Corona

Meldung des Tages
penelope
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Re: Corona

#271

Beitrag von penelope » Di 31. Mär 2020, 08:31

Deutschland hat 2018 und 2019, trotz der Dürren in weiten Teilen des Landes, jeweils über 5.000 Tonnen Weizen exportiert. Auf Importe dürfte man da also nicht angewiesen sein.

Ich finde die Kommunikation Seitens der Landwirtschaft jetzt in der Corona-Krise an so einigen Stellen zweifelhaft. Die Meldungen von Agarheute sind zwar im Text meist ganz ok, aber ich finde die Überschriften zunehmend reißerisch. "Land schafft Verbindung" hat sich, aus meiner Sicht, mit einigen Beiträgen sehr in Abseits gestellt. Einige Beiträge von der Website "Bauer Willi", die ich eingentlich ganz gerne mag, waren auch mindestens am Rand des Geschmacklosen.

Wenn man dieser Krisensituation etwas positives abgewinnen kann, denn ist es wohl, dass die gesellschaftliche Bedeutung von bestimmten Berufsgruppen klar wird. Eingentlich könnte die Landwirtschaft davon sehr profitieren. Aber so ... muss man sich vielleicht auch nicht über die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit wundern.

Rati
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Re: Corona

#272

Beitrag von Rati » Di 31. Mär 2020, 08:53

Rohana hat geschrieben:
Mo 30. Mär 2020, 15:11
Vielleicht könnte man mit der neuesten Unsinnigkeit von P€t@ den Bogen von Viechern zurück zu Corona schlagen: Die behaupten nämlich, wenn wir alle Veganer wären, gäbe es solche bösen mutierten Viren nicht :haha: kommt alles nur davon, dass Menschen Tiere essen... die Rache des Pangolin, quasi.

Ich sag nur EHEC und Sprossen :grr:
die Götter mögen mich bewahren für P€t@ zu sprechen, aber das Risiko einer Zoonose ist schon sehr stark reduziert wenn Mensch möglichst keine Kontakte zu Tieren hat. Vor Kolibakterien schützt das natürlich nicht.
Oli hat geschrieben:
Mo 30. Mär 2020, 15:53
….Isolierung, gefühlt oder echt, scheint einigen echt nahe zu gehen und - ja, das könnte auch ein Aspekt von Rücksicht aufeinander, kümmern umeinander sein. Mal fragen, ob der Bekanntenkreis noch gesund ist. Ich finde das gut, kann man so lassen.
ja ich bemerke auch das gerade weil auf Abstand geachtet werden soll, mehr Beachtung auf andere gerichtet wird.

Was mich gestern zum Lachen brachte, obwohl es eigentlich zum Heulen ist.
Tatsächlich kam im Radio die Meldung das Pflegepersonal als Systemrelevant eingestuft wurde.
das erste mal das wirklich relevante Menschen als wichtig beachtet werden und nicht Banken. :pfeif:
penelope hat geschrieben:
Di 31. Mär 2020, 08:31
...Wenn man dieser Krisensituation etwas positives abgewinnen kann, denn ist es wohl, dass die gesellschaftliche Bedeutung von bestimmten Berufsgruppen klar wird. Eingentlich könnte die Landwirtschaft davon sehr profitieren. Aber so ... muss man sich vielleicht auch nicht über die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit wundern.
:daumen:


Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Re: Corona

#273

Beitrag von Rohana » Di 31. Mär 2020, 09:43

Ach, wie man's macht, macht man's falsch. "Die Bauern" sind so oder so eine sehr heterogene Gruppe - für uns als Milchviehhalter ändert sich durch Corona nichts, durch Blauzunge geht die Welt unter, das tangiert wiederum die Hopfenbauer nicht, für die jetzt die Apokalypse angebrochen ist... reine Marktfrucht-Ackerbauern sind eh durch fast nichts zu erschüttern. Die unsägliche Handlung der Regierung (mal schnell noch die DüVO durchdrücken bevor jemand mitbekommt was los ist) dagegen ist für uns alle ein Schlag ins Gesicht.

Von daher: Wir machen kein Klopapier, alles andere ist den Deutschen doch eh nicht so wichtig :ohm:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Corona

#274

Beitrag von Oli » Di 31. Mär 2020, 11:43

Oli hat geschrieben:
Fr 27. Mär 2020, 22:56

Wir haben uns heute den Antrag für die Corona-Soforthilfe des Landes Schleswig-Holstein angesehen und festgestellt, dass Betriebe, die solide + schuldenfrei gewirtschaftet haben und keine Kreditzinsen, Mietzinsen oder Leasingraten zahlen müssen, anscheinend keine Hilfe beantragen können.
Der Antrag ist 2,5 Seiten kurz, wirklich recht einfach gehalten und es geht um die 9000€ bzw. 15000€ Soforthilfe, die recht plakativ beworben wurden und über die Investitionsbank ausgezahlt werden sollen.
Den Antrag stellen kann man anscheinend nur, wenn man sowohl einen Umsatzrückgang von 50% vorweisen kann, als auch Miet-, Leasing- oder Ratenzahlungen anstehen, die man nicht bedienen kann.

