Selbstversorgung mit 5 Std./ Woche machbar?
Verfasst: Sa 11. Jan 2020, 16:43
Hallo zusammen,
ich bin kürzlich über einen Kanal bei youtube gestolpert, den ich zuerst recht vielversprechend fand, den ich nun aber letzte Woche wieder deabonniert habe.
Ich würde gerne eure Einschätzungen wissen, ob das so möglich ist. Komplette SV mit Gemüse und großteils Obst inkl. Konservierung, dazu Brot backen, Tiere versorgen, Milch verarbeiten mit gerade mal 5 Stunden pro Woche.
Hier verlinke ich mal die beiden Videos, die mich doch sehr ins grübeln brachten:
https://youtu.be/_kXMCoOKDDA
https://youtu.be/l9lK0T193XA
Ich habe einige Zweifel, ob das wirklich so stimmen kann. Wenn ich da an mich denke, wie lange ich schon alleine benötige, alles Gemüse und Obst zu ernten und zu verarbeiten, sprengt das die 5 Stunden pro Woche im Sommer und Herbst. Dazu noch Jungpflanzenanzucht, Aussaaten, Beete vorbereiten und ja - ich muss durchaus noch jäten und gießen. Und es geht ja nicht darum, die Zeiten in den ruhigen Phasen zu rechnen, sondern in den arbeitsreichen Phasen - denn ich muss die Zeit aufbringen können und wollen, in diesen Phasen "ranzuklotzen".
Ziegen versorgen und melken in 20 min pro Tag... hhmmm, in einem Post gibt sie an, dass sie eine einfache Wegstrecke von 3 min per Fahrrad hat, ergibt bei zwei Besuchen der Tiere pro Tag, schon 12 min Zeit, die sie für den Weg aufwenden muss. Also irgendwie ist das bei mir eine Schönrechnerei oder ein nicht realistisches Einschätzen können, wie viel Zeit man wirklich benötigt.
Im zweiten Video gibt sie an, 300qm Gemüsebeete zu haben, die sie dick mulcht - leider sagt sie nicht, wie sie die Beete mulcht. Denn für so viel Fläche braucht man doch einiges an Material, was man nicht so einfach beschafft bekommt (zumindest habe ich, mit gerade mal gut 100qm Gemüsebeete + 18qm GWH immer einen Mangel an Mulchmaterial). Auch das Aufbringen des Mulchs braucht doch Zeit, da man die Mulchschicht ja auch von Zeit zu Zeit erneuern muss und dann oftmals schon Pflanzen drauf wachsen, um die herum das Material verteilt werden muss.
Dann gibt sie als Zeitersparnis an, dass man Aussaaten bündeln soll. Sie erwähnt in einem Satz Karotten, Radieschen, rote Bete und Knollensellerie. Bitte? Knollensellerie muss im Februar, spätestens Mitte März ausgesät werden. Das geht nicht im Beet, da Knollensellerie bei zu niedrigen Anzuchttemperaturen vorzeitig in Blüte geht.
Sie erwähnt, dass Direktsaaten besser mit dem Boden verwurzeln können und der Pflanzung vorgezogen werden sollten. Da gebe ich ihr völlig recht. Allerdings kollidiert dass dann wieder mit der Aussage, dass Beete optimal genutzt werden sollten. Das geht halt auch oft nur mit Jungpflanzenanzucht.
Ich würde gerne eure Meinung wissen. Vielleicht gärtle ich ja falsch? Jedenfalls brauche ich deutlich mehr Zeit für meinen Garten im Frühjahr, Sommer und Herbst. Das Frühjahr ist bei mir sehr arbeitsreich, weil ich die Beete jäten muss (auch wenn ich versuche, dass die Bete im Herbst relativ "sauber" sind), mit Kompost zu versorgen, Aussaatbett vorzubereiten und Aussaaten fertig zu machen. Im Sommer kommen weitere Aussaaten und Anpflanzungen hinzu (Zichoriensalate, Nachsaaten, Salate, Wintergemüse und Überwinterungsgemüse), die ersten Ernten und Konservierungen stehen an, was im Laufe des Sommers immer mehr wird, bis es mit dem Verlauf des Herbstes ab Mitte/ Ende Oktober wieder weniger wird. Dann steht das Abräumen der Beete an, das Bestücken mit den Überwinterungskulturen wie Spinat, Salate, Überwinterungswirsing, Feldsalat. Dafür habe ich teilweise schon ab Sommer wieder einige Jungpflanzen angezogen - alleine die Jungpflanzenanzucht nimmt bei mir schon einiges an Zeit ein.
