Selbstversorgerimmobilien

Dinge, Dienstleistungen, Mitfahrgelegenheiten und vieles mehr
sybille
Beiträge: 4290
Registriert: Mi 2. Nov 2011, 20:48

Re: Selbstversorgerimmobilien

#2951

Beitrag von sybille » Sa 23. Jan 2021, 17:53

Oli hat geschrieben:
Sa 23. Jan 2021, 11:08
sybille hat geschrieben:
Fr 22. Jan 2021, 17:56
Man kann die Dämmung auch auf dem Boden des ungenutzten Dachbodens verlegen. Das ist wesentlich einfacher und kostengünstiger.
Nein. Nicht unbedingt.
Wir haben eine Einblasdämmung gemacht, die innerhalb weniger Stunden mit 3 Mann erledigt war. Trotzdem muss der Zwischenraum und auch die Oberfläche vorbereitet werden!

Zusätzlich haben wir obendrauf noch eine Dämmung und darauf USB verlegt weil viel bringt viel und eine plane Oberfläche ist besser zum Laufen. Das war wesentlich aufwändiger/teurer.
Ich hatte vor die Dämmung einfach auf den Boden zu legen. Dort oben brauche ich nicht hin und von daher keine Lauffläche.
Ich finde den Text von Patrik ziemlich gemein, aber ich muss ihm in einer Sache zustimmen: Aufgrund deines Alters, der begrenzten finanziellen Mittel und den mangelnden Fähigkeiten notwendige Sanierungsarbeiten selber durchzuführen, würde ich dir auch zur Miete raten.
Patrik hat seine ehrliche Meinung dazu geschrieben. Nicht mehr und nicht weniger. Bei dem Rest stimme ich Dir zu obwohl ich nicht viel jünger bin als Doris und auch nicht alles so selber machen kann wie ich es gerne hätte. Das Finanzielle stimmt halt bei mir einigermaßen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Benutzeravatar
Oli
Moderator
Beiträge: 3447
Registriert: Mi 30. Mär 2011, 14:07
Wohnort: SH
Kontaktdaten:

Re: Selbstversorgerimmobilien

#2952

Beitrag von Oli » Sa 23. Jan 2021, 18:22

Dyrsian hat geschrieben:
Sa 23. Jan 2021, 13:31
Oli hat auch recht, es ist nicht alles der Weltuntergang, auch eine Dämmung nicht. Angst ist ein schlechter Ratgeber! Dennoch hilft es, Risiken und deren Kosten zu kennen, bevor man die größte Investition seines Lebens macht.
Ich hätte da jetzt eigentlich auch alles zitieren können. :daumen:
*******
Ich glaube, bevor man das erste Haus kauft, eiert man meist mehr rum als es sein müsste. Es bringt aber mMn nichts sich alles doppelt und dreifach absichern zu lassen weil andere dann schlicht schneller sind und/oder weniger 'Aufhebens' machen und/oder die Beratung auch bezahlt werden will und die Berater allein deswegen einen kritischeren Blick haben, damit sie auf der sicheren Seite bleiben.

So was macht mehr Sinn, wenn es um große Objekte geht, bei kleinen Klitschen eher nicht. Da muss man sich irgendwann entscheiden und auch ein wenig auf seinen Bauch und das Auge vertrauen.

Angst ist tatsächlich ein schlechter Ratgeber und Pech haben kann man leider immer. Auch als Profi.
Die wesentlichen Kosten zu kennen ist vermutlich schon allein deswegen sinnvoll, weil das Angst nimmt oder nehmen kann.
Echt jetzt, wenn man alles neu machen lässt, läppern sich die Kosten dermassen zusammen, dass es billiger kommt neu zu bauen. Wenn man aber sich auf das Wichtige und gesetzlich vorgeschriebene besinnt UND sich das Objekt ein bisschen anguckt, dann lässt sich das recht schnell kalkulieren, was da auf einen zukommt.
Elektrik pro Geschoß 5000€, neuer Brenner für die Heizung 3-5000€.
Wenn Bad und Küche einigermassen in Schuß sind ist schon viel gewonnen, ein Dach neu einzudecken kannst du dir bei deinem Budget abschminken.

