Aktuelle Ereignisse in der Ukraine

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Benutzer 3991 gelöscht

Re: Aktuelle Ereignisse in der Ukraine

#441

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Sa 18. Apr 2015, 11:31

Advocatus Diaboli hat geschrieben:Muß ich den Rest verstehen: Die Bulgaren sagen South Stream ab und als Putin dann auch absagt bekommen sie kein Geld mehr?
Dir kann geholfen werden :)

http://bnr.bg/de/post/100420621/south-s ... zlose-lage
Gleich nach dem Treffen mit den US-Senatoren John McCain, Ron Johnson und Christopher Murphy erklärte Premier Plamen Orescharski, dass South Stream vorerst auf Eis gelegt wird.
Falls die europäischen Banken eine Finanzierung ablehnen, wird Gazprom das Projekt aus Eigenmitteln stemmen, die mit über 16 Milliarden Euro beziffert werden.
Russland hat dann gesagt, ok, wenn ihr nicht wollt, dann lassen wir es.
Advocatus Diaboli hat geschrieben: Und wer ist der Rollmops?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 07393.html
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hofft, dass die Gaspipeline South Stream noch eine Chance hat. "Für Europa insgesamt wäre es gut, wenn das Projekt nicht gestorben wäre", sagte der SPD-Chef vor einem Treffen der EU-Energieminister in Brüssel.
Das Aus von South Stream hat Folgen für viele osteuropäische Staaten, vor allem für Bulgarien. Nach Darstellung von Gazprom-Chef Miller muss das EU-Land nicht nur auf 6000 Arbeitsplätze verzichten. Es blieben zudem drei Milliarden Euro Investitionen sowie die jährlichen Transitgebühren aus
Toller Erfolg :lol:

http://de.wikipedia.org/wiki/Assoziieru ... er_Ukraine
Die Gusto - Stückerl :pft:
Der frühere EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen sah am 30. November 2013 das Verschulden hauptsächlich auf Seiten der EU: "Wir hätten ja das Abkommen leicht im vergangenen Jahr unterzeichnen können, da gab es noch gar keinen russischen Druck, aber damals ist, nachdem das Abkommen bereits fertig war, der Gedanke aufgekommen, da können wir vielleicht noch ein bisschen mehr rausholen, und es wurde Julia Timoschenko zur verfolgten Unschuld stilisiert und ein massiver Eingriff in die Souveränität dieses Landes verlangt. Und es war ganz klar, es war ganz klar, dass das ganz, ganz große innenpolitische Schwierigkeiten hervorrufen würde." "Da gab es Leute hier, die haben Frau Timoschenko als eine Märtyrerin stilisiert und dachten, sie können einen politischen Vorteil dadurch gewinnen, dass sie das Land in dieser Frage so unter Druck setzen."
In diesem Zusammenhang sagte EU-Kommissionspräsident Barroso am 25. Februar 2013 auf dem Gipfel in Brüssel, dass die Ukraine sich zwischen der EU und Russland entscheiden müsse, „beides zusammen lasse sich nicht vereinbaren“, machte Barroso deutlich,[26][27][28][29], wobei einige Kritiker ihrer Befürchtung Ausdruck gaben, dass diese kompromisslose Haltung die Ukraine in die Arme Russlands treiben könnte.
Am 21. November 2013 setzte die ukrainische Regierung mit dem Dekret zur Aussetzung des Assoziierungsvertrags zwischen der Ukraine und der EU die Vertragsverhandlungen aus, um die EU und den Internationalen Währungsfonds zunächst um finanzielle Hilfen für den Staatshaushalt der Ukraine zu bitten, die kurz vor dem Staatsbankrott stand. Als ihm dies abgeschlagen wurde, wandte er sich an die Russländische Föderation. Danach erklärte Janukowytsch, dass er auf das Abkommen mit der Europäischen Union verzichten müsse.[32] Im Gegenzug für den Verzicht senkte Russland den Preis für seine Erdgaslieferungen um etwa ein Drittel und stellte Käufe ukrainischer Staatsanleihen in Höhe von 15 Milliarden Dollar in Aussicht, die die Ukraine dringend benötigte, um kurzfristige Schulden zu begleichen.[33] Bis zum Sturz Janukowytschs flossen drei Milliarden an die Ukraine.
Ukraine vor die Wahl zwischen Russland und Europa zu stellen, sei in etwa dasselbe, wie zu fragen: "Bitte, Liebster, entscheide dich auf der Stelle: welche Hand willst du verlieren, die rechte oder die linke?"
Altkanzler Helmut Schmidt bezeichnete in einem Interview im Mai 2014 die Politik der EU-Kommission als unfähig und größenwahnsinnig. Sie mische sich in die Weltpolitik ein und provoziere damit die Gefahr eines Krieges.
"Weil europäische politische Eliten nur noch in Kategorien wie prorussisch und proeuropäisch denken konnten und den Konflikt statt den Dialog mit Russland bevorzugten, haben sie - und nicht die Brüsseler Bürokraten - die schwerste Krise in Europa in diesem Jahrhundert mit ausgelöst. Ein Gutteil der Verantwortung dafür liegt in Berlin."[73
Fragt man sich halt, ob sie wirklich so dämlich waren, oder ob da jemand Regie geführt hat.. :hmm:

Und grad gelesen :haha:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 45209.html

Na, hoffentlich kommt nicht wieder die Nuland und teilt Brötchen aus..

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Re: Aktuelle Ereignisse in der Ukraine

#442

Beitrag von Advocatus Diaboli » Sa 18. Apr 2015, 13:37

Heiko hat geschrieben:Schon mal was von Rabulistik gehört? Versuch dich mal in Dinge tiefer hineinzuversetzen.
Gib' doch zur Abwechslung mal eine klare Antwort auf eine Frage, dann bin ich auch nicht auf Nachfragen angewiesen, was du überhaupt aussagen wolltest....
Aus dieser (wie gewöhnlich ausweichenden und nichtssagenden) Antwort kann ich nur schließen, dass ich Recht hatte. :)


Heiko hat geschrieben:Einschätzung von Paul Craig Roberts: Die Ausplünderung der Ukraine durch den Westen hat begonnen
Ehrlich, für diese beschissenen Methoden des IWF werde ich wirklich keine Lanze brechen - aber immerhin bietet der Westen auf diese Art wenigstens eine Hilfe an.

Hier wäre ein Ansatzpunkt für den Osten, gleichzuziehen und mit besseren Bedingungen sogar einen Vorteil zu erlangen. Hat Putin noch keiner darauf hingewiesen? :aeug: Oder interessiert es ihn nicht, da er nur militärisch denkt?



:kuuh:
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Re: Aktuelle Ereignisse in der Ukraine

#443

Beitrag von Advocatus Diaboli » Sa 18. Apr 2015, 14:09

babayaga hat geschrieben:Devils advocate: Ich denke Lyristrata hat ihre Meinung/Gefühl klar dargelegt, ich bin da bei Ihr, zumindest mein Bauchgefühl.
Das ist das Problem mit "Euch" (Verzeihung, ich pauschalisiere und werfe alle in einen Topf): Selbst wenn klare Beweise für das Gegenteil vorliegen, sagt dann das Bauchgefühl "Nein, das kann nicht sein"!
Jetzt hole ich wieder deine Nazi-Keule raus: Leute, ich kenne viele brave, fleissige und gute deutsche Menschen, was man denen mit der Nazi-Zeit, Völkermord und Judenausrottung vorwirft, das kann einfach nicht sein - mein Bauchgefühl sagt mir das! :pfeif:

Ich hoffe, es ist klar, was ich damit sagen will: Bauchgefühl nur bis zu einem bestimmten Punkt, irgend wann muß man auch den Tatsachen ins Auge sehen - ich kenne jetzt schon die Stimme im Hintergrund "es gibt noch keine klaren Beweise..." aber mit euerer Grundeinstellung wird daraus dann nur wieder "die Zeugen sind gekauft, das kann gar nicht sein, mein Bauchge...". :bang:


babayaga hat geschrieben:Was Griechenland angeht, da müsste man eigentlich aufpassen - stark frisst schwach bzw. macht Schwache noch schwächer, um sie zu unterwerfen. Die griech. Regierung hat fast Null Handlungsspielraum, um aus dem auferlegten Korsett auszubrechen, dieses Dilemma hat der neuen Regierung aber die alte Regierung eingebrockt.
Mal abgesehen davon, dass die neue Regierung ja wußte, auf was sie sich einlässt - es gibt mit Spanien, Portugal und Irland andere Kandidaten, die hatten das selbe Problem, mußten auch harte Maßnahmen ergreifen und sind im Aufwind. :daumen:
Griechenland aber will anscheinend gar nicht selber etwas leisten, sie fordern Geld, besteuern ihren Mittelstand und die Armen und rühren keinen Finger, um die Reichen überhaupt zu erfassen, geschweige denn zur Kasse zu bitten. Die Sache mit Putin läuft ja darauf hinaus, dass sie einen Vorschuß für die Einnahmen der Pipeline bekommen, der ihnen kurzfristig vielleicht über die Runde hilft (bis die nächste Zahlung der EU eintrifft) - aber die nächsten Regierungen ab 2019 (wenn wirklich Einnahmen aus der Pipeline fliesen sollten) die haben dann keine Einnahmen daraus mehr. Also arbeitet auch diese Regierung, wie ihre Vorgänger, nur nach dem Motto "Scheißegal, was nach mir kommt".



babayaga hat geschrieben:Dieser 'Testlauf' an Griechenland, kann EU-weit an schwachen Partnern ähnlich jederzeit durchgeführt werden, Hochachtung vor Staaten, die sich nicht auf das Spiel einlassen.
"Testlauf" bedeutet dir vielleicht etwas, aber ich habe keine Ahnung, was das mit Griechenland zu tun hat. Klär' mich doch bitte auf.


babayaga hat geschrieben:Zum Zwecke des 'Fachkräftemagels', werden wir sukzessive zu fleissigen, mobilen, geschlechtslosen Arbeitsbienen ohne Wurzeln umerzogen.

Eigentlich sollten alle die Kinder haben auf die Barikaden gehen, der Trend wird noch verschärfter werden.

Egal ob nun Russland oder Ami- Versteher, der Weg führt in die 'totale Überwachung', bargeldlose Bezahlung,
Rückschlüsse auf Krankenchipkarten, wer was gekauft hat und keinen Versicherungsschutz mehr geniesst.

Advocatus, was ist deine Meinung, von welcher Seite das ausgeht?
Von uns. Wir lassen das mit uns machen, und solange es uns nicht definitiv in Armut und Unglück stürzt hoffen wir, das es demnächst besser wird und laufen mit der Menge.
Wenn wir etwas dagegen tun wollen, müssen wir uns aber mit Argumenten dagegen wehren, die Front mit dem diffusen "Bauchgefühl" beherrschen im Moment eher die, die gegen Ausländer sind und Angst vor Putin haben, eben weil dieser bereits Gewalt eingesetzt hat. Wenn wir nur Bauchgefühl gegen Bauchgefühl setzen, reiben wir lediglich die Wanste aneinander - hey, da bin ich mit meinem aber gewaltig im Vorteil... :platt:


:kuuh:
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Re: Aktuelle Ereignisse in der Ukraine

#444

Beitrag von Advocatus Diaboli » Sa 18. Apr 2015, 14:53

Lysistrata hat geschrieben:Dir kann geholfen werden
- Falls die europäischen Banken eine Finanzierung ablehnen, wird Gazprom das Projekt aus Eigenmitteln stemmen, die mit über 16 Milliarden Euro beziffert werden.
- Russland hat dann gesagt, ok, wenn ihr nicht wollt, dann lassen wir es.
Danke.
Um das mal zeitlich zusammenzufassen: Die EU hat eine Untersuchung eingeleitet und den Stream von ihrer Seite gestoppt, weil es (angeblich?) Zweifel an der Vertragsvergabe gab (Bestechung ist in Bulgarien völlig unbekannt) - Bulgarien hat sich auf Russlands Aussage verlassen, Gazprom werde das dann mit eigenen Mitteln stemmen - die Bulgaren zogen die Arschkarte, weil Russland dann doch das Projekt absagte.


Advocatus Diaboli hat geschrieben: Und wer ist der Rollmops?
Und ich dachte schon, das sei jemand wichtiges, der auch etwas zu sagen hat... :platt: Siggi Wundertüte sagt heute dieses, morgen jenes und keiner kümmert sich drum.


