Ein neuer Anfang

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Salmandra
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Ein neuer Anfang

#1

Beitrag von Salmandra » Di 20. Jan 2015, 00:54

Hallo Ihr Selbstversorger,
seit 2 Wochen lese ich mich kreuz und quer durchs Forum – das ist ja eine unglaubliche Informationsfülle! Das kommt mir grade recht für meine anstehende Veränderung.
Ich bin fast 63 Jahre alt und habe mich vor kurzem entschlossen mein Selbstversorgerdasein wieder aufleben zu lassen.
1976 waren wir als junge Familie mit 3 Kindern ins Emsland gezogen, erst mal nur raus aus der Stadt und irgendwo aufs Land. Daraus ist für mich ganz schnell ein Selbstversorgerdasein mit vollem Programm geworden: neben Garten und Vorratshaltung auch Schafe melken, Schweine zu Wurst verarbeiten, spinnen und nähen, alternative Gesundheitsvorsorge……..Nebenher aber auch meine Berufsausbildung voran bringen. Nach 16 Jahren dann das Angebot einen tollen Job im Ausland anzunehmen. Wir haben nicht lange überlegt, das Haus wurde vermietet und auf ging es.
Leider war, trotz Verwaltung durch die Schwiegereltern, das Haus in den langen Jahren der Abwesenheit sehr heruntergekommen, das Grundstück von 5000qm total verwildert. Da wir auf meinen Verdienst angewiesen sind, ich hier aber nichts finden konnte, bin ich seit 2002 Wochenendpendlerin, was mir nur wenig Zeit gelassen hat diese Wildnis wieder urbar zu machen. Immerhin gibt es seit 3 Jahren wieder auf 300qm Gemüse und Kräuteranbau.
Doch das reicht mir einfach nicht mehr, es ist an der Zeit mich wieder auf das zu besinnen, was mir einmal so viel bedeutet hat, mich ausgefüllt und zufrieden gemacht hat. Ab April wird es soweit sein, dann bin ich Frührentnerin!!!!
Bis dahin studiere ich fleißig das Forum und schmiede Pläne.
Grüße aus dem Emsland,
Salmandra

Big Joe
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Re: Ein neuer Anfang

#2

Beitrag von Big Joe » Di 20. Jan 2015, 01:12

Servus salmandra,
wünsche dir alles gute im Rentnerleben und viel Erfolg und Freude im gestalten deiner Gartenträume.

Gruss Big Joe

Recke Klaus (1962)
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Re: Ein neuer Anfang

#3

Beitrag von Recke Klaus (1962) » Mi 21. Jan 2015, 01:06

Auch von uns herzliche Willkommensgrüße und maximale Anbauerfolge jetzt und in Zukunft........ :daumen:

Liebe Grüße R. Klaus und Familie
Verblödung ist staatstragend. Ein verdummtes Volk kann besser regiert werden,
weil es sich leichter bescheißen lässt. G.Schramm - Die Anstalt -

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Re: Ein neuer Anfang

#4

Beitrag von Salmandra » Sa 24. Jan 2015, 22:32

Danke fürs ‚willkommen‘ Big Joe und Klaus. Da ich im Forum noch keine passende Antwort auf meine Frage gefunden habe würde ich sie Euch gern hier in der Vorstellrunde stellen:
Nachdem mein Garten so lange brach gelegen hat wird seit 3 Jahren wieder angebaut. Kann es sein, dass Mehltau und Braunfäule extrem zugenommen haben? Natürlich hatte ich damit auch Anfang der 90er schon Probleme in nassen Sommern aber jetzt zeigen sich nach einer Woche Regenwetter bereits erste Anzeichen! Gibt sich das wieder bei gezielter Bodenpflege oder ist das jetzt eine grundsätzliche Herausforderung?
Was mir noch aufgefallen ist: auf unserem leichten Sandboden hatte ich immer eine gute Möhren- und Steckzwiebelernte, das gelingt nicht mehr so recht. Beides wird schon ganz früh von Fliegen befallen und im Herbst ist mindestens die Hälfte nicht mehr lagerfähig. Ich pflege den Boden nicht anders als vorher auch: durchgehend gemulcht, im Herbst nach der Ernte Pflanzenjauche und Holzasche, wenn genügend vorhanden, dann auch Kompost. Mist oder so was habe ich keinen. Letztes Jahr hatte ich die Sorte „Ingot“ angebaut weil sie weniger von der Möhrenfliege befallen werden soll aber das Ergebnis ist genauso traurig wie in den beiden Jahren davor. Hat das jetzt was mit der langen Pause zu tun oder hat sich die Population der Zwiebel- und Möhrenfliegen vervielfältigt?
Mit ratlosen Grüßen,
Salmandra

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Thomas/V.
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Re: Ein neuer Anfang

#5

Beitrag von Thomas/V. » So 25. Jan 2015, 00:50

Hallo und Willkommen!

