Steingartenverbot ?

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Spencer
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Steingartenverbot ?

#1

Beitrag von Spencer » Do 9. Mai 2019, 08:19

Ich mag die Steingärten ja auch nicht, aber ein Gesetz was Du in Deinen Vorgarten pflanzen sollst, geht doch wohl entschieden zu weit. :hmm:
Claudia Schulz, Landesvorsitzende der Grünen, erklärt: „Gerade mit Blick auf den Klimawandel wird eine kühlende, beschattende Begrünung immer wichtiger.“ Daher fordert sie eine künftige Festlegung für die Bepflanzung von Vorgärten.
..... natürlich mit dem Blick auf den Klimawandel. Da sich bekanntlich Klima immer wandelt und keine konstante Größe besitzt, kann man demzufolge immer auf Grund dessen Gesetze erlassen :grr: ;)

Quelle: https://m.ostsee-zeitung.de/Nachrichten ... ne-Gaerten

Manfred

Re: Steingartenverbot ?

#2

Beitrag von Manfred » Do 9. Mai 2019, 08:42

Einfach nur dumm.
Sie versteht den Begriff Biodiversität nicht.
Die Arten der Steingärten sind halt unscheinbar bis für das menschliche Auge unsichtbar und können nicht lieb gucken.
Also können sie weg.
Das Grüne Reich komme...

In Bayern werden jetzt 75.000 ha Staatswald stillgelegt.
Dafür werden am anderen Ende die artenreichsten Urwälder der Erde gerodet.
Das ist dann Naturschutz.
Oder Irrsinn...

Rati
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Re: Steingartenverbot ?

#3

Beitrag von Rati » Do 9. Mai 2019, 08:46

Klar, Verbote sind immer schlechter als Bewustsein schaffen, nur was macht der Steingartenbesitzer um seinen Garten Pflanzenfrei zu halten....?
Und für die Biodiversität braucht es keine x m² Steinfläche sondern kleine Inselchen der Andersartigkeit im normalen Gartenumfeld.
Was aber befindet sich meistens um die Steingärten? Versiegelte Pflastersteinflächen. :aeh:

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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Sonne
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Re: Steingartenverbot ?

#4

Beitrag von Sonne » Do 9. Mai 2019, 08:54

Und das kommt von den Grünen? :hmm:
Ist ja immer die Frage: Wieviel Autorität darf's denn bitte sein.

Aber...ich bin irgendwo: :dafür:

Zumindest mehr als dagegen.

Falls sich das überhaupt umsetzen lässt. Gehen dann Kontrolleure von Haus zu Haus? :hmm: Oder zeigt der Nachbar dich an? :pfeif:

Aber: Wenn man von den Bauern verlangt, dies und das für die Landwirtschaft zu tun, sollte man den Privatmensch eigentlich nicht ausschließen. Eigentum verpflichtet und zumindest ein gewisser %-Anteil eines Gartengrundstückes sollte nachweislich der Insektenwelt dienen.

Natur und Umwelt betrifft alle...und geht alle was an. Da kann oder darf sich keiner ausschließen. Natürlich wäre es toll, wenn jeder aus eigenem Antrieb und Überzeugung handeln würde...ich fürchte nur, man kann da nicht mehr warten, bis auch noch der Allerletzte von selbst drauf kommt.

Und die Firmen...die haben oft riesige Areale mit nix als Pflaster oder Rasen rum. Die wurde ich ebenso verpflichten, wenigstens insektenfreundliche Büsche/Bäume zu setzen.

Steingärten und Schottergärten sind aber schon zweierlei, oder? :hmm:
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

Benutzer 72 gelöscht

Re: Steingartenverbot ?

#5

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 9. Mai 2019, 09:00

Steingärten liebe ich - bitte da nichts dagegen!
Aber die sind nicht ohne Leben und auch immer irgendwie bewachsen!! :)

Vielleicht täte es einfach reichen, wenn jeder der so einen Schottergarten hat, nachweisen muss, wie er den unkrautfrei hält?
Und dass da "Chemie" verboten wird (- oder eh schon ist?)

Ich wüßte nicht, was an einer Thuyenhecke und einem unkrautfreien Rasen sooo viel besser sei - na gut, die Wärme reguliert´s wahrscheinlich besser.....
Spencer hat geschrieben:Da sich bekanntlich Klima immer wandelt und keine konstante Größe besitzt, kann man demzufolge immer auf Grund dessen Gesetze erlassen :grr: ;)
:pft: :pft:

Bei uns in der Gegend ist Gott sei Dank jeder Vorgarten anders und dieser bunte Fleckerlteppich macht es schön und "ökologisch", wird aber schwer sein, sowas per Gesetz zu verordnen.

Teetrinkerin
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Re: Steingartenverbot ?

#6

Beitrag von Teetrinkerin » Do 9. Mai 2019, 09:04

Steingärten können wunderbare Lebensräume für Tiere und Pflanzen sein. Allerdings sehen diese Steingärten anders aus, als diese unsäglichen Steinwüsten vor vielen Häusern.

Es ist immer einfach, mit dem Finger auf andere zu zeigen und sagen: "Du, mach mal. Mich geht das nix an". Da wird gerne auf die Landwirtschaft geschimpft (teilweise zur Recht - ich sehe es auch skeptisch), wenn es aber daran geht, selbst etwas zu machen, wird das gleich alles weit von sich geschoben. "Ach, ich hab ja nur einen kleinen Garten". Ja, auch diese kleine Flächen ergeben im Großen und Ganzen viel Fläche.

Artenvielfalt, Umweltschutz, Klimwandel geht uns alle an. Wir müssen endlich mal anfangen, was zu ändern. Und wenn das nur per Gesetz geht, dann eben so.

