Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

Was halt nirgendwo passt
Eule
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#161

Beitrag von Eule » Sa 1. Okt 2022, 08:55

Rohana hat geschrieben:
Sa 1. Okt 2022, 05:03
Eule hat geschrieben:
Fr 30. Sep 2022, 18:37
Fragestellung: Welcher Anteil der aktuellen eigenen Lebensgewohnheiten wird sich in den kommenden 5 Jahren voraussichtlich ändern (müssen).
Antwortmöglichkeiten zwischen 10% und 90%
Hier sind doch eh schon diejenigen die nicht ständig um die Welt jetten oder ihre Wohnung neu einrichten müssen. So eine Fragestellung wäre interessant für ein weniger homogenes Publikum ;)
Ich glaube, wenn's hier so eine Umfrage gäbe, wärst Du überrascht WIE WENIG homogen das Publikum auch HIER ist, wenn's um die Selbsteinschätzug geht ;)

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#162

Beitrag von Rohana » Sa 1. Okt 2022, 11:20

Ich lass mich gern überraschen. Mach doch mal ne Umfrage! :engel:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#163

Beitrag von Eule » Sa 1. Okt 2022, 13:58

keine Ahnung, wie das hier funktioniert :im:

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#164

Beitrag von Minze » Sa 1. Okt 2022, 14:04

Eule hat geschrieben:
Sa 1. Okt 2022, 13:58
keine Ahnung, wie das hier funktioniert :im:
Ich hab grade mal geschaut. Wenn Du auf neues Thema erstellen gehst und nach unten scrollst steht bei den Optionen "Umfrage erstellen".
Liebe Grüße
Minze

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#165

Beitrag von Eule » Sa 1. Okt 2022, 15:58

Minze hat geschrieben:
Sa 1. Okt 2022, 14:04
Eule hat geschrieben:
Sa 1. Okt 2022, 13:58
keine Ahnung, wie das hier funktioniert :im:
Ich hab grade mal geschaut. Wenn Du auf neues Thema erstellen gehst und nach unten scrollst steht bei den Optionen "Umfrage erstellen".
Danke! :)

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#166

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Sa 1. Okt 2022, 19:08

Als nächstes wäre dann interessant, wie man zu der Umfrage gelangt, um teilnehmen zu können.

Gestern hat ein mir bislang unbekannter Nachbar beim Bier an der Feuerschale angeregt, dass wir zwei, die wir Probleme kommen sehen und die Politik sowie den Großteil der Gesellschaft als nicht ausreichend darauf vorbereitet ansehen, doch für die anderen Lösungen erdenken und vorstellen sollten! :opa: Es ging unter anderem um Verkehrswende und Agrarwende. Aber ich habe da zu wenig Überblick; man müßte da besser ein Superhyperministerium einführen, das unter Einbeziehung der Meinung von betroffenen Betrieben, Forschern/Universitäten und beteiligter Institutionen (z.B. auch der Kommunen) Lösungen erarbeitet.

Ich glaube eigentlich, dass es darum gehen würde, einen unkontrollierten Zusammenbruch auf so vielen Ebenen mithilfe von Techniken der Vergangenheit und neu entwickelter low tech zu verhindern, so dass der gordische Knoten globaler Lieferketten und unwirtschaftlicher interregionaler Abhängigkeiten auf lokaler Ebene gelöst werden könnte. Vermutlich wäre dabei das billigste, den Tatwilligen viele einschränkende Vorschriften aus dem Weg zu räumen, statt wieder und wieder Schulden für ineffiziente zentral gesteuerte Projekte aufzunehmen. Also dabei geht es um ein Abfedern der Auswirkungen eines crashs; inwieweit das dann Dauerlösungen sein könnten oder müssten, wird sich zeigen. Sicherlich könnte hier bei uns verhindert werden, dass der Lebensstandard/Wohlstand um 90% einbricht, wenn erstmal allen klar ist, auf welchem Niveau und mit welcher Art Lösungen es in der Zukunft weiterzugehen hat.
Aber solange wir (als Gesellschaft) uns nur ans Herbegrachte klammern und mit Milliarden Zombieinstanzen füttern, rutschen wir mit verkrampften Händen immer weiter talwärts. Wenn man sieht, in welchem "Tempo" im Moment moderne technische Geräte geliefert werden (und wie schnell sie wieder kaputt gehen), oder in welchem Tempo Großbaustellen fertig werden (und wie hoch die Kosten dabei sind), weiß man eigentlich schon, dass kein Umbruch gelingen wird, der davon abhängig ist.
Wie gesagt, das postsowjetische Leben in gewissen Schwellenländern kann sehr gut ein Beispiel für unsere Situation in 30 Jahren sein. Nur ohne die dortigen Öl- und Gasvorräte.

