Uh ina, ohne Rückentragen hast du aber viiiiel verpasst!
Die Welt von Mamas Rücken scheint sehr interessant zu sein, und man kommt so viel weiter als Mama, wenn das Kind zufrieden dort hinten sitzt und mit einem Kuschelt.
Was ich für mich machte: Ich binde am Rücken fast nur Bindeweisen ohne Hüftgurt. Somit kann ich mich Bücken, und das Tuch bewegt sich gut mit. Sonst schimpft meine kleine.
Was hindert dich daran, es zu wagen? Kannst du die Kängurubindeweise? Der einfache Rucksack ist so ziemlich das selbe, einfach am Rücken. Anfangs lohnt es sich, das ganze über dem Bett zu binden. Wir Eltern brauchen das manchmal aus Psychologischen Gründen. Hast du schon Bücher von Jesper Juul, Rita Messmer, Jane Liedloff etc. gelesen? Sie berichten alle drei über die Kompetenz des Kindes. Somit wird das Kind nicht auf die Idee kommen, runter zu hüpfen, denn es weiss, dass es fallen wird. Meine Bohne braucht diesbezüglich heute, mit 9.5 Monaten nur noch den Hinweis, M. Siehst du, dass du nahe an der Bettkante bist? Un schon kommt sie wieder in Richtung Bettmitte. Aber manchmal tut es dennoch gut, wenn man es erst mal mit einer Puppe üben darf.
Hier noch ein Bildchen von uns:
Zum Windelfrei, was soll ich sagen... Meine Tochter hat es mit mir 3 Wochen beigebracht, dass sie sich zu "schön" ist, in die Windeln zu machen. Also wird seither die Hauptsache in ein geeignetes Gefäss gemacht.
Momentan ist durch das Zahnenbedingt gerade Streik angesagt, nach dem wir sie jetzt über einen MOnat wirklich ohne Windeln hatten.
Die Kunst dahinter ist es, das Kind zu spüren, es zu verstehen. Die kleinen sind nämlich schon sehr kommunikativ. Wir erwachsenen müssen einfach bereit sein, ihnen zu zuhören und zu reagieren.
Das hat mich alles in allem Wachgerüttelt. Die erkenntnis: mein Kind hat kompetenzen von denen ich nicht wusste. Also begann ich mich damit auseinander zu setzen: Was gehört zu einem Baby? Nuggi? Kinderbett? KiWa?
Für mich sieht es so aus, dass ich sie im Familienbett habe, ohne nuggi. KiWa wurde weiter ausgelehnt, weil wir ihn nicht brauchen. Wo steht eigentlich dass ein Kind zwangshalber Windeln haben muss? So habe ich stück um Stück hinterfragt. Als wir dann den Gesamten August in Rumänien waren, war es für mich auch eine gewissensfrage, wissend, dass es dort keine verbrennungen gibt, sondern nur deponien, auf denen auch ausreichend Menschen leben. Da ich nicht will, dass irgend ein Kind in den Schmutzigen Windeln meiner Tochter leben muss nahm ich mir die Zeit sie in den Ferien ganz windelfrei zu haben. Ausser nachts. Dafür aber in Kompostierbaren windeln.
Es dünkt mich wichtig, dass gerade wir eltern uns fragen: Was braucht mein Kind wirklich?
Was mache ich, weil alle es so machen? Weil es "normal" ist? Gebe ich meinem Kind das was es BRAUCHT? Brauchen ist nicht das selbe wie wünschen.
Damit kommen wir zum Thema Brei. Denn den gibt es bei uns nur, wenn wir Kartoffelstock oder Spinat essen. Oder Apfelmus. Aber sonst kriegt sie keinen brei. Ich sehe keine wirkliche Natürlichkeit dahinter, meinem Kind etwas zu geben, was es in der Natur nicht wirklich gibt. Ok, in manchen Kulturen wird vorgekaut. Aber grundlegend beobachte ich es so, dass der wechsel zwischen Stillen und Fester nahrung so gestaltet werden kann, dass weder Schoppen noch brei von nöten sind. Und für mich stimmt es so. Für mich als grundlegend Gläubige Person, stelle ich mir immer wieder auch die Frage: was hat der Schöpfer denn sich dabei gedacht als er das Kind so schuf. Einen Schoppenbaum habe ich noch nicht entdeckt. In meinen breitengraden kenne ich auch keinen Baum mit einer frucht mit fertigem Brei drin.
Meine Tochter kriegt von mir Zwetschgenhälften, welche sie auch ohne Zähne schon auslutschte und mir die "sauber" gereintigte Haut zurück gab, auf den Tisch klopfte mit der Flachen hand und genüsslich die nächste Hälfte ass.
Es geht mir dabei nicht um einen Antiautoritären Erziehungsstil, bei weitem nicht. Grenzen setzte ich noch immer selber. Aber es kanns doch nicht sein, dass wir unsere Kinder nötigen, sich zu beschmutzen, wenn es ihnen wiederstrebt, um 2 Jahre später zu verlangen, dass das, was wir ihnen einmal antrainiert haben, sie gefälligst zu lassen haben. So darf auch sie ihre Schlafenszeiten selbst bestimmen. Allerdings bestimme ich, wann wir wo sind.
Interessant finde ich, in alle dem, zu Beobachten, wie sie gewisse Reflexe beibehalten hat.
Ein Neugeborenes, wenn man es aufhebt, zieht intuitiv seine knie an in Richtung bauch, um sich festklammern zu können. "Normale" babies verlieren das innert kürzester Zeit. Meine hat das noch immer, und wenn ich sie in die Hüfte setze, könnte ich sie theoretisch ohne Tragehilfe, ohne nichts dort sitzen lassen, sie würde sich selber halten.
Auch im Stillen, es gelten meine Regeln, auch wenn ich nach bedarf stille, und sie soviel mal stillen darf, wie sie will. Was für mich nicht geht sind an- und abdockspiele. dass sage ich ihr, dass wenn sie noch 2x los lässt, dann ist schluss. Ich beobachte, dass sie zwar nochmals loslässt, aber wenn ich ihr dann sage, dass es nun das letzte mal sei merke ich, wie sie sich anstrengt. Sie versteht was ich sage. Lässt sie dann effektiv wieder los, und packe ich meine Brust ein, so akzeptiert sie dies auch sehr gut. Das machen wir schon lange so. Jetzt mit dem beissen, die meisten Mütter stillen da ja gleich ab. Ich wusste, dass ich die brust nicht rausziehen darf, sondern ihr ins gesicht drücken sollte, damit sie wegen Luftmangel den Biss los lässt.
3 Tage dauerte es, bis sie merkte, dass wenn sie die Zunge nicht richtig über den Zähnchen hält, dass das Mama schmerzt. Nun klappt es wieder reibungslos.
So haben wir eine Tolle zusammenarbeit, über die ich mich sehr freue, und die mich u.A auch bestärkte in meinem Wunsch mehr und mehr selbstversorgend zu sein. Selbstversorgend und darin unabhängig vom Einfluss von aussen.
Huch, das wurde ja gerade ein Riesen roman...
Habt ihr hier im Forum denn eine Familienabteilung? Also so ne Ecke um die Selbstversorgung unserer Kinder?