Ende der Globalisierung?

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Peterle
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Re: Ende der Globalisierung?

#51

Beitrag von Peterle » Do 1. Dez 2016, 15:28

Thomas/V. hat geschrieben:
Dann bitte ich mal um die Erklärung des Zusammenhangs in Anbetracht des Themas Mobilität und Energie(gewinnung).
Beispiel: Du willst Dein Auto mit dem Strom aufladen, der in Dein Haus geliefert wird. Das Haus ist "smart" mit allen möglichen "fortschrittlichen" Spielzeugen ausgerüstet und mit Millionen anderen vernetzt. Nun macht sich jemand daran, dort irgendwelche Viren zu installieren (schönes Beispiel hatten wir ja grade), und es funktioniert nichts mehr. Das meinte ich mit "ganzheitlich". "Fortschrittliche" Technik hat immer dazu geführt, das zwar hier Probleme zeitweilig gelöst wurden, woanders aber wieder mindestens ein neues geschaffen wurde.



Dies hat nichts mit Energiegewinnung oder Speicherung zu tun. Beides klappt auch ohne Vernetzung (Insellösung). Auf das Vermischen der Argumente gehe ich nicht ein, den Big Brother musst du wo anders jagen
Davon mal ganz abgesehen, das uns gern mal die Taschen voll gehauen werden, was die Leistungsfähigkeit EE angeht, werden zu erwartende Probleme ausgeblendet, von unvorhersagbaren Folgen gar nicht zu reden.
Auch das hat nichts mit der Technik zu tun. Mir geht es um Fakten.

https://www.mpg.de/9379767/windenergie-wind-strom
Die höchstmögliche Energieausbeute liegt damit deutlich unter früheren Abschätzungen wie der des Umweltbundesamtes, die den Bremseffekt nicht berücksichtigten.
Es hat sich also nichts grundsätzlich geändert (vor 50 Jahren war Atomenergie der Fortschrittsmarkt, wurde uns eingeredet), auch im Ausblenden sind wir noch immer die selben...
Nur weil das Umweltbundesamt die Technik höherwertig verkauft (um diese mit weniger Widerstand durchzusetzen?) ist das ja nicht richtig. Solche Texte richten sich an den Verbraucher ohne Sachverstand.
Ich hatte ja schon etwas lustig dargestellt, das Gezeitenkraftwerke uns den Himmel auf den Kopf fallen lassen (ist natürlich der Mond und nicht der Himmel). Wird Wind abgebremst, verliert sich natürlich die Wirkung.
Wir reden hier von Energiegewinnung aus versiegelten Flächen,

Scheinbar reichen die aber keineswegs, sonst würden nicht riesige Wiesen mit Solarzellen gepflastert.

Was hat das eine mit dem Anderen zu tun? Wenn ein Landbesitzer statt mit Landwirtschaft mit Energiewirtschaft mehr verdient bedeutet das nicht, dass es keine anderen Flächen gibt. Geh raus und schau dir die Dächer und Hauswände an.
Weiterhin um Techniken, welche (aus welchen Gründen auch immer) zur Zeit nicht ernsthaft eingesetzt werden, obwohl mindestens kurz vor der Serienreife.
Womöglich deswegen, weil sie sich nicht rentieren? Wie war das mit der Frackingtechnik? Wenn die Firma die Schäden, die sie verursacht, bezahlen müßte, würde keine Firma Fracking betreiben....
Das Argument mit Fracking unterstütze ich voll. Das trifft aber nicht auf alles zu. Ein schlechtes Beispiel verhindert nicht erfolgreiche andere Technologien.
Hast du auch Vorschläge außer Verzicht oder geht nicht?
Nein. Wer etwas behauptet (z.B. das mit reiner Nutzung von EE die Weltbevölkerung auf dem gegenwärtigen Wohlstandniveau bleiben, oder dieses gar wachsen könnte), sollte das beweisen. Aber Glauben kann man nicht beweisen, ich kann nur sagen, das ich "Nichtgläubiger" bin und eigentlich nicht daran interessiert bin, andere von meinem Unglauben zu überzeugen. Ich sag einfach nur meine Meinung. :)
Und auch hier wieder: ignorieren was vorher geschrieben wurde:
Ich bin nicht ganz so pessimistisch wie Thomas/V oder Reynisol.
Ich glaube schon, dass man sich vorbereiten kann. Ob das jetzige Level an Energieverbrauch so gehalten werden kann sehe ich allerdings mit Problemen behaftet.
Zur Zeit wird Wind und Solarenergie "verbrannt" weil die Überkapazitäten nicht gespeichert werden können. Manche Lösung scheitert am Kommerz, andere Lösungen an der Politik.
Hallo Thomas,

ich habe den Eindruck, in letzter Zeit eilst du ein wenig über die Post anderer hinweg als diese denn wirklich zu lesen.
Keiner glaubt, dass Pumpkraftwerke _die_ Lösung für alles sind. Es ist _eine_ Teillösung. Nur die Summe aller Möglichkeiten kann die beste Lösung sein.
Das zieht sich jetzt durch die gesamte Diskussion mit dir. Ich werd es langsam müde.