Deine Befürchtungen bezüglich der Krankheiten kann ich nur bestätigen.
Zwiebeln brauch ich seit einigen Jahren keine mehr anbauen, die verfaulen gleich auf dem Beet, und wenn welche zu ernten sind, dann halten sie sich nicht mehr lange.
Auch Braunfäule, Rost, Mehltau und andere Krankheiten haben gegenüber vor 20 Jahren stark zugenommen.
Dazu kommen auch die Schneckeninvasionen, die es so vor 20 Jahren nicht gab.

Meiner Meinung nach ist das Klima/Wetter daran maßgeblich Schuld. Es ist extrem unausgeglichener geworden. Lange Trockenperioden zu ungewöhnlichen Zeiten, dafür dann wieder lange Regenperioden zu anderen, früher nicht üblichen Zeiten.
Sowas beeinträchtigt nicht nur das Gemüse, auch Obstbäume und sogar wild wachsende Gehölze werden davon oft arg gebeutelt.

Ich habe daraus die Konsequenz gezogen, mehr unter Folie anzubauen und mich auf weniger Pflanzenarten zu beschränken. Und zwar auf solche, die trotzdem noch einigermaßen Ertrag bringen. Trotzdem macht es öfter keinen Spaß mehr, wenn man immer mehr Arbeit rein steckt, aber die Ernte meist mickrig ist.
Dafür haben wir jetzt oft Pilzjahre, wo man mit der Sense ernten könnte. Also ist die TKK eben mehr mit Pilzen gefüllt und weniger mit Gemüse :aeh:
Da im Sommer keine Trockenheit mehr herrscht, kann ich mehr Kaninchen mit Wiese füttern. Ist wieder etwas Positives.
Man muß sich halt anpassen und sich was einfallen lassen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Ein neuer Anfang

#6

Beitrag von ludwig » So 25. Jan 2015, 12:32

Servus,

kann mich dem Thomas/V da nur anschliessen,
vor 30 Jahren konnte man noch ohne Probleme Tomaten im Freiland ziehen, keine Überdachung nix, Braunfäule sowas gabs nicht.
Wühlmaus und Schneckenplage beobachte ich seit 15 Jahren, trotz einer guten Schlangen und Greifvogelpopulation auf meinen Wiesen, sind Wühlmäuse extrem schlimm geworden, von den Nacktschnecken gar nicht zu reden.
Hat meiner Ansicht nach auch mit dem vermehrten Einsatz der chemischen Allround Keulen in der Landwirtschaft zu tun, das ganze Gleichgewicht kommt extrem durcheinander. Kein Feldrand oder Wirtschaftsweg der nicht 2 mal pro Jahr komplett totgespritzt wird. Das neuste was ich gesehen habe ist die Spritzung in den Jungwäldern, der gesamte Unterwuchs gelb, alles mit Roundup eingesprüht.

Grüsse

ludwig
Wir alle stehen in unserem eigenen Licht.

Baumfrau

Re: Ein neuer Anfang

#7

Beitrag von Baumfrau » So 25. Jan 2015, 13:48

Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen - es ist mitunter zum Verzweifeln!

Vor einiger Zeit bin ich wieder in mein Heimatdorf gezogen. Bis Ende der 80 habe ich im damaligen großen Garten (Nebenerwerbsbetrieb) meiner Eltern mitgeholfen. An Schädlingen gab es mal Blattläuse (vorwiegend an Rosen) und ein paar Jahrzehnte früher auch mal Kartoffelkäferplagen. Und immer mal wieder heftige Trockenperioden im Sommer. oder Spätefröste. Schnecken auch mal, aber eher sehr übersichtlich, und dann in schwarz. An Vogelfraß kann ich mich auch entsinnen und daran, dass nicht jedes Jahr alle Früchte/Gemüse gleichgut und gleichviel trugen. Dafür dann aber im nächsten Jahr wieder.

