Selbstversorgerimmobilien

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Rohana
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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3111

Beitrag von Rohana » Mo 6. Dez 2021, 18:31

emil17 hat geschrieben:
Mo 6. Dez 2021, 12:15
wo soll die Hobelbank hin, wo die Einmachküche, wo der Brennholzvorrat?
Draussen :aeh:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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kraut_ruebe
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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3112

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 6. Dez 2021, 23:32

TinyHouses werden immer nur Anderen empfohlen, selber drin leben will Keiner.

Selbst der - mir sehr sympathische - TinyHouse-Errichter und -Verkäufer des Forums hat sich nen großen Bauernhof vier Dörfer weiter von mir gekauft und das TinyHouse im Garten für Gäste abgestellt.

Nix für ungut, aber lustig find ich das allemal.

:knusper:
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3113

Beitrag von Dyrsian » Di 7. Dez 2021, 15:50

SunOdyssey hat geschrieben:
Mo 6. Dez 2021, 11:07
Oder das hier
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... sharesheet
Für Einzelpersonen oder Paare geht das schon in Ordnung mit dem TinyHouse. Man kann einen Werkstattcontainer aus Stahl aufstellen für eine kleine Werkstatt, die muss ja nicht unbedingt geheizt sein (ist meine auch nicht) und auch auf 8 qm kann man schon eine Menge machen - meine Projekte kennt ihr ja.

Die Heizung ist kein Problem. Die Teile (weil nach EnEV gedämmt) sind so stark gedämmt dass du mit einem Ofen da drin einen Hitzschlag kriegst, das Raumvolumen ist halt auch super klein. Was hier definitiv Sinn macht ist eine Wärmepumpe, damit kannst das Ding im Sommer nämlich auch kühlen und die gibt es für nen schmalen Taler aus Fernost. Und ja, offiziell muss ein Kältetechniker die installieren. Die kommen aber vorkonfektioniert und vorgefüllt mit Schnelltrennkupplungen. Die Stromkosten würde ich - insbesondere in Verbindung mit Photovoltaik - erstmal als vernachlässigbar bezeichnen.

Das Problem ist ein anderes: Wer sich schonmal mit der Thematik Tiny House beschäftigt hat, merkt sehr schnell: Es gibt kaum Plätze wo man die legal hinstellen darf! Ein 60.000€ teures Tinyhouse stellst du nicht irgendwo halbseiden hin auf die Gefahr hin dass der Mann vom Amt kommt und dich da vertreibt. Auch eine Meldeadresse auf dem Campingplatz ist in vielen Regionen (neuerdings) unmöglich gemacht worden, wer sich bei Mama in der Mietwohnung melden will braucht jetzt eine schriftliche Bestätigung vom Vermieter dass das okay ist. Ein kleineres, umweltfreundliches Leben ist nicht gewünscht. Zu wenig Konsum, vielleicht.
Bei dem Angebot hier wird ein Grundstück am Arsch der Welt für 200€ im Monat mitvermietet. Finde ich jetzt nicht grade preiswert. Aber wer legal in sowas wohnen will, muss halt löhnen. Die wenigen legalen Grundstücke die es in D gibt, erinnern mich an die Trailerparks in den USA. Die Leute die da drin wohnen bezeichnet man da auch als "Trailer Trash". Ghettoähnliche Zustände oft.

Das Einzige was man in D machen kann, wenn man echt auf kleinem Raum leben will und nicht auf Probleme mit dem Gesetz stoßen will, ist ins Auto zu ziehen. Machen ja derzeit immer mehr Leute. Da können sie nicht viel machen. Man braucht aber eine Meldeadresse oder man meldet sich obdachlos.

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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3114

Beitrag von Dyrsian » Di 7. Dez 2021, 15:53

Rohana hat geschrieben:
Mo 6. Dez 2021, 18:31
emil17 hat geschrieben:
Mo 6. Dez 2021, 12:15
wo soll die Hobelbank hin, wo die Einmachküche, wo der Brennholzvorrat?
Draussen :aeh:
Brennholz ja, Küche ja, Hobelbank Nein.
Maschinen und präzise Werkbänke mögen keinen Regen.