Gruß

Peter

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Thomas/V.
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Re: Ende der Globalisierung?

#52

Beitrag von Thomas/V. » Do 1. Dez 2016, 16:15

Ich werd es langsam müde.
ich auch ;)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Ende der Globalisierung?

#53

Beitrag von Peterle » Fr 2. Dez 2016, 12:30

Schöne Beispiele dafür, dass wir noch lange nicht alles ausgereizt haben:

Solarthermie und Photovoltaik
Zielsetzung: 2020

Link: http://www.bine.info/fileadmin/content/ ... ernetx.pdf

Für Eilige reicht die letzte Seite.

Geforscht und konstruiert wird hier schon lange. Fresnel-Kollektoranlangen gekoppelt mit Sterlingmotor (Jülich?) sind ein schönes Beispiel. Ich glaube, da könne wir noch einiges erwarten.
Aber erstmal muß wohl leider die Kohle weg :motz:

Link: http://www.enerdream.de/oekostrom/sonne ... sonne.html


Gruesse

Peter

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Re: Ende der Globalisierung?

#54

Beitrag von Peterle » Fr 2. Dez 2016, 12:50

Und vielleicht noch abschließend folgender Satz aus dem zweiten Link oben:

„Die USA empfangen in 20 Minuten so viel Sonnenenergie, wie ihre Bevölkerung in jeder möglichen Form in einem Jahr verbraucht“ (The world book Encylopedia 1970). Andere Quellen sprechen von einer Sonneneinstrahlung in Deutschland, die unseren Bedarf an das 100fache übersteigt.

Gruesse

Peter

viktualia

Re: Ende der Globalisierung?

#55

Beitrag von viktualia » Fr 2. Dez 2016, 12:58

Eigentlich ging es ja um Globalisierung, bzw. deren Ende und beim Strom ist (war?) ja wohl die Zentralisierung eines der Dinge, die am verschwenderischsten sind, die nur der Machtakkumulation dienen und nix mit der Effizienz zu tun haben.
Da wo ich geboren wurde gab es Anfang 1900 schon ein kleines Kraftwerk, hatte irgendein Krösus für seinen Betrieb gebaut und das Städtchen profitierte.
Über den Netzausbau ist so was aber dann verloren gegangen. Würde man Vorhandenes besser Nutzen, hätte man wahrscheinlich schon eine enorme Effizienssteigerung.
(Da hab ich dann so ne Art Verständniss für Thomas, ich würde sein Verhalten als akute Form des Haare raufens bezeichnen; die ungenutzten Möglichkeiten stehen aber nicht 1:1 für die Blödheit der Menschen; "nur" für saublöde Angewohnheiten und Machtgläubigkeit statt Ursachenforschung und Kreislaufdenken.)
Die Globalisierung hat kein Ende, dafür müsste man den Globus zur Scheibe kloppen und das geht nicht.
Auch geschlossene Grenzen finden auf der Erdoberfläche statt, ihre Auswirkungen werden uns allen zuteil, oder?

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Re: Ende der Globalisierung?

#56

Beitrag von Thomas/V. » Fr 2. Dez 2016, 13:19

„Die USA empfangen in 20 Minuten so viel Sonnenenergie, wie ihre Bevölkerung in jeder möglichen Form in einem Jahr verbraucht“ (The world book Encylopedia 1970). Andere Quellen sprechen von einer Sonneneinstrahlung in Deutschland, die unseren Bedarf an das 100fache übersteigt.
Ich sagte doch schon, das es nicht darum geht, wieviel Energie von der Sonne kommt, sondern darum, das wir als Hochtechnologie- und Wohlstandszivilisation hochkonzentrierte, punktgenau einsetzbare und jederzeit verfügbare billige Energie brauchen.
Wir leben ja nicht von direkter Sonnenenergie (wie Pflanzen), sondern stehen an der allerhöchsten Spitze der Energienutzungspyramide.