[...]
Das sieht dünn aus für den kleinen Mann, der lieber weniger Privatentnahmen als Schulden gemacht hat. Wir müssen schauen, was da jetzt noch kommt und die entsprechenden aktuellen Publikationen der Berufsverbände, Kammern usw. verfolgen.

[...]
Meine erste Interpretation der Antragsformalitäten war anscheinend richtig. Der Gatte hat heute mit dem Steuerberater telefoniert, bei denen im Büro wurden die Anträge diskutiert und man kam ebenfalls zu der Ansicht, dass die Soforthilfe nicht für den Lebensunterhalt des Solo-Selbstständigen geeignet ist, sondern nur für laufende Kosten, die der Betrieb produziert.

Das alleine hätte ich hier jetzt nicht nachgereicht, aber mittlerweile kann man Artikel dazu auch in der Presse finden.
Keine Sofort-Hilfe für Solo-Selbstständige
Wer als Alleinunternehmer kein Büro hat und keine Leasingraten begleichen muss, muss Hartz IV beantragen.
Artikel von Kay Müller/SHZ
Das oben gilt jetzt zwar für Schleswig-Holstein, in überregionalen Zeitungen sind aber heute auch Beiträge dazu zu finden, dass man sich die Antragsformalitäten ganz genau anschauen sollte, um sich nicht selbst ein Bein zu stellen.

***
Für uns heißt das im Umkehrschluss, dass unsere Betriebe durch vernünftiges Wirtschaften keine Schulden und niedrige laufende Kosten haben. Auf Angestellte oder gar Auszubildende haben wir wohlweislich verzichtet, was jetzt von Vorteil ist. Ein Betrieb verursacht natürlich trotzdem durch Pflichtbeiträge, Versicherungen, Steuern gewisse Kosten, frisst aber sonst kein Brot.

Wir als Privatpersonen müssen jetzt eben von dem leben was noch reinkommt und danach gucken, wie lange wir vom Eingemachten (und eingelagerten) leben wollen/können.

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Re: Corona

#275

Beitrag von emil17 » Di 31. Mär 2020, 12:41

Rohana hat geschrieben:
Di 31. Mär 2020, 09:43
Die unsägliche Handlung der Regierung (mal schnell noch die DüVO durchdrücken bevor jemand mitbekommt was los ist) dagegen ist für uns alle ein Schlag ins Gesicht.
Anch nöö, bitte nicht schon wieder ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Corona

#276

Beitrag von Rohana » Di 31. Mär 2020, 12:48

Was denn? Findest du das cool dass die Abstimmung spontan vorgezogen wurde, noch während das öffentliche Anhörungsverfahren nicht abgeschlossen ist? Oder sollen wir einfach alles hinnehmen und gefälligst die Klappe halten während man uns im Namen des Klimaschutzes dazu zwingen will dem Humusabbau zuzugucken?
Jaja, Bauern sind systemrelevant... merkt man immer wieder.

Rati hat geschrieben:
Di 31. Mär 2020, 08:53
die Götter mögen mich bewahren für P€t@ zu sprechen, aber das Risiko einer Zoonose ist schon sehr stark reduziert wenn Mensch möglichst keine Kontakte zu Tieren hat. Vor Kolibakterien schützt das natürlich nicht.
Wenn P€t@ sich mal korrekt ausgedrückt hätte wär da ja nichts gegen zu sagen... haben sie aber nicht. :kaffee:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Corona

#277

Beitrag von emil17 » Di 31. Mär 2020, 14:05

Rohana hat geschrieben:
Di 31. Mär 2020, 12:48
Was denn? Findest du das cool dass die Abstimmung spontan vorgezogen wurde, noch während das öffentliche Anhörungsverfahren nicht abgeschlossen ist? Oder sollen wir einfach alles hinnehmen und gefälligst die Klappe halten während man uns im Namen des Klimaschutzes dazu zwingen will dem Humusabbau zuzugucken?
Die Klappe halten muss keiner, aber ein Recht darauf, dass die anderen die selbe Meinung von der Sache haben, gibt es nicht.
Ausserdem ging es wohl darum, im Namen des Umweltschutzes gegen Biodiversitätsverlust, Gewässerverschmutzung und Trinkwasserverunreinigung vorzugehen. Sowas ist derzeit mehrheitsfähig.
Ist aber eine andere Baustelle.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Corona

