Tiny Farms

SunOdyssey
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Re: Tiny Farms

#31

Beitrag von SunOdyssey » Mi 22. Jun 2022, 18:15

Im gewissen Sinne ist das bei mir auch eine Tiny Farm, es hatte halt bislang noch keinen Namen. Ich für meinen Teil achte allerdings sehr genau darauf, was hier mit meinem Boden passiert.
Nicht umsonst äpple ich jeden Tag morgens und abends die Weide und den Paddock ab und lasse das Sammelgut kompostieren, sogar mit behördlicher Erlaubnis, da ich Tennessee Wiggler und Eisenia Foetida als Mitarbeiter beschäftige und die seit sieben Jahren einen sehr guten Job machen.
Da trotzdem hier durch den Sandboden Humus rar ist -teste ich jedes Jahr- kann ich kaum überdüngen, mache ich auch nicht, da irgendwie immer Zuwenig Kompost da ist. Zudem esse ich das Gemüse, was ich hier ziehe, damit möchte ich auch keine fragwürdige Qualität aus mastigen Pflanzen.

Schade, Rohana, dass du so destruktiv daherkommst, ich schätze ansonsten deine Sicht auf die Prozesse in der Landwirtschaft sehr, zumal du in deinem Blog so gut beschreibst, wie du als Quereinsteigerin dir diverse Themen erarbeiten musstest und viel verstanden hast, was eigentlich schief läuft.

Ich sehe jedenfalls durchaus Möglichkeiten für Landinhaber/innen, ob nun gekauft oder ererbt oder sonstwoher bekommen, sich an der Lebensmittelproduktion zu beteiligen. Nicht gerade Weizenanbau, aber z. B. diese Sache mit dem Brennesselsalz, das wäre ja so eine Nische. Ich produziere sehr viele Kräuter und beteilige mich mit denen an einer Solawi, da bei denen kaum noch Fläche für solche Pflanzen vorhanden ist. Das klappt erstaunlich gut und alle sind zufrieden.

Was ich nur sehr schade finde, ist die Tatsache, dass sich diese Idee wohl nur auf den Raum Berlin/Brandenburg beschränkt. Ich könnte mir das auch für NRW total gut vorstellen, da würde ich sogar meine Arbeitszeit für reduzieren, weil sich das lohnen würde.
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Re: Tiny Farms

#32

Beitrag von Rohana » Mi 22. Jun 2022, 19:41

SunOdyssey hat geschrieben:
Mi 22. Jun 2022, 18:15
Schade, Rohana, dass du so destruktiv daherkommst, ich schätze ansonsten deine Sicht auf die Prozesse in der Landwirtschaft sehr, zumal du in deinem Blog so gut beschreibst, wie du als Quereinsteigerin dir diverse Themen erarbeiten musstest und viel verstanden hast, was eigentlich schief läuft.
Ich finde es halt mehr als fragwürdig dieses Schlupfloch für kleine Betriebe zu bejubeln und dann "der Landwirtschaft" vorzuwerfen dass sie halt keinen Humusaufbau so machen würde wie die... und ja, das tun genügend (Anwesende eingeschlossen). Ansonsten hab ich eher das Gefühl dass dieser Club exklusiver Tiny-Farm-Bewirtschafter nicht unbedingt mit der Urproduktion an sich Geld verdient. Auch den Vergleich mit Heimarbeit (von Eule glaube ich?) finde ich sehr interessant. Ja, es ist schon cool wenn man als Familie das gemeinsame Unkrautjäten als Hobby findet. Früher, in der guten alten Zeit, war das ja verbreitet. Ich muss mal gucken ob ich mein Kind trainieren kann Kartoffelkäfer abzusammeln :mrgreen:

Ich sehe jedenfalls durchaus Möglichkeiten für Landinhaber/innen, ob nun gekauft oder ererbt oder sonstwoher bekommen, sich an der Lebensmittelproduktion zu beteiligen. Nicht gerade Weizenanbau, aber z. B. diese Sache mit dem Brennesselsalz, das wäre ja so eine Nische. Ich produziere sehr viele Kräuter und beteilige mich mit denen an einer Solawi, da bei denen kaum noch Fläche für solche Pflanzen vorhanden ist. Das klappt erstaunlich gut und alle sind zufrieden.
Siehst du, dazu brauchst du kein Tiny Farms Seminar für 750 Euros machen! Mich würde allerdings interessieren was bei dir nach einer Vollkostenrechnung rauskommt. Die Idee, ohne Investitionen einsteigen zu können, ist jedenfalls sehr verlockend - beschränkt die ganze Sache aber auch. Mit wirklich 0 Investition kommt man kaum zu intensivem Gemüsebau. Extensives Gemüse hab ich auch so im Garten, wenn's nicht das Reh vernascht :motz:
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Re: Tiny Farms

#33

Beitrag von SunOdyssey » Mi 22. Jun 2022, 20:34

Naja, die Investition war schon recht hoch, ich musste das Land ja erst kaufen. Aber da ich Ausgaben und Einnahmen jeden Monat genau gegenüberstelle, bin ich doch recht erstaunt, wie hoch das "Beiwerk" so ist für den geringen Einsatz, den ich arbeitsmäßig leiste. Der Vorteil von Kräutern ist ja, wenn sie einmal gut eingewachsen sind, beschränkt sich die Pflege darauf, im Frühjahr Kompost zu geben und anschließend Wasser geben, wenn es sehr trocken ist. Auch die Ernte ist recht einfach, da ich für die wüchsigen Kräuter Hochbeete gebaut habe.

Ich will dir und deinem Mann aber gar nichts vorwerfen, hatte ich auch gar nicht vor. Wenn du den Eindruck gewonnen hast, dass ich dir zu anderen Anbaumethoden raten will, muss ich sagen, kann ich gar nicht, weil ich gar nicht weiß, was du genau machst. Und "bejubeln"....? Naja, ich hatte einfach gefragt, ob das jemand hier kennt.

Ich fand nur die Idee toll, eben auch aus einem kleinen Stück Land etwas für viele zu machen. Nein, ein Seminar möchte ich nicht machen, das brauche ich glaubich, auch gar nicht mehr
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Re: Tiny Farms

#34

Beitrag von Rohana » Mi 22. Jun 2022, 20:49

War nicht auf dich gemünzt das bejubeln ;)
Wie macht ihr das mit der Solawi finanztechnisch, fliesst da Geld oder ist das eher ein Tauschgeschäft? Inwieweit ist das Finanzamt beteiligt? (Gerne auch per PN wenn zu delikat...)
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Re: Tiny Farms

#35

Beitrag von SunOdyssey » Do 23. Jun 2022, 06:05

Es wird ein Beitrag errechnet, der von allen Mitgliedern monatlich bezahlt wird. Dieser Beitrag wird jedes Jahr neu kalkuliert, um etwaige Preissprünge bei Saatgut oder jetzt Energie mit zu berücksichtigen. Ich bin selbstständig angedockt, d. h., dass ich mit den Mitgliedern direkt abrechne. Ich kündige eine Woche vorher an den Abholtagen mittels Tafel an, was ich derzeit habe und wieviel es kostet, und liefere in der kommenden Woche das Gewünschte.

Wie die Solawi steuerlich aufgestellt ist, weiß ich nicht, hat mich aber auch nie interessiert. Da weder der Solawihof noch ich vollständig davon leben können, haben wir noch Berufe mit Angestelltenverhältnis.
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Re: Tiny Farms

#36

Beitrag von Rohana » Do 23. Jun 2022, 09:12

Okay, also machst du eher ein liefern auf Wunsch statt ein echtes SoLaWi (fester Betrag + Anteil Ernte), aber *angedockt* an die Verteilung der SoLaWi. Ist ja letzten Endes wurscht solange es funktioniert
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