Das Aus von South Stream hat Folgen für viele osteuropäische Staaten, vor allem für Bulgarien. Nach Darstellung von Gazprom-Chef Miller muss das EU-Land nicht nur auf 6000 Arbeitsplätze verzichten. Es blieben zudem drei Milliarden Euro Investitionen sowie die jährlichen Transitgebühren aus
6.000 Arbeitsplätze für ein paar automatisierte Pumpstationen und (hoffentlich) einige Streckenkontrolleure, die nach Lecks suchen?
Bei uns in Karlsruhe wollten sie auch einmal eine Müllverbrennungsanlage mit 200 Arbeitsplätzen bauen - nach Absage der Pläne wurde bekannt, dass es vielleicht 60 Plätze geworden wären. :dreh:


Lysistrata hat geschrieben:Die Gusto - Stückerl :pft:
Das alte Problem bei Verhandlungen: Jeder geht mit Maximalforderungen ins Rennen und will diese durchsetzen. Und manche bauen Mist und wissen nicht, wann sie nachgeben sollten und verlieren alles. Gegen menschliche Dummheit hilft nichts.


Lysistrata hat geschrieben:Fragt man sich halt, ob sie wirklich so dämlich waren, oder ob da jemand Regie geführt hat.. :hmm:
Das wäre nur für mich eine Frage - du aber kennst deine Antwort schon. :)


Lysistrata hat geschrieben:Und grad gelesen :haha:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 45209.html
Na, hoffentlich kommt nicht wieder die Nuland und teilt Brötchen aus..
Du übersiehst leider wie so oft das entscheidende Wort: Vorstrecken! :mued:
Die griechische Regierung stopft ein Loch mit einem Einkommen, das noch gar nicht existiert. Falls diese Regierung nach 2019 weiter an der Macht sein sollte, wird ihnen dieses Geld dann fehlen - ich bin gespannt, wem sie dann die Schuld geben werden. :aeug:



:kuuh:
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Re: Aktuelle Ereignisse in der Ukraine

#445

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Sa 18. Apr 2015, 18:05

Advocatus Diaboli hat geschrieben:Um das mal zeitlich zusammenzufassen: Die EU hat eine Untersuchung eingeleitet und den Stream von ihrer Seite gestoppt, weil es (angeblich?) Zweifel an der Vertragsvergabe gab (Bestechung ist in Bulgarien völlig unbekannt) - Bulgarien hat sich auf Russlands Aussage verlassen, Gazprom werde das dann mit eigenen Mitteln stemmen - die Bulgaren zogen die Arschkarte, weil Russland dann doch das Projekt absagte.
:neee: Bulgarien musste auf Geheiß der EU und McCain das Projekt stoppen, bezahlt hätten es die Russen so oder so. Die EU hats versemmelt, nicht die Russen.
Advocatus Diaboli hat geschrieben:Du übersiehst leider wie so oft das entscheidende Wort: Vorstrecken! :mued:
Was du auch immer wieder alles siehst, was ich nicht sehe :bet:

Die Bulgaren hätten es wohl auch lieber vorgestreckt genommen statt gar nicht :pft:
Da hast du schon recht, mit der A. - Karte.
Irgendwie sind die Griechen da schlauer.. :mrgreen:

Die Chinesen spielen auch mit

http://www.t-online.de/wirtschaft/id_73 ... ommen.html

Vielleicht lösen sie ja auch die Schulden beim IWF ab und schulden auf die AIIB um-- :lol:

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Re: Aktuelle Ereignisse in der Ukraine

#446

Beitrag von Advocatus Diaboli » So 19. Apr 2015, 21:31

Lysistrata hat geschrieben:Bulgarien musste auf Geheiß der EU und McCain das Projekt stoppen, bezahlt hätten es die Russen so oder so. Die EU hats versemmelt, nicht die Russen.
Die von dir selber angeführte Quelle Wikipedia sieht es so:
"Die EU bestand bei den russischen South-Stream-Plänen auf Regeln, die seit November 2010 für alle Fernleitungsnetzbetreiber in der EU gelten: Wer eine Pipeline auf EU-Boden baut, der muss unter anderem Konkurrenten diskriminierungsfreien Zugang gewähren; Netz und Vertrieb müssen getrennt sein. Der Transporteur darf nicht die Preise kontrollieren. Gazprom wollte bei South Stream sowohl Gasproduzent als auch Gasnetzbetreiber werden; die EU-Kommission sah deshalb die genannten Regeln verletzt. Schon 2013 hatte sie die EU-Länder, durch die die Pipeline führen sollte, darauf nachdrücklich hingewiesen.

