wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Was halt nirgendwo passt
centauri

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#11

Beitrag von centauri » So 10. Jun 2018, 19:19

@Dyrsian
Jo, schöne heile Welt. :pfeif:

Benutzer 72 gelöscht

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#12

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 10. Jun 2018, 21:14

oh....
hab heute einen wirklich schönen Tag verbracht und jetzt lese ich das....
Was ist los? :hmm:

Ja, die Welt ist schlecht, aber indem man das öfter wiederholt, wird es auch nicht besser...

ich denke, wenn es keine Bauern mehr gäbe, gäbe es eine noch stärke Teilung der Gesellschaft - in die, die ihr Essen aus der Fabrik beziehen und in die Selbstversorger
.... es gibt manche Landwirte, die in Wahrheit keine Bauern sind, sondern Profi-Massen-Produzenten, Chef ihrer Firma, was auch immer - aber .... jetzt kommst mir erst!
Es gibt eh kaum noch Bauern.
und wieder mal will ich niemanden beleidigen - nur es ist tatsächlich so.

Großagrarbetriebe sind keine Bauern.
Brotfabriken sind keine Bäcker.
Schuhfabriken sind keine Schuster.
etc.

Leben wir noch?

es wird schon wieder!! :) :) :mama:

centauri

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#13

Beitrag von centauri » Mo 11. Jun 2018, 06:32

Eigentlich ist es ja der Mensch der sich aus Bequemlichkeit von der bäuerlichen Landwirtschaft und der Selbstversorgung entfernt hat. So wie hobbygaertnerin das schon in einem anderem Tread beschrieben hat. Überall nur Rasen, Zier- und Schottergärten. Und ich glaube das dies im westen der Republik noch schlimmer ist als hier. Am Sonntag sind wir mit der Familie meines Ziehsohns zu einer Veranstaltung gefahren. Da er ja auch von Hühnern über Enten bis Schafen so ziemlich alles hat achtet man ja auch mehr darauf was so in den Gärten hier passiert. Zumindest hier bei uns läuft in den Gärten so einiges an Kleingetier rum. Und fast an jedem Haus ist auch ein kleiner Gemüsegarten. Zumindest hier auf dem Land ist das so.

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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#14

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 11. Jun 2018, 07:01

@centauri,
mir fehlt der Vergleich zu Westen oder Osten-
ich hab nur darüber geschrieben, was ich bei uns in der Gegend so sehe.
Im Umkreis von 30- 50 km mit dem Fahrrad herumfahren- sehr viele Betriebe auf dem Land kenne ich und bin erschrocken, wieviele Höfe die letzten Jahre aufgegeben haben. Unsere Agrarstruktur in der Gegend war ja eher eine klein- bis mittelgrosse Landwirtschaft- von 10 bis 30 ha, meistens mit Rinder- oder Schweinehaltung.
Die Flächen werden von anderen Betrieben weiter bewirtschaftet- Flächen sind knapp und gefragt, das ist also nicht das Problem. Für jedes grosse städt. oder industrielle Bauprojekt muss Ausgleichsfläche geschaffen werden, also geht auch hier viel Fläche weg.
Fahre ich dann mit dem Fahrrad durch die Dörfer und Siedlungen sehe ich eben diese "Versteinerung" der Gärten, die eingewachsenen Obstbäume werden bei Gartenumgestaltungen weggeräumt, Apfelbäume vertragen sich nicht gut mit Rasenrobotter- und warum soll man sich mit dem Auflesen und Verarbeiten von Äpfeln noch abmühen, gibt ja auch den Apfelsaft aus China sehr preiswert zu kaufen.
Hab gestern einen Film ich glaub aus dem Weltspiegel über den Anbau und Kampf ums Wasser bei den Avokados in Chile gesehen( diese Frucht war nicht oft bei uns auf dem Tisch, aber jetzt steht sie bestimmt nicht mehr auf dem Tisch)-vor ein paar Tagen wars ein Film über den Aralsee, der ziemlich verschwunden ist, von den Problemen der riesigen Gewächshäuser in Spanien in Bezug aufs Wasser hab ich auch schon ein paar mal was gesehen.
Wasser wird zur knappen Ressorce, wir leiden derzeit unter Wassermangel- fürs Getreide geht es sich grad noch aus- aber wer bei uns derzeit Gemüse für den Verkauf anbaut, kommt ohne Bewässerung nicht aus.
Wenn ich dann oft auf dem Wochenmarkt sehe, welche Ansprüche von Seiten der Verbraucher an Obst und Gemüse gestellt werden, aber auch wie achtlos und wertlos mit diesen Sachen umgegangen wird-
dann freu ich mich über jeden, der ein bisschen oder mehr über SV nachdenkt, denn derjenige wird schnell merken, dass es gar nicht so einfach ist und einiges an Gehinrnschmalz und Mühe reinzustecken ist,um auch was ernten zu können.
Interessant find ich die Menge an SV-Büchern im Buchhandel, einer schreibt vom anderen ab, aber wirkliches umsetzbares, brauchbares Wissen- eher Fehlanzeige.
Das urbane Gärtnern und was damit alles zusammenhängt, zeigt die Sehnsucht des Menschen nach der Nähe zur Natur- aber wirklich zu Fuss dahin gehen wollen die wenigsten.
Hühnerhaltung ist in den meisten Wohngebieten inzwischen verboten- auf 10.000 Einwohner kommen bei uns 5 grosse Supermärkte- also verhungern werden wir sicher auch ohne Landwirtschaft nicht-
kommt eben aus anderen Ländern.
Was mir auch auffällt, bäuerliche Kultur - hat keinen Stellenwert- aber das ist schon lange so- dafür haben wir eben die Überbringung von Kultur über die Massenmedium -
und die Kochsendungen.