Vor 5 Jahren habe ich dann begonnen, hier wieder einen Garten anzulegen. Habe auch mal Gärtnerin gelernt. Meine Anbauerfolge liegen aber - bis auf Erdbeeren, tlw. Stangenbohnen und ab und zu auch mal Salat sowie Gewächshausgurken, da gleichen Erfolg - deutlich unter denen in meinem elterlichen Garten.
Z.B. viel Fraßschäden von nicht wirklich von mir identifizierbaren kleinen Insekten (Abart weiße Fliege?). Grün- und Rosenkohl, der früher hier in Mengen wuchs, kann ich vergessen: Der wird vorher durchgelöchert. Ebenfalls Möhren (früher auch sehr guter Erfolg). Auch Gemüseschutznetze brachten nicht wirklich Erleichterung. Habe mir im letzten Sommer bei Wolfgang Nixdorf Spezial-Gemüseschutznetze besorgt - allerdings waren die Viecher da wahrscheinlich schon im Boden oder wo auch immer - jedenfalls hat es nicht viel gebracht. Nixdorf schreibt selber über seine Netze: "Neuerdings bereiten besonders bei Kohlgemüse, Lauch und Zwiebeln einige sehr kleine Schädlinge große Probleme, die mit dem herkömmlichen Insektenabwehrnetz nicht genügend abgehalten werden können. "

Steckrüben - die ich früher oft "satt" hatte im wahrsten Sinne des Wortes -:))) - gedeihen hier überhaupt nicht mehr - alle durchlöchert von kleinen schwarzen Würmern. Hab' mal rumgefragt, ist wohl überall in Norddeutschland so. Unser Obsthof importiert jetzt Steckrüben aus Schottland.
Woran die Planzenschäden hier liegen - keine Ahnung! Ich arbeite hier mit den gleichen Methoden wie schon meine Eltern, d.h. viel Kompost auf Sandboden, keine chemischen Pflanzenschutzmittel, kein chemischer Dünger.

Bin gespannt auf Vergleichsberichte von anderen. Vielleicht können wir einen eigenen Faden dazu aufmachen.

Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag,
Regina

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Re: Ein neuer Anfang

#8

Beitrag von Chaosgarten » So 25. Jan 2015, 14:44

Also bei uns (knapp südlich von Hamburg an der Elbe) sind Zwiebeln bisher kein Problem.

Freilandtomaten haben allerdings noch nie gut funktioniert, haben es aufgegeben.

Grünkohl hat immer weiße Fliege, ohne zwischenzeitliches Spritzen *grml* wäre er nicht mehr essbar, weg kriegt man sie aber nie ganz, also gründlichst waschen.

Möhren sind mal wurmig, aber man kanns immer noch gut rausschneiden. Selbst jetzt sind die Möhren bis auf das gefrorene obere Stück noch ganz ordentlich (sind noch nicht geerntet).

Kartoffelkäfer habe ich seit Jahren allenfalls vereinzelt gesehen.

Läuse werden von den Ameisen an Topfpflanzen, jungen Bäumchen und Rosen gut kultiviert und sind sonst nur an den Dicken Bohnen manchmal etwas viel.

Spanische Wegschnecken (die Braunen) sind eine wahre Plage.

Wühlmäuse vermehren sich prächtig und ohne Drahtgitter kann man keine Obstgehölze mehr pflanzen.

Mit am schlimmsten sind die Rehe, die hier nicht ordentlich bejagt werden, weil die Jäger a) keine große Lust auf Rehe haben, sondern lieber Wildschweine andernorts jagen und b) es auf dem platten Land bei uns keinen ordentlichen Kugelfang gibt, allerdings gibts eigentlich auch keine Steine, von denen eine Kugel abprallen könnte. Die Rehe wissen das und kommen völlig ungeniert in die Gärten... Selbst Netze beißen sie einfach durch oder fressen sie gleich mit.

Salmandra
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Re: Ein neuer Anfang

#9

Beitrag von Salmandra » So 25. Jan 2015, 17:29

was ich bisher von Euch als Antwort gelesen habe betätigt meine Vermutung ja. Bin da auch der gleichen Meinung wie Thomas.
Wahrscheinlich werde ich abwägen müssen, was sich noch anzubauen lohnt, die Vielfalt wird sicher eingeschränkter. Dennoch, was hier so wächst ist auch nicht wenig und reicht bisher allemal bis zur nächsten Ernte.
Manchmal mache ich mir Gedanken über das, was ich roh verzehre. Ist Mehltau auf die Dauer für Menschen unschädlich? Ich trinke täglich einen 3/4 l grünen Smoothie, das Grünzeugs dafür ist von Juli bis Oktober mit Sicherheit voller Mehltau!
Aber es stimmt, vielleicht kann ich in einem der anderen Foren mal einen neuen "Faden" zum Thema anfangen, vorgestellt habe ich mich ja genug!
Liebe Grüße,
Salmandra

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