Ein Hallo aus dem Hunsrück / Soonwald

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Rohana
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Re: Ein Hallo aus dem Hunsrück / Soonwald

#11

Beitrag von Rohana » Do 7. Sep 2023, 09:08

Nein, ich hab noch nicht versucht Schweine draussen zu halten, aber ich kenne die Auflagen im grossen und ganzen. Hab da schon öfter von Bekannten gehört. Und weisst du was? Die sind sogar einigermassen nachvollziehbar. ASP *ist* ein Problem. Hoher finanzieller Aufwand, tja das ist halt so. Ist auch wirklich nicht der einzige Bereich wo es den gibt, und es relativiert sich (etwas) mit höheren Stückzahlen. Aber Hobby darf doch Geld kosten, wo ist das Problem? :lol:

Landwirtschaft allerdings hat nicht nur Privilegien, sondern viele Verpflichtungen, Auflagen, Kontrollen... zwecks Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz. Das muss dir klar sein dass ein "gutes Lebensmittel" sich nicht allein dadurch definiert dass es biologisch gedüngt oder handgemacht wurde :roll:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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MeinNameistHASE
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Re: Ein Hallo aus dem Hunsrück / Soonwald

#12

Beitrag von MeinNameistHASE » Do 7. Sep 2023, 14:53

Hunsrücker hat geschrieben:
Do 7. Sep 2023, 06:33
Als Landwirt, gibt es das privilegierte Bauen, Du darfst einzäunen und Gebäude bis 100qm und 6 m Firsthöhe bauen, ohne Genehmigung.
Und weil ich schon sehr viel Geld in meine kleine Selbstversorger- Landwirtschaft gesteckt habe und auch Tiere halten willl, habe ich eine LAndwirtschaft im Nebenerwerb angemeldet. Und ich will im nächsten Jahr die Überproduktion an Gemüse, Milch, Käse und vielleicht auch Fleisch verkaufen.
Ein paar Hinweise, bevor hier ein falscher Eindruck entsteht:
Nicht der Landwirt, sondern das Vorhaben wird privilegiert - dazu muss dann neben der Gewinnerzielungsabsicht auch ein brauchbares Konzept vorgelegt werden.
Weiter braucht man auch eine naturschutzrechtliche Genehmigung - feste Zäune sind hier fast schon mit dem bösen Glühphosphat auf eine Stufe zu stellen.

Damit der Spaß nicht allzu groß wird, wenn man ein paar Hürden genommen hat, gibt es auch noch eine Anzeigepflicht bei baugenehmigungsfreien Vorhaben...


Ich habe selbst eine Landwirtschaft im Nebenerwerb angemeldet - Bauen kann ich mir erstmal abschminken, weil Mindestgröße und Sicherung der Flächenausstattung.

Wenn das alles bei dir gegeben ist wünsche ich dir viel Erfolg und freue mich euer Projekt weiter zu verfolgen! :kuuh: :fypig:
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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emil17
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Re: Ein Hallo aus dem Hunsrück / Soonwald

#13

Beitrag von emil17 » Fr 8. Sep 2023, 07:27

MeinNameistHASE hat geschrieben:
Do 7. Sep 2023, 14:53
Nicht der Landwirt, sondern das Vorhaben wird privilegiert - dazu muss dann neben der Gewinnerzielungsabsicht auch ein brauchbares Konzept vorgelegt werden.
Woraus schon folgt, dass du nur als Erwerbslandwirt überhaupt darfst, denn Gewinnabsicht ist ja eine notwendige Bedingung. Also ist das aus Sicht der normalen Menschen eine Privilegierung der Landwirte.
Ich äussere mich hier bewusst nicht zur Frage, ob Landwirte mit der aktuellen Förderungspolitik optimal behandelt werden.
Ich habe Mühe mit dieser Sicht der Dinge. Kleinprojekte sterben oft daran, dass das aus Sicht des Amtes nie wirtschafltich betrieben werden kann. Du kannst aber nicht den beurteilenden Beamten fragen, ob er für seine Fahrt zum Büro ein so grosses Auto braucht, denn rein wirtschaftlich ist das auch nicht.
Natürlich ist der zuständige Beamte bloss Exekutivorgan und kann gar nicht selbst entscheiden. Die Leute, die sowas zum Wohl des Volkes sich ausdenken, haben mit der Praxis so viel zu tun wie der Direktor der Bahn mit dem täglichen Fahrdienst oder Streckenunterhalt, nämlich gar nichts.

