(Kleine) Kinder

Was halt nirgendwo passt
tory
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Re: (Kleine) Kinder

#11

Beitrag von tory » Di 20. Mär 2012, 15:51

OK, mit 13 beginnt die Pubertät, wir sind jetzt am Beginn,
das ist der punkt, der druck der gleichaltrigen wird immer stärker.
daß die kiddies sich damit selbst ins knie schießen, wenn sie dem gruppenzwang folge leisten, das merken sie erst viel zu spät. dann ist zuviel zeit einfach kaputt. und das muß nicht sein.
liebe grüße
helene


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perereca
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Re: (Kleine) Kinder

#12

Beitrag von perereca » Di 20. Mär 2012, 15:57

Ja Tory da hast Du so recht, so ist es mir selbst nämlich gegangen.

Ich versuche nun meine Kinder auf einen anderen Weg zu bringen, nur oft brechen sie dann doch aus. Meine Große verabscheut Rauchen und Alkohol, obwohl viele aus ihrer Klasse damit jetzt schon erste Erfahrungen sammeln. Aber in 1 oder 2 Jahren kann das schon ganz anders aussehen.

Ich selbst habe diese Einsicht erst mit der Geburt meines eigenen ersten Kindes bekommen und bin zu den Werten meiner Erziehung zurückgekehrt. Naja, besser spät wie nie :grinblum:

LG Perereca

DerElch

Re: (Kleine) Kinder

#13

Beitrag von DerElch » Di 20. Mär 2012, 16:11

tory ich war und bin auch alleinerziehend...das wird auch so bleiben..da der vater der grossen tot is und der vom kleinen keine verantwortung uebernehmen wollte...die jungs haben schnell gemerkt...ich bin nur 1 person und kann mich nicht halbieren...und das wenn sie mithelfen mehr möglich ist.Dennoch oder genau deswegen sehe ich auch zu,dass ihr kindsein nicht zu kurz kommt.
manchmal ist es ein eiertanz allem gerecht zu werden...vorallem dann wenn jemand oder schlimmstenfalls ich krank bin.

Am eindruecklichsten war fuer mich als ich ihnen ne freude machen wollte und ne ps2 ersteigert hatte...nach ein paar mt kamen die grossen an und fragten ob wir sie nicht verkaufen können...sie wuerde nur zeit fressen und unfrieden stiften.War ich ziemlich beeindruckt

tory
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Re: (Kleine) Kinder

#14

Beitrag von tory » Di 20. Mär 2012, 17:07

kindsein muß sein, keine frage.
aber das allein läßt die kinder nicht zu verantwortungsbewußten menschen heranwachsen.

ich beobachte leider zuviele kinder, die in den augen der eltern selbsständig sind. naja, wenn sie den ganzen tag spielen können (schläppi und playstation) geben sie ruhe. fun, fun und nochmal fun von morgens bis abends. wenn sie auch nur einen finger rühren müssen um im warmen zu sitzen (holz reinholen) oder zu essen (natürlich nur heiß machen), knallen minimum die türen. spendieren die eltern kein 'angemessenes' equipment gibt es streß. jedes wort von den eltern wird mit aggesivem verhalten quittiert.
sie zerstören ALLES was ihnen dann grad ins auge fällt.
und die eltern?
konsumieren autos, wohnungseinrichtungen und schnick und schnuck.
eine couch, die schon älter als fünf jahre ist geht ja sowas von gar nicht....
die straßen sind voll von sperrmüll.
weil man mit seinen sachen nicht sorgsam umgehen will wird es ja auch schnell unansehnlich.
und das essen?

zu dorffesten backen die frauen hier liebevoll torten und kuchen - sowas von lecker....
mein sohn steht dann häufig an der spülmaschine und muß tortenstücke wegschmeißen, wo man grad ein happen von gegessen wurde.
oh ist der wütend.....
aber püppilein mag das nicht :roll:
vielleicht doch ne wurst?
ach neh...das mag püppi auch nicht (und wieder wandern 90% in den müll).und das ist üblich, völlig normal.

die kinder beschweren sich, wenn zu wenig ketchup raufgetan wird - gut, sie dürfen es selber machen. und? und dann probieren sie ihn nichteinmal :bang:
sie wissen nichts mehr, aber auch wirklich nichts mehr zu schätzen -

wenn alle kinder sich in der schule ihren sitzplatz selber bauen müßten - wetten die einrichtung hält ewig?

auch wenn nur wenige kinder die möglichkeit hätten ihre nahrung selbst anbauen zu MÜSSEN, die viele arbeit würde nahrung wertvoller machen.
die größte freude meines sohnes ist die ernte: der lohn der arbeit sind köstliche früchte die einem wohlbehagen in den magen zaubern!

wie war das mit der entfremdung des arbeiters von seiner arbeit?
genau das macht der mensch mit etwas viel wichtigerem: der nahrung!
liebe grüße
helene


