Meyer stoppt Torfabbau

Meldung des Tages
Manfred

Re: Meyer stoppt Torfabbau

#71

Beitrag von Manfred » Do 3. Okt 2013, 07:46

Lies einfach die Fachpresse. Dann brauchst du hier nicht wild spekulieren...

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meyer stoppt Torfabbau

#72

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 3. Okt 2013, 08:04

Ja, weil nur....

Ich hab ja keinen Acker und kein Feld. Aber in Österreich seh ich sehr viele Ackerrandstreifen und ich bin immer wieder fasziniert von der Vielfalt an Lebewesen, die sich dort ansiedeln.
Ich weiß jetzt auch nicht, warum "die Bauern" einen Streifen zwischen Weg und Acker oder Hecke und Acker lassen, aber sie tun es fast überall.
Die Hecken werden davon hier zumindest nicht jedes Jahr breiter - der Ackerrandsstreifen wird allerdings ca. einmal im Jahr abgemäht.

Wieso haben die Bauern früher (bevor es so viele Gesetze gegeben hat) auch so gut wie nie (ich habs hier nie gesehen!) bis an den Straßenrand gepflügt??

Ich finde es genauso wenig sinnvoll, auf "die Bauern" zu schimpfen wie auf "die Grünen".

Aber dazu les ich lieber keine Fachpresse! :pft: :aeh:

Ich schau mir eher mal das Impressum an, wer diese Zeitung finanziert, und dann versuche ich von beiden Seiten zumindest eine Schrift zu lesen - eine, die von der einen Seite finanziert wurde und eine, die von der anderen Seite finanziert wurde.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10864
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meyer stoppt Torfabbau

#73

Beitrag von emil17 » Do 3. Okt 2013, 08:38

Manfred hat geschrieben:Lies einfach die Fachpresse. Dann brauchst du hier nicht wild spekulieren...
Gerne, falls du mir einen passenden Link hättest wäre ich Dir dankbar.
Das Problem kenne ich aus der Schweiz, und es interessiert mich auch aus persönlichen Gründen. Zugang zu den einschlägigen nordbayerischen Fachblättern habe ich nicht - ich vermute aber die Probleme sowie die Argumente sind die gleichen wie hier.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10734
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Meyer stoppt Torfabbau

#74

Beitrag von kraut_ruebe » Do 3. Okt 2013, 08:53

bei uns sind alle pflanzen an den äckerrändern vor vielen jahren plattgemacht worden. nirgends gibts nur eine einzige, alles glattgebügelt. jeder millimeter ist beackert oder als strassenrandpflege auf englisches rasenniveau abrasiert.

kornblumen, klatschmohn, johanniskraut und all die typischen ackerrandpflanzen sucht man hier vergebens. kämpft sich mal ein beinwellpflanzerl an der böschung ins licht wird es 10 mal pro jahr abgemäht, die gemeinden haben hier einen echten putzfimmel was natur anbelangt, die gemähten strassenränder sind hier 5 mal so breit wie die strassen selbst. wessen grundstück dafür plattgemacht wird ist vollkommen egal. oberstes prinzip ist hier alles hübsch und ordentlich zu präsentieren.

was nicht im reichlich vorhandenen wald leben kann, hat hier keine chance.

vergebens sucht man hier auch grüne politiker. deren chancen sind genauo gleich null wie die des klatschmohns. verdammt schade für unsere natur, niemand schützt hier per verordnung irgendwas oder irgendwen, wenn irgendwo chance auf umsetzung von verkrampften wachstumswünschen besteht wird rigoros plattgemacht was sich dort befindet. scheissegal ob es ne seltene heuschreckenart (der x-te golfplatz für die begehrten oldie-touris ist doch vieeel wichtiger), kaum noch zu findende feuchtwiesenblumen (irgendwo muss ja schliesslich das fernwärmewerk hin) oder sonstwas ist.

seid mal froh, wenn sich grüne für irgendwas einsetzen, denn die alternative ist für unsere umwelt reichlich finster.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meyer stoppt Torfabbau

#75

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 3. Okt 2013, 10:52

kraut_ruebe hat geschrieben:bei uns sind alle pflanzen an den äckerrändern vor vielen jahren plattgemacht worden.
Und ich lebe mit der Sorge, dass das bei uns eines Tages auch passieren könnt - jede Hofübergabe kann da eine Wende bringen.

Soll das wirklich so sein?

Helmut
Beiträge: 79
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:01

Re: Meyer stoppt Torfabbau

#76

Beitrag von Helmut » Do 3. Okt 2013, 10:53

Moin,
das klingt bedeutend sinnvoller :
http://www.youtube.com/watch?v=o3DKXCyZa0Q

Dann braucht man wederTorf noch Kohle
Gruß
Helmut

Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: Meyer stoppt Torfabbau

#77

Beitrag von Rati » Mo 7. Okt 2013, 13:45

Ich glaub ich bin nicht mehr - oder zumindest zZ nicht mehr- fähig mich zu diesem Thema auseinander zusetzen.

