Ende der Globalisierung?

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Thomas/V.
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Re: Ende der Globalisierung?

#11

Beitrag von Thomas/V. » Di 29. Nov 2016, 00:08

Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Renysol
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Re: Ende der Globalisierung?

#12

Beitrag von Renysol » Di 29. Nov 2016, 11:07

Lysistrata hat geschrieben:
Renysol hat geschrieben:Diese Blase platzt aber leider, wenn man sich bewusst macht,
dass man GAR KEIN Öl für das Wirtschaften bekommt, wenn
von den 40 Mio. gleich 40 Mio. einbehalten werden müssen, die
für Förderung, Transport und Verarbeitung benötigt werden.
Naja, und wer sagt das?
Seit ich klein war - und das ist doch schon eine Zeit her - hör ich dass das Öl bald ausgeht, unermesslich teuer wird, und was weiß ich.

Das Gegenteil ist der Fall, es will nicht mal einer die Produktion drosseln, damit er keine Marktanteile verliert.
Schaut eigentlich nach dem Gegenteil aus von Knappheit. :aeh:
Ja, es war mir klar, dass es schwer zu erklären ist ...Aber danke für deine Einwände. Ich soll einen Vortrag dazu erarbeiten, und da sehe ich gut, was eingewendet wird.

Es geht gerade nicht darum, dass das Öl alle ist, zu teuer wird usw. Es geht lediglich darum, dass zum Bereitstellen von 100 Litern Öl (Bau der Förderanlagen, Bau der Bohrtürme, Transport, Förderung, Raffinierung usw. ) früher nur 1 Liter dieses Öls verwendet werden müssen, jetzt aber immer mehr, bis irgendwann die ganzen 100 Liter dafür gebraucht werden. Dann könnten noch Billionen Barrel in der Erde sein und alle Menschen könnten Milliardäre sein, aber sie könnten dieses Öl nicht nutzen.

Die Erde ist im Hinblick auf fossile Energien ein geschlossenes System. Stelle dir vor, du musst dein Auto in 20 km Entfernung tanken. Einen Teil des Benzins brauchst du, um diese Tankstelle zu erreichen. Den Rest kannst du verfahren, wie es dir beliebt.

Wenn die Tankstelle leer ist und bleibt (!) muss du eine Tankstelle in 50 km Entfernung anfahren. Es bleibt immer noch was für dich.

Das Ende ist logischerweise erreicht, wenn du irgendwann eine Tankstelle in 300 km Entfernung anfahren musst und das getankte Benzin für Hin- und Rückfahrt draufgeht. Auch ein Lottogewinn würde dir nicht ermöglichen, nutzbare Mengen Benzin zu tanken. Auch wäre es egal, wieviel Millionen Liter in den Tanks der Tankstelle bereit sind.

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Re: Ende der Globalisierung?

#13

Beitrag von Rati » Di 29. Nov 2016, 11:34

Renysol hat geschrieben:...Das Ende ist logischerweise erreicht, wenn du irgendwann eine Tankstelle in 300 km Entfernung anfahren musst und das getankte Benzin für Hin- und Rückfahrt draufgeht. Auch ein Lottogewinn würde dir nicht ermöglichen, nutzbare Mengen Benzin zu tanken. Auch wäre es egal, wieviel Millionen Liter in den Tanks der Tankstelle bereit sind.
dann nehm ich halt nen Anhänger voll Kanister mit, oder bau mir nen größeren Tank. :aeh:

Grüße Rati
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Benutzer 3991 gelöscht

Re: Ende der Globalisierung?