Beurteilungspflichtig sollte sein, ob der Gesuchsteller überhaupt weiss was er da tut, ob die Anlage oder Einrichtung umweltverträglich ist (z.B. Abstand zu Gewässern), ob sie falls zutreffend tiergerecht ist, ob sie für die Nachbarschaft zumutbar ist, und ob sie Aussicht auf Bestand hat. Des weiteren ist bei Bauten im Aussenbereich zu prüfen, ob sie nicht der Umgehung bestehenden Rechts dienen (ich brauch einen neuen Stall, denn den alten will ich in ein Ferienhaus umbauen).

Warum aber Wirtschaftlichkeit nach Amtsdefinition? Da der Bewerber die Anlage auf sein Risiko betreibt, bleibt es auch sein Problem, ob sich das rechnet oder nicht. Jeder hat schliesslich in unserem Land das Recht, sein Geld so auszugeben wie er will.
Ich bekomme, da nicht Erwerbslandwirt, keine Förderung auf meine Blümchenwiese, obwohl meine Art zu mähen durchaus dem Zweck der Förderung entsprechen dürfte. Seltsamerweise dürfen Leute ohne Gewinnabsicht und ohne Fähigkeitsausweis im Aussenbereich eine Wiese mähen, deshalb darf ich das trotzdem machen. Die Schmetterlinge und Bienen fragen aber vermutlich nicht zuerst beim Amt nach, ob sie auch auf meine Wiese kommen dürfen.
Denkt man das konsequent zu Ende, wäre nach dem Gleichbehandlungsprinzip jede nicht wirtschaftlich motivierte Tätigkeit zu unterbinden.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Ein Hallo aus dem Hunsrück / Soonwald

#14

Beitrag von Hunsrücker » Fr 8. Sep 2023, 07:48

MeinNameistHASE hat geschrieben:
Do 7. Sep 2023, 14:53
Hunsrücker hat geschrieben:
Do 7. Sep 2023, 06:33
Als Landwirt, gibt es das privilegierte Bauen, Du darfst einzäunen und Gebäude bis 100qm und 6 m Firsthöhe bauen, ohne Genehmigung.
Und weil ich schon sehr viel Geld in meine kleine Selbstversorger- Landwirtschaft gesteckt habe und auch Tiere halten willl, habe ich eine LAndwirtschaft im Nebenerwerb angemeldet. Und ich will im nächsten Jahr die Überproduktion an Gemüse, Milch, Käse und vielleicht auch Fleisch verkaufen.
Ein paar Hinweise, bevor hier ein falscher Eindruck entsteht:
Nicht der Landwirt, sondern das Vorhaben wird privilegiert - dazu muss dann neben der Gewinnerzielungsabsicht auch ein brauchbares Konzept vorgelegt werden.
Weiter braucht man auch eine naturschutzrechtliche Genehmigung - feste Zäune sind hier fast schon mit dem bösen Glühphosphat auf eine Stufe zu stellen.

Damit der Spaß nicht allzu groß wird, wenn man ein paar Hürden genommen hat, gibt es auch noch eine Anzeigepflicht bei baugenehmigungsfreien Vorhaben...


Ich habe selbst eine Landwirtschaft im Nebenerwerb angemeldet - Bauen kann ich mir erstmal abschminken, weil Mindestgröße und Sicherung der Flächenausstattung.

Wenn das alles bei dir gegeben ist wünsche ich dir viel Erfolg und freue mich euer Projekt weiter zu verfolgen! :kuuh: :fypig:
Hallo,

ich weis das man als Landwirt nicht einfach bauen kann wo und wie man will, aber als Privatperson darf ich garnichts, ich bekomme keine Genehmigung zum Einzäunen oder Bauen eines Stalls für meine Tiere. (bei uns in RLP)
Das meine Landwirtschaft das Ziel haben muss Gewinne zu erwirtschaften weis ich. Ich bin hauptberuflich auch selbstständig und habe vom FA eine separate Steuernummer bekommen, damit ich meine Landwirtschaft (Urproduktion) getrennt von meiner Selbstständigkeit, steuerlich behanbdeln kann. Aber, die Verluste in der Landwirtschaft (in den ersten Jahren nach Gründung) kann ich mit den Gewinnen aus meiner anderen Firma gegenrechnen. Das Ziel muss aber sein, in den nächsten Jahren steuerliche Gewinne in der Landwirtschaft zu erzielen sonst wird das FA meine Landwirtschaft als Liebhaberei einstufen und ich muss alles wieder zurück zahlen.

