Ende der Globalisierung?

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Wicheler
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Re: Ende der Globalisierung?

#21

Beitrag von Wicheler » Di 29. Nov 2016, 14:58

:hmm: ......wenn ich das hier so mitlese, ich wollte ja schon immer Oldies haben, da sollte vielleicht auch ein .....Holzvergaser dabei sein, macht vielleicht doch ein wenig unabhängiger.
Gruß Dieter

Rati
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Re: Ende der Globalisierung?

#22

Beitrag von Rati » Di 29. Nov 2016, 15:13

Rati hat geschrieben:Und wenn ich es recht einschätze ist die Menschheit gerade ganz gut dabei sich vom Öl zu lösen.
Bewundernswertes positives Weltbild.
Dankeschön. :)
... Worauf basiert diese Einschätzung?
Auf Inovativen Projekten in Sachen Energieffizien und regenerativen Energiequellen.
Auf erhöhtem Interesse großer Konzerne und Staaten an der integration ebend dieser inovativen Projekte in ihr Profitgebiet (VW zB will jetzt E Autos machen, eon macht auf solar, China ist höchst aktiv im solarsektor... usw usf).
Auf dem Umstand das solche Sachen nun mal nicht über Nacht passieren (auch nicht in der Nacht vom 31.12. 2025 auf den 01.01. 2026) und es dem entsprechende Anpassungen geben wird wie es sie schon bei ähnlichen Situationen gab, das immer mehr menschen ihre eigenen Ideen entwickeln usw. uwf.
... die entsprechenden links könnt ihr euch ja selber aus dem Netz suchen, vielleicht verwirrt das die algorithmen welche euch (= alle die mich grad fragten wie ich auf diese -sinngemäß- Wahnidee komme :pft: ) mit immer mehr Material zur Katastrophenstimmung versorgen. :)

Grüße Rati
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Renysol
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Re: Ende der Globalisierung?

#23

Beitrag von Renysol » Di 29. Nov 2016, 15:22

Ich hatte doch geschrieben:

"Die Erde ist im Hinblick auf fossile Energien ein geschlossenes System."

Bemerkungen wie "Ich kaufe mir einen Anhänger" mögen zwar Gelächter beim
unbedarften Publikum hervorrufen, sind aber einer ernsthaften Diskussion
über das (Haupt-)Problem der Menschheit nicht dienlich.

Ganz ohne Mühe und Grundkenntnisse geht es leider nicht, daher hier zwei
Dokumente, die man mindestens langsam gelesen haben sollte, um
es einigermaßen zu verstehen, auch dass die Erde keinen Anhänger hat.

https://drive.google.com/file/d/0B9AZj5 ... dNQ1E/view

https://home.zhaw.ch/fuh/COURSES/JO/Fil ... Part_3.pdf

Beides auf Deutsch.

Als Grafik hier, wenn auch englisch, bei Figure 7.

http://cassandralegacy.blogspot.de/2016 ... ge_88.html

Vorbereiten braucht sich auch niemand, weil es nicht geht.

Plötzlich oder langsam? Stimmt beides. Erst entwickelt es sich langsam,
wie zur Zeit mit einem EROEI von noch zwischen 10 und 20. Wenn genug
Leute es spitzkriegen, geht es dann sehr schnell. Aber das dauert, da
die meisten Leute Optimisten sind.

Somit sollte man (auch hier) am besten nicht zu viel drüber sprechen.

Rati
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Re: Ende der Globalisierung?

#24

Beitrag von Rati » Di 29. Nov 2016, 15:45

Renysol hat geschrieben:Ich hatte doch geschrieben:

"Die Erde ist im Hinblick auf fossile Energien ein geschlossenes System."

Bemerkungen wie "Ich kaufe mir einen Anhänger" mögen zwar Gelächter beim
unbedarften Publikum hervorrufen, sind aber einer ernsthaften Diskussion
über das (Haupt-)Problem der Menschheit nicht dienlich....
i.O. Renysol, :) ja das war zum lachen gedacht, aber dein Beispiel hat mMn auch derartig stark gehinkt das es ebenfalls keiner ernsthaften Disskusion dienlich war.

