Buch: Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten - Andrea He

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Spencer
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Buch: Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten - Andrea He

#1

Beitrag von Spencer » Di 7. Mai 2019, 20:10

Ich habe das Buch nicht gelesen, bin lediglich durch einen Artikel darauf aufmerksam geworden.

Ein paar Zitate möchte ich anbringen....
Für viele ist Selbstversorgung ein Schlagwort, ein Sehnsuchtsbegriff, eine Art Gegenentwurf zu einem Leben geworden, das sich zum Großteil und für die meisten von uns in geschlossenen Räumen, digitalen Arbeitswelten und im urbanen Umfeld abspielt.

Unser Essen kommt mehr denn je aus anonymen Kontexten, trotz unzähliger Labels und aufwendiger Etikettierung sind weder die Produktionsbedingungen noch die Herkunft von Lebensmitteln nachvollziehbar, geschweige denn unmittelbar erfahrbar.

So wird ein Garten, in dem zumindest ein Teil der Lebensmittel direkt angebaut und geerntet werden kann, für viele zum Symbol eines Gegenentwurfs zu einem überregulierten, durchgetakteten und allzu oft abgehetzten Leben.
Selbstversorgung aus dem Garten: Das heißt arbeiten und das heißt ernten. Das heißt unabhängig sein von einer Versorgung durch einen anonymen Markt, aber abhängig sein vom Zugang zu einem Stück Boden (im Idealfall einem Stück guten Boden), abhängig zu sein von den eigenen Fähigkeiten, vom Zugang zu Saatgut, vom Wetter und von Umwelteinflüssen und abhängig zu sein von Netzwerken, die Selbstversorgung ermöglichen.
Dieses Zitat hat mich ja irgendwie zum Nachdenken gebracht
Global-historisch betrachtet leben wir in Mitteleuropa – sowie im Rest der industrialisierten Welt – in den letzten 50 Jahren in einer absoluten Ausnahmesituation, die so in der Geschichte der Menschheit einzigartig ist: Noch nie zuvor mussten Menschen so wenig darüber wissen, wie Kulturpflanzen und Nutztiere heranwachsen. Wir werden satt, ohne uns mit der Frage auseinanderzusetzen, wie das, was wir zum Essen brauchen, auf unsere Teller kommt.

Wir werden satt, ohne selbst Getreide und Gemüse anzubauen, Tiere zu füttern, Beeren oder essbare Wildpflanzen zu sammeln. Wir werden sogar dann noch satt, wenn wir niemand kennen, der das kann und tut. Wir können uns den Versorgungsketten der globalen Food-Industrie anvertrauen. Die Frage ist „nur“ noch, wie wir zum Supermarkt kommen und wann er geöffnet hat.

Diese Ausnahmesituation können wir als Luxus begreifen oder als absurd, als besondere Verantwortung oder als besondere Verantwortungslosigkeit. Wie auch immer wir sie wahrnehmen – ob als Fluch oder als Segen – es ändert nichts daran, dass diese Unfähigkeit der Selbstversorgung – oder positiv formuliert, die Möglichkeit der Nicht-Selbstversorgung – eine globalhistorische Ausnahme ist. Eine Ausnahme, die voraussichtlich auch wieder ein Ende haben wird, über kurz oder lang.
Während die einen nicht mehr von der Arbeit in der Landwirtschaft leben können, steigt die Sehnsucht der anderen nach frischen, regionalen Lebensmitteln. Die Situation scheint geradezu paradox. Der Wunsch nach mehr Regionalität steht in einem krassen Gegensatz zur Realität. Die Region hat kaum mehr Bedeutung, bei dem, was in den Einkaufskörben landet.
Der Landbau und das Halten von Nutztieren sind uns völlig fremd geworden. So fremd, dass wir sie als ferne, exotische Traumbilder neu zu inszenieren versuchen. Für viele ist die Idee der „Selbstversorgung“ zu einem Wunschbild, zu einer Sehnsucht geworden, zu einem „Experiment“ oder einem „Projekt“. Vielleicht gespeist aus dem alten menschheitsgeschichtlichen Wissen, dass für sich sorgen zu können (gemeinsam mit anderen) eine der Urbedingungen unseres Menschseins ist. Unser Körper braucht Nahrung. Und zwar nicht irgendwelche, sondern nur die, die ihm guttut
Quelle: https://www.pravda-tv.com/2019/05/werde ... es-euch-2/