Ich finde es auch schade, dass man hier bei uns so einen großen Aufwand betreiben muss (Landwirtschaft anmelden) um als Selbstversorger Tiere zu halten und einen großen Garten und Felder bewirtschaften zu können. Aber so sind halt nun mal die Vorschriften.

Den Gewinn werde ich erzielen in dem ich Gemüse verkaufe das wir selbst nicht essen oder einlagern können. In der Zukunft möchte ich Honig verkaufen, mit Einhaltung der Hygiene und anderen Vorschriften möchten wir Käse aus Ziegenmilch herstellen usw.
Es gibt viele Möglichkeiten Geld zu verdienen.

Was meinst Du mit Mindestgröße? Zu wenig Land zum bewirtschaften? Zu wenige Tiere? Es gibt klare Vorgaben für einen Betrieb im Nebenerwerb. Was ich nicht vertehe, was meinst Du mit Sicherung der Flächenausstattung? Darüber habe ich nichts informatives bei Google gefunden.

Ich kennen auch bestimmt noch nicht alle Hürden, da ich mir alles was ich zum Thema weiss, selbst angeeignet und mich bei dem Ämtern durchgefragt habe. Ich habe niemanden an der Hand, der mir mit Tipps und Fachwissen den Weg zum Nebenerwerbslandwirt erklärt hat.

Viele Grüße aus dem Hunsrück

Hunsrücker
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Re: Ein Hallo aus dem Hunsrück / Soonwald

#15

Beitrag von Hunsrücker » Fr 8. Sep 2023, 07:52

emil17 hat geschrieben:
Fr 8. Sep 2023, 07:27
MeinNameistHASE hat geschrieben:
Do 7. Sep 2023, 14:53
Nicht der Landwirt, sondern das Vorhaben wird privilegiert - dazu muss dann neben der Gewinnerzielungsabsicht auch ein brauchbares Konzept vorgelegt werden.
Woraus schon folgt, dass du nur als Erwerbslandwirt überhaupt darfst, denn Gewinnabsicht ist ja eine notwendige Bedingung. Also ist das aus Sicht der normalen Menschen eine Privilegierung der Landwirte.
Ich äussere mich hier bewusst nicht zur Frage, ob Landwirte mit der aktuellen Förderungspolitik optimal behandelt werden.
Ich habe Mühe mit dieser Sicht der Dinge. Kleinprojekte sterben oft daran, dass das aus Sicht des Amtes nie wirtschafltich betrieben werden kann. Du kannst aber nicht den beurteilenden Beamten fragen, ob er für seine Fahrt zum Büro ein so grosses Auto braucht, denn rein wirtschaftlich ist das auch nicht.
Natürlich ist der zuständige Beamte bloss Exekutivorgan und kann gar nicht selbst entscheiden. Die Leute, die sowas zum Wohl des Volkes sich ausdenken, haben mit der Praxis so viel zu tun wie der Direktor der Bahn mit dem täglichen Fahrdienst oder Streckenunterhalt, nämlich gar nichts.

Beurteilungspflichtig sollte sein, ob der Gesuchsteller überhaupt weiss was er da tut, ob die Anlage oder Einrichtung umweltverträglich ist (z.B. Abstand zu Gewässern), ob sie falls zutreffend tiergerecht ist, ob sie für die Nachbarschaft zumutbar ist, und ob sie Aussicht auf Bestand hat. Des weiteren ist bei Bauten im Aussenbereich zu prüfen, ob sie nicht der Umgehung bestehenden Rechts dienen (ich brauch einen neuen Stall, denn den alten will ich in ein Ferienhaus umbauen).