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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3115

Beitrag von penelope » Di 7. Dez 2021, 17:06

Ich hab's hier glaub ich schon mal geschrieben: in meinem Nachbarort gibt es seit Jahrzehnten einen Mobilheimpark, der gerade erweitert hat und wo nun weitere Mobilheime (oder eben neudeutsch Tiny-Häuser) entstehen. Das Gelände ist super schön, die Gemeinschaft (so weit ich Einblick habe) sehr nett und ich persönlich könnte mir das sehr gut als Alternative im Alter vorstellen, wenn mir Haus und Grundstück in der jetzigen Größe irgendwann zuviel werden sollten. Da ist nichts mit Trailer Trash, sondern da sammeln sicher eher viele "alternativ" gealterte Menschen, die sich eben nicht ins Altenheim abschieben lassen wollen.

Ansonsten kann man ja sein Tiny-Haus auch auf ein ganz normales Neubaugrundstück stellen. Es gibt ja meist nur Begrenzungen nach oben und keine Vorschrift, dass mann 150 qm bauen muss, wenn man mit 50 qm auch zufrieden ist. Das ist dann halt nur nicht mehr besonders günstig, aber das ist ja eine andere Frage.

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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3116

Beitrag von Dyrsian » Di 7. Dez 2021, 17:17

penelope hat geschrieben:
Di 7. Dez 2021, 17:06
Ansonsten kann man ja sein Tiny-Haus auch auf ein ganz normales Neubaugrundstück stellen. Es gibt ja meist nur Begrenzungen nach oben und keine Vorschrift, dass mann 150 qm bauen muss, wenn man mit 50 qm auch zufrieden ist. Das ist dann halt nur nicht mehr besonders günstig, aber das ist ja eine andere Frage.
Jein. Die Frage ist, ob man einen Bauantrag dafür genehmigt bekommt.
a) Muss das Teil den Vorschriften nach EnEV genügen.
b) Muss es sich an die restliche Bebauung anfügen. Ich darf ja auch nicht einfach ein alpines Blockhaus in die Innenstadt zimmern, auch wenn es mit den richtigen Beziehungen und dem ein oder anderen dicken Briefumschlag da Lösungen und kreative Beispiele dafür gibt.

Was mit Brandschutz und den Verodnungen ist, weiß ich nicht.
Ich denke die meisten Menschen die in ein Tiny Haus ziehen suchen vor allem eine günstige Alternative. Wenn man in so einer Siedlung lebt, ist das vermutlich wie Leben im Schrebergartenverein, nur dass man nicht nach Hause kann. Leute im "Eigentum", insbesondere alte Leute, so meine Erfahrung, verhalten sich oft merkwürdig. Nach dem Motto: "Wenn mir der Bumms gehört, dann kämpfe ich nur umso verbissener."
Ein großer Vorteil am Tiny ist aber bestimmt, dass man notfalls den Platz wechseln kann.
Wäre ich Rentner, würde ich vielleicht eher einen gebrauchten Wohnwagen oder ein Wohnmobil nehmen. Dann kann man im Sommer hier auf verschiedenen Campingplätzen stehen und wenn es hier kalt wird (denn dann wirds nervig auf den 8 qm) kann man das Teil nach Südspanien oder Marokko ziehen und da abhängen. Machen ja auch viele. Mit Selbstversorgung ist dann aber Essig, wobei ich auf diesen Tinyhaussiedlungen die sie im Fernsehen zeigen jetzt bis auf ein paar Kräuter im Topf soviel Selbstversorgung nicht gesehen habe. Man ist doch sehr eingeschränkt. Vielleicht wäre es mir auch schlicht zu langweilig.

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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3117

Beitrag von Sven2 » Di 7. Dez 2021, 17:43

Naja, als Alternative im Alter sollte man Barrierefreiheit mit einplanen, und das wird bei Tiny Houses eher schwer.

wörpedahler
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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3118

Beitrag von wörpedahler » Di 7. Dez 2021, 18:22

Dyrsian hat geschrieben:
Di 7. Dez 2021, 15:50
Man kann einen Werkstattcontainer aus Stahl aufstellen für eine kleine Werkstatt, die muss ja nicht unbedingt geheizt sein (ist meine auch nicht) und auch auf 8 qm kann man schon eine Menge machen - meine Projekte kennt ihr ja.
Achtung! Nur wenn das Grundstück im "Innenbereich" ist. Sobald du im Aussenbereich bist darfst du ohne Genehmigung nicht mal eine Gartenhütte aufstellen.
Und wenn du das Glück hast im Landschaftsschutzgebiet zu sein, dann geht eh gar nix mehr.

Das war bei unserer Suche nach einer Selbstversorgerimmobilie das grösste Problem: Alle guten bezahlbaren waren im Landschaftsschutzgebiet und damit gar nicht legal bewirtschaftbar.

