Ende der Globalisierung?

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Benutzer 3991 gelöscht

Ende der Globalisierung?

#1

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » So 27. Nov 2016, 13:37

Der Abgesang auf die Globalisierung rauscht durch den Blätterwald

http://www.wienerzeitung.at/nachrichten ... -Ende.html

http://diepresse.com/home/wirtschaft/ec ... ert-werden
"Die Globalisierung hat nicht zum Wohlstand für alle, sondern nur für wenige, die obersten ein Prozent, geführt", sagte Bofinger.
Jetzt gackern alle wild durcheinander, ob das gut oder schlecht ist und für wen.

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Narrenkoenig
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Re: Ende der Globalisierung?

#2

Beitrag von Narrenkoenig » So 27. Nov 2016, 14:23

Jetzt auf einmal? So nach ein paar tausend Jahren Handel so weit die Füße tragen?
Oder wie, glaubst du, ist der Bernstein aus der Ostsee ins alte Persien geraten?

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

Fred
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Re: Ende der Globalisierung?

#3

Beitrag von Fred » So 27. Nov 2016, 15:13

ha, ha, ha... die Wiener Zeitung....
Anstatt ein System zu reparieren, das hunderte Millionen Menschen in Lateinamerika, Asien und Afrika aus der Armut geholt hat,[...]
Und weil die Afrikaner aus der Armut geholt wurden, stehten sie nun bei uns vor der Türe und wollen hier rein....
Immer schön am Mythos basteln, vielleicht glauben es ja noch genügend, um das System über die Runden zu retten.

DieterB
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Re: Ende der Globalisierung?

#4

Beitrag von DieterB » So 27. Nov 2016, 17:45

Die westlichen Industrienationen sind die grossen Nutzniesser der Globalisierung. Jetzt, wo auch andere durch niedrig-Lohn Jobs ein wenig davon haben, geht natuerlich die Bevoelkerung der reichen Laender auf die Barrikaden. Es muss alles noch viel schlimmer kommen.

Dieter

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Ende der Globalisierung?

#5

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » So 27. Nov 2016, 19:07

DieterB hat geschrieben:Die westlichen Industrienationen sind die grossen Nutzniesser der Globalisierung. Jetzt, wo auch andere durch niedrig-Lohn Jobs ein wenig davon haben, geht natuerlich die Bevoelkerung der reichen Laender auf die Barrikaden.
Das glaub ich so nicht, niemand hat was dagegen, wenn andere auch zu was kommen. Und als es die Globalisierung so noch nicht gab, sind wir auch nicht barfuß und nackert herumgelaufen, hatten Stromversorgung, Kanalanschluß, TV, eine Karre, Waschmaschine u. Kühlschrank, und ich wüßte nicht, dass irgendwas davon aus Afrika oder China kam. Ich habe heute noch Lederstiefel aus heimischer Produktion, haben mal gewaltige 3.500 Schilling gekostet, und schauen auch heute noch edel aus.

Und was genau sind jetzt "reiche Länder"? Die mit den meisten Schulden? Die mit den Bodenschätzen? Oder die mit dem know-how? Oder sinds ein paar Leute, die Geld drucken, wie sie lustig sind, und ihre bedruckten Zettel zum Maßstab aller Dinge machen?

Da gibts noch einen großen Knäuel, der zu entwirren wäre. :aeh:

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Renysol
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Re: Ende der Globalisierung?

#6

Beitrag von Renysol » Mo 28. Nov 2016, 15:13

Manche sagen, das Ende der Globalisierung käme durch die neuen Regierungschefs
Trump, Le Pen, Wilders, Orban, (wie heißt der Österreicher), und wenn auch nicht
Petry doch wahrscheinlich eine zu ihren Wurzeln zurückkehrende Merkel (2002:
Multikulti ist gescheitert .. wir müssen die Zuwanderung bremsen usw.)

Die Worldbank wiederum zeigt interessante Statistiken, demnach das Ende der Globalisierung
bereits 2014 bis 2015 begonnen hat mit erheblichen Rückgängen bei Handel, Erzexporten,
Treibstoffexport:

http://data.worldbank.org/topic/trade

Rechts die einzelnen Kategorien anklicken.

Somit könnten die neuen Länderfürsten auch Folge des Ende des Globalismus sein.