#278

Beitrag von Rohana » Di 31. Mär 2020, 15:02

Ich hab nix dagegen, "im Namen des Umweltschutzes gegen Biodiversitätsverlust, Gewässerverschmutzung und Trinkwasserverunreinigung vorzugehen". Das klitzekleine Problem ist, dass die aktuelle Verschärfung der Verschärfung der DüVO dies nicht tut. :bang:

"Mehrheitsfähig" wäre sicher auch, die Landwirtschaft abzuschaffen. Wär ich auch dafür, dann machen wir einen auf Selbstversorger und der Rest soll Klopapier fressen :rot:
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Re: Corona

#279

Beitrag von Zacharias » Di 31. Mär 2020, 15:03

Oli hat geschrieben:
Di 31. Mär 2020, 11:43
Oli hat geschrieben:
Fr 27. Mär 2020, 22:56

Wir haben uns heute den Antrag für die Corona-Soforthilfe des Landes Schleswig-Holstein angesehen und festgestellt, dass Betriebe, die solide + schuldenfrei gewirtschaftet haben und keine Kreditzinsen, Mietzinsen oder Leasingraten zahlen müssen, anscheinend keine Hilfe beantragen können.
Der Antrag ist 2,5 Seiten kurz, wirklich recht einfach gehalten und es geht um die 9000€ bzw. 15000€ Soforthilfe, die recht plakativ beworben wurden und über die Investitionsbank ausgezahlt werden sollen.
Den Antrag stellen kann man anscheinend nur, wenn man sowohl einen Umsatzrückgang von 50% vorweisen kann, als auch Miet-, Leasing- oder Ratenzahlungen anstehen, die man nicht bedienen kann.

[...]
Das sieht dünn aus für den kleinen Mann, der lieber weniger Privatentnahmen als Schulden gemacht hat. Wir müssen schauen, was da jetzt noch kommt und die entsprechenden aktuellen Publikationen der Berufsverbände, Kammern usw. verfolgen.

[...]
Meine erste Interpretation der Antragsformalitäten war anscheinend richtig. Der Gatte hat heute mit dem Steuerberater telefoniert, bei denen im Büro wurden die Anträge diskutiert und man kam ebenfalls zu der Ansicht, dass die Soforthilfe nicht für den Lebensunterhalt des Solo-Selbstständigen geeignet ist, sondern nur für laufende Kosten, die der Betrieb produziert.

Das alleine hätte ich hier jetzt nicht nachgereicht, aber mittlerweile kann man Artikel dazu auch in der Presse finden.
Keine Sofort-Hilfe für Solo-Selbstständige
Wer als Alleinunternehmer kein Büro hat und keine Leasingraten begleichen muss, muss Hartz IV beantragen.
Artikel von Kay Müller/SHZ
Das oben gilt jetzt zwar für Schleswig-Holstein, in überregionalen Zeitungen sind aber heute auch Beiträge dazu zu finden, dass man sich die Antragsformalitäten ganz genau anschauen sollte, um sich nicht selbst ein Bein zu stellen.

***
Für uns heißt das im Umkehrschluss, dass unsere Betriebe durch vernünftiges Wirtschaften keine Schulden und niedrige laufende Kosten haben. Auf Angestellte oder gar Auszubildende haben wir wohlweislich verzichtet, was jetzt von Vorteil ist. Ein Betrieb verursacht natürlich trotzdem durch Pflichtbeiträge, Versicherungen, Steuern gewisse Kosten, frisst aber sonst kein Brot.

Wir als Privatpersonen müssen jetzt eben von dem leben was noch reinkommt und danach gucken, wie lange wir vom Eingemachten (und eingelagerten) leben wollen/können.
Wie??? Und wovon soll man dann bitteschön leben, von Hartz IV? Ich würde mal sagen, Betriebsausgaben sind ein Mittel zur Lebensfinanzierung.
Meine sind sehr gering, da ich ein fahrendes Gewerbe habe.
Grüße,
Birgit

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Re: Corona

#280

Beitrag von Oli » Di 31. Mär 2020, 16:30

Tja, ich verstehe es so und unsere Steuerberatungsgesellschaft auch, die Zeitungsartikel, die mir heute aufgefallen sind, greifen das auch auf ... ich würde auf Nummer sicher gehen und beim Steuerberater/Buchhalter/Kammer/wasweissich nachfragen.

Meine Kammer hat sich heute übrigens von sich aus gemeldet. Für mich ist ja die Handelskammer zuständig. Ich verzichte auf Kommentare und stelle das einfach zur Info ein. :)
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