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Buch: Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten - Andre

#2

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Di 7. Mai 2019, 22:47

Dieses Buch hatte ich mal aus der Bibliothek ausgeliehen paar Wochen hier liegen. und habe nicht wirklich rein geguckt... :roll:
Danke schön, Spencer, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, diese Zitate raus zu schreiben - sie geben wirklich zu denken. Obwohl "wir" hier das alles schon wissen. Und/weil wir auch so empfinden.
Ich bin heilfroh, dass gerade die Bewegungen der Jüngeren für die Umwelt so an Fahrt gewinnen und hoffe, dass das anhält.
Zugleich finde ich schade, dass ausgerechnet dieses Forum so eine seltsame Richtung nimmt, es zerstört sich irgendwie. Dabei wird wichtig werden, was hier an Wissen drin steckt. Aber das ist ein anderes Thema.

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Re: Buch: Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten - Andre

#3

Beitrag von Sonne » Mi 8. Mai 2019, 00:03

So abwegig ist das gar nicht. Der Mensch ist an und für sich ein kreatives 'Wesen'. Selbstversorgung ist eine Art und Weise, in dem man seine Kreativität ausleben kann.
Andere machen vielleicht lieber Musik...oder malen oder töpfern. Jedenfalls ist es dem Menschen gegeben zu gestalten und mit eigenen Händen etwas zu schaffen.
Viele Menschen, die noch einen Funken Kreativität in sich verspüren, haben den 'All-Inklusive-Konsum-Lebensstil' einfach satt. Dieser Lebensstil ist zwar praktisch und unkompliziert, scheint alles zu bieten und dazu noch viel mehr - aber er ist schlicht und einfach langweilig. Kein kreativer Mensch hält das auf Dauer aus. Dieses tiefe Gefühl der Zufriedenheit...bekommst du nicht durch bloßen Konsum...Und vielleicht schlummert doch in vielen Menschen noch ein 'normaler Kern'. Hoffen wir's, dass er in vielen zum Leben erwacht.

Allerdings ist ein Faktor vergessen worden: Zeit.
In unserem ' überregulierten, durchgetakteten und allzu oft abgehetzten Leben' ist nicht bei allen Raum, sich eigenhändig um sein Essen zu kümmern.

Ansonsten: Die Situation in unserem Land, sowie auf unserem Planeten ist tatsächlich völlig absurd. :dreh:
Stadtgärtner hat geschrieben:Zugleich finde ich schade, dass ausgerechnet dieses Forum so eine seltsame Richtung nimmt, es zerstört sich irgendwie. Dabei wird wichtig werden, was hier an Wissen drin steckt. Aber das ist ein anderes Thema.
:daumen: In diesem Forum stecken wirklich viele Schätze drin.
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: Buch: Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten - Andre

#4

Beitrag von Buchkammer » Mi 8. Mai 2019, 00:48

Sonne hat geschrieben:... Ansonsten: Die Situation in unserem Land, sowie auf unserem Planeten ist tatsächlich völlig absurd. :dreh: .
Ob sich Gott das wohl so gewünscht hätte? :hmm:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
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Re: Buch: Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten - Andre

#5

Beitrag von Sonne » Mi 8. Mai 2019, 10:37

Buchkammer hat geschrieben:
Sonne hat geschrieben:... Ansonsten: Die Situation in unserem Land, sowie auf unserem Planeten ist tatsächlich völlig absurd. :dreh: .
Ob sich Gott das wohl so gewünscht hätte? :hmm:
@Buchkammer

Nein, hat er nicht. Warum sollte er?

Du hast doch so viele Bücher. :)

Vielleicht ist ja auch eine Bibel dabei. Da kannst du gerne nachlesen, dass die Menschheit sich genau so - und noch weit schlimmer - entwickeln wird, wie sie es gerade tut. Und du kannst auch nachlesen, was Gott will oder nicht will. Und zwar nicht nur mit der breiten Masse allgemein, sondern auch mit dir ganz persönlich. Gott sucht gerne die Beziehung zu seinen Geschöpfen, auch wenn das andersrum ja meist eher nicht so der Fall ist. Von daher kannst du auch jederzeit Gott selbst fragen, wenn du eine Antwort zu obiger Frage möchtest.