Insbesondere der übermäßig starke Rückgang bei den Treibstoffexporten ist bemerkenswert.

Treibstoff treibt alle wirtschaftlichen Aktivitäten an. Ohne Treibstoff finden sie nicht statt.
Treibstoff, der in den Förderländern zu immer größeren Anteil zum Fördern gebraucht
wird, steht der Weltwirtschaft nicht mehr zur Verfügung, egal zu welchem Preis.

Vor 100 Jahren wurde von 100 Litern Erdöl ca. 1 Liter für Förderung, Verarbeitung und Transport
gebraucht.

Heute werden von den 100 Litern schon 10 Liter für die Beschaffung gebraucht.

In 10 Jahren könnten bereits 100 Liter von 100 Litern für die Beschaffung gebraucht werden.

Für wirtschaftliche Aktivitäten steht also immer weniger zur Verfügung.

(Alles grobe Werte, die lediglich die Entwicklung aufzeigen.)

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Thomas/V.
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Re: Ende der Globalisierung?

#7

Beitrag von Thomas/V. » Mo 28. Nov 2016, 15:28

In 10 Jahren könnten bereits 100 Liter von 100 Litern für die Beschaffung gebraucht werden.
Das wäre nicht nur das Ende der Globalisierung, sondern der Industriegesellschaft.
Ach nein, die Bohrtürme werden dann durch Windmühlen angetrieben... :haha:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Ende der Globalisierung?

#8

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mo 28. Nov 2016, 15:57

Renysol hat geschrieben:wie heißt der Österreicher
Hofer.


Ich glaube mehr, dass die Produktion wieder zurückkommt, weil Robotoer noch billiger erzeugen als Chinesen

http://www.deutschlandfunk.de/made-in-g ... _id=372173

Da fallen dann auch weniger Transporte an, und der Treibstoffverbrauch geht zurück.

Dazu kommt, dass bis 2030 zwei Drittel der Menschen in Städten wohnen sollen - da wird die eigene Karre vielleicht zu teuer, weil Stellplatz zu teuer etc.

Insofern, könnte der Globalisierung ganz von selber das Licht ausgehen. :)

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Renysol
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Re: Ende der Globalisierung?

#9

Beitrag von Renysol » Mo 28. Nov 2016, 16:26

Hallo Lysistrata,

nimm es mir bitte nicht übel, dass ich dich auf einen Denkfehler
hinweisen muss, der von vielen Leuten gemacht wird.

(Also eher nicht von vielen, weil dieses "unwichtige" Thema
nur wenige interessiert.)

Es geht nicht darum, wie viel Öl gebraucht wird und gefördert
werden muss.

Angenommen, durch die von dir genannten Entwicklungen werden statt
80 Mio. Barrel pro Tag nur noch 40 Mio. benötigt. Das wird oft
tatsächlich als Beweis für "Weiter so" vorgebracht.

Diese Blase platzt aber leider, wenn man sich bewusst macht,
dass man GAR KEIN Öl für das Wirtschaften bekommt, wenn
von den 40 Mio. gleich 40 Mio. einbehalten werden müssen, die
für Förderung, Transport und Verarbeitung benötigt werden.

Auch wenn schlagartig nur 10 Mio. gebraucht würden, könnten
diese niemals bereitgestellt werden.

Ich hoffe, damit wird es etwas klarer. Es geht weder um
Finanzen noch um absolute Mengen, sondern um den
Nettogehalt des geförderten Öls.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Ende der Globalisierung?

#10

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mo 28. Nov 2016, 16:59

Renysol hat geschrieben:Diese Blase platzt aber leider, wenn man sich bewusst macht,
dass man GAR KEIN Öl für das Wirtschaften bekommt, wenn
von den 40 Mio. gleich 40 Mio. einbehalten werden müssen, die
für Förderung, Transport und Verarbeitung benötigt werden.
Naja, und wer sagt das?
Seit ich klein war - und das ist doch schon eine Zeit her - hör ich dass das Öl bald ausgeht, unermesslich teuer wird, und was weiß ich.

Das Gegenteil ist der Fall, es will nicht mal einer die Produktion drosseln, damit er keine Marktanteile verliert.
Schaut eigentlich nach dem Gegenteil aus von Knappheit. :aeh:

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