Ende der Globalisierung?

Meldung des Tages
Benutzeravatar
fuxi
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 5900
Registriert: Di 3. Aug 2010, 10:24
Wohnort: Ruhrgebiet, Klimazone 8a
Kontaktdaten:

Re: Ende der Globalisierung?

#221

Beitrag von fuxi » Do 8. Dez 2016, 14:21

Buchkammer hat geschrieben: Der Bau des neuen Werkes in Wittenberg wurde von der Landesregierung mit 11 Millionen Euro bezuschußt. Ich bin bestimmt der Letzte, der etwas gegen die Ansiedlung von Unternehmen in strukturschwachen Gegenden hat - aber unter diesen Bedingungen? Wer erlaubt so etwas, wer stemmt sich dagegen, wer muss sich diese Ungerechtigkeit länger reinziehen?

Diese Vorgehensweise deutscher Unternehmen ist bestimmt kein Einzelfall. Nochmal: Lieken heißt die Firma, die hier ncht mehr streng kapitalistisch sondern neoliberal agiert. Zur Lieken AG gehören die Lieken Brot- und Backwaren GmbH und die Zimmermann GmbH. Ich werde die Produkte nun meiden. :pfeif:
Das ist das gleiche abgekartete Spiel, das vor einigen Jahren die Firma Müller (die von der Müllermilch, denen übrigens auch >>Weihenstephan und eine Menge anderer Marken<< gehört) durchgezogen hat. Eine Firma mehr für meine ganz private Schwarzliste.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

der.Lhagpa
Beiträge: 1683
Registriert: Fr 6. Feb 2015, 10:34
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: am See

Re: Ende der Globalisierung?

#222

Beitrag von der.Lhagpa » Do 8. Dez 2016, 14:59

Öhm.... Deutschland ist nur ein Land, Afrika ein Kontinent. Wenn Man mal guckt hat Asien z.B. eine Bevölkerungsdichte von 99/km².
Wie hoch ist sie in Malaysia? Wie hoch in Sibirien?
Also WAS sagen solche Zahlen aus?
Guck mal was Berlin für ne Bevölkerungsdichte hat im Vergleich zu M-V.. Nicht alles was hinkt........

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5318
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Ende der Globalisierung?

#223

Beitrag von Rohana » Do 8. Dez 2016, 15:50

henmen hat geschrieben:Viele Verbraucher sind bereit für eine besondere Qualität, natürliche Tierhaltung und echten Geschmack entsprechend mehr oder auch viel mehr zu bezahlen. Was fehlt sind Landwirte, die diese besondere und besonders gefragte Qualität auch bei uns produzieren und ihren Kunden zugänglich machen. Als Beispiel möchte ich das aktuelle Problem: Schwein anführen. Wie bei der Milch ist auch der Markt für konventionell gehaltene Schweine aktuell eine wirtschaftliche Katastrophe für die betroffenen Landwirte, auch weil die Preise bei den Discountern unterirdisch sind. Auf der anderen Seite haben die wenigen Freiland-Schweinehalter, lange Wartelisten und können ihre Tiere zu nahezu jeden Preis verkaufen. Sündhaft teures Porc Iberico von Eichel gefütterten Freilandschweinen aus Spanien, führt und verkauft inzwischen jeder Großmarkt bei uns und ist dort längst kein Nischenprodukt mehr, auch weil immer mehr Gastronomen darauf setzen.
Ich stell mir grad vor wie das hier in D mit den bürokratisch-gesetzlichen Spass aussieht, um Frei-land-schweine (iieeehh die stinken, oder auch "geben Emissionen ab") mit Eicheln füttern zu dürfen. Ganz abgesehen davon dass sie wahrscheinlich nicht von Eicheln allein leben sollen - vielleicht könnt ich auch meinem Konvi-Schwein nen Anteil Eicheln geben, dann ist es auch ein Eichelschwein... ? :pfeif:
Es mag möglich und sinnvoll sein wenn eine Handvoll Landwirte diese Lücke füllt. Die Mehrheit der Verbraucher wird sie nie erreichen, es sei denn der Preis ist nur unerheblich höher als beim stinknormalen Durchschnittsschwein.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzeravatar
Buchkammer
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 3911
Registriert: Di 30. Nov 2010, 13:01
Wohnort: Thüringen
Kontaktdaten:

Re: Ende der Globalisierung?