Und das ist jetzt auch meine einzige Antwort hier dazu.

Denn:

Öffentliche Diskussionen über solche Themen sind hier weitgehend unerwünscht.

Und deine Frage @Buchkammer, hat nicht wirklich was mit Spencer's Eingangspost zu tun.

Wie Kraut&Rübe kürzlich erst schrieb...hier ist ein SV- und Permakulturforum.

Wenn dir diese oder andere Frage(n) über dieses Thema an genau mich wirklich wichtig ist/sind, dann kannst du das ja auch über eine PN erledigen.

Aber hier den nächsten Anstoss zu einer weiteren Diskussion starten, an der sich die 'Geister' bekanntlich extremst scheiden....finde ich zumindest derzeit: :ohoh:

Das ist der eine Grund...der andere:

Meinst du @Buchkammer, wirklich, ich lasse das, was mir heilig ist, in diesem Forum durch den Kakao ziehen? :hmm:

Schau dir die letzten Diskussionen an. Dann weißt du, was ich meine.
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: Buch: Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten - Andre

#6

Beitrag von Rohana » Mi 8. Mai 2019, 10:54

Ich finde die Zitate aus dem Buch sehr interessant, denn die gute Frau trifft den Nagel auf den Kopf und scheint doch nicht ganz festgelegt in ihrer Wertung...

Auch Sonne kann ich mal wieder zustimmen. :daumen:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Buch: Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten - Andre

#7

Beitrag von Maisi » Mi 8. Mai 2019, 11:22

Danke, @Sonne, Deinem Posting ist nichts hinzuzufügen! :daumen:

Zum Thema:
Die Zitate lesen sich sehr interessant. Muß mal in unserer Stadtbibliothek schauen, ob es da die Bücher auch gibt. Mit dem Kauf von so "Grundbüchern" zur SV bin ich sonst mittlerweile recht zurückhaltend, weil sich im Grunde von Buch zu Buch alles wiederholt. (höchstens wenn die Buchpreisbindung aufgehoben war, konnt ich dann mal wieder nicht widerstehen... :rot:) Aber ich lass mich da ja auch gern eines besseren belehren. :)

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Re: Buch: Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten - Andre

#8

Beitrag von Rohana » Mi 8. Mai 2019, 11:31

Hm, ich wüsste nicht wo der Sinn läge mir ein Buch über SV zu kaufen, wenn ich ehrlich bin. Ich hab eine Fläche X mit der ich was machen kann. Ich probiere also aus ob das, was ich da gern hätte, auch wirklich wächst, ob's schmeckt, wo die Probleme sind und ausgehend von den spezifischen Problemen, kann ich ja Lösungen suchen - hat sicher nicht jeder dieselben (ausser das übliche Problem: Zuwenig Platz, zuwenig Zeit? ^^)

Und die Erkenntnis, dass SV in gewissen Kreisen vor allem Trend ist, tja... davon wächst es auch nicht besser. Insofern würd ich ins Buch mal reinschmökern wenn es vor mir läge, aber sonst eher nicht.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Teetrinkerin
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Re: Buch: Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten - Andre

#9

Beitrag von Teetrinkerin » Mi 8. Mai 2019, 12:02

Ich habe bereits drei Bücher von Andrea Heistinger und finde alle sehr gut recherchiert und aufgearbeitet. Allgemein kann man sagen, dass die Bücher vom Löwenzahn-Verlag mit viel Sorgfalt gemacht werden.

Um besagtes Buch bin ich auch schon rumgeschlichen, aber da es preislich ja nicht gerade ein Schnäppchen ist, hab ich es dann doch immer wieder verworfen. Würde mich daher sehr interessieren, wenn es hier jemand liest, wie sie/ er es findet.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Buch: Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten - Andre

#10

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 8. Mai 2019, 14:07

tschuldigung:
Andrea He?? Heistinger? :rot:
Die, die das Handbuch Samengärtner geschrieben hat?

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