So, und dann kommt da noch der Faktor sparen dazu. Ehrlicherweise muss man eben auch einkalkulieren, dass dir das Geld, was angelegt ist, bislang nicht gefehlt hat. Das ist dann eben anstatt in Wertpapieren von denen du keine Ahnung hast (wie du schreibst) in einem Haus angelegt (von dem du immerhin soviel Ahnung hast, als dass du die letzten 60 Jahre deines Lebens auch Häuser benutzt hast).

Bislang hast du Miete gezahlt weil jemand anders das Risiko eingegangen ist eine Hütte zu kaufen/bauen, die andere dann nutzen und im Zweifel dafür zuständig ist, sich um Probleme zu kümmern.
Dieses Risiko trägst du dann also als Immobilienbesitzer selber und kannst dafür das, was du sonst als Mietzins gezahlt hast - sparen.
Wieviel das im Jahr ist, weiß ich nicht, irgendwo zwischen 3 und 5000€ würde ich in diesem speziellen Fall schätzen?
*Nebenkosten abgezogen hast du nach 2 Jahren also Summe X auf dem Konto für Eventualitäten.

*Die hatten wir dir vor einiger Zeit mal anhand unserer Praxisbeispiele vorgerechnet.

So wie ich dich über die Jahre kennengelernt habe wirst du auch nicht mit 0€ Rücklage in das Abenteuer starten.
******
Noch ein Geld-Faktor: das ist je nach Region unterschiedlich und abhängig davon, wie sich die Konjunktur in dieser Kacksituation entwickelt, in der wir uns kollektiv befinden.

Ich rede also von meinem Dunstkreis: die Hütten haben hier in den letzten Jahren einen gewaltigen Wertzuwachs hingelegt, auch abzüglich Inflation.
WENN man also nach 5 Jahren feststellt, dass das Abenteuer Haus einem doch nicht gefällt, lässt sich die Hütte voraussichtlich zum gleichen Preis oder teurer wieder verkaufen.

Noch ein Beispiel aus der Praxis:
Das erste Haus, was ich (ziemlich ahnungslos) gekauft habe hat um die 20.000€ gekostet und es musste ein bisschen was gemacht werden, das war klar.
Bei der Heizung musste ein Brenner ausgetauscht werden, bisschen was am Mauerwerk und dann war auch noch am Dachstuhl was zu machen. Herrje! Drama, Herzklopfen, Schweissausbrüche, Kackreiz ... so, und dann hat das Dach-Ding 1500€ ohne Steuern gekostet. Lachhaft!
1 oder 2 Jahre später habe ich das Haus wieder verkauft weil ich die Ruine gekauft hatte und das Geld für die Sanierung gut gebrauchen konnte.
Der Maklerin habe ich gesagt, dass ich alle Kosten wieder raushaben will und dass sie von allem was sie mehr rausschlägt 10% bekommt.
Verkauft wurde die Hütte in kürzester Zeit für 37.500€ wenn ich das recht erinnere.
Das ist jetzt 10 Jahre her und der Käufer könnte jetzt leicht 75.000€ aufrufen. Ärgern tue ich mich trotzdem nicht übermässig. :)

Ein Beispiel. Gibt viele. Auch schlechte. Aber ernsthaft halte ich das Risiko für überschaubar wenn man mit klarem Kopf handelt.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10751
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Selbstversorgerimmobilien

#2953

Beitrag von emil17 » Sa 23. Jan 2021, 20:16

Na ja:
Zur Wertsteigerung: Man hat jeden Monat die nicht anderswo bezahlte Kalt- und Trockenmiete als Ertrag, wenn dann die Bude nach einigen Jahren auch noch mehr wert ist als beim Kauf hast sich das also doppelt gerechnet. Falls man verkauft und anderswo neu kauft.
Bei den heutigen Zinsen kriegt man schwerlich auf Anlagekapital soviel Nettozins, wie man nach Ankauf Eigenmiete gespart hat.