#14

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Di 29. Nov 2016, 12:36

Renysol hat geschrieben:Es geht gerade nicht darum, dass das Öl alle ist, zu teuer wird usw. Es geht lediglich darum, dass zum Bereitstellen von 100 Litern Öl (Bau der Förderanlagen, Bau der Bohrtürme, Transport, Förderung, Raffinierung usw. ) früher nur 1 Liter dieses Öls verwendet werden müssen, jetzt aber immer mehr, bis irgendwann die ganzen 100 Liter dafür gebraucht werden. Dann könnten noch Billionen Barrel in der Erde sein und alle Menschen könnten Milliardäre sein, aber sie könnten dieses Öl nicht nutzen.
Mir ist das ein bisserl zu akademisch. Soweit ich das verstehe, geht es da um den Energieaufwand, und dass man irgendwann soviel aufwenden muss, wie drinsteckt - kann schon sein.
Nur, welche Relevanz hat das praktisch?

Wenn ich Apfelbauer wäre, mit Lagerhalle und LKW, mit dem ich täglich liefere, die "Energie" davon berechne, und mit der der Äpfel vergleiche, schauts vielleicht auch duster aus für die Äpfel. Wird mir aber wurst sein, solang sich das Geschäft für mich lohnt, weil Äpfel ja nicht so bewertet werden.

Ich hab versucht, mir den link anzusehen, ist mir aber zu viel Formelkrams, den ich nicht verstehe. :aeh:

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Thomas/V.
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Re: Ende der Globalisierung?

#15

Beitrag von Thomas/V. » Di 29. Nov 2016, 12:51

dann nehm ich halt nen Anhänger voll Kanister mit, oder bau mir nen größeren Tank. :aeh:
Um Dir nen Anhänger zu bauen oder nen größeren Tank, verbrauchst Du aber wieder etwas mehr von dem Sprit, den Du kaufen willst.
Um bei dem Beispiel zu bleiben: Wenn Du für Hin-und Rückweg so viel verbrauchst, das Du keinen Sprit mehr für sonstige Fahrten hast, lohnt sich doch die ganze Fahrerei nicht mehr. Um nun nen Anhänger zu bezahlen, mußt Du aber Sprit übrig haben, Du mußt ja Geld verdienen, um den zusätzlichen Anhänger zu kaufen.
Außerdem verbraucht Dein Auto mit dem zusätzlichen Anhänger noch mehr Sprit.
Es wird also immer sinnloser, überhaupt noch ein Auto zu betreiben, wenn der Aufwand zur Beschaffung des Benzins immer größer wird.
Du brauchst ja auch noch Zeit zum Schlafen, Essen usw. und kannst nicht 24 Stunden am Tag nur Benzin besorgen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Ende der Globalisierung?

#16

Beitrag von Rati » Di 29. Nov 2016, 13:43

Thomas/V. hat geschrieben:
dann nehm ich halt nen Anhänger voll Kanister mit, oder bau mir nen größeren Tank. :aeh:
Um Dir nen Anhänger zu bauen oder nen größeren Tank, verbrauchst Du aber wieder etwas mehr von dem Sprit, den Du kaufen willst.
Um bei dem Beispiel zu bleiben: ...
um beim beispiel - und philosophisch zu bleiben:
geht es hier um ein plötzliches Ereignis - ohne Möglichkeit mich vorzubereiten - oder um ein sich langsam aufbauendes?
Ich nahm zweiteres an, dann habe ich ne Menge Möglichkeiten entgegenzuwirken (Anhänger kaufen bevor er zu teuer wird zB). Und das trifft dann auch auf die Menschheit und ihre "Abhängigkeit" vom Öl zu.
Und wenn ich es recht einschätze ist die Menschheit gerade ganz gut dabei sich vom Öl zu lösen. :)

Grüße Rati
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Re: Ende der Globalisierung?