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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#15

Beitrag von Rohana » Mo 11. Jun 2018, 14:53

centauri hat geschrieben:Eigentlich ist es ja der Mensch der sich aus Bequemlichkeit von der bäuerlichen Landwirtschaft und der Selbstversorgung entfernt hat.
Das sage ich des öfteren. Wenn's vor 100 oder 200 Jahren alles so richtig toll gewesen wäre, warum haben wir (als Gesellschaft) uns dann davon weg entwickelt? :kaffee: Bestimmt ist "das System" schuld! :michel:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#16

Beitrag von Dagmar » Mo 11. Jun 2018, 15:17

Hallo,

mir ist auch bei mir aufgefallen, daß man wenn man sich schon wenigstens theoretisch mit der SV beschäftigt, das man dann auf einmal vielmehr auf die Natur achtet. So bekomme ich jetzt schon Angst vor einer drohenden Wasserknappheit in den nächsten Wochen bei mir in Sachsen, weil es dort schon sehr lange nicht geregnet hat und ich überlege und plane wie ich mit dieser Situation dann auch in Zukunft umgehen werde und Lösungen finden muss.

Gleichzeitig sehe ich andererseits wie stark die Natur ist. Vor meinem Haus gab es früher Steinplatten mit sehr großen Fugenabständen. Das Ergebnis war, daß dort der Hof zugewuchert ist. Vor einigen Monaten habe ich mithilfe eines Hochdruckstrahlers dann einen Teil in den Ursprung zurück "geputzt". Dann war ich wieder mal zwei Wochen nicht vor Ort und schon wachsen in den Fugen wieder Löwenzahn und andere Pflanzen. Ich müsste also wieder von vorne anfangen. Oder der Holunder, der wächst bei mir wie Unkraut. Und selbst wenn man den an einer Stelle bis auf die Wurzeln kürzt. Einige Wochen später, treibt der wieder munter aus.

Mir ist klar geworden, daß ich in Zukunft einen Weg suchen und finden muss, wie ich nicht gegen die Natur kämpfe, sondern mit der Natur. So z.B. einfach überlegen, was ich alles mit und aus dem Holunder herstellen kann. Also die Energie der Pflanzen wie diese bei mir vor Ort so stark wachsen, sinnvoll nutzen. Weiß zwar noch lange nicht, wie das aussehen wird, aber die Suche und der Weg werden bestimmt spannend.

Vor zwanzig Jahren wäre ich in meiner Wohnung in der Stadt gesessen und ich hätte mir solche Gedanken nie gemacht. Und Wasser hätte es ja genug aus dem Wasserhahn gegeben. :pfeif:


Dagmar
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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#17

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 11. Jun 2018, 18:59

Ich trau mir zu wetten, dass Flächen, die 5 Jahre nicht bewirtschaftet werden, ziemlich anders aussehen würden.
Auch bei den Häusern, Weidenbäume in den Dachrinnen, in den Pflasterfugen, Eschen und Birken, wo es nur so geht.
Da braucht es sehr wenig Nährstoffreiches, die Natur holt sich schnell alles wieder zurück.

