Lysistrata hat geschrieben:Adjua hat geschrieben:Klar ist es Ansichtssache. Ich bin diesbezüglich strikt, keine Aufgabe für den Hund, heißt, kein Hund bei mir. Deswegen hatte ich auch vorher nie einen, obwohl ich Hunde gerne mag.
Schon auch ein bisserl extrem: entweder Nützling, oder gar nicht.
Aber, jeder, wie er mag.
Mag sein. Für mich ist das aber gelebter Tierschutz. Denn wenn ein Tier eine Aufgabe hat, kommt man nicht auf die Idee, es als Spielzeug zu sehen oder zu vermenschlichen. Meine Meinung ist, wenn ein Tier vermenschlicht wird, hat das Tier schon verloren. Dass das im Moment nicht der Mainstream ist, ist mir klar.
@Angst: Im Endeffekt sind dann die Leute, die sich vor Hunden - oft zurecht - fürchten, selbst schuld, oder wie meinst du das? Die Argumentation liest man des öfteren in Hundeforen. Als wären Hunde ein Naturereignis, mit dem sich jeder vernünftige Mensch abzufinden hat, andernfalls er "an sich arbeiten" muss. Das halte ich für unfassbar arrogant.
Es ist ganz einfach unzumutbar, dass z.b. Sonnes Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird, weil Menschen ihre Hunde nicht unter Kontrolle halten - wer seinen Hund unbeaufsichtigt frei laufen lässt, ist verantwortungslos und faul, wer seinen Hund beim Spazierengehen nicht hundertprozentig abrufen kann, ist ebenfalls inkompetent und/oder faul. Warum muss Sonne die Konsequenzen tragen?
Außerdem ist es mehr als flapsig, Ängste einfach so als therapierbar hinzustellen. Ich hatte mal einen jungen starken Volontär, der beim Aufräumen der Garage half. Der junge Mann sah eine kleine Spinne, ist kreidebleich geworden und mit großen Sprüngen auf die Wiese gerannt. Er hat es wirklich versucht, aber er konnte nicht weitermachen. Das ist eine Phobie - gegen das kann man gar nichts machen und wenn, dann nur aufwendiger Therapie.
Eine Spinne ist dabei noch ein ungefährliches Tier in unseren Breiten. Ein Hund ist das nicht, da gibt ist jedes Jahr zu viele Verletzte und Tote. Man hat sein Tier so zu halten, dass es niemand anderen belästigt, Punkt. Das steht auch genau so im Gesetz. Ein Hund hat sich Fremden nicht unangeleint zu nähern, schon gar nicht hat er sie anzuspringen oder zu bellen. Und woran der Mensch, der bloß in Frieden Radfahren oder Spazieren gehen will "wachsen" will, ist immer noch seine allerpersönlichste Entscheidung, der Besitzer eines unerzogenen Hundes hat da nichts, aber auch gar nichts mitzureden.
Mein Hund ist wie gesagt lieb und menschenfreundlich, und hat noch nie versucht, jemanden zu beißen. Die meisten Leute finden ihn trotz seiner Größe unglaublich süß - aber eben nur die meisten, es gibt auch welche, die Angst haben. Deswegen bleibt er auch auf unserem Grundstück an seiner Schleppleine, bis er zu 100% abrufbar ist bzw. immer dann, wenn wir ihn nicht beaufsichtigen. Und ich werde ihm auch später nicht erlauben, bis an den Rand unseres Grundstücks zu laufen und Spaziergänger zu verbellen, weil ich nicht will, dass er jemandem Angst einjagt.