Atlatl-Seminar

BernhardHeuvel
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Atlatl-Seminar

#1

Beitrag von BernhardHeuvel » Di 4. Jan 2011, 15:01

Hallo miteinander,

wir konnten für den 12. und 13. März 2011 ein Seminar zum Atlatl organisieren. Siehe:

http://de.wikipedia.org/wiki/Atlatl

Der Referent ist Dr. Stodiek, international bekannter und anerkannter Atlatl-Experte. Am Samstag werden wir die Veranstaltung mit einem gutbebilderten kleinen Einführungsvortrag beginnen und dann anschließend an die Herstellung der Speerschleuder gehen. Es handelt sich dabei um eine aus einem Stück Holz herausgearbeitete Ausführung, die wir dann zum Abschluß mit von mir mitgebrachten Speeren ausprobieren werden.

Am Sonntag erfolgt der Herstellung der eigenen Speere (3 Stück pro Teilnehmer) und anschließend das praktische Ausprobieren der kompletten Ausrüstung inkl. einiger Tipps und Tricks.

Die Kursgebühr beträgt 99 Euro für beide Tage, inklusive Material.

Samstag und Sonntag, 12. und 13. März 2011
11.30 Uhr bis ca. 18 Uhr (So. bis 17 Uhr)
Wasserschloß Museum Werdringen

Anmeldung über das Sekretariat des Historischen Zentrums Hagen bei Frau Kuhlmann (Tel.: 02331-2072740).

Würde mich freuen, wenn jemand ebenfalls Interesse hat.

Viele Grüße

Bernhard

Sabi(e)ne
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Re: Atlatl-Seminar

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 4. Jan 2011, 18:27

:lol: Hei, Bernhard,
ich wünsche euch viel Spaß, Ulli ist echt gut (und weiß eine Menge sehr guter Geschichten zu erzählen :michel: ).
Ich bedaure sehr, daß ich nicht auch hin kann - es lohnt sich in jedem Fall :daumen: :grinblum:
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fripon77

Re: Atlatl-Seminar

#3

Beitrag von fripon77 » So 16. Jan 2011, 21:00

interessant finde ich das ja auch - aber wozu braucht ihr/man das?!? anwenden darf / wird es vermutlich eh niemand... also "nur" zum spaß?
grüße
daniel

BernhardHeuvel
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Re: Atlatl-Seminar

#4

Beitrag von BernhardHeuvel » Mo 17. Jan 2011, 14:51

Das Atlatl wurde viel früher und viel länger eingesetzt als der Bogen - und wird selbst heute noch von manchen Menschengruppen zur Jagd eingesetzt. Es handelt sich wegen des langen Erfolges um eine erfolgreiche und optimale Technik. Diese Technik zu erlernen, hat einen kulturgeschichtlichen Aspekt. Archäologie kannst Du natürlich ausschließlich in Büchern bewundern, mir ist es lieber, sie zu erleben.

Wissen ist angewandte Information, also Information und Umsetzung. Beim Wissen ist es so, wie mit vielen Dingen: Haben ist besser als brauchen. Und da die Tücken im Detail liegen, birgt die Anwendung immer Überraschungen zur Theorie. Wenn ich die Information einmal anwenden muß, ist es besser, sie schon einmal ausprobiert zu haben.

Ich persönlich gehe nicht davon aus, daß sich unsere Form der Nahrungssicherung, wie sie heute praktiziert wird, auf lange Sicht halten lassen wird. Aus sehr vielschichtigen Gründen wird es zur lokalen Produktion von Nahrungsmitteln kommen müssen. Mit dieser Erkenntnis gehöre ich aber einer kleinen Minderheit an. Die große Masse der Menschen unserer Gesellschaft, erkennt oder ignoriert die aufkommenden Engpässe. Da die Mehrheit nicht bereit ist, sich diesem Problem zu widmen, wird es zu Versorgungsnotständen kommen, die es zu überbrücken gilt. Ich denke schon, daß sich langfristig die lokale Nahrungsproduktion allein aus der Notwendigkeit heraus entwickeln wird, doch die Zeiten dazwischen können hart sein.