Warum aber Wirtschaftlichkeit nach Amtsdefinition? Da der Bewerber die Anlage auf sein Risiko betreibt, bleibt es auch sein Problem, ob sich das rechnet oder nicht. Jeder hat schliesslich in unserem Land das Recht, sein Geld so auszugeben wie er will.
Ich bekomme, da nicht Erwerbslandwirt, keine Förderung auf meine Blümchenwiese, obwohl meine Art zu mähen durchaus dem Zweck der Förderung entsprechen dürfte. Seltsamerweise dürfen Leute ohne Gewinnabsicht und ohne Fähigkeitsausweis im Aussenbereich eine Wiese mähen, deshalb darf ich das trotzdem machen. Die Schmetterlinge und Bienen fragen aber vermutlich nicht zuerst beim Amt nach, ob sie auch auf meine Wiese kommen dürfen.
Denkt man das konsequent zu Ende, wäre nach dem Gleichbehandlungsprinzip jede nicht wirtschaftlich motivierte Tätigkeit zu unterbinden.
Hallo,

da bin ich bei Dir, aber entweder ich spiele das Spiel mit und kann meine Tiere halten und züchten oder ich habe keine Möglichkeit als Privatperson irgendwo einen kleinen Stall zu bauen oder Weiden fest ein zu zäunen. Es ist verrückt wieviele Hürden man überwinden muss um einfach ein paar Tiere als Selbstverorger zu halten. Meine Großeltern haben sich noch fast komplett selbst versorgt mit Gemüse und Fleisch, ohne diese vielen Vorschriften und Gesetze.

Viele Grüße aus dem Hunsrück

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Re: Ein Hallo aus dem Hunsrück / Soonwald

#16

Beitrag von Hunsrücker » Fr 8. Sep 2023, 08:08

Rohana hat geschrieben:
Do 7. Sep 2023, 09:08
Nein, ich hab noch nicht versucht Schweine draussen zu halten, aber ich kenne die Auflagen im grossen und ganzen. Hab da schon öfter von Bekannten gehört. Und weisst du was? Die sind sogar einigermassen nachvollziehbar. ASP *ist* ein Problem. Hoher finanzieller Aufwand, tja das ist halt so. Ist auch wirklich nicht der einzige Bereich wo es den gibt, und es relativiert sich (etwas) mit höheren Stückzahlen. Aber Hobby darf doch Geld kosten, wo ist das Problem? :lol:

Landwirtschaft allerdings hat nicht nur Privilegien, sondern viele Verpflichtungen, Auflagen, Kontrollen... zwecks Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz. Das muss dir klar sein dass ein "gutes Lebensmittel" sich nicht allein dadurch definiert dass es biologisch gedüngt oder handgemacht wurde :roll:
Hallo,

ein Hobby darf Geld kosten, aber ich möchte mir keine Schweine anschaffen, die ich bei der nächsten Gelegenheit wieder schlachten muss. Deshalb werden es andere Tiere mit weniger Auflagen.

Mir ist auch Bewusst, dass es sehr viele Hürden gibt wenn man selbst produzierte Lebensmittel vermarkten will, aber ich habe keine andere Wahl. Entweder Landwirtschaft im Nebenerwerb und meinen Traum als Selbstversorger auch mit Tieren ermöglichen, oder es sein lassen. Wie ich schon oben geschrieben habe, entweder ich spiele das Spiel mit oder muss es sein lassen.

Viele Grüße aus dem Hunsrück

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Re: Ein Hallo aus dem Hunsrück / Soonwald

#17

Beitrag von emil17 » Fr 8. Sep 2023, 08:57

Natürlich ist es die einzige Lösung, das Spiel mitzuspielen. Dennoch sollte man anmelden, was am System falsch oder verbesserungsbedürftig ist.
Die Regeln werden für grosse Erwerbsbetriebe gemacht, nicht für die Kleinen. Nicht zufällig haben alle grossen Interessengruppen (Interesse == $$$) viele Leute, die in Berlin und Brüssel die Politiker und Chefbeamten "informieren".
Vor allem ist der Papierkram für Klein- und Nebenwerwerbler unverhältnismässig gross.

