Corona

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Rati
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Re: Corona

#11

Beitrag von Rati » Do 12. Mär 2020, 19:54

Oli hat geschrieben:
Do 12. Mär 2020, 14:31
Lasst uns doch das Forum positiv nutzen und proaktiv einige Überlegungen anstellen bzw. Abläufe planen, denn dass die Epidemie unser Leben ordentlich durchschütteln wird, darüber besteht seitens Experten kein Zweifel mehr.
hier gibt es viele Tipps und ausreichend Austauschraum für die SV relevanten Themen der gegenwärtigen Lage:

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Gruß Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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kaliz
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Re: Corona

#12

Beitrag von kaliz » Do 12. Mär 2020, 23:19

Letztes Jahr um diese Zeit hätte ich einer Quarantäne etwas positiver entgegen geblickt. Die letzte Saison war bei mir im Garten eine Katastrophe, komplette Missernte aufgrund einer gewaltigen Wanzenplage und dann ist uns das wenige was wir auf Lager hatten erfroren wie die Heizung in der Gartenhütte ausgefallen ist. Aktuell sind meine Vorräte bis auf einige Gläser Tomaten- und Tomatillo-Sauce von vor zwei Jahren, sowie einige Gläser Pfirsichmus -und Kompott aus dem gleichen Jahr, komplett aufgebraucht. Ich bin nur froh, dass ich nicht auf die eigene Ernte angewiesen bin, sonst sähe es insgesamt trist aus. Morgen wird Hamster gekauft und übermorgen werden Jungpflanzen für die neue Gartensaison vorgezogen, in der Hoffnung dass die Bewegungsfreiheit nicht so weit eingeschränkt wird dass ich nicht mehr zum Garten komme.

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busbeck
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Re: Corona

#13

Beitrag von busbeck » Sa 14. Mär 2020, 15:50

Für mich war das Thema Selbstversorgung als Krisenvorsorge das entscheidende Moment, mich in den Garten zu werfen und mein Leben auf den Kopf zu stellen. Gestern Abend ist noch der Fritz von der kleinen Miniortschaft da oben vorbeigekommen und hat im Gespräch am Grundstückzaun mit laufendem Traktor unter anderem gesagt: "Als alle geschlafen haben, hast du die Panik geschoben - und jetzt, wo alle die Panik schieben, lehnst du dich zurück."

Und er hat Recht. Mein Leben hat sich durch dieses Corona-Dings nicht geändert. Ich geh immer noch jeden Morgen nach meinen Schafen gucken, versorg meine Hühner, bereite zunehmend die kommende Garten-Saison vor, versuch meine Hunde zu erziehen und freu mich, dass meine Bienen wieder summen. Die Obstbäume sind geschnitten, also kann das Jahr anfangen zu blühen.

Meine Frau ist Lehrerin. Also sind wir eigentlich keine richtigen Selbstversorger. Gewesen. Wir hätten unsere Nahrung ja auch in Läden kaufen können, und haben das auch oft gemacht. Aber jetzt kann es dann doch sein - je nach dem, welcher Stimme man sein Ohr leiht -, dass Selbstversorgung eben nicht nur der luxuriösen SELBSTVERWIRKLICHUNG dient, sondern in der Tat eine unentbehrliche Grundlage zum SELBSTERHALT.
Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen. (Dietrich Bonhoeffer)

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Re: Corona

#14

Beitrag von emil17 » Sa 14. Mär 2020, 19:59

Selbsterhalt ja, weil es hilft, in unsicheren Zeiten bei geistiger Gesundheit zu bleiben. Es tut dann gut, dass die einfachen Dinge immer noch funktionieren.
Hamsterkäufe machen keinen Sinn. Man macht das nur, weils der Nachbar auch macht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Corona

#15

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 14. Mär 2020, 21:05

emil17 hat geschrieben:
Sa 14. Mär 2020, 19:59
Hamsterkäufe machen keinen Sinn.
nee, wirklich nicht - wir haben genug Haustiere..... :flag: :bet:

Hildegard
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Re: Corona

#16

Beitrag von Hildegard » Sa 14. Mär 2020, 21:32

emil17 hat geschrieben:
Sa 14. Mär 2020, 19:59
Selbsterhalt ja, weil es hilft, in unsicheren Zeiten bei geistiger Gesundheit zu bleiben. Es tut dann gut, dass die einfachen Dinge immer noch funktionieren.
Hamsterkäufe machen keinen Sinn. Man macht das nur, weils der Nachbar auch macht.
und in diesem speziellen Anlassfall noch weniger, denn die Gefahr sich jetzt "Unliebsames" mit heimzunehmen ist ziemlich groß. Sinn hätte eine vernünftige Vorratshaltung beizeitenn gemacht, dass ich JETZT nicht aus dem Haus muss und mich um Parkplatz, Nudeln, Tomatensoße und Klopapier vor halbleeren Regalen zu keilen und am Bankomaten feststellen muss, dass der auch nix mehr hergibt.
Es ist auch finanziell weniger belastend, wenn ich nur ergänzen muss, oder vllt +1 ..da bleibt dann für den Nächsten auch noch genug übrig...als einen ungeplanten Großeinkauf im Budget unterzubringen, wenns womöglich eh knapp ist.
die Situation ist nicht ganz so überraschend gekommen wie der "1. Schnee im Winter " für den Autofahrer. ;) .. Wir haben zuerst gebannt nach China geblickt, naja, das ist in Zeiten der "Globalisierung" ja weit weg, aber dann kam Italien ! Und spätestens da hätten die ersten Alarmglocken läuten können, dass das jetzt nicht "Science Fiction" ist. Da war absolut noch kein Mangel an irgendwas und auch kein Gedränge! und genug Zeit zum Überlegen und kontrollieren, was fehlt denn noch daheim.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Corona

#17

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 15. Mär 2020, 13:34

Hildegard hat geschrieben:
Sa 14. Mär 2020, 21:32
und in diesem speziellen Anlassfall noch weniger, denn die Gefahr sich jetzt "Unliebsames" mit heimzunehmen ist ziemlich groß.
stimmt, bis gestern waren die Supermärkte gerammelt voll und die Warteschlangen an der Kasse... Da gab es sogar Körperkontakt!! :eek:

egal - ich hab mich immer wieder gefragt, was tun mit dem vielen Salbei. Diese Pflanzen wuchern unsern Garten zu, vermehren sich von selber, lassen sich leicht konservieren.
Vielleicht ein Hinweis?
Wir trinken jetzt täglich Salbei! Hilft vielleicht auch gegen chronische Bronchitis?

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Re: Corona

#18

Beitrag von Akopalüze » So 15. Mär 2020, 14:49

Salbeitee sollte man nicht über einen sehr langen Zeitraum trinken, da er Thujon enthält.
Bei Atemwegserkrankungen trinke ich Salbeitee aber auch gerne und er schmeckt auch gut.
VitaminD ist auch hilfreich zur Vorbeugung. Der wahre Selbstversorger nimmt das wohl in Form von frischer Dorschleber zu sich, es gibt aber auch Tabletten oder Kapseln mit VitaminD.

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Maeusezaehnchen
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Re: Corona

#19

Beitrag von Maeusezaehnchen » So 15. Mär 2020, 15:17

Bei uns ins Österreich sind die alle seit Freitag komplett durchgeknallt.
Man bekommt keine einzige Pkg Mehl Klopapier oder Wasser. Nudeln sind auch so gut wie aus... außer Vollkonr und Dinkel.
Ich frag mich ja, was man mit dem vielen Klopapier macht? Ist ka keine "Scheiß-Krankheit" :haha: Oder haben die das falsch verstanden.

Auf jeden Fall gibt es bei uns ab Dienstag nix mehr was nicht wirklich wichtig ist was offen hat und alle sind angehalten möglicht zuhause zu bleiben. Man verhängt zwar offiziell noch keine Ausgangssperre, aber es läuft darauf hinaus.
Hat auch irgendwie Sinn. Leute sind lernresistent. Heute am letzten Tag wo die Skigebiete noch offen haben werden sie unglaubglicherweise gestürmt. Und ei Jugend feiert unifreises Jugendfest am Stadtfluss zu hunderten.... unter dem Motto "Wir besuchen unsere Großeltern die nächsten 2 Wochen eh nicht" :dreh:

Wir sehen das ganze ziemlich entspannt.
Im Lager ist noch ausreichent um uns einige Wochen durchzubringen und dann beginnt eh wieder die große Ernte im Garten.
Ist halt nicht jedes Gummibärchen im Schrank auf das man grad Lust hat.
Die Schulen sind ab morgen zu. Unsere im Ort haben das spitzenmäßig geplant. Die Großen (Unterstufe) haben jeden Tag 4 Stunden in denen per live-Chat nach Stundenplan mit den jeweiligen Lehrern der Unterricht weiter geführt wird. Massig Material haben sie am Freitag schon mitbekommen und weiteres folgt online.
Die Kleinen (VS) haben auch viel mitbekommen und der Kontakt zwischen Lehrer und Eltern bleibt im Laufen. Da gibt es dann auch Austausch und Nachschub an Unterrichtsmaterial. Wir werden den Stundenplan nach Möglichkeit auch einhalten.
Sie sind beide schon vom laufenden Unterricht gewohnt selbstständig Arbeitsaufträge zu erfüllen. Ich bin ja auch noch zur Hilfestellung da. Und für Werken und Turnen fällt und immer was ein.
Ich selbst arbeite sowiso online von zuhause aus. Da ändert sich nicht so viel bis dann irgendwann die Projekte ausgehen weil ich die Infos bei den Behörden nicht bekomme bzw. die Abschlüsse nicht abgeben kann. Aber das hat Zeit.

Das Glück einen großen Garten für die Selbstversorgung zu haben ist in solchen Zeiten das Beste was man haben kann.
Derzeit ernte ich noch den letzten Wintersalat und Vogerlsalat. Löwenzahn ist auch schon so weit heraußen, dass ich ihn sammeln kann.
Und der Nachschub ist teilweise in der Erde bzw in Anzucht im Haus. Derzeit sieht es nach einem erfolgreichen Gartenjahr aus.
Marillen stehen in voller Blühte. Da hoffe ich, dass die nicht abfrieren wie im Vorjahr.
Und vieleicht vergrößere ich einen Feldbereich noch ein wenig um ein paar Kartoffeln mehr anzubauen. Da hab ich aber noch Zeit mir das gut zu überlegen. Bis zum Kartoffelanbau ist ja noch Zeit die aktuelle Corona-Situation zu verfolgen und zu bewerten.
Hoffe dass die Wachteln auch bald mit dem Eierlegen beginne damit wir da auch wieder als Selbstversorger unabhängig sind.

Heute genieße ich mal die Sonne auf der Terrasse und mach mit der Familie einen Spaziergang (solange wir noch das Grundstück verlassen dürfen)
Ab morgen beginnt eine neue Art von Leben. Bin gespannt was es bringt.
Und vieleicht ist das alles auch die Chance die Gesellschaft umdenken zu lassen.... mit weniger zufrieden sein.... sich an kleinem zu erfreuen... sich Zeit nehmen... alles entspannter sehen... und wieder regionaler zu leben (Produktionen auch im eigenen Land, Lebensmittel aus der Region, usw)

Hoffe alle bleiben Gesund und genießen das neue Gartenjahr

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Oli
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Re: Corona

#20

Beitrag von Oli » So 15. Mär 2020, 16:43

Ja, so langsam dürfte es klar werden, wohin die Reise geht. Und sicher nicht nur in Österreich.

Eine Überlegung für diejenigen SV, die getrennt von ihrem Garten wohnen wäre, ob sie nicht in die Gartenhütte ziehen.
Je nachdem, von welcher Dauer der Maßnahmen und welcher Verschärfung man ausgeht. Je nachdem, wie man die Lage bewertet und wie die persönliche Situation ist, ob man diese Gartensaison evtl. ausfallen lassen will, ob man mit totaler Ausgangssperre rechnet usw.

Jetzt allerspätestens das noch fehlende Saatgut und auch die Saatkartoffeln zu besorgen wäre keine Sekunde zu früh so der entsprechende Landhandel noch öffnen darf.

Je nachdem, wie ihr die Situation für euer Land bewertet und mit welcher schul- und kita-freien Zeit ihr rechnet wäre es sinnvoll, sich jetzt noch schnell um Beschäftigungsmaterial für die Kinder zu kümmern. (Nordirland beispielsweise hat den Schulunterricht/Kindergarten für 4 Monate ausgesetzt)
Stickzeug, Strickzeug, Häkelzeug, Nähzeug, Schnitzmesser - sowas steht hier hoch im Kurs. Je nachdem, wie die Kinder sozialisiert sind reicht vielleicht auch ein Computer aber unter Umständen kann die Zeit lang werden.

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