
Die Themen Boden und Humus aus allen Perspektiven sind hier sehr willkommen. Habe dazu selber einiges an Literatur im Schrank liegen, zum Teil auch schon wieder verkauft.
Was mir wichtig ist, ist die Abgrenzung zwischen Wissenschaft und Religion. Wenn ein religiöses Dogma durch die Wissenschaft widerlegt wird, dann muss die Religion zurückdrehten.
Ein schönes und bekanntes Beispiel ist das Dogma von der Erdscheibe im Mittelpunkt der Welt, von dem sich die christlichen Kirchen nur sehr schwer lösen konnten. Heute hängen diesem Glauben nur noch sehr wenige an.
Und wenn die Wissenschaft belegt, dass bei einer Düngung wie im verlinkten Film eine starke einseitige Überversorgung mit dentsprechenden Verlusten durch Auswaschung und gasförmig erfolgt, dann muss man das als Boden-Humus-Mensch egal welcher Blickrichtung früher oder später einsehen und Folgen draus ziehen. Wenn jemand aus Unwissenheit und falschem Glauben Schaden anrichtet, kann man ihm das leicht nachsehen. Aber sobald er das nötige Wissen hat, sollte er sein Verhalten ändern.
Im Kleingarten sind die Folgen natürlich gering. Und gerade für Selbstversorger gibt es starke Argumente, mögl. viel mit eigenen Wirtschaftsdüngern zu erreichen, zumal Bio-Stickstoffdünger nur schwer zu beschaffen sind. Trotzdem gibt es viele Möglichkeiten, seine Wirtschaftsweise hinsichtlich der "neuen" Erkenntnisse zu verbessern, eben das wertvolle alte Wissen mit dem ebenso wertvollen neuen Wissen zu verbinden.
Dazu gehört, die eigenen Stickstoffrecourcen mögl. effektiv zu nutzen, z.B. durch Mulchen mit hoch eiweißhaltigem, jungen Planzenmaterial, durch Verwendung von Jauchen etc.. Im Gegenzug kann man dann die Ausbringung vom reifem Kompost und Mist auf der kleinen Intensiv-Gemüsefläche reduzieren und diese Düngemittel anderswo auf dem Grundstück einsetzen. Zudem kann man durch die Umgebungsbepflanzung zumindest einen Teil der aus dem Gemüsebeet ausgespülten Nährstoffe wieder aus den tiefen Bodenschichten zurückholen, bevor sie ins Grundwasser gelangen.