Ich bestreite ja gar nicht, das eine EE-Welt technisch möglich wäre, sondern nur, das sie unter den heutigen gesellschaftlichen Verhältnissen und den heutigen Ansprüchen an den uns vermeintlich "zustehenden" Wohlstand unmöglich ist.
Womöglich wäre so etwas wie die http://diepresse.com/home/wirtschaft/en ... -2000-Watt möglich, aber mache das mal den Leuten klar, die es als Zumutung ansehen, wenn sie nicht jeden Tag duschen können, bevor sie sich an ihren Schreibtisch zur Schwerstarbeit setzen, nachdem sie mit dem Auto 2km auf Arbeit gefahren sind. Wer sowas von den Leuten verlangen würde, der würde nicht gewählt werden!
Eigentlich müßten zuerst die gesellschaftlichen Verhältnisse und die Ansprüche der Massen geändert werden, dann würden sich die Leute vielleicht drauf einlassen.
Aber da sehe ich schwarz...
Irgendwo hab ich mal gelesen, das man jährlich 5% des globalen BIP inkl. materieller Ressourcen ausgeben müßte, um auf EE für diese 2000W-Gesellschaft umzustellen, da die armen Länder dafür kein Geld haben, müßten natürlich die reichen alles bezahlen. Na, den Aufschrei möchte ich hören, der dann durch sämtliche Schichten gehen würde.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Ende der Globalisierung?

#57

Beitrag von Thomas/V. » Fr 2. Dez 2016, 13:39

Die Globalisierung hat kein Ende, dafür müsste man den Globus zur Scheibe kloppen und das geht nicht.
Ach, natürlich hat die Globalisierung ein Ende. Wenn die einzelnen Staaten anfangen, sich um die letzten Ressourcen zu prügeln, anfangen, sich wieder abzuschotten, anschließend werden sich auch die hochentwickelten Staaten auflösen (die Krise frißt sich ja schon von der Peripherie zum Kern durch) und usw. usf. :mrgreen: http://www.exit-online.org/textanz1.php ... =text1.php
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Re: Ende der Globalisierung?

#58

Beitrag von Peterle » Fr 2. Dez 2016, 14:24

@Viktualia

gerade bei der Energiegewinnung wäre eine Globalisierung wünschenswert.
In dem einen Link wird dargestellt,das auf 1000 km Entfernung nur ca. 3% an Strom verloren gehen. Als Beispiel wurde ein vorhandenes Projekt, das Baltic- Cable, angeführt.
3% oder weniger als 10% bei 3000 km ist sicherlich weniger als durch Speichertechnik verloren geht.

Und eine Wüste in irgend einer Form soll im Radius von 3000 km bei den meisten zu finden sein.

@Thomas
Ich muss dich dann wohl falsch verstanden haben oder kann einfach nur nicht gut deine Texte lesen.
Das mit der Energie anders umgegangen werden muss hatte ich ja ebenfalls geschrieben. Und ob das zukünftige Level an Energieverbrauch gleich dem jetzigen ist habe ich auch bezweifelt. Aber die Summe aller Alternativen und eine verantwortungsbewusster Umgang mit der Energie sollte eigentlich dafür sorgen, dass der Übergang ohne große Einschnitte funktioniert.
Klagen und Jammern wird es immer geben.

Übrigens wird in den Links das Verdichten der vorhanden Sonnenenergie wunderbar beschrieben.

Gruesse

Peter

viktualia

Re: Ende der Globalisierung?

#59

Beitrag von viktualia » Fr 2. Dez 2016, 14:28

@Thomas, dass must du mir aber jetzt erklären, warum der link ein Argument gegen meines sei.
Ist doch genau, was ich meine: das was auf der Welt passiert, hat auf der Welt Auswirkungen.
"Globalisierung" ist ja nicht nur, dass "die" uns abziehen, es ist auch, dass die Netze der gegenseitigen Abhängigkeiten großflächiger geworden sind.
Als die Römer sich verabschiedeten, konnte die Kirche ja auch sowohl Strassen, wie auch Währungen und gemeinsame Sprachen für ihre Interessen nutzen; die geschaffenen, wegen mir auch angeschlagenen Infrastrukturen lösen sich ja nicht in Luft auf, wenn der Kaiser geht. Oder Trump kommt.
(Und jetzt komm mir keiner mit dem düsteren Mittelalter, hat auch auf dem Globus stattgefunden.)

Ist für euch "Globalisierung" nur der funktionierende weltweite Handel?
Für mich ist es die Tatsache, dass wir alle in einem Boot sitzen; nur weil erst mächtig viel Kohle in wenige Taschen geflossen ist, nehm ich doch nicht an, das wäre aus dem nichts geschehen, was ist das denn für ne Logik?
Den "Armen Ländern" ging es direkt schlecht davon, jetzt geht es vielleicht noch mehr Ländern schlecht, wo ist denn da was am aufhören?

viktualia

Re: Ende der Globalisierung?

#60

Beitrag von viktualia » Fr 2. Dez 2016, 14:35

@Peterle, das wären aber alles neue Kabel, die jetzigen bringen das doch eben nicht.
und ja, das wär dann klasse.

Oder noch besser wäre, wie du neulich irgendwo geschrieben hast:
Die Summe aller Ideen;
also alles mal nicht immer nur be- oder auf- oder abwerten, sondern von allem das nehmen, was für das jeweilige Problem am nützlichsten ist.
Raus aus dem Entweder/Oder.

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