Im Juni 2014 leitete die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Bulgarien ein, das Land stoppte daraufhin die Arbeiten an der Pipeline. Russland beantragte als Reaktion darauf vor der Welthandelsorganisation ein Schiedsverfahren. Bulgarien (EU-Mitglied seit 2007) erklärte im Juni, an dem Bau festzuhalten, das Projekt aber erst nach Zustimmung der EU-Kommission fortsetzen zu wollen.
Am 1. Dezember 2014 gab der Präsident Russlands, Wladimir Putin, bekannt, das Projekt werde aufgrund der Blockadehaltung Bulgariens vorerst eingestellt."

Und du nimmst selbstverständlich nicht an, das hier sei der wahre Grund: "Öl ist von Juni 2014 bis November 2014 um etwa 40 Prozent billiger geworden (in US-Dollar). Die Gasverträge zwischen Russland und der EU koppeln (seit Jahrzehnten) den Gaspreis an den Ölpreis. Die Gasnachfrage in der EU ist seit 2010 um rund zehn Prozent gefallen. Ob South Stream – unter den gegenwärtigen Marktverhältnissen – wirtschaftlich zu betreiben wäre, erscheint laut Medienberichten fraglich."

Also, immer noch: Bulgarien hat auf das Wort Russlands vertraut und wurde davon im Stich gelassen. Russland hätte eine andere Firma als Gazprom als Gasnetzbetreiber einsetzen können und das EU-Vertragsverletzungsverfahren hätte sich in heiße Luft aufgelöst. Russland erkennt, dass sich South Stream aufgrund gesunkener Einnahmen nicht rentiert, sucht einen Sündenbock, lässt Bulgarien im Stich und macht einen auf beleidigte Leberwurst. :hhe:


Lysistrata hat geschrieben:Was du auch immer wieder alles siehst, was ich nicht sehe :bet:
Nun, der Link wurde von dir ins Spiel gebracht. Du weißt aber schon, was das Wort "Vorstrecken" bedeutet? :aeug:


Lysistrata hat geschrieben:Die Bulgaren hätten es wohl auch lieber vorgestreckt genommen statt gar nicht :pft:
Da hast du schon recht, mit der A. - Karte.
Irgendwie sind die Griechen da schlauer.. :mrgreen:
Offensichtlich nicht... :pfeif:

Lysistrata hat geschrieben:Die Chinesen spielen auch mit

http://www.t-online.de/wirtschaft/id_73 ... ommen.html

Vielleicht lösen sie ja auch die Schulden beim IWF ab und schulden auf die AIIB um-- :lol:
"Vorstrecken" und "Umschulden" - zwei völlig unbekannte Worte für Lysistrata. Das bedeutet beides nicht, dass man bekommt Geld geschenkt! :platt:


:kuuh:
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Benutzer 3991 gelöscht

Re: Aktuelle Ereignisse in der Ukraine

#447

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » So 19. Apr 2015, 22:52

Advocatus Diaboli hat geschrieben:Die von dir selber angeführte Quelle Wikipedia sieht es so:
Ich habe diese Quelle wo benutzt? :hmm:

Aber schaun wir doch, was da noch steht
http://de.wikipedia.org/wiki/South_Stream
Im Zuge der Krimkrise 2014 kündigte der deutsche EU-Energiekommissar Günther Oettinger im März 2014 an, dass er für eine Verzögerung des South-Stream-Projekts sorgen werde.[15] Dies hätte zur Folge, dass die in Norddeutschland endende Nord-Stream-Pipeline die einzige wäre, die bei einer Störung des Gastransits durch die Ukraine die Versorgung mit russischem Erdgas in nennenswertem Umfang sicherstellen könnte.
:hmm:

Nord stream, das DE versorgt, hatte diese Probleme ja nicht
http://de.wikipedia.org/wiki/Nord_Stream
Am 8. September 2005 wurde der Vertrag über den Bau der Pipeline von der russischen Gazprom und den deutschen Konzernen E.ON Ruhrgas und BASF im Beisein von Gerhard Schröder und Wladimir Putin unterzeichnet. Eigentümer und Betreiber ist die Nord Stream AG mit Sitz in Zug in der Schweiz, in der seit 2006 der deutsche Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder und auch der frühere finnische Ministerpräsident Paavo Lipponen beschäftigt sind.
Mit dem Bau der beiden weiteren Stränge würde sich die Kapazität von Nord Stream auf 110 Milliarden Kubikmeter Gas verdoppeln, zurzeit wird die bereits vorhandene Kapazität zur Hälfte genutzt.[16]
Nach der Unterzeichnung gab es heftige Proteste von Seiten mehrerer osteuropäischer Staaten[24] wie Polen, Litauen, Lettland und Estland, die Russland Bemühungen zur Spaltung der Europäischen Union und Deutschland die Nichtbeachtung ihrer Interessen vorwarfen.

Der damalige polnische Verteidigungsminister Radosław Sikorski verglich 2006 den deutsch-russischen Vertrag sogar mit dem Hitler-Stalin-Pakt.
Der US-Botschafter in Schweden, Michael M. Wood, forderte in einem ganzseitigen Artikel in der Tageszeitung „Svenska Dagbladet“ die Regierung in Stockholm auf, den Bau der Pipeline zu verhindern. Die Krise im Kaukasus zeige, dass sich Europa und die USA nicht von dem unzuverlässigen Energielieferanten Russland abhängig machen dürften, heißt es in dem Artikel unter der Überschrift „Sagt Nein zu Russlands unsicherer Energie“.[32] Die deutsche Regierung mochte die vorgetragene Absicht des US-Botschafters, Europa vor unsicherem russischen Erdgas bewahren zu wollen, nicht nachvollziehen und protestierte bei der US-Botschaft in Berlin gegen die Einmischung
Bissl unübersichtlich, wer da aller die Finger drin hat...
Advocatus Diaboli hat geschrieben:"Vorstrecken" und "Umschulden" - zwei völlig unbekannte Worte für Lysistrata. Das bedeutet beides nicht, dass man bekommt Geld geschenkt! :platt:
Für die Griechen schon, die brauchen einen Schuldenschnitt, wo alle mit heiler Haut rauskommen. Bei einer Pleite gehen die CDS hoch, das traut sich keiner.
Von der EZB haben sie über ELA 74 Milliarden eingeheimst, und die Russen, die Chinesen, blabla, und schön den Grexit schüren, die alten Anleihen sind auf Ramsch und können um Appl & Ei zurückgekauft werden. Aberakadabera Varoufakis Zauberer.
Aber, seien wir froh, wenn sie keinen Krieg anzetteln.

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Re: Aktuelle Ereignisse in der Ukraine

#448

Beitrag von Advocatus Diaboli » Mo 20. Apr 2015, 09:28

Lysistrata hat geschrieben:Ich habe diese Quelle wo benutzt? :hmm
Hier http://de.wikipedia.org/wiki/Rados%C5%82aw_Sikorski und hier http://de.wikipedia.org/wiki/South_Stream und hier http://de.wikipedia.org/wiki/Assoziieru ... er_Ukraine oder da http://de.wikipedia.org/wiki/Nord_Stream ?

Aber keine Sorge :) da deine üblichen Quellen der festgefügten Meinungshoheit ja nur Dagegen-Gelaber und keinen vernünftigen Überblich bieten, hast du auch noch weit exotischere Quellen genutzt, wie http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 07393.html, http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 45209.html oder http://www.zeit.de/politik/ausland/2013 ... sche-union und http://m.welt.de/debatte/kommentare/art ... ernen.html.

