Das liebe Geld

Rostocker
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Re: Das liebe Geld

#21

Beitrag von Rostocker » So 14. Jun 2015, 17:04

emil17 hat geschrieben: Eben weil die Steuer eine Abgabe auf Ertrag, d.h. auf eine erzielte Einnahme, d.h.auf reingekommenes Geld ist.
Wenn ich in meinem Haus selber wohne, fliesst kein Geld. Es erspart mir nur einen Haufen Kosten. Kaufen kann ich davon aber nix. Ich kann nur das Geld, das ich nicht für Miete brauche, anders ausgeben.
Sowas zu besteuern (Abgabe auf nicht getätigten Ausgaben) schafft aber nicht mal der deutsche Staat.
Wikipedia schreibt: Ertragsteuern sind – im Unterschied zu Substanzsteuern – solche Steuern, die auf einen Vermögenszuwachs, also auf einen Zufluss von Geld oder geldwerten Gütern (Erträge) für eine bestimmte Periode (Veranlagungszeitraum) erhoben werden.

Daraus schließe ich, dass die Häuslebauer eben auch abkassiert wurden! Und so hatte ich die Hauszinssteuer von Anfang an verstanden. Als abkassieren des kleinen Häuslebauers, der zuvor einen Vorteil aus der Inflation zog.
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Das liebe Geld

#22

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 14. Jun 2015, 17:08

emil17 hat geschrieben:Eben weil die Steuer eine Abgabe auf Ertrag, d.h. auf eine erzielte Einnahme, d.h.auf reingekommenes Geld ist.
hm, also wir müssen hier in Österreich Grundsteuer zahlen (obwohl wir nicht mal ein richtiges Haus stehen haben auf unserm Grundstück) - aber Steuern fallen an, obwohl wir "nichts" tun mit unserem Besitz. :im:

Rostocker
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Re: Das liebe Geld

#23

Beitrag von Rostocker » So 14. Jun 2015, 17:16

Das ist in der BRD auch so. Die Grundsteuer kassiert das Finanzamt sogar fürs Pachtland direkt ab! :bang: Und bei Vermietung ist die Grundsteuer auf den Mieter umlegbar, steht in der Jahresendabrechnung der Nebenkosten auch drin.

Die Hauszinssteuer ist aber ein Relikt aus inflationären Zeiten. (Hoffentlich behalte ich mit der Vergangenheitsform lange recht!)
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Re: Das liebe Geld

#24

Beitrag von emil17 » So 14. Jun 2015, 19:58

Bringt bitte nicht alles durcheinander.
Die Grundsteuer ist eine Substanzsteuer, sie wird durch die blosse Tatsache eines Besitzes oder eines Status geschuldet, in dem Falle wegen dem Grundbesitz.
Ertragssteuern sind Abgaben auf Einnahmen bestimmter Art, also beispielsweise die Einkommensteuer. Eine Einnahme ist Geld, was ich bekomme, nicht Geld oder Sachwert, was ich schon habe.
Wenn dein selbstbewohntes Haus immer mehr wert wird, weil die Immopreise steigen, dann kann sich das trotzdem nur in der Grundsteuer auswirken, denn es fliesst solange kein Geld, wie nicht verkauft oder vermietet wird. Sobald dieses eintritt, wird eine Art von Ertragsteuer (Grundstückgewinnsteuer, Handänderungssteuer, Einkommensteuer wegen generiertem Einkommen durch Miete usw.) fällig.
Wenn mein Haus heute 10'000 mehr wert ist als vor einem Jahr, dann kann ich mir dafür ja nichts kaufen. Wenn ich 10'000 ausgebe, d.h. wenn 10'000 fliessen, dann muss diese flüssige Kohle irgendwoher kommen, und wenn ich sie ausgebe, wenn sie also nochmals fliesst, wird sofort wieder eine Ertragssteuer (Mehrwertsteuer) erhoben. Dies ist eine Konsumsteuer, weil sie auf ausgegebene und nicht auf einkommende Mittel erhoben wird.

Dshalb sieht es der Staat auch nicht gern, wenn man statt Miete zu kassieren die Leute abwohnen oder in Naturalleistung löhnen lässt, denn dadurch werden Steuern vermieden, und zwar gleich mehrfach: Die Ertragssteuer auf der Miete (mehr Nominaleinkommen = höhere Einkommensteuer für den Vermieter), die Einkommensteuer vom Mieter (weil er ja weniger Nominaleinkommen erzielen muss, da die Miete ja nicht in Geld bezahlt und folglich nicht vorher steuerpflichtiges Einkommen des Mieters sein muss) und die Mehrwertsteuer vom Vermieter, falls er das, was von der Miete nach Steuern noch übrig bleibt, auch wieder ausgeben will.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Jacob

Re: Das liebe Geld

#25

Beitrag von Jacob » Mi 14. Okt 2015, 16:56

Ich bin beeindruckt, um dieses Video zu sehen. Ich habe so viele Kenntnisse aus seinem Vortrag versammelt. Volker Pispers ist ein großer Mann. Grüße ihn. Schande über das Publikum. Sie werden ohne Grund zu lachen.