Ich mein, in diesem traed geht es um das angebliche Ende der Globalisierung (wir menschen sind schon längst globalisiert :roll: ) und im Augenblick läuft die Beweisführung focusiert dazu über die Resourssenknappheit von fossilen Brennstoffen.

Klar wenn ich das Auto /Tankstellenbeispiel außschließlich auf die Möglichkeit beziehe eine einzige Tankstelle zu haben die auch nur für jeden einzelnen mit seinem Auto erreichbar ist in dem er selber hinfährt, kann es nicht funktionieren. Aber so funktioniert die reale Welt auch nicht.
Was ist wenn ich zB Fahrgemeinschaften bilde, was ist wenn ich ein Auto mit weniger Spritverbrauch nutze? Was ist wenn ich zB auf dem Hinweg ein Pferd mein Auto ziehen lasse (das ich dann vor Ort jemandem für den Rückweg überlasse), was wenn ich einfach kein Auto mehr brauche? usw.
Ich kann natürlich immer nur hart beschränkt auf irgend einen Punkt schauen und dann sagen das Ende ist unausweichlich oder ich kann mich umschauen und andere Wege erkennen.

Grüße Rati
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Re: Ende der Globalisierung?

#25

Beitrag von Peterle » Di 29. Nov 2016, 17:29

Ich bin nicht ganz so pessimistisch wie Thomas/V oder Reynisol.
Ich glaube schon, dass man sich vorbereiten kann. Ob das jetzige Level an Energieverbrauch so gehalten werden kann sehe ich allerdings mit Problemen behaftet.
Zur Zeit wird Wind und Solarenergie "verbrannt" weil die Überkapazitäten nicht gespeichert werden können. Manche Lösung scheitert am Kommerz, andere Lösungen an der Politik.

Einige Ansätze sind :
- Hausfassaden und Dächer wenn sinnvoll mit Solarzellen bestücken
- Straßenbelag mit Solarzellen (erste Versuche laufen)
- Verbrennungsmotoren mit Generatoren ersetzen
- Wasserkraft zur Energiegewinnung und Speicherung (Stauseen Norwegen)
- Wasserstoff als Energiespeicher
- Wüsten zur Energiegewinnung nutzen

Schließlich ist alles, wann an Strahlung aus dem All kommt und in der Atmosphäre, an der Oberfläche oder dem Mantel in Wärme umgewandelt wird (und Nachts wieder abgegeben wird) wiederkehrend und kann problemlos verbraucht werden. In unseren Prozessen der Energieumwandlung wird ebenfalls Wärme erzeugt, möglich dass das ohne grösseren Einfluss ausgeht.
Energiegewinnung ist leider nur ein Teilaspekt, der Transport ist wesentlich schwerwiegender.

Von Gezeitenkraftwerken halte ich nicht so viel. Wer weiß, ob uns, in großem weltumspannenden Maßstab angewendet, da nicht doch der Himmel auf den Kopf fällt :haha:

Mir ist klar, das meine Ausführungen in den Fachbüchern als Ignorant dargestellt werden. So nach dem Motto nicht sein kann (Energiekrise) was nicht sein darf. Aber ich halte trotzdem ein komfortables Level auch ohne Öl für möglich, auch ohne irgendwelche fantastischen, nicht bewiesenen Ideen.

Gruesse

Peter

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Re: Ende der Globalisierung?

