Tiny Farms

wörpedahler
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Re: Tiny Farms

#11

Beitrag von wörpedahler » Sa 18. Jun 2022, 10:31

Rohana hat geschrieben:
Sa 18. Jun 2022, 10:01
Ja ne, du kommst in den exklusiven Club nicht rein ohne vorher n Seminar für 750 Euro zu machen... :hmm: :aeh:
Wieso erinnert mich das ein bisschen an die Permakultur-Seminare in denen man einen Schein bekommt, dass man Permakultur-Seminare geben darf (und was sonst nicht viel bringt). Am Ende fast sowas wie ein Schneeballsystem.

Und Sachen mit Tiny im Namen laufen ja grad gut. (Siehe Tiny-Houses und die deutsche Interpretation davon) Da kann man doch mal eine schnelle Mark machen, indem man unnütze Seminare anbietet. Berlin und Umland macht auch Sinn, dann fallen genug Hipster drauf rein.

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Re: Tiny Farms

#12

Beitrag von woidler » Sa 18. Jun 2022, 12:36

Bei einem der oben angeführten You-tube Beiträgen taucht auch das Market-Garden-System auf.
Ist zur Zeit auch bei diversen SOLAWIs "in". Der hohe Ertrag resultiert aus dem massiven Einsatz von Komposterde für die Beete.
Boshafterweise hatte ich kürzlich mal den Einfall, daß es "beikrautminimierender", wenn man derartige Konposterdebeete gleich auf betonierten
Flächen anbringt .
Bei einer konkreten Solawi habe ich aktuell den Eindruck, daß man sich lediglich an der EU-Öko-Zertifizierung wegen der Fläche orientiert, da man hier entgegen der Regelungen der Bio- ANbauverbände, ohne Begrenzung neue Komposterde von außerhalb des Betriebs zukaufen kann. Wenn man auf die EU-Öko-Zertifierzieung verzichtet, und nur von schönen regionalen Naturgmüse spricht/wirbt , braucht man nicht mal zertifizierte Komposterde einkaufen ...

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Re: Tiny Farms

#13

Beitrag von SunOdyssey » Mo 20. Jun 2022, 09:46

Meine Komposterde hat auch kein Zertifikat, aber ich weiß ja, was meine Pferde fressen. Und wenn sie entwurmt werden, wird dieser Mist nicht auf die Mieten aufgebracht, sondern in die Zierstaudenbeete verbracht.

So ein Zertifikat ist ganz schön teuer, ich weiß das, da ich eine Bekannte habe, die das für Bioverbände macht. Wenn ich so klein bin als Produzent. Würde ich mir das auch dreimal überlegen. Aber regional und saisonal reicht ja auch schon...
Ich sage, was ich meine und ich meine, was ich sage

Und ich sage.....blöde Autokorrektur

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Re: Tiny Farms

#14

Beitrag von penelope » Mo 20. Jun 2022, 10:05

Dass der Market-Gardening Ansatz mit sehr viel (meist vermutlich auch extern eingekauften) Kompost eine sehr intensive Produktionsweise und keine Kreislaufwirtschaft ist, ist mir total klar. Ich in meinem privaten kleinen Garten will so auch nicht arbeiten und sehe das für meine Situation nicht als Alternative.

Aber ganz praktisch: unser Landkreis hat ein Kompostwerk, und es ist ein reelles Problem, wohin man mit dem ganzen dort entstehenden Kompost soll. Wenn hier nun jemand noch ein größeres Grundstück hat und darauf mit eben diesem Kompost als Nebenerwerb Gemüse anbaut und beispielsweise über dieses Tiny Farms Netzwerk verkauft oder Gemüsekisten-Abos an „die Städter“ verkauft – warum denn nicht? Realistisch betrachtet ist die Alternative zur Gemüsekiste aus dem Market-Gardening-Projekt die Hello-Fresh-Box mit Gemüse, dass in Steinwolle und mit Nährstofflösung wächst und oft aus fernen Ländern importiert wird.

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Re: Tiny Farms

#15

Beitrag von Rohana » Mo 20. Jun 2022, 10:26

Wohin mit dem Kompost? Ab zum Bauern auf's Feld! Wäre zumindest so die logische Alternative.
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Re: Tiny Farms

#16

Beitrag von penelope » Mo 20. Jun 2022, 10:32

Und warum ist beim Bauern auf's Feld was anderes als beim Market-Gardening-Projekt auf's Feld?

Größere Landwirte machen sich hier anscheinend nicht die Arbeit, den Kompost aufzuladen. Lohnt sich in den Ausmaßen vermutlich einfach nicht.

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Re: Tiny Farms

#17

Beitrag von osterheidi » Mo 20. Jun 2022, 14:44

Die vielen kreisverkehrsanlagen überall, bei uns sind die oft bepflanzt.....da bringt man schon einiges unter

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Re: Tiny Farms

#18

Beitrag von Rohana » Mo 20. Jun 2022, 17:02

penelope hat geschrieben:
Mo 20. Jun 2022, 10:32
Und warum ist beim Bauern auf's Feld was anderes als beim Market-Gardening-Projekt auf's Feld?

Größere Landwirte machen sich hier anscheinend nicht die Arbeit, den Kompost aufzuladen. Lohnt sich in den Ausmaßen vermutlich einfach nicht.
Weil wir, im Gegensatz zum Hobbygärtner, unter die Düngeverordnung fallen und jeder Kompost fein säuberlich mit sämtlichen Werten deklariert werden müsste...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Tiny Farms

#19

Beitrag von penelope » Di 21. Jun 2022, 08:07

Bei dem Tiny Farm Konzept geht es aber ja gar nicht um Hobbygärten, sondern um gewerblichen Anbau - nur halt niedrigschwelling und klein strukturiert.

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Re: Tiny Farms

#20

Beitrag von Rohana » Di 21. Jun 2022, 10:15

Unter 2ha Sonderkulturen muss keine Düngebedarfsermittlung gemacht werden.
Unter 2ha Sonderkulturen herrscht keine Aufzeichnungspflicht für Düngemassnahmen wenn weniger als 750 kg N-Ausscheidung anfallen und keine Wirtschaftsdünger oder Biogasgärrest aufgenommen werden.
Unter 1ha Sonderkulturen muss kein Nährstoffvergleich gemacht werden wenn im Betrieb weniger als 500 kg N-Ausscheidung anfallen.
(https://www.lfl.bayern.de/iab/duengung/032173/index.php)

Voila, ich hab so'n bisschen den Eindruck unter 1ha Gemüse kann man tun und lassen was man will, auch gewerblich. :ohoh:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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