Bei Bauten im Aussenbereich bin ich persönlich für strenge Kontrollen und restriktive Gesetze, denn wenn man sieht wieviel man mit, sagen wir mal nett halblegalen, Bauten verdienen kann ...
Hier war z.B. früher üblich, ich möchte mein Bienenhaus reparieren. Dafür zuständig war die Gemeinde, und man kennt sich. Ich werde doch nicht dem Kollegen vom Musikverein oder Schwager Steine in den Weg legen.
Zufällig merken die dann, dass das Bienenhaus inzwischen SwimmingPool, befestigte Zufahrt und Garage und eine Einbauküche hat, aber keine Bienen mehr.
Insofern ist gerechtfertigt, dass die genau hinschauen. Aber etwas nicht bewilligt zu kommen, bloss weil es an Gewinnabsicht im gewerblich definierten Sinne fehlt, obwohl die beabsichtigte Nutzung zonenkonform ist, ist etwas anderes.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Ein Hallo aus dem Hunsrück / Soonwald

#18

Beitrag von Rohana » Fr 8. Sep 2023, 10:49

Wir haben grade einen Bauantrag gestellt und bewilligt bekommen, hat auch nur n halbes Jahr gedauert und es waren ca. 8 Ämter involviert... :pfeif: also n reiner Spass ist das auch nicht, für eine verhältnismässig kleine und simple Konstruktion (Lagerhalle für Hackschnitzen 12x20m).

Hunsrücker, es gibt bei uns in Bayern Lehrgänge in der Erwachsenenbildung für zukünftige Nebenerwerbler die ihre Tätigkeit auf solide Füsse stellen wollen. Frag mal bei deiner Landwirtschaftskammer nach ob es sowas bei euch auch gibt. Wenn du ernsthaft die Absicht hast, nicht nur Hobby sondern Landwirtschaft zu betreiben - wenn auch im kleinen Rahmen - wünsche ich dir gute Nerven, gutes Wetter, und eine starke Familie. Alles andere findet sich :)
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Re: Ein Hallo aus dem Hunsrück / Soonwald

#19

Beitrag von Hunsrücker » Di 7. Nov 2023, 09:09

Hallo zusammen,

das Rad dreht sich weiter und es gibt wieder Neuigkeiten. Das Thema artgerechte Schweinehaltung hat sich für mich erledigt. Ich kann nur mit einem sehr hohen finanziellen Aufwand und mit viel Risiko Schweine im Freien halten.
Ich war zwischenzeitlich auf dem Hofgut Neumühle in RLP und habe dort einen Sachkundelehrgang zum Thema Schaf und Ziegenhaltung gemacht.
Wir haben uns entschlossen anstatt Schweine, Ziegen zu halten und zu züchten. Genauer gesagt, sind es Tauernschecken geworden. Tauernschecken sind Milchziegen und stehen auf der roten Liste. Deshalb streben wir auch eine Herdbuchzucht an.
Wir haben einen kleinen Stall gebaut und am Wochenende sind die ersten Tiere bei uns eingezogen. 4 Ziegen aus dem Jahr 2022 und 2 aus diesem Jahr. Die 4 großen sind gedeckt und werden im März lammen.
In ein paar Wochen ziehen 2-3 weitere Ziegen von einem anderen Züchter bei uns ein. Es sind alles Tiere aus einer Herdbuchzucht , Cae und Pseudo TB frei.
Mittlerweile hat sich auch ergeben, dass ich weiteres Land pachten kann und ich bekomme Grundstücke für die Landschaftspflege mit den Ziegen zur Verfügung gestellt.

Wir werden dann ab dem nächsten Jahr selbst Käse und Butter machen und damit wir auch in der Zukunft eigenes Fleisch produzieren können, werde ich ein oder zwei Ziegen von einem Burenbock decken lassen.

Die Ernte im Garten und auf dem Acker ist jetzt auch fast durch. Wir haben über 300 Gläser eingekocht. Mit viel Tomaten, Kolrabi, Bohnen, Paprika und Gurken. Wir sind gerade dabei, Sauerkraut und Bohnen zu fermentieren. Die ersten sauren Bohnen haben wir schon gegessen, sie sind mega lecker. :) Die KArtoffelernte war auch, trotz dem vielen Beikraut :) sehr gut.

Ich habe jetzt in einem Folientunnel Wintersalate vorgezogen und gepflanzt und 70 neue Erdbeerpflanzen. Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit unsrem Selbstversorger Projekt, mit dem wir ja erst Anfang des Jahres gestartet sind.

Viele Grüße aus dm Hunsrück
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Re: Ein Hallo aus dem Hunsrück / Soonwald

#20

Beitrag von guzzmania » Di 7. Nov 2023, 09:15

Whow, ihr seid echt tüchtig. Wusste gar nicht, dass man Bohnen auch milchsauer fermentieren kann. Muss ich auch probieren, nächstes Jahr. :)

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