Manfred

Re: Steingartenverbot ?

#7

Beitrag von Manfred » Do 9. Mai 2019, 09:12

Rati hat geschrieben: Und für die Biodiversität braucht es keine x m² Steinfläche sondern kleine Inselchen der Andersartigkeit im normalen Gartenumfeld.
Biodiversität bedeutet zunächst mal die Gesamtheit aller Arten und Unterarten.
Davon finden vermutlich weit über 99% im Bereich der mikroskopischen Arten.
Und davon wiederum vermutlich weit über 90% im Boden und im Wasser.

Diese Vielfalt gilt es zu erhalten und zu fördern.

Kleinräumigkeit erhöht nur die Diversität auf einer beschränkten Fläche.
Für die Gesamtheit der Arten kann sie dagegen negativ sein, weil es Arten gibt, die zusammenhängende Lebensräume einer bestimmten Struktur benötigen.
Dem Rebhuhn als Steppenart z.B. schadet die Pflanzung von Bäumen, weil das das Gleichgewicht hinzu seinen Fressfeinden verschiebt.

Man sollte sich immer bemühen, den Blick zu weiten, und mind. 4 Generationen Folgewirkungen mit einzudenken.

Wenn der Steingärtner seinen Steingarten und der "Naturgärtner" seinen kleinstrukturierten "Naturgarten" und der Rosengärtner seinen Rosengarten und der Bauerngärtner seinen Bauerngarten usw. erhält, dann haben wir mehr deutlich Biodiversität als wenn es nur noch "Naturgärten" gäbe.

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Sonne
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Re: Steingartenverbot ?

#8

Beitrag von Sonne » Do 9. Mai 2019, 09:24

Jetzt muss ich doch nochmal meine Frage wiederholen.

Ein Steingarten und ein Schottergarten sind doch total verschiedene Dinge...? :hmm:
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Sonne
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Re: Steingartenverbot ?

#9

Beitrag von Sonne » Do 9. Mai 2019, 09:45

Schaut euch mal das Bild in dem Link an.

Das ist ein Schottergarten.

Ein Steingarten schaut ganz anders aus. Der ist ja auch ein Biotop für Insekten. Der Schottergarten eher nicht, weil da meist auch eher Pflanzen gewählt werden, die keinen 'Dreck' machen. Wie Buchs zum Beispiel. Der ist wahrscheinlich keine oder weniger eine Insektenweide.

Vielleicht ist die Überschrift nicht ganz korrekt.

Vielleicht wäre Schottergarten-Verbot etwas korrekter gewesen.;)
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

viktualia

Re: Steingartenverbot ?

#10

Beitrag von viktualia » Do 9. Mai 2019, 10:30

Ja, Steingärten und Schottergärten sind nicht dasselbe, aber eigentlich ist das nicht ganz so wichtig,
weil ein Steingarten auch aus Schotter sein kann und ein Schottergarten, zumindest ganz theoretisch, auch ein Biotop darstellen könnte.
Wenn halt nicht die Folie drunter und das Glyph´drauf kämen.
Davon werden Thuja und Zierrasen aber nicht besser, das ist auch wahr.

Und ein generelles Verbot ist natürlich weniger Nützlich als eine konkrete Förderung der Biodiversität.

Vorgestern war ein seitenlanger Bericht im Kölner Stadtanzeiger darüber, wie man Insekten in seinem Vorgarten füttert.
Da wurden dann ganz viele Pflanzen beschrieben, alles schön bunt und idyllisch, würde auch eigentlich gar keine Arbeit machen, nein, man müsse aber auf den Boden achten, in Sand wüchsen andere Pflanzen als in Lehm. Soso.
Blüh-Lücken gab es keine, wurde nicht erwähnt.
Ich weis noch, wie mir in meinem zweiten Gartenjahr aufging, warum meine Oma Geranien und Fuchsien so mochte: die blühen wenigstens lange.
Ich bin ja von jeher "Unkrautgärtnerin" und bei den allermeisten Blüten ("Naturblumen", uuaahh...) ist es so, dass man sie 11 Monate hätschelt, ihnen 2 Wochen beim Knospen zuschauen und sich dann noch ne Woche an der Blüte freuen kann. Und sie dann elegant vergehen. (Seit ich in den Wechseljahren bin, hab ich auch nen Blick für´s Abblühen von Blüten...).

Leute, meine Schwurbelgedanken zu der Sache: die "Schottergärtner" haben nur im ersten Jahr Spass an ihren "pflegeleichten" Gärten, danach ist der Pflegeaufwand ähnlich wie bei ner versiegelten Fläche, da kommt auch Unkraut zwischen den Ritzen hoch.
Und die "Naturgärtner" haben ebenfalls nur im ersten Jahr Spass an der Idee - wer meint, er könne sich 7 hübsche Blütenelfen wie die Kölner Heinzelmännchen engagieren, damit im Garten das pralle Leben haust, wird sich doch etwas mehr mit der Ökologie auseinander setzen müssen.

Was mir an dem "Verbot", dem generellen gefallen könnte, wäre immer noch die Sache mit den begrünten Parkplätzen, meine Vermutung/Hoffnung, dass dies dann auch gefordert und umgesetzt würde.
Es wäre allerdings schon irgendwie schräg, die "Rechte" einzelner einzuschränken, damit Firmen ihrer Pflicht der Allgemeinheit gegenüber nachkommen. Die haben sie immerhin schon, diese Pflicht der Allgemeinheit gegenüber.

Ich persönlich finde, dass niemand das Recht haben sollte, so viel Totes zu kultivieren.

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