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Benutzer 72 gelöscht

Re: (Kleine) Kinder

#15

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 20. Mär 2012, 18:01

hallo!
Bio - logisch hat geschrieben:Ich selbst habe 3 Kinder, eines kommt vermutlich bald in die Pubertät :grr: , eines besucht den Kindergarten :holy: und eines ist noch bei mir daheim :rot:
hihi, bei mir ist es ganz ähnlich.
Meine Große ist aber schon in der Pubertät, was man daran erkennen kann, dass sie toootal andere Ideen hat als ihre Eltern :lol: - nicht wirklich, aber manchmal übertreibt sie es mit der Tierliebe... Nein, sie ist voll ok, allerdings interessieren sie "die blöden Pflanzen" nicht so besonders.
Na ja, immerhin ist um diese Jahreszeit ihr Schreibtisch mit kleinen Pflänzchen vollgeräumt :rot:

Wir haben eine kleine Wohnung und wenig Geld - das ist bei uns der größte "Erziehungsfaktor".....

Mein Mittlerer liebt den Garten und ist stolz wie wer weiß was, weil er sein eigenes Stück Erde bearbeiten darf!
Voriges Jahr hat er dort zwar in erster Linie Regenwürmer wieder vergraben und Gras beim Wachsen beobachtet - aber heuer will er dort wirklich was tun (sagt er) und hat sich auch schon Samen aus dem Katalog bestellt. Ja, er hilft aber auch wirklich mit, bei uns "im großen Garten" und kennt schon einige eßbare Wildpflanzen (wie seine große Schwester).
Diesen Teil der Selbstversorgung finden beide cool und sind am Wetteifern, wer besser Brennessel (roh und frisch gepflückt) essen kann, ohne dass es weh tut :pft:

Die Großen helfen beide mit, da besteh ich drauf, weil - weiß nicht? Das gehört einfach dazu?
Feste Regeln haben wir aber nicht, ich bin zu chaotisch und praktiziere eher die "Nichterziehung".

Mein Sohn hat übrigens auch lange Haare - will er so.
Er ist nie dafür ausgelacht worden, aber zwei Kameraden im Kindergarten haben es ihm nachgemacht.
Wegen ihm hatte ich vor einiger Zeit mal gefragt, wie man einem Zappelphilipp helfen kann......
Ich hab inzwischen die Antwort - er kann sich auch ruhig beschäftigen, wenn er vorher genügend körperlich tätig war.
Absurd eigentlich, dass ich für ihn schwere Arbeit erfinden muss, damit er glücklich ist.
Wenn er nicht genug Arbeit kriegt, dann kann es schon auch vorkommen, dass er einfach so etwas zerstört.
Wobei .... ich bin mir nicht sicher, ob das ein "Zerstören" ist oder eher ein "Etwas-Basteln-Und-Selber-Tun-Wollen". Zum Beispiel hat er mit Papas Schraubenzieher ein großes Loch unter seinem Bett gemacht.
Da war ihm fad gewesen und er wollte "wie der Papa" die Wand reparieren. hm.

Beim Kleinen bin ich erst soweit, dass ich sagen kann: "die Art, wie sich die Eltern ernähren, prägt das Essverhalten der Kinder!"
Keines meiner Kinder steht auf Fast food - außer aber Döner Kebab, das mögen sie alle :im:
Und sie essen alle gerne das, was wir selber geerntet oder zubereitet haben.

Meine Kinder haben stets Zugang zu den Sachen, mit denen wir in der Küche, im Garten oder in der Werkstatt hantieren und irgendwie machen sie dann aus Neugier von selber mit. Es hat sich noch niemand ernsthaft verletzt, aber die Große liebt alles, was mit Reparieren zu tun hat und der Mittlere kocht so gerne.
Manchmal denke ich mir, Kinder könnten viel mehr (sinnvolles) lernen, wenn ihnen die Eltern weniger verbieten täten, weil es ja so gefährlich ist, oder weil es "mit Kindern" länger dauert und womöglich nicht so perfekt wird.
hm

liebe Grüße!

Ribisl

Re: (Kleine) Kinder

#16

Beitrag von Ribisl » Di 20. Mär 2012, 20:27

Erziehung ist doch ein Vorleben der Erwachsenen. Meine Kinder können so werden, wie ich es ihnen vorlebe bzw. wie ich mit ihnen lebe. Hierbei muss ich nicht sagen, was gut und richtig ist, sondern versuchen es selbst alles gut zu machen (ist natürlich subjektiv). Wenn sie klein sind, machen sie es nach, weil die Mama es auch so macht. Jetzt, wo sie etwas größer sind, machen sie sich ihre eigenen Gedanken und stellen fest, dass unser Leben schön ist und sie zufrieden sind. Probleme gibt es immer mal, aber das gehört zum Leben dazu finde ich. Meine Drei sind tolle Kinder und das entschädigt für manche wachgelegene Nacht, in der hin und her überlegt wurde, wie man als Alleinerziehende drei Kindern erzieht. Ich hoffe es bleibt so, wie es derzeit ist, auch wenn der Große (15 Jahre) in der Pubertät ist, was aber relativ easy abläuft. Die beiden Mädchen sind 11 und 10 Jahre alt und ich bin stolz, dass sie keine Zicken oder Püppchen sind. Sie alle haben ihren Freundeskreis und sind genauso gerne zu Hause und wissen, wo sie hingehören und wo Sicherheit und Geborgenheit hundertprozent vorhanden sind. Jetzt, wo es wieder in den Garten geht, sind oft die Freunde mit bei uns und ich habe viele Helfer, vor allen Dingen später bei der Ernte "in den eigenen Mund". Es macht einfach Spaß und ich bin wahnsinnig stolz auf meine Bande.

