Selbstversorgung mit 5 Std./ Woche machbar?

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Teetrinkerin
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Re: Selbstversorgung mit 5 Std./ Woche machbar?

#51

Beitrag von Teetrinkerin » Mo 13. Jan 2020, 19:10

@Taraxacum,
besser hätte man es nicht sagen können!

wolkenkind
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Re: Selbstversorgung mit 5 Std./ Woche machbar?

#52

Beitrag von wolkenkind » Mo 13. Jan 2020, 20:08

Nicole schreibt doch dass sie 3 Tage im Monat braucht. Nur für den Garten. Wenn sie an den 3 Tagen jeweils 10 Stunden arbeitet, sind das 360 Stunden im Jahr. Wären bei einem 300 m²-Garten 1,2 Stunden / m² - damit liegt sie noch über dem weiter vorn in diesem Faden genannten Richtwert von 1 Stunde / m². Und das Anlegen neuer Beete rechnet sie da nicht dazu, sagt sie selbst, das käme also noch drauf. Soo wenig ist das doch gar nicht.

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Re: Selbstversorgung mit 5 Std./ Woche machbar?

#53

Beitrag von Maisi » Mo 13. Jan 2020, 20:13

Extra dafür im Forum angemeldet...? ;)

wolkenkind
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Re: Selbstversorgung mit 5 Std./ Woche machbar?

#54

Beitrag von wolkenkind » Mo 13. Jan 2020, 20:15

Vorher halt nur gelesen ...

DennisKa
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Re: Selbstversorgung mit 5 Std./ Woche machbar?

#55

Beitrag von DennisKa » Fr 17. Apr 2020, 15:20

Ist zwar schon etwas älter der Thread, aber schreibe trotzdem mal was dazu. :)

Wurzelwerk und andere Youtuber verfolge ich unregelmäßig auf Youtube, habe aber jede Menge gute Tipps von dort in der Anfangsphase bekommen. Hab mich innerhalb von einem Jahr von einem "mir geht ein Kaktus ein" zu einem Kerlchen entwickelt, das ständig von Leuten nach Pflanzentipps gefragt wird. :lol: Vieles über solche Blogs und Videos mit anschließendem ausprobieren. Ein bisschen davon dokumentiere ich auf meinem Blog (Achtung Werbung :pft: ), um so Neulingen auch Hinweise zu geben.

Finde die Zeitangaben auch sehr niedrig und wir sind noch extrem weit davon weg. Vor allem im Sommer mussten wir immer viel gießen, da wir anfangs viele Pflanzen noch im Kübel hatten. Im letzten Jahr haben wir dann ordentlich mit Mulchen begonnen, weil wir das gehört haben. Kannten wir vorher nicht. Trotzdem mussten die Kübelpflanzen ordentlich gegossen werden. Diesen Monat hab ich ALLE, die gingen, in den Boden gesetzt. Dort werden sie nun auch gemulcht und haben sich ihr Wasser selbst zu suchen (haben guten, humusreichen Boden). So sparen wie im Sommer ordentlich Zeit. Das dürfte bei uns schon 2h pro Tag ausmachen, bei einem kleinen 650qm Garten. Allein dafür, dass man Pflanzen in den Boden setzt und sie mulcht. Finde ich schon eine super Sache.

Wir zählen absolut nicht zu den SV und wollen es auch nicht werden. Dafür experimentieren wir viel zu gern mit Exoten herum, die mega lecker schmecken, aber in unseren Breiten einfach nicht die Erträge bringen können. Die Aufzucht erfordert dafür auch viel Zeit, was zum Glück inzwischen meine Frau macht, da ich neben meinem Vollzeitjob einfach kein Bock mehr habe, Abends die Blattläuse aus den Jungpflanzen zu jagen. :lol:

Finde es trotzdem nicht schlimm, wenn diese Mädels die Zahlen etwas frisieren, denn das motiviert Leute, mit diesem tollen und gesunden Hobby anzufangen. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass ich im Sommer jeden Tag 300 Liter Regenwasser mit Gießkannen durch die Gegend tragen muss, weil wir keinen Brunnen hatten, dann hätte ich von Anfang an gesagt, dass mir das nicht in die Tüte kommt. So wäre mir etwas entgangen, an dem ich nun (meistens) viel Spaß habe.
Zudem gärtnert jeder anders. Wir haben nun viele Beerenpflanzen, um die wir uns nicht kümmern müssen, außer 1-2x im Jahr zu schneiden, zu mulchen und ihnen beim wachsen zuzusehen. Auch die Kiwis, Himbeeren usw. haben nun eeeeeendlich ein Rankgerüst und sind somit auf sich allein gestellt. Da wird nur noch geerntet und (bei den Himbeeren) einmal im Jahr geschnitten. Wenn ich jetzt natürlich Salate, Radieschen usw. im hoch getackteten Ablaufplan hätte, dann sähe das anders aus. Dafür braucht man viel mehr Zeit, das sollte jedem klar sein. Das werden auch diese Mädels wissen.
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Re: Selbstversorgung mit 5 Std./ Woche machbar?

#56

Beitrag von Kirschkernchen » Sa 18. Apr 2020, 14:59

Ich hab einen Nachbarn, der von morgens bis abends jätet, buddelt und wenn nichts zutun ist, hebt er die Gehwegplatten an, kratzt rundherum das Moos ab und legt sie wieder hin. Ich bezeichne ihn als Besserungsgärtner. Der macht das vermutlich als Strafmaßnahme. Zu beobachten ist, dass dieser Besserungsgärner-Virus oft eher Rentner befällt. Die verstehen ihren Acker als Arbeitsersatz. Sobald sie sich mal hinsetzen und werden dabei erwischt, erklären sie sich oder sie verabschieden sich mit "schönen Feierabend" oder sie entschuldigen sich, dass sie morgens so spät dran sind. Merkwürdig, aber lustig.

Ich kenne einen anderen Buddelflink, der ist 82, trinkt bis Mittag immer seine 3 Flaschen Pilsener, grillt auch zur Not ganz alleine und zittert altersbedingt ordentlich, aber plant noch immer neue Projekte. Dem helfe ich manchmal, wenn seine Fische den leckgeschlagenen Teich verlassen und sich in Richtung Dorf aufmachen. Also...man kann sich ja seine Vorbilder (noch) selber aussuchen. *lach*

Ich liege beispielsweise den ganzen Juli auf meiner Bank und döse. Irgendwie ist da nichts zutun, es wächst von alleine.
Der Anspruch "Selbstversorgung", zu welchem Prozentsatz auch immer, gefährdet aus einer Sicht die Freude an dem ganzen. Spätestens, wenn man sich dabei erwischt, immerzu getrieben zu sein oder anderen erklären muss, wie schwer man es hat, sollte man reduzieren. Am einfachsten ist es, genau zu beobachten, welche Sachen man so gut wie garnicht verwendet, was eigentlich niemandem aus der Familie recht schmeckt und was das schelchteste Aufwand-Nutzen-Verhältnis hat. Mich nerven beispielsweise die klebrigen Pfoten vom Schwarzwurzel schälen...und hab es aufgegeben, die kärglichen Reste den Wühlmäusen abzukämpfen. Sollen die sich das selber anbauen!

DennisKa
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Re: Selbstversorgung mit 5 Std./ Woche machbar?

