Alternative zum Tannenbaum

Was halt nirgendwo passt
Landfrau

Re: Alternative zum Tannenbaum

#21

Beitrag von Landfrau » Mi 22. Dez 2010, 12:39

Nordlicht, überhaupt kein Anlass zur Rechtfertigung - wenn du keinen Baum willst, brauchst du ja keinen zu nehmen.

Es war die Argumentation, die zugegebenermaßen meinen Spott reizte...... .

Allerdings finde ich persönlich solche hehre ökomoralische begründung zunehmend - klebrig? - mir fällt kein passendes Wort ein.

Diese Art der Ökelei ist mMn das, was in früheren Zeiten die Sexualmoral war - das Totschlagsargument.
da kann man einfach nicht locker die Schultern zucken, sondern kommt in rechtfertigungsnöte.

Du stellst einen toten Baum ins ZImmer für ein paar Tage?
Du fährst Auto?
Du verwendest wirklich Alufolie?
Du fütterst deinen Hund mit Dosenfutter?
Du kaufst bei Aldi?

Die Ökokeule trifft immer.

Und ich mag solche Pauschaltotschläger nicht, auch nicht die moralische Erhabenheit, die aus solchen Worten spricht.... .

Wir verkaufen Weihnachtsbäume.
Die haben wir nicht kultiviert, aber sie stehen hier und die Leute fragen danach.

Ich habe dabei vieles gelernt.
Ua, dass die Leute wirklich froh und glücklich sind dabei, so einen Baum auszusuchen, abzusägen, heimzuschaffen, zu schmücken - neulich kamen drei Familien mit Schlitten und Picknickkorb und Pony - das Shetty hat alles beladen zurück ins Dorf gezogen.
Die Leute freuen sich dabei riesig. Und ich mich inzwischen auch - anfangs fand ich dies Weihnachtsbaumtheater blöd.

Warum sollte man ihnen diese Freude vermiesen?
Der Baum- und Lichterkult um die WIntersonnenwende ist altes Brauchtum.
Gebräuche und Riten tun den Menschen gut, sie geben ihnen Halt, Orientierung und Position.
Und ich glaube, davon brauchen wir derzeit sehr viel mehr als wir haben, da allerorten Flexibilität, Umorganisation, Zerfall, Ziel- und Haltlosigkeit sich zeigen.

Darf das einen Weihnachtsbaum kosten?
Wem es das wert ist, ja.

Und ich hoffe, dass möglichst viele Menschen eine Zeit zu Einblick und Anhalten finden in einem langjährig geübten Ritual.
Dass da etwas ist, was sich nicht ändert und wenig extra Kraft kostet.
Etwas, das nicht neu erfunden werden muss, was schon etabliert ist und damit auch Ruhe schafft im Herzen.

Wer auf anderem eigenem Wege dahin kommt - dem möge eine wunderbare Zeit beschieden sein.

Wer Ruhe auf ausgetreten Pfaden findet - dem möge sie Kraft, Freude und Frieden geben.

Alles LIebe, liebe alles, Landfrau

Antworten

Zurück zu „Sonstiges“