Nur eines noch:
Manfred hat geschrieben:
Rati hat geschrieben:ja ja, ich weis war @ emil. trotzdem
falsche Analogie manfred. Wenn schon, dann hat der der vor seiner Haustür fegt (Landwirtschaftsminister Niedersachsen), nur keine Chance seinen Nachbarn (Ukraine) daran zu hindern den Dreck vor seine Haustür liegen zu lassen.
Du hast schon verstanden, wie ich das gemeint habe. Wenn nicht, lies es noch mal durch....
genau darum geht es für mich Manfred, verständlich schreiben. Es ist föllig egal ob ich dich verstanden habe, das was du als Analogie benutzt hast ist einfach falsch und wird dann von anderen fröhlich weiter benutzt. Im verfälschten Sinn.
Manfred hat geschrieben:
Rati hat geschrieben:scheint da grundsätzlich eine Fehleinschätzung der Befugnisse vor zu liegen.
So wie ein Landesminesterium nicht bundesweit irgendwelche Handelsverbote mit Bundesweit aggierenden Firmen ausmachen kann, ist eine Bundesweit aggierende Partei wie Bündniss 90 die Grünen nicht Befugt einem Anderen Land Vorschriften zu machen...
Nein. Das ist mir durchaus bewusst. Anderen Ländern haben wir gar nichts vorzuschreiben.
Und das Problem lässt sich in der Tat nur auf Bundesebene lösen. Also sollte der Minister seine Einfluss dort geltend machen und auf eine Lösung mit Hand und Fuß hinarbeiten (die haben Immerhin die Mehrheit im Bundesrat und damit eine starke Verhandlungsposition) und den Pfusch vor der eigenen Haustür einfach lassen.
und bis das durch alle Instanzen, Beratungen und verifizierungen gelaufen ist, der Nachbar - um die Analogie richtig zu benutzen- überzeugt wurde aufzuräumen, bleibt dann der Dreck im eigenen Garten liegen?

Und wie soll das gehen wenn ihr doch so verlangt das jede Nation doch gefälligst selber über ihre Vorgehensweise bestimmen können soll. das selbe recht bekommt doch dann jedes Bundesland auch. Dann ist der Bundesrat doch genau so ein ungeliebtes Zwangkomitee wie die EU.

Ne, bleibt dabei, komm da bei euren Gedankengängen nicht mehr mit, erscheint mir (ist wieder subjektiv) zu wirr.
Na ja, ich glaube wenigstens was das betrifft, sind wir wohl - was den jeweils anderen betrifft - der selben Meinung.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

spellon
Beiträge: 225
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 11:40
Familienstand: Single

Re: Meyer stoppt Torfabbau

#78

Beitrag von spellon » So 13. Okt 2013, 14:34

kraut_ruebe hat geschrieben:bei uns sind alle pflanzen an den äckerrändern vor vielen jahren plattgemacht worden. nirgends gibts nur eine einzige, alles glattgebügelt. jeder millimeter ist beackert oder als strassenrandpflege auf englisches rasenniveau abrasiert.

kornblumen, klatschmohn, johanniskraut und all die typischen ackerrandpflanzen sucht man hier vergebens. kämpft sich mal ein beinwellpflanzerl an der böschung ins licht wird es 10 mal pro jahr abgemäht, die gemeinden haben hier einen echten putzfimmel was natur anbelangt, die gemähten strassenränder sind hier 5 mal so breit wie die strassen selbst. wessen grundstück dafür plattgemacht wird ist vollkommen egal. oberstes prinzip ist hier alles hübsch und ordentlich zu präsentieren.

was nicht im reichlich vorhandenen wald leben kann, hat hier keine chance.

vergebens sucht man hier auch grüne politiker. deren chancen sind genauo gleich null wie die des klatschmohns. verdammt schade für unsere natur, niemand schützt hier per verordnung irgendwas oder irgendwen, wenn irgendwo chance auf umsetzung von verkrampften wachstumswünschen besteht wird rigoros plattgemacht was sich dort befindet. scheissegal ob es ne seltene heuschreckenart (der x-te golfplatz für die begehrten oldie-touris ist doch vieeel wichtiger), kaum noch zu findende feuchtwiesenblumen (irgendwo muss ja schliesslich das fernwärmewerk hin) oder sonstwas ist.

seid mal froh, wenn sich grüne für irgendwas einsetzen, denn die alternative ist für unsere umwelt reichlich finster.


Ja , das Plattmachen von Straßen- und Ackerränderen stellt insgesamt eine riesige sinnlose Naturzerstörung dar. Dieses Saubermachen geschieht aufgrund eines krankahften Ordnungswahns der Starßenbehörden und der Landwirte (Reinemach-Neurose), und nicht aus Notwendigkeit.
Wieso fällt das Millionen, die im Auto daran vorbei fahren nicht auf ? Auf einer Radwanderung brachte es mich vor kurzem wieder auf die Palme...