Wie gärtelt ihr und kommt ihr mit so wenig Zeit in der Woche aus?
ich bin kürzlich über einen Kanal bei youtube gestolpert, den ich zuerst recht vielversprechend fand, den ich nun aber letzte Woche wieder deabonniert habe.
Ich würde gerne eure Einschätzungen wissen, ob das so möglich ist. Komplette SV mit Gemüse und großteils Obst inkl. Konservierung, dazu Brot backen, Tiere versorgen, Milch verarbeiten mit gerade mal 5 Stunden pro Woche.
Hier verlinke ich mal die beiden Videos, die mich doch sehr ins grübeln brachten:
https://youtu.be/_kXMCoOKDDA
https://youtu.be/l9lK0T193XA
Ich habe einige Zweifel, ob das wirklich so stimmen kann. Wenn ich da an mich denke, wie lange ich schon alleine benötige, alles Gemüse und Obst zu ernten und zu verarbeiten, sprengt das die 5 Stunden pro Woche im Sommer und Herbst. Dazu noch Jungpflanzenanzucht, Aussaaten, Beete vorbereiten und ja - ich muss durchaus noch jäten und gießen. Und es geht ja nicht darum, die Zeiten in den ruhigen Phasen zu rechnen, sondern in den arbeitsreichen Phasen - denn ich muss die Zeit aufbringen können und wollen, in diesen Phasen "ranzuklotzen".
Ziegen versorgen und melken in 20 min pro Tag... hhmmm, in einem Post gibt sie an, dass sie eine einfache Wegstrecke von 3 min per Fahrrad hat, ergibt bei zwei Besuchen der Tiere pro Tag, schon 12 min Zeit, die sie für den Weg aufwenden muss. Also irgendwie ist das bei mir eine Schönrechnerei oder ein nicht realistisches Einschätzen können, wie viel Zeit man wirklich benötigt.
Im zweiten Video gibt sie an, 300qm Gemüsebeete zu haben, die sie dick mulcht - leider sagt sie nicht, wie sie die Beete mulcht. Denn für so viel Fläche braucht man doch einiges an Material, was man nicht so einfach beschafft bekommt (zumindest habe ich, mit gerade mal gut 100qm Gemüsebeete + 18qm GWH immer einen Mangel an Mulchmaterial). Auch das Aufbringen des Mulchs braucht doch Zeit, da man die Mulchschicht ja auch von Zeit zu Zeit erneuern muss und dann oftmals schon Pflanzen drauf wachsen, um die herum das Material verteilt werden muss.
Dann gibt sie als Zeitersparnis an, dass man Aussaaten bündeln soll. Sie erwähnt in einem Satz Karotten, Radieschen, rote Bete und Knollensellerie. Bitte? Knollensellerie muss im Februar, spätestens Mitte März ausgesät werden. Das geht nicht im Beet, da Knollensellerie bei zu niedrigen Anzuchttemperaturen vorzeitig in Blüte geht.
Sie erwähnt, dass Direktsaaten besser mit dem Boden verwurzeln können und der Pflanzung vorgezogen werden sollten. Da gebe ich ihr völlig recht. Allerdings kollidiert dass dann wieder mit der Aussage, dass Beete optimal genutzt werden sollten. Das geht halt auch oft nur mit Jungpflanzenanzucht.
Ich würde gerne eure Meinung wissen. Vielleicht gärtle ich ja falsch? Jedenfalls brauche ich deutlich mehr Zeit für meinen Garten im Frühjahr, Sommer und Herbst. Das Frühjahr ist bei mir sehr arbeitsreich, weil ich die Beete jäten muss (auch wenn ich versuche, dass die Bete im Herbst relativ "sauber" sind), mit Kompost zu versorgen, Aussaatbett vorzubereiten und Aussaaten fertig zu machen. Im Sommer kommen weitere Aussaaten und Anpflanzungen hinzu (Zichoriensalate, Nachsaaten, Salate, Wintergemüse und Überwinterungsgemüse), die ersten Ernten und Konservierungen stehen an, was im Laufe des Sommers immer mehr wird, bis es mit dem Verlauf des Herbstes ab Mitte/ Ende Oktober wieder weniger wird. Dann steht das Abräumen der Beete an, das Bestücken mit den Überwinterungskulturen wie Spinat, Salate, Überwinterungswirsing, Feldsalat. Dafür habe ich teilweise schon ab Sommer wieder einige Jungpflanzen angezogen - alleine die Jungpflanzenanzucht nimmt bei mir schon einiges an Zeit ein.
Wie gärtelt ihr und kommt ihr mit so wenig Zeit in der Woche aus?