lg Ribisl

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Re: (Kleine) Kinder

#17

Beitrag von Bio - logisch » Di 20. Mär 2012, 21:41

ina maka hat geschrieben: Wegen ihm hatte ich vor einiger Zeit mal gefragt, wie man einem Zappelphilipp helfen kann......
Ich hab inzwischen die Antwort - er kann sich auch ruhig beschäftigen, wenn er vorher genügend körperlich tätig war.
Absurd eigentlich, dass ich für ihn schwere Arbeit erfinden muss, damit er glücklich ist.
Wenn er nicht genug Arbeit kriegt, dann kann es schon auch vorkommen, dass er einfach so etwas zerstört.
Wobei .... ich bin mir nicht sicher, ob das ein "Zerstören" ist oder eher ein "Etwas-Basteln-Und-Selber-Tun-Wollen". Zum Beispiel hat er mit Papas Schraubenzieher ein großes Loch unter seinem Bett gemacht.
Da war ihm fad gewesen und er wollte "wie der Papa" die Wand reparieren. hm.
Ich fühle mit dir. Das könnte von meinem Mittelkind stammen. Wenn er nicht sowohl körperlich, als auch geistig ausgelastet ist, dann macht er sich seine Abenteuer eben selbst. Nicht immer mit einem von uns gelobten Ergebnis. Und um eine Ausrede ist er dann auch nie verlegen :platt:

tory
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Re: (Kleine) Kinder

#18

Beitrag von tory » Mi 21. Mär 2012, 10:18

tja...
das meinte ich mit ' richtig anpacken'.

die liebe lange menschliche evolution lang mußten kinder so früh wie möglich helfen und ihren teil zum überleben beitragen.
erst die letzten 50-60 jahre leben die kinder in den industrieländern im luxus------und bekommen entwicklungsprobleme.
klingt blöd, scheint aber etwas dran zu sein.
warum werden kinder zu den strengsten eltern der welt ins ausland geschickt? nach afrika in den busch z.b.????

nur - ich habe leider die erfahrung gemacht, daß man hier in diesem lande seine kinder nicht so erziehen darf, wie es oben genannte sendung vorführt. DAS war das schwierigste. meine güte, was mußte ich mir anhören und, viel schlimmer, was für einen spagat mußte mein lütter machen.

wir sind durch damit, drei kreuze.

als fazit möchte mein sohn jetzt keine kinder in die welt setzen. erst müsse die gesellschaft sich ändern.
und außerdem müsse er den hof erst richtig aufbauen. jawoll.
liebe grüße
helene


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Re: (Kleine) Kinder

#19

Beitrag von Zottelgeiss » Mi 21. Mär 2012, 12:18

Hallo,

so einen, der mit den Händen was erarbeiten muß, habe ich auch. Wie sinnlos muß das Leben für Kinder sein, wenn sie nur teils lebensferne Vorgaben erfüllen müssen (dürfen), sich selbst dabei aber nicht spüren....Und wenn sie dann ausklinken, wird ihnen als Strafe auch noch das Letzte entzogen, was ihnen Freude macht....Teilnahme am Schwimmunterricht, z.B.. Meiner darf diese Woche nicht mitmachen, weil er sich gewehrt hat (und hinterher anstandslos entschuldigt für seine Überreaktion), als ein anderes Kind ihn geärgert hat. Da bringt man ihnen Gerechtigkeitssinn und genaues Hinschauen bei, und dann sowas....

LG, Claudia
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Re: (Kleine) Kinder

#20

Beitrag von Rati » Mi 21. Mär 2012, 12:19

tory hat geschrieben:wie war das mit der entfremdung des arbeiters von seiner arbeit?
genau das macht der mensch mit etwas viel wichtigerem: der nahrung!
kleines live beispiel, frisch von gestern nachmittag.

Meine beiden jungs pflücken ja seit Tagen die ersten schüchternen Sauerampfeblätter um sie zu verspeisen.
Gestern nachmittag standen dann drei Mädels der Nachbarschaft (zwischen 12 & 16 Jahre alt) bei uns am Gartenzaun und meine Jungs haben ihnen Sauerampfer angeboten.
Reaktion:
"Sauerampfer? Was ist das denn? Kann man den wirklich essen?" :aeug:
Das begeisterte Nicken und vorkauen meiner Jungs reichte nicht zur Absicherung. Erst als ich bestätigend nickte, wich die Skepsis und zwei von drei haben probiert und waren angenehm überrascht. :)

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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