Auf jeden Fall begegnen mir mittlerweile allenthalben Menschen, die sich ziemlich sicher sind, dass bald so einiges anders (härter, schwieriger) sein wird. Also die Diskussion, die ich hier angeregt habe, hat sich praktisch in mein real life verlagert, ohne dass ich dabei die anderen zu einer Aussage drängen müsste. Meine Rente bekäme ich normalerweise in 25 Jahren- die meisten Gesprächspartner geben unserer gemütlichen, vollgefressenen Gesellschaft aber gar nicht mehr so viel Zeit. Maximal 15 Jahre noch, wäre wohl die Durchschnittsmeinung. Das sind aber keine richtigen Aussteiger, sondern eher normale Leute, die gar nicht so weit entfernt vom bisherigen Durchschnitt weiterleben würden, wenn es denn ginge. Der Bürger gibt die Zukunft verloren, aber bis auf Energieumstellungen der Haushalte hier und da wird gar nichts an Vorbereitungen unternommen. Seit ein paar Wochen sind z.B. Öfen und Brennholz gefragt, kurz vorm Winter und wo das Gas tatsächlich so teuer ist. Das klappt natürlich jetzt so schnell nicht- und auch die weiteren Probleme wird man mit diesem auf- Sicht- fahren nicht meistern können.
Es ist schon ein bisschen surreal, diese Zeit. Und die Regierung hat's schwer. Man müsste innerhalb von maximal zehn Jahren versuchen gut zu machen, was in 50 Jahren verschlafen wurde. Wie das gehen soll, ohne dabei die Verbraucher/Wähler oder die ganzen Lobbys zu brüskieren, weiß wohl keiner von denen.

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Tscharlie
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#167

Beitrag von Tscharlie » Sa 1. Okt 2022, 20:26

Warum so pessimistisch?

Alles was jetzt gegen die nötigen Veränderungen vorgebracht wird haben schon alle Vorgängergeneratioenen vorgebracht und trotzdem geht es uns allen heute besser als z.B. 1980. Oder möchte jemand noch in der DDR leben? Oder sich über die Aktionen eines Franz Josef Strauß wundern? Noch 1981 habe ich persönlich einem Mitarbeiter einer Münchner Wohnbaugesellschaft eine Bestechungsscheck gebracht, den mein damliger Chef noch von der Steuer absetzten konnte.

Wir alle bewegen das System, jede Veränderung eines jeden einzelnen wird das gesamte Sytem verändern.

Letztlich will der Mensch den Menschen nichts böses. Wenn man in Ruhe darüber nachdenken kann. Was wir hier können.

Schon mal daran gedacht, dass zwischen 1936 und 1945 einge Menschen überlebt haben obwohl sie bei minus 20 Grad in schalfanzugähnlicher "Kleidung" im Freien stehend überlebt haben, was ist das schon mal ein paar Tage ohne Heizung in trockenen Gebäuden?