SPIEGEL, ZEIT, FAZ und sogar die WELT? Und das dann mit dieser Aussage zusammen, ich bin beeindruckt:
Lysistrata hat geschrieben:Ich versuche halt, mir aus allen Winkeln Infos zusammenzutragen, und zu verstehen, worums da eigentlich geht.
Vielleicht schaffen wir es ja wirklich noch, aus dir einen unvoreingenommenen Betrachter zu machen der Quellen aus allen Richtungen zusammenträgt, abwägt und erst dann wertet? :daumen:


Lysistrata hat geschrieben:Aber schaun wir doch, was da noch steht http://de.wikipedia.org/wiki/South_Stream
Verzögerung durch den Westen, Absage durch Putin - ändert sich nichts daran. :mued:


Lysistrata hat geschrieben:Nord stream, das DE versorgt, hatte diese Probleme ja nicht
Woraus man Schlußfolgern kann:
a) Trotz aller Querschüsse der USA und Polens kam es zustande. Haben anscheinend doch nicht den Einfluss, den du ihnen unterstellst?
b) Wenn Putin will, kann er ja etwas durchziehen. Oder hatte er damals nur genügend Geld in der Kasse?
c) Oder war die politische Lage nur einfach günstiger, weil er damals keinen Krieg begonnen hatte? :mued:


Lysistrata hat geschrieben:
Advocatus Diaboli hat geschrieben:"Vorstrecken" und "Umschulden" - zwei völlig unbekannte Worte für Lysistrata. Das bedeutet beides nicht, dass man bekommt Geld geschenkt! :platt:
Für die Griechen schon, die brauchen einen Schuldenschnitt, wo alle mit heiler Haut rauskommen.
Also
a) weder Russen noch Chinesen haben den Griechen Geld geschenkt
b) Schuldenschnitt? Und danach haben sie immer noch kein Geld, die griechische Wirtschaft ist am Arsch, womit wollen sie Geld verdienen?
c)"Vorstrecken" und "Umschulden", zwei völlig unbekannte Worte für Lysistrata - stimmt offenbar doch. :kaffee:


Lysistrata hat geschrieben:Aber, seien wir froh, wenn sie keinen Krieg anzetteln.
Wegen Griechenland? Noch nicht mal Putin macht das... :pfeif:


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Re: Aktuelle Ereignisse in der Ukraine

#449

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mo 20. Apr 2015, 12:10

Advocatus Diaboli hat geschrieben:Vielleicht schaffen wir es ja wirklich noch, aus dir einen unvoreingenommenen Betrachter zu machen
Wir? :eek: Wieviele bist du denn? :mrgreen:
Advocatus Diaboli hat geschrieben:Woraus man Schlußfolgern kann:
a) Trotz aller Querschüsse der USA und Polens kam es zustande. Haben anscheinend doch nicht den Einfluss, den du ihnen unterstellst?
Naja, vielleicht war Schröder halt aus einem anderen Holz, und hat nicht bei "höchster Stelle" nachgefragt..

http://m.welt.de/wirtschaft/article1397 ... nnung.html
"Wir kriegen sogar von höchster Stelle nur noch Anerkennung", sagte Schäuble am Samstag mit Blick auf die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Barack Obama, der Athen zu einer Fortsetzung der Reformpolitik ermahnt hatte.

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Re: Aktuelle Ereignisse in der Ukraine

#450

Beitrag von Rati » Mo 20. Apr 2015, 13:54

sorry.. wie üblich am Montag is Rati erst mal bei den beiträgen vom Freitag. :pfeif:

hallo Heiko, danke für deine Antwort.
Wahrnehmungen sind nun mal subjektiv. :aeh:
Aber mehr habe ich auch nicht zu bieten. :)

Hi Lysistrata,

danke für deine zusammengetragene Historie:
:
Lysistrata hat geschrieben:
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte in ihrer Bundestagsrede am Mittwoch betont, Russland habe sich längst vom Gegner zu einem Partner Deutschlands und der EU entwickelt.

Putin und Merkel werden am Freitag im Kanzleramt zusammentreffen. Dabei wird es um die Frage einer engeren wirtschaftlichen Kooperation beider Länder gehen.
Folgt man den inzwischen sattsam bekannten Aussagen von Friedman/Stratfor, müssen da in den USA die Alarmglocken losgegangen sein.?