Nachdem du also Jahrelang um eine Baugenehmigung für dein Tiny-House gekämpft hast, darfst du dann noch mal so lange für die Baugenehmigung für den Werkstattcontainer kämpfen.
Welcome to Germany.

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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3119

Beitrag von wörpedahler » Di 7. Dez 2021, 18:25

penelope hat geschrieben:
Di 7. Dez 2021, 17:06
Ansonsten kann man ja sein Tiny-Haus auch auf ein ganz normales Neubaugrundstück stellen. Es gibt ja meist nur Begrenzungen nach oben und keine Vorschrift, dass mann 150 qm bauen muss, wenn man mit 50 qm auch zufrieden ist. Das ist dann halt nur nicht mehr besonders günstig, aber das ist ja eine andere Frage.
Meine Schwester durfte keine matten Dachziegeln haben weil es Vorschrift war, dass in der Neubausiedlung alle glänzende Dachziegeln haben müssen. :dreh:
Komm denen mal mit einem Tiny-House. Der Beamte bekommt direkt einen Herzinfarkt, während er immer wieder seinen "abgelehnt" Stempel auf deinen Antrag hämmert. :nudel:

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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3120

Beitrag von wörpedahler » Di 7. Dez 2021, 18:46

Achso, weil wir hier im Thread Selbstversorgerimmobilien sind, meine Tipps (was ich bei der Suche gelernt habe):
  • Wenn es irgendwie geht im Innenbereich kaufen. Es gibt auch Resthöfe im Innenbereich, die sind aber selten. Und Innenbereich heisst nicht Stadt, das kann auch mitten in den Feldern liegen. Die Einteilungen sind teils merkwürdig.
  • Prüfen ob Landschaftsschutzgebiet ist. Wenn ja: Die Regeln dieses speziellen LSG lesen, danach vermutlich einen weiten Bogen um das Grundstück machen
    (Formal darf in den meisten LSG kein Loch gegraben werden und auf Weiden nicht mal ein Unterstand für die Tiere gebaut)
  • Nur etwas kaufen, bei dem alle Gebäude, die du willst schon dabei sind (Scheune, Garage, Stall, was auch immer). Nachträgliche Baugenehmigungen bei einem Resthof, wenn du nicht priviligiert bist (also Bauer) sind schwer bis unmöglich
  • Vorm kauf alle Baugenehmigungen prüfen! Wir haben eine Reihe Schwarzbauten zum Kauf angeboten bekommen
  • Bei Renovierungen genau das Baurecht prüfen. Soweit ich weiss bedeutet statische Veränderung (=Dachbalken ausgetauscht), dass es eiene neue Baugenehmigung braucht. Die bekommt man aber im Aussenbereich meist nicht. Auch wer zu viel Geld in die Renovierung steckt braucht eine Baugenehmigung
  • Im Innenbereich gibt es bestimme Dinge die man ohne Baugenehmigung machen darf, je nach Bundesland (Gewächshaus bis 40 Kubikmeter, Gartenhütte bis X Quadratmeter), im Aussenbereich ist aber eigentlich alles Baugenehmigungspflichtig und die Genehmigung kann von der Laune des Sachbearbeiters abhängen, der Deutsche an sich sagt erstmal NEIN
  • Sich mit dem Vorbesitzer gut stellen und erklären was man vor hat. Wir haben den Hof bekommen weil wir "nett" waren, obwohl andere mehr Geld hatten. Wir haben nach der ersten Besichtigung eine richtige Bewerbung geschrieben.
  • Eine Garage ist für Autos da. Als Lager oder Werkstatt braucht man eine offizielle Umnutzung. Die bekommt man nur, wenn man genug Stellplätze nachweist.
    Du machst aus der Garage eine Werkstatt ohne Umnutzung? Dann gibt es einen kleinen Brand in der Werkstatt und du bist nicht versichert etc.
    Daher genau schauen welche Gebäude es gibt und wofür du sie benutzen darfst.
  • Geduld ist eine Tugend. Wir haben ca. 1,5 Jahre gesucht (und ich meine jeden Tag aktiv gesucht) bis wir etwas passendes hatten. Wenn es passt, muss man schnell sein. Oft gibt es schon am ersten Tag der Anzeige 50 Anfragen für Besichtigungstermine
Vielleicht hilft das irgendwem. Könnt ihr aber auch ignorieren und eigene Erfahrungen machen oder korrigieren. Ich bin weder Anwalt noch kaufe ich jeden Tag einen Resthof.

Ich persönlich hatte jetzt keine Lust mein gesamtes Erspartes in eine Ruine zu stecken und dann vor dem Nichts zu stehen.

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