Yes we can! Oder vielleicht auf bayrisch: Z´samhalten, dann werd des scho!
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#168

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Sa 1. Okt 2022, 22:38

Perhaps we can, einigermaßen, aber wir repräsentieren ja keine 10% der Bevölkerung. Vielleicht so drei bis fünf. Der "Rest", also fast alle, wird uns dabei zumindest eine wilde und geräuschvolle Kulisse sein. Weil keiner den Wandel in die Hand nehmen, sondern Kontinuität will.
Ja, die Heizenergie ist das Hauptproblem dieser Tage. Aber im Frühling wird die Debatte vermutlich was anderes genauso beherrschen, die Krisendichte nimmt zu. Diese ganze schöne Marktwirtschaft steht auf Sand.

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#169

Beitrag von Hildegard » Sa 1. Okt 2022, 23:12

ohne_Furcht_und_Adel hat geschrieben:
Sa 1. Okt 2022, 22:38
Perhaps we can, einigermaßen, aber wir repräsentieren ja keine 10% der Bevölkerung. Vielleicht so drei bis fünf. Der "Rest", also fast alle, wird uns dabei zumindest eine wilde und geräuschvolle Kulisse sein. Weil keiner den Wandel in die Hand nehmen, sondern Kontinuität will.
Ja, die Heizenergie ist das Hauptproblem dieser Tage. Aber im Frühling wird die Debatte vermutlich was anderes genauso beherrschen, die Krisendichte nimmt zu. Diese ganze schöne Marktwirtschaft steht auf Sand.
Jetzt ist es die ..gewohnte Art und Ausmaß der Heizung, die Vielen Probleme bereitet. Im Frühling kommt die "Fastenzeit". Die Vorräte, soweit vorhanden, sind aufgebraucht und die Natur "liefert" außer ein paar Wildkräuter und Baumblätter noch nicht viel, da muss zuerst gesät werden, damit man ernten kann. Die gewohnten "Lieferketten" stocken ja jetzt bereits. Oft wartet jedoch "um die Ecke" eine bislang noch unbekannte Lösung der Probleme. Ich denke da speziell an den Energiesektor. Regionale Versorgung wird zwangsweise an Bedeutung gewinnen, ebenso die Stärkung sozialer Netzwerke.
LG Hildegard
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#170

Beitrag von Sven2 » So 2. Okt 2022, 00:10

Was ich sehe, leider, ist auf der Arbeit, dass viele Kollegen eben einen anderen Lebensstil haben (als ich ihn gerne für mich hätte). Energie haben ist da sehr wichtig, drum gekümmert wurde sich nie - oder es konnte sich tatsächlich nicht drum gekümmert werden- Klimawandel und Umweltschutz ist kein Thema und die da oben verarschen uns nur. Ich treffe, vermutlich auch weil ich mich mehr ändern will, immer mehr Menschen die auch was ändern, aber das ist halt nicht die Masse derer, mit denen ich zu tun habe.
Schönes Beispiel, ein Gespräch neulich im Team auf Arbeit:

Der Neue SUV- Energie - Elektrobusse, die beim laden dafür sorgen dass das Stromnetz im Dorf zusammenbricht (" ich hab da was gehört"... jetzt mal ernsthaft, ich kann mir nicht vorstellen dass zwei E- Busse beim laden das Stromnetz eines Dorfes zusammenbrechen lassen, oder ziehen die so viel Energie? Das müsste dann ja eine Power- in 5 Minuten- Akku voll - Ladestation sein? Wer hat im dörflichen Busverkehr überhaupt einen E-Bus?) - "die wollen ja bei uns jetzt Windräder bauen" (abfällig) gefolgt von: das Altenheim muss jetzt umquatieren weil die Energie zu teuer wird! (Entrüstet). Dabei wurde der Morgenkaffe aus dem Einmalbecher getrunken, die ,warum auch immer, direkt neben den Tassen im Schrank stehen. Auf Nachfrage hieß es nur: von den Tassen bekomme ich Herpes.

(Sry wen das jetzt am Thema orbeischrammt, aber das Gespräch bzw die ganze Situation haben mich dermaßen geschockt und meinen glauben an die Menschheit zerrüttet, und das war halt Alltag...)

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