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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#18

Beitrag von emil17 » Mo 11. Jun 2018, 20:51

Es gibt auch gute Nachrichten, die Welt wird nicht nur schlechter.
Normalerweise schaffen es die guten Nachrichten aber nicht in die Schlagzeilen.
Das mit den Medien ist halt so, Sex and Crime sells.
Deshalb steht da, wenn irgendwo in der Mongolei ein Bus in eine Schlucht gefallen ist oder irgendeiner viel für sein Land getan hat, indem er ein Tennisturnier oder ein Formel-1-Rennen gewonnen hat, oder ein Doppelmord in der Badewanne in Tokio, oder auch wenn irgend ein Popsternchen schwanger sein soll. Das was die Welt aufbaut steht nicht ganz vorne.
Der Unternehmer des Jahres wird nicht der, der sich mit bescheidenem Aufwand einen bescheidenen, aber sicheren Ertrag in einer ruhigen Ecke erwirtschaftet. Es gibt viele, die das tun, nur kriegt man das nicht mit.
Also lasst den anderen ihre Schottergärten, die begreifen andersrum gesehen auch nicht, wieso man sich mit ein paar Hühnern abplagt, wo es doch an jeder Ecke Eier billig zu kaufen gibt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#19

Beitrag von strega » Mo 11. Jun 2018, 22:50

ich finds immer sehr erbaulich, auf Bahnhöfen, auch den heftig frequentierten, zu sehn, wie nur wenige dutzende Meter weg vom zentralen Punkt die Kräuter, Büsche und Bäume spriessen aus dem Schotter, aus dem Teer.....

die Natur würde das ganze Gemäuer innerhalb weniger Jahre komplett durchwurzeln und durchblühen und durchwachsen.

@ Dagmar, es geht durchaus, auch ein halbes oder dreiviertel Jahr ohne Regen zu leben im und mit dem Garten, musst halt zumindest hin und wieder giessen, aber halt vor allem mulchen
- oder falls ihr das nicht wollt im Norden wegen Schnecken, dann halt ne üppige relativ eng gepflanzte effektive Mischkultur fördern, die den Boden gut beschattet? -

Und wenn giessen dann reichlich giessen, lieber weniger oft und gut stark als alle paar Tage drei Tropfen... die Pflanzen stellen sich schon drauf ein, wenn wir sie machen lassen.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Benutzer 947 gelöscht

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#20

Beitrag von Benutzer 947 gelöscht » Mo 11. Jun 2018, 23:01

Ja, strega, nicht so häufig, aber dafür durchdringend gießen, so handhabe ich das auch.
Dagmar - ich gieße in Zeiten von Wassermangel (Regenwasservorrat aufgebraucht) meinen Gemüsegarten mit unserem Dusch, bzw. Badewasser. Nicht ablaufen lassen, sondern ausschöpfen. :-) Ist zwar ein entsprechender Aufwand, aber machbar. Früher konnten wir sogar den Abwasserschlauch der Waschmaschine in die Badewanne verlegen und das Wasser dort auffangen (da direkt daneben platziert). Aber auch dann nicht alles ein bisschen, sondern weniges durchdringend gießen und das nächste Mal kommt was anderes mit Bewässern dran.

Da fällt mir grad noch ein: Es gab schon öfter mal Sommer, wo es flächendeckend so wenig geregnet hat, dass die Bevölkerung dazu angehalten wurde, Wasser zu sparen (z.B. keine Autos mehr zu waschen, den Garten sparsam mit Leitungswasser zu gießen u.ä.) Abgesehen davon, dass ich mein Auto nur wasche, wenn ich auf eine Hochzeit eingeladen bin, gäbe es noch viele viele Möglichkeiten, Wasser zu sparen, die ich nicht nutze. Manchmal schäme ich mich dafür. Irgendwie habe ich früher da mehr drauf geachtet. Mit den Jahren und dem zugenommenem Stress bin ich nachlässiger geworden.

Ist jetzt zwar etwas off topic, aber irgendwie auch wieder nicht.

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