na sicher sind da die Alarmglocken losgegangen, ist verständlich.
Lysistrata hat geschrieben:Die Ukraine. Das Abkommen wurde ohne die Russen ausgehandelt, obwohl sie wichtigster Handelspartner der Ukraine sind...
stimmt, aber die Ukraine hat entschieden das das so richtig ist. Sie hätten auf Verhandlungen mit Russlandbeteiligung bestehen können.
Die unverhohlenen Forderungen nach mehr Geld, die die Ukraine mit Verweis auf die russischen Drohungen erhebt, will die EU allerdings nicht akzeptieren. Janukowitsch hatte zuletzt eine Rechnung in Höhe von 160 Milliarden Euro bis 2017 aufgemacht. Das sei völlig utopisch, hieß es in EU-Verhandlungskreisen. "Wir können, wollen und werden solche Summen nicht zahlen.
jeder hat gepokert
Lysistrata hat geschrieben:Dann kam der Maidan, Fr. Nuland verteilte Brötchen
...McCain schüttelte Hände...
und mancher (Frau Nuland) auch seín Pokerface verloren.
Lysistrata hat geschrieben:Die Warnung Sikorskis galt ja der Janukowitsch - Opposition, der Vertrag wurde unterzeichnet, Neuwahlen vereinbart und etc., nur war das Papier wenige Tage später, nach der Flucht Janukowitschs, die Tinte nicht mehr wert... was aber niemand hinderte, die "Übergangsregierung" umgehend anzuerkennen..

Es wird schon so sein, dass da viele pro - EU demonstriert haben, die Oligarchen unterstützen das auch, Soros hatte die Finger drin, Nuland, .... und was haben die Ukrainer bekommen?....
ja, wie geschrieben großes Politpoker aber
1. Russland hatte anscheinend keine brauchbaren Gegenangebote und hat lieber auf russisch Rollet gesetzt statt beim Poker mitzumachen.
Und 2. die Ukraine.... hat Entscheidungen getroffen bei denen mensch sich zwar fragen kann ob jemand wirklich so naiv sein kann aber die trotzdem selbstständig getroffen wurden.
Lysistrata hat geschrieben:Mir ist schleierhaft, warum sich die EU die Ukraine freiwillig ans Bein binden sollte,..
es ist nun mal so, das die EU eine Gemeinschaft aller Europäischen Staaten - welche die Bedingungen erfüllen können (menscherechte, demokratie usw.) sein soll.
Es geht nicht darum nur die bessten rein zu lassen und einen exclusive Club zu gründen.
Die Ukraine liegt in Europa, und die Ukraine hat bestrebungen gezeigt in die EU ein zu treten, also muß die EU in Verhandlungen treten.
Das ist kein ans Bein binden, das ist ein stehen zum Grundgedanken der EU Gemeinschaft.
Lysistrata hat geschrieben:Die Strippenzieher für den Kuddelmuddl sehe ich jedenfalls weniger in Moskau, sondern am anderen Ende des großen Teichs..
:hmm: k.A. deine Historie beginnd allerdings auf der anderen Seite:
"Wir brauchen eine EU-Assoziierung Russlands mit einer Freihandelszone, gemeinsamen Infrastrukturprojekten, Visafreiheit und einer sicherheitspolitischen Kooperation", sagte Schröder am Donnerstag. "Europapolitisch war es schon immer meine Grundauffassung, dass wir Russland völkerrechtlich noch enger an die europäischen Strukturen binden müssen."
Meister Schröder steht auf Putins Zettel und ist bekommt sein Geld von gasprom oder?
Woher wissen wir das diese Aussage nicht sehr gezielt in Absprache mit Putin getätigt wurde?
Putin mag ja ein sturrer Typ sein der lieber mit den Ellenbogen stößt statt Wortgeplänkel am Tisch zu tauschen, blöd ist er aber ganz bestimmt nicht.
Andererseits mag Schröder tatsächlich - neben seinen privaten Vermögensinteressen- auch gutes im Sinn gehabt haben.

Aber die Frage nach dem "wer hat angefangen" kann ja wieder bis zum Urknall zurückgeführt werden weshalb es mMn gar keinen Sinn macht.
Jetzt sind alle sauer, die einfachen Leute haben das nachsehen und keiner der Politkgrößen mag sich eine Blöße geben.

mein fazit:
Für mich steht keiner wirklich als Auslöser am Anfang, sondern "nur" lauter steinzeitlicher Kleinhirnreaktionen auf allen Seiten und bei der Ukrainischen Seite zusätzlich noch eine gruselig anmutende Naivität wie sie bei Staaten die sich an der Demokratie versuchen üblich ist.
Und Putin sollte sich auf Gorbis Spruch besinnen: " Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben."

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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