@fabfiddle: genau, einigen wir uns darauf, dass bei einer Scheidung jeder Schaden davonträgt, sichtbar oder unsichtbar. Schwierig ist es immer wenn Allgemeinplätze bedient werden und nicht beide Seiten gehört werden können.
@emil: Ich erinnere mich, dass es die Diskussion hier vor etwa 5 Jahren schon einmal gab. Damals waren wir beide uns einig, dass man nicht von vornherein mit Mißtrauen und Eheverträgen in eine Ehe gehen sollte weil man es dann gleich lassen kann. Mein Wortlaut damals war ungefähr: "Wenn ich ihm nicht vertraue, warum sollte ich ihn dann in meinem Leben haben wollen?"
Das sehe ich auch noch immer so. Trotzdem finde ich es sinnvoll, wenn man (insbesondere aber Frauen wenn Kinder vorhanden sind, weil sie eben bei Trennungen meist bei den Kindern bleiben, dadurch weniger frei sind und weniger verdienen können, weniger Zeit haben) eine Sicherheit hat.
Ich habe beispielsweise meinen Mann ermuntert, vor der Ehe ein eigenes Haus zu kaufen. Klar, Zugewinn müsste man im Fall der Fälle eh auseinander rechnen, aber wenn man das bei 2 Objekten machen müsste wäre es einfacher zu sagen, man spart sich das und jeder geht seines Weges und in sein Haus.
Was du geschrieben hast, dem stimme ich uneingeschränkt zu. Ich glaube aber, dass einige den Partner eben von vornherein
nicht als gleichwertigen Partner akzeptiert haben und dann die Entrüstung groß ist, wenn aufgeteilt wird.
Und was den Wert von Arbeitsstunden in einer Partnerschaft angeht kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass
ich es manchmal höchst unbefriedigend finde ständig Arbeiten zu verrichten, von denen man hinterher nichts mehr sieht.
Hier gibt es so viele Dinge, die mein Mann gebaut hat, die bleiben, toll sind und bestaunt werden - während ich die Familie täglich bekocht habe, das Klo geschrubbt, den widerlichen Kram aus dem Abfluß gefischt, tausende von Windeln gewechselt, Kinder getröstet und mir dabei ins Ohr schreien lassen habe, abartig viel Wäsche gewaschen, 3x am Tag die Fußböden von Spielzeug, Essensresten, Bastelresten und Dreck (alles vermischt) befreit - du weisst, was ich meine.
Und das schreibe ich als jemand, der vorher Karriere gemacht hat und eigentlich gerne in diese Rolle geschlüpft ist, gut und gerne kocht und es muckelig macht für die Familie.
Die Arbeiten, die hier (und in Millionen anderer Haushalte) im Laufe der vergangenen Jahre verrichtet wurde könnte man besser in Relation setzen, wenn man die Berge von Kot, Essen und Dreck direkt neben den tollen Bauten sehen könnte.
Umso 'schöner' war es beispielsweise vorhin, als ich einträchtig mit meinem Mann die roten Vogelmilben mit dem Brenner aus dem Hühnerstall eliminiert habe und wir gemeinsam im Hühnerauslauf durch den Schlamm geglitscht sind um die Hühner für die Behandlung am Körper einzufangen.
Ein Paradebeispiel dafür, dass geteiltes Leid halbes Leid ist. Da braucht man nicht aufrechnen wer mehr Juckreiz am Körper hat.
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Also Kinder, passt gut auf mit wem ihr euch auf ewig verbindet, nüchterne Analyse vorab klingt nicht ganz so romantisch aber kann möglicherweise Nerven schonen. (Ich habe es allerdings auch erst beim zweiten Mal gemacht)