Etwas abmähen in gewissem Umfang ist notwendig, doch es sollte hierauf beschränkt werden.
Das Schnittgut wird obendrein einfach an Ort und Stelle liegengelassen, hierdurch werden die Böden verfettet und es wachsen dort nur noch wenige Pflanzenarten.
Dabei könnte man aus dem Schnittgut ganz bequem Biomasse und Humus gewinnen und hiermit beispielsweise den Torf ersetzen !
Und, wie es in einem obigen Beitrag steht, Biokohle gewinnen (sehr interessant!)

Zu dem Thema möchte ich noch einen eigenen thread eröffnen und Unterstützer für eine Initiative suchen.



Generell halte ich es für richtig in D Praktiken zu verbieten, die in andern Ländern noch erlaubt sind. Mit dem Argument "die andern sündigen ja weiter, auch wenn ich nicht sündige" kann man gleich einpacken und alles laufen lassen wie bisher.
Doch D ist in vieler Hinsicht kein Vorreiter, was Verbote betrifft, sondern ein Bremser!

spellon
Beiträge: 225
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 11:40
Familienstand: Single

Re: Meyer stoppt Torfabbau

#79

Beitrag von spellon » Mo 14. Okt 2013, 09:32

Habe schon vor 3 Jahren einen langen Text zu dem Thema "Pflege der Straßenränder" entworfen und diesen an verschiedene gesandt, bisher ohne Wirkung.
Das Wesentliche hab ich jetzt in einer Kurzfassung zusammengefasst (hoffe die Hochladung gelingt, andernfalls sende ich diese und die Langfassung gerne per mail an Intersssierte. Bitte dann um eine Nachricht ans Profil)
Den Text möchte ich an Starßenränder kleben, und schlage vor, im eigenen Umfeld Ähnliches zu machen.
Dateianhänge
Rückschnitt.rtf
(1.26 KiB) 86-mal heruntergeladen

Manfred

Re: Meyer stoppt Torfabbau

#80

Beitrag von Manfred » Mo 14. Okt 2013, 10:20

So trivial ist das leider nicht.
Die Pflege der Ackerränder ist ein wichtiger Beitrag zur Feldhygiene. Das Thema haben wir hier schon mal diskutiert. Gerade in ökologischen Landbau und bei Mischformen der Produktion mit reduziertem Herbizideinsatz kann es die Unkrautbelastung der Anbauflächen deutlich reduzieren, wenn die Kräuter und Gräser am Feldrand am Aussamen gehindert werden.

Dass der Rückschnitt des Bewuchses am Straßenrand dringend notwendig ist, wird einem schnell klar, wenn man ab und zu auf Strecken unterwegs ist, wo das die Kommune aus Finanznot inzwischen unterlässt. Bei mit hier z.B. im benachbarten Thüringen entlang des Sträßchens durch das Tettautal oberhalb von Heinersdorf (OT von Judenbach) bis zur bayerischen Grenze vor Schauberg (sehr schöne Strecke für einen Radelausflug übringens, vor allem, wenn am ca. Ende Juni die Naturschutzflächen beweidet werden).
Schon beeindruckend, wie schnell die Natur am Straßenrand 2 m hohe Wände errichtet und sich mehr und mehr auf die Straße ausbreitet.
Mindestens einen Rückschnitt pro Jahr halte ich daher schon für sinnvoll. Je nach Entwicklung der Gehölze evtl. auch zwei.
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn das Schnittgut abgefahren würde. Das war früher üblich, und an den abgemagerten Wegrändern haben sich schöne Kräuterfluren gebildet. Auch wurde durch den Nährstoffentzug der Aufwuchs insgesamt reduziert, was evtl. eine Verminderung der Schnitthäufigkeit erlaubt hätte.
Leider können sich die meisten Baulastträger die Abfuhr nicht mehr leisten. Und bei stark befahrenen Straßen ist die Verwertung des Materials als Kompost wegen der hohen Belastung mit Reifenabrieb, Schwermetallen, Salzen etc. bedenklich.
Auch eine Verwertung als Biokohle ist kritisch zu sehen. Bei der Umsetzung von frischer Grünmasse in Biokohle entwickeln sich erhebliche Mengen an Stickoxiden, die aufwändig gefiltert und deponiert werden müssen.
Ich war von Jahren, noch als Student, mal im Auftrag eines Ingenieurbüros auf einer Fachtagung für Bioenergie in Stuttgart. Dort hat der Vertreter einer mittleren Stadt aus BW über die Kosten der Grünschnittentsorgung referiert. Die haben tatsächlich jährlich einen hohen fünfstelligen Betrag dafür ausgegeben, ihr Schnittgut auf eine Deponie in Neufünfland zu verfrachten. Und das war immer noch billiger, als es vor Ort zu kompostieren, zumal ein Teil des Kompostes wegen der Schadstoffbelastung nicht als Dünger einsetzbar gewesen wäre und wieder auf die Deponie gemusst hätte...
Man braucht sich also nicht wundern, dass sei ein paar Jahren mehr und mehr Baulastträger die Kostenbremse ziehen und das Schnittgut gleich an Ort und Stelle mulchen lassen.

Antworten

Zurück zu „Der Dorfschreier“