Zur Dachbodendämmung: Eine aufgelegte Dämmung auf dem obersten Boden ist einfach, aber man sollte zwei Dinge beachten:
a) wenn das nicht gegen unten und auf der warmen Seite luftdicht ist, kann sich in der Dämmung Kondensat bilden. Das führt dann zu Bauschäden. - Achtung z.B. in den schwer zugänglichen Fugen und bei der Dachbodenklappe. Wenn man das nicht selber macht, muss man das sehr kontrollieren, denn da kann der ausführende Betrieb viel Zeit sparen und einige Jahre hält es auch so.
b) Eine Gehschicht aus 15mm OSB sollte auch dann drauf, wenn man da nicht herumgehen will, sonst versaut einem von oben Staub, Vogelkot und so weiter die Dämmung und bei Dachreparaturen wird es lästig.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Doris L.
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 1390
Registriert: Di 11. Sep 2018, 19:04
Wohnort: hinterm Mond
Kontaktdaten:

Re: Selbstversorgerimmobilien

#2954

Beitrag von Doris L. » Sa 23. Jan 2021, 21:05

Emil wie immer mit nützlichen Informationen.

Möchte wissen was das soll mit der Einzimmer Wohnung für 260 €. Da wäre ich ja bekloppt!! Keine Ahnung davon das man im Osten Mietwohnungen und zwar sehr akzeptable , renovierte Wohnungen schon ab 250 € bekommt. 62-70 qm. Auch gibt es Wohnungen da bekommt man Gutscheine für`s einziehen zwischen 500-1000€ wenn man sich für mindestens 1 Jahr verpflichtet. Da braucht man nur zu schauen und aussuchen.

@ Oli, Danke

Das Haus in Annaburg ist natürlich schon weg.

Benutzeravatar
Specki
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 1183
Registriert: Mo 26. Mär 2012, 16:40
Familienstand: verheiratet

Re: Selbstversorgerimmobilien

#2955

Beitrag von Specki » Sa 23. Jan 2021, 21:31

Hier werden viel zu viele pauschale Aussagen getroffen Leute.
Der Immobilienmarkt ist sehr stark von Lage und anderen Faktoren abhängig.
Dyrsian hat geschrieben:Der Kaufpreis sollte bei vermieteten (Kapitalanlage) Wohnungen nicht höher sein, als die Miete die man in 13 bis 15 Jahren damit erzielen kann. Bei selbst genutzten Wohnung sollten 20 Jahre die absolute Grenze sein, bei allem was darüber liegt ist es preiswerter zu mieten.
Sorry, das ist Quatsch! Auch wenns in nem Buch steht ;)
Ich habe mir kürzelic zwei Investmentobjekte gekauft die ich vermiete. Da beträgt die der Kaufpreis das 20-23-Fache der Jahresmiete. Also nix mit 13-15. DIese Zeiten sind vorbei. Sowas bekommt man vielleicht noch im tiefesten Osten in irgendwelchen "Schrottlagen" wo die Einwohner immer weniger werden, aber dann hat man ganz andere Probleme. Und die erzielbare Miete ist dort auch ein Witz (siehe letzter Beitrag von Doris).
Und eine selbstgenutze Immobilie lohnt sich auch, wenn sie mehr kostet als 20 Jahresmieten. Es kommt immer darauf an, wo man sie kauft und was man sonst für Vorteile dadurch hat.

Auch bezüglich Wertzuwachs. In der Region, in der Doris sucht, braucht man nicht mit einem Wertzuwachs rechnen. Zum einen sind allgemein die Wertsteigerungen der letzten 10 Jahre in Zukunft bei weitem nicht mehr erzielbar zum anderen ist in der Region eher mit einem Wertverlust zu rechnen, wenn man die Immobilie nicht wirklich richtig hochwertig aufmotzt. Und selbst dann kostet die Renovierung wohl mehr als das was man an Wertzuwachs hat.

Ich hab jetzt nur quergelesen und nicht alles im Detail. Aber auch mein Eindruck ist: Such dir was zur Miete! Das ist viel viel stressfreier und finanziel deutlich vernünftiger. Man muss nicht immer was eigenes haben. Hat alles so seine vor und nachteile. In deinem Alter hätte ich sowas von keinen Bock auf so ne alte Bruchbude. Ständig irgendwo was zu richten. Und dann ist das Geld auch noch knapp. Nene, das würd ich mir nicht antun. Da hat man es als Mieter schon erheblich besser in der Situation. Nur meine Meinung ;)

christine-josefine
Beiträge: 2053
Registriert: So 2. Sep 2012, 10:14
Wohnort: 06925 Annaburg

Re: Selbstversorgerimmobilien

#2956

Beitrag von christine-josefine » Sa 23. Jan 2021, 22:08

specki: jetzt bist Du mir aber arg auf die Zehen gestiegen. :oma:
Deine Aussagen Schrottimmobilien und tiefster Osten zeigen, dass Du nicht vertraut bist mit der aktuellen Situation.
Grade hier im Osten ist der Wertzuwachs in den letzten 2 Jahren, und besonders im letzten Jahr nochmal durch Corona enorm.
Und es ziehen endlich wieder mehr Leute hierher als weg.
Auch aufs Land und nicht nur in Städte wie Leipzig, Dresden oder Berlin (die äußerst begehrt sind).