#26

Beitrag von Thomas/V. » Di 29. Nov 2016, 17:38

Auf Inovativen Projekten in Sachen Energieffizien und regenerativen Energiequellen.
Die kannst Du nicht ins unermeßliche steigern. Siehe Automotor. Warum wohl haben die Hersteller Beschiß-Software eingebaut?
Aber so funktioniert die reale Welt auch nicht.
Die reale Welt funktioniert so, das am Ende jedes Prozesses Netto-Energie übrig bleiben muß. Das war mit dem Beispiel gemeint. Schon wenn Du nur 250km zur Tanke fahren mußt, lohnt es sich nicht mehr, die 10l, die übrig bleiben, überhaupt zu holen, weil Du in der Zeit zuhause auf dem Acker schuften könntest und dabei mehr Netto-Energie rausholen könntest (z.b. indem Du Deine Kartoffeln erntest oder Holz hackst.)
Wenn Du dauernd unterwegs bist, um die 10 l zu holen, verhungerst Du auf lange Sicht.
Was ist wenn ich zB Fahrgemeinschaften bilde, was ist wenn ich ein Auto mit weniger Spritverbrauch nutze? Was ist wenn ich zB auf dem Hinweg ein Pferd mein Auto ziehen lasse (das ich dann vor Ort jemandem für den Rückweg überlasse), was wenn ich einfach kein Auto mehr brauche? usw.
Das nennt sich Wohlstandsverlust. Und den will niemand haben, außer ein paar Verrückten wie uns...
Aber das dauert, da
die meisten Leute Optimisten sind.
Ja. Man müßte eigentlich sofort und global damit aufhören, den Wachstumsgott und seinen Propheten "technischer Fortschritt" an zu beten....
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Ende der Globalisierung?

#27

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Di 29. Nov 2016, 18:01

ich gebe zu, nicht besonders sorgfältig gelesen zu haben :rot: und bitte um Widerspruch, falls ich `was übersehen habe, aber mir kommt es so vor, als würde bei diesem EROI davon ausgegangen, dass Erdöl der einzige derzeit verfügbare und genutzte Energieträger ist :hmm:
Vermutlich wird aber ein großer Teil der Förder- und Verarbeitungs-Energie von Rohöl in Form von elektrischer Energie benötigt, und DIE wird derzeit doch nur in Ausnahmefällen aus Erdöl erzeugt, sondern eher aus Kohle, Kernkraft oder regenerativ (in gewissem Sinne gibt es also doch einen Anhänger). ;)

Das soll jetzt ausdrücklich KEIN Plädoyer für "weiter so" sein, aber derartig schmalspurige Argumentationen sind "der Sache" eher abträglich.

Gruß

frodo

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Re: Ende der Globalisierung?

#28

Beitrag von Thomas/V. » Di 29. Nov 2016, 18:04

Schließlich ist alles, wann an Strahlung aus dem All kommt und in der Atmosphäre, an der Oberfläche oder dem Mantel in Wärme umgewandelt wird (und Nachts wieder abgegeben wird) wiederkehrend und kann problemlos verbraucht werden
Es dürfte unmöglich sein, hochkonzentrierte Energieträger, die ihr eigener Speicher sind und leicht zu transportieren, durch niedrig konzentrierte, "fein verteilte", schlecht speicherbare und aufwändig zu transportierende zu ersetzen.
Irgendwer hat mal ausgerechnet, wie viele Pumpspeicherkraftwerke wir bräuchten. Die Zahl war erschreckend, vom Aufwand, diese zu bauen, ganz abgesehen, schon der Flächenverbrauch war gigantisch.
Ich bin nicht ganz so pessimistisch wie Thomas/V oder Reynisol.
Es sind ja auch noch ganz andere als rein energetische Probleme zu bedenken. Vor allem das Finanzsystem müßte erstmal radikal und weltweit umgebaut werden.
(Wenn es schon vorher crasht, dann haben die Leute wieder andere Probleme und keinen interessieren zukünftige Probleme)
Aber ich halte trotzdem ein komfortables Level auch ohne Öl für möglich,
Kommt drauf an, was Du unter Komfort verstehst ;) Für einen mittelalterlichen Bauern lebten die Bauern um 1900 sicher auch sehr komfortabel, aber heute kriegt ja jeder schon Zustände, wenn er so leben müßte wie unsere Eltern, oder ich in meiner Jugend :lol:
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Re: Ende der Globalisierung?