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Re: Das liebe Geld

#26

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 14. Okt 2015, 21:08

Ich zahle GERN Steuern, weil ich ziemlich viel dafür kriege.....
Die gesamte Infrastruktur eines Lands wie D kostet ziemlich viel Geld, da kann man mit erstklassiger Versorgung in der Medizin mal anfangen, und weiter über Bildungssystem von Kita bis Dissertation, Straßenbau, Trinkwasser und Lebensmittelsicherheit - und eben alles, was unser tägliches Leben betrifft.
(ja, ich weiß, in der Realität hakt es oft - aber ich lebe ganz entschieden lieber hier als z.B. in China oder Nordkorea......)

@Jacob: welches Video - du hast nix verlinkt?
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

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Re: Das liebe Geld

#27

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Do 15. Okt 2015, 01:13

Sabi(e)ne hat geschrieben:@Jacob: welches Video - du hast nix verlinkt?
Nochmal für dich vom Anfang

https://www.youtube.com/watch?v=NVAkETaO8Zc

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Re: Das liebe Geld

#28

Beitrag von Thomas/V. » Do 15. Okt 2015, 12:38

Ich zahle GERN Steuern, weil ich ziemlich viel dafür kriege.....
Das die Hälfte von dem Geld zum Fenster raus geworfen oder für Waffen, leerstehende Flugplätze oder sinnlos in der LAndschaft stehende Brücken ect. pp.
verbrannt wird, weil die Bürokraten unfähig sind, da es nicht ihr eigenes Geld ist, was sie ausgeben, interessiert Dich also nicht?
Dann gehts Dir noch zu gut...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Das liebe Geld

#29

Beitrag von Rati » Do 15. Okt 2015, 13:15

Thomas/V. hat geschrieben:
Ich zahle GERN Steuern, weil ich ziemlich viel dafür kriege.....
Das die Hälfte von dem Geld zum Fenster raus geworfen oder für Waffen, leerstehende Flugplätze oder sinnlos in der LAndschaft stehende Brücken ect. pp.
verbrannt wird, weil die Bürokraten unfähig sind, da es nicht ihr eigenes Geld ist, was sie ausgeben,
ja, das sehe ich ähnlich.
Allerdings sind das ja zwei paar Schuhe.
Ja auch ich zahle den größten Teil der Steuern auch gern (1) , aus von sabi(e)ne genannten Gründen und weil ich einfach denke meinen Teil für alle in der Gesellschaft zu leisten.
Z.K. finde ich das die Steuerlast zu sehr auf den Ottonormalverdienern liegt (2) und die Großen zu einfach Steuern prellen können obwohl sie durchaus ohne Schaden zu nehmen mehr für die Gesellschaft tuen könnten(3).
Außerem z.K. ist natürlich das ein großer Teil der Steuern für Dinge ausgegeben wird die mensch sich sparen könnte.
Aber da nehmen sich Komunen und Staat nicht viel, da gibt es überall Verantwortungsvolle und Ungeeignete. :aeh:

zu 1: mich würde es zB nerfen wenn ich H4 wäre und trotz fehelnder religionszugehörigkeit Kirchensteuer für mich abgeführt würde.
zu 2: Mein WiSo Lehrer hat mal recht schlüssig erklärt das die "wenigen Großen" zu hohe Abgaben leisten müssten um eine massive Steuersenkung der "Masser der Kleinen" auszugleichen.Na ja,kann ja sein,
ABER:
zu 3: vor kurzem habe ich im Radio gehört, wenn die 10 % der Deutschen die 60% des vermögens besitzen nur für 5 Jahre auf ihre Zinsen verzichten müssten um Deutschland schuldenfrei zu machen.

Grüße Rati
Thomas/V. hat geschrieben:..Dann gehts Dir noch zu gut...
sorry Thomas, aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen das es dir trotz dieser Unstimmigkeiten schlecht geht.
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Re: Das liebe Geld

#30

Beitrag von Thomas/V. » Do 15. Okt 2015, 14:56

das es dir trotz dieser Unstimmigkeiten schlecht geht.
uns geht es deswegen nicht "schlecht", weil wir wenig arbeiten und dafür weniger Steuern bezahlen müsse :mrgreen:
schlecht geht es m.M.nach denen, die ständig hamsterradeln, sich kaputt arbeiten, nen Haufen Steuern bezahlen und das auch noch toll finden :haha:

übrigens. was spricht dagegen, Infrastruktur wie Straßen usw. von Privat bauen und die, die sie nutzen, dafür bezahlen zu lassen?
Wenn ich z.B. kein Auto habe, sehe ich nicht ein, mit meinem Steuergelde Straßen oder Brücken zu bezahlen (nur mal als Beispiel)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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