Die Preise hier haben sich mindestens verdoppelt, wenn nicht gar verdreifacht oder noch mehr. Meine Weintraube konnte ich noch für 10200,-- kaufen - sowas gibts nicht mehr.
Und bewohnbare Objekte die um die 40 000,-- bis 50 000,-- kosten, sind meist nur wenige Tage online.
Es ist gut, dass sich das ändert. Die Objekte hier waren völlig unterbewertet.

Und noch eins, es ist hier nicht dunkelster Osten, hier gibt es, wie überall, nette Menschen, super Leute und Menschen die ich nicht mag und die mich nicht mögen. Das war auch in München und Grünwald so, da waren die unnetten halt wohlhabender.
Als Zugroaste muß man auf die Menschen zugehen, die Umgebung einladen, sich anschauen lassen und nicht meinen was besseres zu sein. Dann hat man nämlich gleich verschissen im Ort.

Und noch zum alleine leben als alte Frau in einem alten Haus: das kann man schon, ich mags gerne. AAAber, man braucht ein Netzwerk, denn es gibt immer Arbeit in Haus und Garten. Ein 5 Meter Brett trägt sich halt zu zweit leichter und 2 Paletten Pflastersteine sind mit 6 Händen schneller umgelagert als mit 2.

Und es hat seinen Reiz in einer alten Hütte zu leben wo ständig was zu tun ist: ich bin weg von der Strasse und brauch mir keine Gedanken machen wohin ich im Urlaub fahre.
Es macht Freude zu sehen was sich verändert und was die eigenen Hände schaffen können.
Viele Grüße, Christine mit J
Wait and see!

Benutzeravatar
Oli
Moderator
Beiträge: 3447
Registriert: Mi 30. Mär 2011, 14:07
Wohnort: SH
Kontaktdaten:

Re: Selbstversorgerimmobilien

#2957

Beitrag von Oli » Sa 23. Jan 2021, 22:26

Jepp, da sind 2 Sachen drin, die ich auch monieren möchte. Ostdeutschland als Immobilienstandort und Lebensraum so abzuwerten ist nicht gut.
Und: immer die aktuelle Situation im Blick behalten!

Hier oben ist es im Vergleich zum Süden auch strukturschwach, trotzdem sind 2020 soviele Leute zurück aufs Dorf gezogen! Das ist doch logisch, dass sich das auf die Preise auswirkt oder?

Was die Zukunft bringt wissen wir alle nicht, ich bin zwar ein grundoptimistischer Mensch, kann mir aber gut vorstellen, dass da eine Shitshow kommt. Aber will man deswegen jetzt schon vorsorglich alle Pläne über Bord werfen?

Übrigens befand sich das Haus von dem ich schrieb am Ende der Welt, nahe dem tiefsten Landpunkt Deutschlands in unmittelbarer Umgebung eines AKW.
Ich glaube noch nicht mal auswärtige kaufen da obwohl es nahe der Küste ist. Und trotzdem....

Benutzeravatar
patrick7
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 650
Registriert: So 23. Nov 2014, 22:59

Re: Selbstversorgerimmobilien

#2958

Beitrag von patrick7 » Sa 23. Jan 2021, 23:16

Doris L. hat geschrieben:
Sa 23. Jan 2021, 21:05
...Möchte wissen was das soll mit der Einzimmer Wohnung für 260 €. ...
Da war 260 EUR Warmmiete gemeint, mit Zentralheizung/Heizkorper. Also: inklusive komplett-rundum-sorglos-pakket ;) Und Ja, da hast du recht, auch Warm gibt es den gunstiger. Kommt halt auch auf die Lage an.
...Da braucht man nur zu schauen und aussuchen....
Freut mir das du schon eine (alternativ) Losung gefunden hast.

Wie vielen anderen auch schon gesagt haben: im Moment ist ein eher ungunstigen Zeitpunkt zum Haus kaufen.