#17

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 29. Nov 2016, 13:58

Lysistrata hat geschrieben:Nur, welche Relevanz hat das praktisch?
Kleines praktisches Beispiel... aus der Luft gegriffen :)

Nehmen wir an du heizt mit Holz und schlägst es selbst
Du schlägst immer im Sommer, wenn es so richtig im Saft steht (weiß auch nicht warum)
Nun musst du es trocknen, bevor du es in deinem Ofen verheizt
Zum Trocknen baust du dir eine Trockenanlage, die mit Holz betrieben wird (mit dem Vorrat an trockenem Holz, dass herumliegt kannst du beginnen)
da das Dach nie richtig dicht gemacht worden ist und der Klimawandel uns täglich Regen bringt (aus der Luft gegriffen)
benötigst du irgendwann so viel Holz zum Beheizen der Trockenkammer wie du Holz darinnen trocknest.
Fazit: Du benötigst dieselbe Menge Holz zum Trocknen wie du Trocknen möchtest, da bleibt nix zum Heizen über.

In dem Link wird das halt mit allen Energieformen, die wir zur Verfügung haben dargestellt.

Natürlich könnte man den Kreislauf durchbrechen, wenn man das gedruckte Geld verheizt, wenn man es schon nicht essen kann, allerdings benötigt man sicher mehr Energie um Geld zu drucken als es Brennwerdenergie hat.

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Re: Ende der Globalisierung?

#18

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 29. Nov 2016, 13:59

Rati hat geschrieben:Und wenn ich es recht einschätze ist die Menschheit gerade ganz gut dabei sich vom Öl zu lösen. :) Grüße Rati
Woran machst du das fest ?

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Re: Ende der Globalisierung?

#19

Beitrag von fuxi » Di 29. Nov 2016, 14:03

Rati hat geschrieben:Und wenn ich es recht einschätze ist die Menschheit gerade ganz gut dabei sich vom Öl zu lösen.
Bewundernswertes positives Weltbild. Worauf basiert diese Einschätzung?
Auf der steigenden Anzahl der jährlich produzierten Autos? (~40.000.000 im Jahr 2001 im Gegensatz zu ~60.000.000 im Jahr 2011)
Auf dem Anstieg des globalen Ölverbrauchs? (~80.000.000 Barrels pro Tag in 2003 im Gegensatz zu ~91.000.000 Barrels pro Tag in 2013)
Auf dem Anstieg der weltweiten Ölfördermenge? (~82.000.000 Barrels pro Tag in 2005 im Gegensatz zu ~92.000.000 Barrels pro Tag in 2015)
Oder vielleicht auf dem >>Umstieg von Diesel auf ach so ökologisches Palmöl<<?
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Re: Ende der Globalisierung?

#20

Beitrag von Thomas/V. » Di 29. Nov 2016, 14:15

geht es hier um ein plötzliches Ereignis - ohne Möglichkeit mich vorzubereiten - oder um ein sich langsam aufbauendes?
nach dem ETP-Modell der Hills-Group wird es ca. 2026 zum Umkippen kommen
theoretisch könnte "man" sich also darauf vorbereiten, (wenn man daran glaubt), wobei ich davon ausgehe, das diese Vorbereitung, egal wie sie aussieht, den Prozeß womöglich beschleunigt (wenn alle Leute plötzlich Lebensmittel, Sprit ect. in Massen bunkern, bricht natürlich schon vorher alles zusammen, wie bei einem Bank-Run), auch eine Umstellung auf post-fossile Energie kostet erstmal Unmengen an fossiler Energie
Und wenn ich es recht einschätze ist die Menschheit gerade ganz gut dabei sich vom Öl zu lösen.
nein, das ist auch unmöglich (zumindest nicht für 7Mia. und auf dem derzeitigen Wohlstandlevel)
du kannst nicht auf einem Acker gleichzeitig Getreide anbauen und auch noch Solarzellen aufstellen, die die Energie für den Bau und den Betrieb des E-Traktors bereitstellen
eigentlich hätte man vor 50 Jahren anfangen müssen, die Weltbevölkerung bei 2 Mia. zu halten und auf EE umsteigen müssen, jetzt ist es zu spät, wir haben lieber Party gemacht
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