#224

Beitrag von Buchkammer » Do 8. Dez 2016, 18:20

fuxi hat geschrieben:
Buchkammer hat geschrieben:... Zur Lieken AG gehören die Lieken Brot- und Backwaren GmbH und die Zimmermann GmbH. Ich werde die Produkte nun meiden. :pfeif:
Das ist das gleiche abgekartete Spiel, das vor einigen Jahren die Firma Müller (die von der Müllermilch, denen übrigens auch >>Weihenstephan und eine Menge anderer Marken<< gehört) durchgezogen hat. Eine Firma mehr für meine ganz private Schwarzliste.
Ja, liest man die Kritiken, sind die Machenschaften von Müllermilch ebenso abschreckend. Demnächst gehen wir mit einer Einkaufs- und einer schwarzen Liste in den Supermarkt. :pfeif:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

henmen
Beiträge: 240
Registriert: Do 17. Mär 2016, 15:28
Familienstand: glücklich verheiratet

Re: Ende der Globalisierung?

#225

Beitrag von henmen » Do 8. Dez 2016, 18:57

Hi Rohana,

... ich hatte für mein Solling-Projekt bereits die Genehmigung zur Schweine-Freilandhaltung bzw. die Genehmigung eine Kombination aus Freilandhaltung und Natural Pig Farming betreiben zu dürfen. Und ja - es gab natürlich Auflagen, aber waren/sind die durchaus einfach zu erfüllen und inzwischen vielleicht sogar einfacher, als sich einen modernen Groß-Stall genehmigen zu lassen. Und nein, ich habe nicht von mit Eicheln gefütterte Schweine gesprochen, sondern von Porc Iberico. Die Schweine, die dieses Fleisch produzieren, sind eine eigene Rasse (Pata Negra - eine Rasse die übrigens bereits der alte Fritz auf seinen Gütern in Brandenburg gehalten hat), die zwei Jahre lang im Freiland und bei viel Bewegung in den lichten Eichenwäldern der Dehesa gehalten werden und deshalb über viel im Muskel eingelagertes, feines Fett verfügen, was für den ganz besonderen Geschmack sorgt (von diesen Schweinen wird aktuell für ein Kilo Filet 59 Euro verlangt, Quelle: Otto Gourmet).

Die ersten in Deutschland durchgeführten Versuche mit "modernen Schweinerassen" in der Eichel-Waldmast (die Anfänge waren wissenschaftlichen Hutewald-Versuche, aus denen sich später die Ausgründung = Firma Eichelschwein, entwickelt hat) haben u.a. ergeben, das Absetzer moderner Rassen inzwischen wohl nicht mehr in der Lage sind ihr Futter selbst zu suchen, weshalb die Waldmast nur mit alten Rassen funktioniert. Die Eichelschwein GmbH setzt, soweit ich weiß hierfür das schwäbisch hällische Landschwein ein (hier kostet aktuell ein Kilo Filet 46 Euro, Quelle: Eichelschwein GmbH).
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Ende der Globalisierung?

#226

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mo 16. Jan 2017, 11:36


Benutzer 3991 gelöscht

Re: Ende der Globalisierung?

#227

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 18. Jan 2017, 12:05

Immer mehr Zweifel an Globalisierung

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... mt-zu.html

Benutzeravatar
Renysol
Beiträge: 769
Registriert: Mi 7. Aug 2013, 12:18

Re: Ende der Globalisierung?

#228

Beitrag von Renysol » Mi 18. Jan 2017, 20:25

Der Thread ist zu lang zum Nachlesen. Daher nur kurz meine Meinung.

Bei Globalisierung, TTIP, CETA usw. gibt es jeweils Gewinner und Verlierer.

Wenn man das akzeptiert, bleibt die Frage:

Wollen diejenigen, die dabei etwas gewinnen, diese Dinge, und lehnen diejenigen, die dabei etwas verlieren, diese Dinge ab?

Oder ist es umgekehrt?

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Ende der Globalisierung?

#229

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 18. Jan 2017, 21:15

Renysol hat geschrieben:Wollen diejenigen, die dabei etwas gewinnen, diese Dinge, und lehnen diejenigen, die dabei etwas verlieren, diese Dinge ab?
Die Gewinner lt. Mister Soros

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... sieht.html
In der entwickelten Welt profitierten im Wesentlichen die Eigentümer großer Kapitalvermögen, die weniger als ein Prozent der Bevölkerung ausmachen.
Die wichtigste Entwicklung seitdem war die Globalisierung der Finanzmärkte, die von Leuten vorangetrieben wurde, die argumentierten, dass die Globalisierung den globalen Wohlstand vermehren würde. Schließlich hätten die Gewinner der Globalisierung nach Entschädigung der Verlierer immer noch etwas übrig.
Dieses Argument führte in die Irre, denn es ignorierte die Tatsache, dass die Gewinner die Verlierer selten, wenn überhaupt je, entschädigen. Doch die potenziellen Gewinner gaben genug Geld aus, um für dieses Argument zu werben, dass es sich durchsetzte.

Antworten

Zurück zu „Der Dorfschreier“