Wie können ansonsten intelligente Menschen vollkommen übersehen, dass sie ständig mit einem Fuß in der Grube stehen.
Der Bericht in der Welt bestätigt eigentlich nur noch mal praktisch, was Experten seit langer Zeit warnen, unabhängig von AKWs oder nicht. Je mehr einzelne Aspekte es in der Stromversorgung gibt, desto anfälliger wird das System.
Der Technikfolgenausschuss der Bundesregierung konstatiert denn auch eine hochgradige Uninformiertheit der Bevölkerung.
Und vor 10 Tagen hat ein hoher EON-Mitarbeiter auch das Üble beim Namen genannt, aber trotzdem ohne das dumme Volk zu beunruhigen: Wenn es einen Blackout gibt, dauert er nicht Stunden, sondern Tage (Guido Knopp, EON-Abteilungsleiter)
Wären wir letzten Mittwoch nicht noch mal knapp dran vorbeigeschrammt, würde unser Leben heute anders aussehen. Der TAB des Bundestages sagt, aus der Erinnerung wiedergegeben:
Das Telefon fällt nach kurzer Zeit aus, dann wollen alle das Handy benutzen, was zum Zusammenbruch auch dieser Netze führt. TV und Rundfunk haben zwar Notstrom, aber sie reden ins Leere, weil die meisten Bürger keine Batterieradios haben.
Der Verkehr kommt schlagartig zum Stillstand und die Verletzten und Toten der Unfälle können nicht versorgt werden, weil niemand Hilfe rufen kann, mangels Telefon.
Das Wasser läuft nicht mehr aus den Leitungen, da die Pumpen keinen Strom mehr haben. Ohne Wasser keine Klospülung. Keine Heizungen mehr, die Leute sitzen im Kalten und Dunklen, wissen aber nicht, was los ist.
Die einen müssen in der Pampa aus dem stehenden Zug steigen, die anderen hängen im Aufzug, und Kinder werden nicht abgeholt, sondern warten vergeblich auf die Eltern oder einen Anruf.
Am zweiten Tag leeren sich die Autotanks, aber die Tankstellen können nichts machen, kein Strom, keine Zapfsäulen. Ebenfalls am zweiten Tag gehen die Treibstoffvorräte der Notstromaggregate in Krankenhäusern und Pflegeheimen zu Ende. Kranke und Alte müssen sehen, wie sie zurechtkommen, aber die Heime werden geschlossen.
Am dritten Tag sind die Supermärke leer. Nachschub gibt es keinen, mangels Diesel und mangels Kommunikation.
An den weiteren Tagen verschärft sich die Lage immer mehr, und ein Hochfahren des Stromnetzes wird immer undenkbarer.
Soweit extrem kurz gefasst, was der Ausschuss des Bundestages sagt.
http://www.tab-beim-bundestag.de/de/pub ... ab141.html
Was er vergessen hat, oder nicht noch oben drauf setzen wollte: Nach Tagen, ein paar Tagen oder ein paar mehr ist egal, geht mangels Kühlung erst hier, dann da ein AKW mit Kernschmelze in die Luft, und auch den Lagern mit abgebrannten Elementen geht es nicht besser. Die Verseuchung der Bevölkerung und die Unbewohnbarkeit großer kontaminierter Bereiche sind allerdings kein Thema, da niemand was davon erfahren kann. Das Radio schweigt.
Tun kann zunächst keiner was. Die kritischen Aspekte sind jedoch die Treibstoffversorgung und die Notkühlung der Atomanlagen, ob man sie nun mag oder nicht. Wenn diese Aspekte behandelt sind, geht es irgendwie weiter.
Erforderlich sind zwei Maßnahmen. Jeder Tankstelle muss vorgeschrieben werden, ein Notstromaggregat zur Versorgung der Zapfsäulen zu haben. Und auf jedem AKW-Gelände muss ein Kohle- oder Ölkraftwerk stehen, dass eine autarke Stromversorgung für die Kühlung des AKWs sicherstellt.
Und deshalb ist es wichtig, die Information über die Problematik zu verbreiten, und zwar ruckzuck, wie aus dem Artikel in der Welt unschwer zu erkennen ist.