

#6

Beitrag von greymaulkin » So 1. Feb 2015, 11:31

Moin,
wegen des Bauwagens:
Ich könnte mir vorstellen, daß du einen Bauantrag stellst, um das unbewohnbare Haus zu restaurieren. Wenn der Antrag durch ist, hast du soviel ich weiß, zwei Jahre Zeit, um mit dem Bauen anzufangen. Das tust du dann auch und kannst eine Baustelle vorweisen. Wie lange du dann brauchst und ob du in der Bauzeit im Bauwagen wohnst, ist eigentlich egal :engel: Und wenn alle Anschlüsse vorhanden und die Abwasserfrage geklärt ist, dann man los.
wegen der Gewerbeanmeldung:
Erkundige dich, ob das Haus und das Grundstück mal als Landwirtschaft liefen. Lass dir das schriftlich geben, frag z.B. den Heimatpfleger, wenn es sich um ein altes Haus handelt, die kennen die Geschichte davon. Ein Siedlungshaus bekommst du nicht einfach so in ein Gewerbegrundstück umgewidmet.

Gruß, Bärbel

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poison ivy
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Re: Projekt Selbstversorgergarten

#7

Beitrag von poison ivy » Mi 4. Feb 2015, 20:38

Martin hat geschrieben: ...Grundstück ... Gemüse anbauen und Kleintiere halten und mich damit größtenteils selbst mit Nahrungsmitteln versorgen zu können. Gern möchte ich auch dort dauerhaft und offiziell wohnen wollen. Damit möchte ich mich ein wenig von der Konsumgesellschaft lösen und mich mehr der Natur widmen
wie geht das mit:
Martin hat geschrieben: ... Die angebauten und später hergestellten Produkte sollen verkauft werden ...von dem Verkauf der Produkte leben können.
......Weidenlabyrinths und Aufstellen von Weiden-Tipis, -iglus und -tunneln ... Aufstellen von Picknicktischen und Errichten von Grillplätzen
evtl. Errichten einer Minigolfanlage ...Direktverkauf stattfinden oder ein Hofladen entstehen...
zusammen? :hmm:

Omni
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Re: Projekt Selbstversorgergarten

#8

Beitrag von Omni » Do 5. Feb 2015, 08:54

Martin hat geschrieben: Mein Traum / Wunsch ist die Errichtung eines Selbstversorgergartens. Die angebauten und später hergestellten Produkte sollen verkauft werden (=> Gewerbeanmeldung erforderlich). Es soll nicht nur als Hobby dienen, sondern ich möchte mich selbst Versorgen und von dem Verkauf der Produkte leben können.

Das mögliche Grundstück hat eine Fläche von 5.500 m². Es befindet sich am Ortsrand eines sehr kleinen Dorfes und ist das letzte Haus. Es ist aufgeteilt in 2 Flächen, welche beide ca. 2.750 m²groß.
Ohne eine genauere Analyse gemacht zu haben, kommt mir 5000m² doch etwas wenig vor, um davon dann voll leben zu können. (Bist Du single, oder hast Du noch eine Familie "in Planung" die davon auch zu ernähren wäre ist wohl auch interessant)
Wenn es klappt, super! Soviel Fläche habe ich nämlich auch zur Verfügung :)

Zum Aufstellen des Bauwagens werfe ich nur noch einmal den Einwand ein, den ich hier regelmäßig mache: Das Wohnmobil meines Vaters wurde "wegkomplimentiert". Trotz gültiger Kennzeichen durfte es nicht "dauerhaft" auf unserem Grundstück (eine Wiese direkt angrenzend zum Teutoburger Wald) stehen.

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