Edit:
Das heisst:
1. Du musst wesentlich mehr Geld mit bringen
2. Du musst weniger meckern
3. Du musst mit weiniger / slechteres zufrieden sein

Alternativ: Du wartest ab. Aber das machst du doch schon 2 Jahre? :pft:

Viel Erfolg bei deinen Haussuche. Wenn du wirklich auch etwas beziehen mochtest, dann wurde ich dir empfehlen um weiniger problemen zu "erfinden".

Sonst bliebt dir nur wohnen zur Miete uberig.

Wie gesagt: viel Erfolg!

Benutzeravatar
patrick7
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 650
Registriert: So 23. Nov 2014, 22:59

Re: Selbstversorgerimmobilien

#2959

Beitrag von patrick7 » So 24. Jan 2021, 00:32

Eins war ich noch vergessen, also:

Punkt 4: Schnell entscheiden. Wenn etwas neues da ist: *sofort* (die moglichkeit haben um) dahin fahren! = Vor Ort anschauen.

Und dann den Kauf innerhalb von max. 2 Wochen abschliessen.

Also nichts mit Monatenlang Anzeigen Online beobachten.

Sonst bleibt dir nur den "Restmull".

Dyrsian
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 1881
Registriert: Mi 19. Okt 2011, 21:56
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Duisburg

Re: Selbstversorgerimmobilien

#2960

Beitrag von Dyrsian » So 24. Jan 2021, 08:50

Specki hat geschrieben:
Sa 23. Jan 2021, 21:31
Dyrsian hat geschrieben:Der Kaufpreis sollte bei vermieteten (Kapitalanlage) Wohnungen nicht höher sein, als die Miete die man in 13 bis 15 Jahren damit erzielen kann. Bei selbst genutzten Wohnung sollten 20 Jahre die absolute Grenze sein, bei allem was darüber liegt ist es preiswerter zu mieten.
Sorry, das ist Quatsch! Auch wenns in nem Buch steht ;)
Ich habe mir kürzelic zwei Investmentobjekte gekauft die ich vermiete. Da beträgt die der Kaufpreis das 20-23-Fache der Jahresmiete. Also nix mit 13-15. DIese Zeiten sind vorbei. Sowas bekommt man vielleicht noch im tiefesten Osten in irgendwelchen "Schrottlagen" wo die Einwohner immer weniger werden, aber dann hat man ganz andere Probleme. Und die erzielbare Miete ist dort auch ein Witz (siehe letzter Beitrag von Doris).
Und eine selbstgenutze Immobilie lohnt sich auch, wenn sie mehr kostet als 20 Jahresmieten. Es kommt immer darauf an, wo man sie kauft und was man sonst für Vorteile dadurch hat.
Naja, dazu braucht man kein Buch: Wenn man die Miete, die man für ein vergleichbares Objekt bezahlt von der Kreditrate abzieht, und den Differenzbetrag am Kapitalmarkt anlegt, sollte man in 20 Jahren deutlich mehr verdient haben als die Immobilie wert ist - das hängt aber natürlich davon ab, was für eine Verzinsung man anlegt. Die märchenhaften Erträge von diesem Jahr mit 30%, 40% wird es wohl so schnell nicht mehr geben.
Wenn der Kaufpreis schon das 23-fache der Jahresmiete beträgt und da noch eventuelle Kreditzinsen dazukommen, plus Sanierungs- und Instandhaltungskosten rutscht das Objekt irgendwann nach 30 - 35 Jahren in die "Gewinnzone". Schön für deine Kinder, für dich dann eher nicht mehr. Ein einziger Mietnomade, ein längerer Leerstand o.ä. und es werden schnell 5 Jahre mehr.

Selbst bewohntes Eigentum lohnt sich vor allem wegen des Zugewinns an Lebensqualität. Einfamilienhäuser sind selten zu mieten und wenn, dann oft völlig überteuert. Also: Kaufen macht Sinn.
Einzelne Eigentumswohnungen als Kapitalanlage sind in meinen Augen, auch wegen der teils exorbitanten Kaufnebenkosten, kein gutes Investment. Extreme Schnäppchen in A-Lagen mal ausgenommen, sowas soll es ja auch geben.

Antworten

Zurück zu „Suche, Biete, Tausche, Schenke“