Um diese Zeiten zu überbrücken, haben Menschen in der Geschichte immer auf die Ressourcen der Natur zurückgegriffen, um den eigenen Anbau zu ergänzen.
Sollte das wieder einmal notwendig sein, bin ich mit dem notwendigen Wissen ausgestattet. Es wiegt nichts und ich kann es ständig mit mir herumtragen.

Deswegen würde ich deine Frage mit einem Jein beantworten. Spaß spielt sicher eine Rolle, aber zumindest ich habe auch ernsthaftes Interesse an diesem Thema. Andere Teilnehmer sehen das wieder anders. :daumen:

Im Prinzip ist es wie mit der Selbstversorgung - jeder hat ein anderes Motiv, sich damit zu beschäftigen. Ist in Ordnung.

Viele Grüße
Bernhard

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guenther
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Re: Atlatl-Seminar

#5

Beitrag von guenther » Mo 17. Jan 2011, 18:30

find ich gut :daumen: :daumen:

falls interesse besteht, koennt ich einen fred anfangen um tips und info fuer schlingenlegen und fallenstellen zu sammeln.

auch das herstellen/ gebrauch eines blasrohrs usw. :daumen:

lg. guenther

BernhardHeuvel
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Re: Atlatl-Seminar

#6

Beitrag von BernhardHeuvel » Fr 24. Jun 2011, 20:11

Das Atlatl begeistert mich. Die Reichweite ist circa 100-120 Meter bei mir. Es ist definitiv eine Distanzwaffe. Das Zielen ist nicht ganz einfach und zum Werfen müssen erst einmal die richtigen Muskeln und das Gespür aufgebaut werden. Trotzdem ist es eine sehr schöne Waffe.

Ein paar Impressionen:
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Mein Ziel - das Strohballen-Mammut!
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Entfernung 20 Meter.
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Pfeile und Atlatl.
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Die Federn stammen von einem Truthahn.
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Detail des Hakens.
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Detail Nut und Feder :pft:
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Vom Bären-Clan.
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Bild

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Viele Grüße
Bernhard

zaches
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Re: Atlatl-Seminar

#7

Beitrag von zaches » Fr 24. Jun 2011, 20:31

Einfach toll! Danke für die tollen Bilder!
das würde ich gerne mal ausprobieren! Kann ich mal vorbei kommen? :shex:

lg, zaches
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

www.hilshof.de

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Re: Atlatl-Seminar

#8

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 24. Jun 2011, 21:14

:michel: Wow, Bernhard, das ist aber alles superschön geworden!
Deine Befiederungen und Speere sehen beileibe nicht nach Anfängerkurs aus, sondern eher nach Selfbow-Profi (ich denke, so ist es auch :lol: ).
Was habt ihr für Spitzen dran gemacht?
Und ich wette, ihr hattet enorm viel Spaß - *hach* - Uli Stodiek hat viel zu erzählen, ich bin echt traurig, daß ich nicht konnte.

@zaches: die Dinger geben einem eine erstaunliche Art von Muskelkater - man bewegt sich merkwürdig mit diesem "zweiten Unterarm".
Aber es ist einfach eine geniale Erfindung gewesen, und bei großen Zielen mit mehreren Leuten sehr effektiv.

Was mich noch interessieren würde, wäre ein Steinschleuder-Seminar, nicht Zwille mit Gummiband, sondern die echte....
Man kann sich auch mit sehr einfachen Mitteln wehren/sein Essen besorgen - ich liebe Multifunktionswerkzeuge. :pfeif:
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Re: Atlatl-Seminar

#9

Beitrag von Little Joe » Fr 24. Jun 2011, 21:18

toll Bernard, habt ihr Birkenpech für die Befestigung der Spitzen genommen?
Sabi(e)ne hat geschrieben:Was mich noch interessieren würde, wäre ein Steinschleuder-Seminar
komm vorbei ich zeigs dir, is gar nicht so schwer :mrgreen:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: Atlatl-Seminar

#10

Beitrag von fuxi » Mo 27. Jun 2011, 17:28

@Bernhard
Danke für die BIlder :) Das Teil fasziniert mich schon lange.

@LIttleJoe
Oh, dann muss ich dran denken, meine Schleuder einzupacken, wenn ich die Kiste hole! Ich hab damit allerdings noch nie geübt :rot:
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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