#29

Beitrag von Thomas/V. » Di 29. Nov 2016, 18:08

frodo hat geschrieben:ich gebe zu, nicht besonders sorgfältig gelesen zu haben :rot: und bitte um Widerspruch, falls ich `was übersehen habe, aber mir kommt es so vor, als würde bei diesem EROI davon ausgegangen, dass Erdöl der einzige derzeit verfügbare und genutzte Energieträger ist :hmm:
Vermutlich wird aber ein großer Teil der Förder- und Verarbeitungs-Energie von Rohöl in Form von elektrischer Energie benötigt, und DIE wird derzeit doch nur in Ausnahmefällen aus Erdöl erzeugt, sondern eher aus Kohle, Kernkraft oder regenerativ (in gewissem Sinne gibt es also doch einen Anhänger). ;)

Das soll jetzt ausdrücklich KEIN Plädoyer für "weiter so" sein, aber derartig schmalspurige Argumentationen sind "der Sache" eher abträglich.

Gruß

frodo
So wie ich das verstehe, ist es ein Lügen in die eigene Tasche, wenn man sowohl von Atom- als auch von Kohle und Gas weg kommen will (um das Klima zu retten), aber glaubt, trotzdem das Wohlstandsniveau /Wachstum usw. beibehalten zu können, weil Erdöl, Kohle und Gas notwendig sind, um die EE zu "subventionieren".
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Re: Ende der Globalisierung?

#30

Beitrag von Peterle » Di 29. Nov 2016, 18:49

Hallo Thomas,

ich habe den Eindruck, in letzter Zeit eilst du ein wenig über die Post anderer hinweg als diese denn wirklich zu lesen.
Keiner glaubt, dass Pumpkraftwerke _die_ Lösung für alles sind. Es ist _eine_ Teillösung. Nur die Summe aller Möglichkeiten kann die beste Lösung sein.

Wie ich schon schrieb, ist die Energiegewinnung nicht der entscheidende Faktor, sondern der Transport und damit auch die Speicherung.
Was nützt das den Schweden, wenn in Saudi- Arabien Sonnenenergie bis zum Abwinken bereit steht, aber Speicherung und Transport das meiste vernichten?
Oder eine Solarstation in der Umlaufbahn, welche die Energie nicht zur Erde schicken kann?

Und, wenn denn das Drama erst einmal im Gange ist, dann ist es uninteressant, ob jemand Komfortverlust will oder nicht. Man kann nur verteilen was da ist, wie ungerecht auch immer.
Wir haben Möglichkeiten, eine wesentliche, dass klang auch schon im Post von Rati an, ist der Verzicht auf uneingeschränkte Mobilität. Den Wahnsinn auf unseren Strassen/Luftraum muss man sich ja nun wirklich nicht leisten.

Also reduzieren des Verbrauchs ist immer eine Option, eine andere eben Politik und Kommerz. Allein mit diesen drei könnten wir vermutlich (leider wird das nicht passieren) den Supergau um weitere 50 Jahre verschieben und in dieser Zeit Alternativen erarbeiten.

Auch wenn Wasserstoff als Speicher nicht der Brüller an Effizienz ist, was besseres kenne ich im Moment nicht (von Atomenergie und den damit verbundenen Problemen mal abgesehen - und auch diese Variante ist endlich). Die Flüchtigkeit bekommt man mit etwas Aufwand in den Griff, Teile der Infrastruktur könnten weiter genutzt werden. Der Umstieg wäre zumindest in der zu befürchtenden Zeitspanne realisierbar.

Das Finanzsystem als dein Lieblingsthema will ich nicht schon wieder aufgreifen, das kann auch mit dem jetzigen funktionieren. Wir wollen die Probleme ja nicht mit Gewalt aufblähen :)

Grüsse

Peter

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