#57

Beitrag von DennisKa » Mo 20. Apr 2020, 11:20

Deine Einstellung finde ich auch richtig. Sofern man - wie wir - nicht vorhat, zu 100% davon zu leben, kann man es sich im Garten auch mal gutgehen lassen. Bei unseren Nachbarn wird jeden Samstag Rasen gemäht. Da darf kein Gänseblümchen durchkommen und es muss "perfekt" aussehen. Wenn ich 1x alle 1-2 Monate mähe, dann passt das schon. Bei uns blüht der Löwnenzahn fleißig im Rasen, hunderte Gänseblümchen und wo das Gras nicht schnell genug war, wächst Girsch. Der wird dann einfach mit weggemäht und kommt von selbst wieder. Sieht trotzdem schön grün aus. Wenn er in den Beeten hochkommt ... ne, sobald, denn er kommt immer! - wird er oberirdisch rausgezupft und wandert entweder in den Salat, auf den Mulch oder in die Brennesseljauche. Das selbe Prinzip mit dem Ackerschachtelhalm. Man kann sich drüber aufregen und die Beete Metertief umgraben, sieben und dann fluchen, sobald wieder Sporen eingetroffen sind, oder man ignoriert ihn :)
Gucke da lieber den großen Hummeln zu, wie sie sich an eine winzige Blüte klammern, um den Nektar zu futtern. Sieht immer lustig aus. :lol:
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Re: Selbstversorgung mit 5 Std./ Woche machbar?

#58

Beitrag von emil17 » Mo 20. Apr 2020, 21:38

Ihr wisst aber schon, dass ein Garten immer auch ein Fenster ins Innenleben des Bewirtschafters ist?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Selbstversorgung mit 5 Std./ Woche machbar?

#59

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 20. Apr 2020, 22:54

hach, genau deshalb gibt es in meinem Garten ganz viele verschiedene Lebensräume, in denen ganz viele unterschiedliche Meinungen - perdón - Lebewesen sein können und dazwischen Blüten, Blätter, Früchte .... :pfeif:
macht weniger Arbeit als wenn steril nur eine Art existieren dürfte ...
Ich liebe Brennessel und Löwenzahn (das haben wir heute gegessen, mit Eiern vom Bauern).

Ja, mein Garten ist ein Bild meines Innenlebens! :daumen:

Und ich nenne "Leben" nicht gerne "Arbeit"

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Re: Selbstversorgung mit 5 Std./ Woche machbar?

#60

Beitrag von Teetrinkerin » Di 21. Apr 2020, 08:25

Ich möchte vorsichtig darauf hinweisen, dass das Thema SV ist - nicht ein bissel gärteln :)

Natürlich gibt es viele Ansichten dazu, wie man seinen Garten gestalten und leben möchte, aber das ist hier nicht die Frage. Es geht mir explizit um die SV und die ist - meines Erachtens - nicht mit 5 Stunden in der Woche machbar. Ich hab kein Problem damit, wenn mein Garten ausschaut, als ob ich Arbeit da rein stecke. :) Ist ja auch was schönes, wenn man sich aktiv um seinen Garten bemüht. Ich lebe zwar nicht, um zu arbeiten, aber ich finde, Arbeit ist durchaus was sinnvolles. Es strukturiert den Tag, es hilft, nicht einzurosten, man bleibt beweglich (nicht nur körperlich, sondern auch mental), es gibt einem ein tolles Gefühl, am Ende des Tages was mit eigenen Händen geschafft zu haben. Hab da kein Problem damit, wenn mein Garten anzeigt, dass ich mich mit ihm beschäftige. ;) Und nach Feierabend dann auf dem Balkon mit einem guten Essen aus dem Garten und einem (ja, gekauften) Radler entspannen und den Garten genießen.

Ich glaube, Manfred hat mal den Film "Grandfather" auf youtube verlinkt. In diesem Film wird kein Wort gesprochen, aber es war ein Film, der mich unglaublich berührt, bewegt und zum Nachdenken angeregt hat. Dem Mann in dem Film sieht man an, dass er sein ganzes Leben lang hart gearbeitet hat, aber er strahlt eine Ruhe und eine Zufriedenheit (!) aus, die einfach beeindruckend ist. Wenn das ein Fenster ins Ich ist, dann finde ich es ein schönes Fenster.

Es gibt viele Fenster, das eine ist etwas unordentlicher und relaxter, das andere aufgeräumter und arbeitsamer, aber ich möchte da nicht werten, welches schöner oder besser ist. Das darf jeder für sich selbst entscheiden, es gibt viele Ansätze, sein Leben (und seinen Garten) zu gestalten und alle haben ihre Berechtigung. Nur wäre es schön, wenn wir einen Relax-Garten nicht mit einem SV-Garten verwechseln würden. :)

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