Immobilienmakler und Selbstversorger

Was halt nirgendwo passt
Erdenhüterin

Immobilienmakler und Selbstversorger

#1

Beitrag von Erdenhüterin » Mo 13. Dez 2010, 14:26

Hallo,
ich ärgere mich gerade sehr und denke hier bei euch kann ich das wohl am besten loswerden.
Wir sind ja auf der Suche nach einem Hof und ich schreibe auch immer mal wieder Immobilienmakler an. Heute hat mich so einer angerufen, auf meiner Anfrage hin und total unverschämt reagiert, nachdem ich ihm erklärt habe, dass wir was zu SV suchen würden. Der hat mich so zugetextet und niedergemacht, von wegen Finanzierung, ... usw. :platt: Ich kam nicht zu Wort und habe hilflos aufgelegt. Das Objekt hätte uns echt interessiert, aber nicht über diesen Immofuzzi :red:
Wie ist das bei euch so gelaufen, welche Erfahrungen habt ihr gemacht??
Erdenhüterin

Sagisdorfer

Re: Immobilienmakler und Selbstversorger

#2

Beitrag von Sagisdorfer » Mo 13. Dez 2010, 14:57

Was erzählst du ihm das, das geht doch den Makler nichts an. Ihr sucht ein Objekt so und so groß, dort oder dort, Gartenbau, Hobbylandwirtschaft
(erzähle was von Pferden, seine Frau oder Tochter reitet bestimmt auch :hhe: ), fertig!
Bank ist eine andere Geschichte, eine Finanzierung solltest du dir nicht von Makler vermitteln lassen. Dort bitte auch nicht von Selbstversorgung erzählen. Viele Leute denken bei SV an Komune, rohes Gemüse fressen, Juteklamotten und Sozialhilfe bis zur Rente. :bang:

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kraut_ruebe
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Re: Immobilienmakler und Selbstversorger

#3

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 13. Dez 2010, 15:20

na ja....gibt halt überall solche und solche.

kassierinnen, wurstwarenfachverkäuferinnen, versicherungsvertreter, magistratsbeamte, politessen etc. auf der einen seite und kunden/kundinnen auf der anderen seite. und auf jeder seite kommen einem menschen unter, die andere vorstellungen haben als man selbst.

ich hoffe mal schwer, dass nicht jeder hier einen thread eröffnet um über die fuzzis zu meckern, die er heut getroffen hat.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Manfred

Re: Immobilienmakler und Selbstversorger

#4

Beitrag von Manfred » Mo 13. Dez 2010, 15:32

Ich habe ja noch keine Immobilie verkauft, aber selber schon nach solchen Objekten gesucht.
Die Verkäufer haben öfter gejammert, dass es so viele Nachfragen nach ihren Resthöfen von Leuten ohne Kohle aber mit dem Kopf voll Flausen gab.
Das kostet Verkäufer in Eigenleistung wie Makler einen Haufen Zeit und Nerven. Kann schon verstehen, dass da mancher angepisst reagiert, nachdem er den 20igsten Luftikus stundenlang über den Hof geführt hat. Evtl. schon mehrmals allerlei Unterlagen bereitgestellt hat und am Ende kam immer raus, dass die Interessenten meinten für 250 Euro Mietkaufrate oder mit 1000 Euro Eigenkapital und einem Bankkredit auf H4 einen Hof kaufen zu können.
Als ernsthafter Interessent sollte man seinen Finanzrahmen kennen und auf Nachfrage auch belegen können.
Wenn du in deine Anfragen statt "Ich will dem Arbeitsleben den Rücken kehren und Selbstversorger werden und suche dafür ein nettes Anwesen" reinschreibst "Suche Resthof mit mind. x m Grund und y qm Wohnfläche bis zu einem Preis von ... Euro" wirst du mehr Erfolg haben.

Andersrum habe ich mich schon über diverse Makler schwarz geärgert, die mir das blaue vom Himmel versprachen und eine Reihe geschickter Bilder gaben . Dann nimmst du dir die Zeit und fährst lange Strecken und dann ist der frei stehende Resthof in gutem Zustand eine eng eingeklemmte Bruchbude.
Der Hammer war ein "kleiner Bungalow in gutem Zustand auf sonnigem 2900 m2 Grundstück" (2 Dörfer weiter, dachte evtl. als Austragshäuschen für meine Eltern).
Und dann komme ich dort an: Das Gundstück ist geteilt. Auf dem großen südlichen Teil steht ein neues hohes Mehrfamilienhaus und auf der Nordseite dieses riesen Kastens klebt fast an der Wand ein abrissreifer 50er-Jahre Schnellbau auf evtl. 900 m2 Restgrund. Ach, das mit der Grundstücksteilung habe er übersehen bzw. bei der Anzeige einen Fehler gemacht und das Grundstück habe ja Sonne von Osten. :bang:

Ich habe aber auch sehr seriöse Makler kennengelernt. Besonders eine Dame von der Sparkasse hat jeweils klar die Grenzen und Möglichkeiten der Objekte aufgezeigt auf mögliche Sanierungskosten (Aspestdach auf Garage usw.) hingewiesen, etc. Sie hatte auf Nachfrage Vorschläge zur Wärmedämmung (was muss gemacht werden, was kann man manchen und wie rechnet sich das oder auch nicht) parat. Von der hätte ich gerne gekauft, aber die 2 oder 3 fraglichen Objekte waren nicht ganz das Richtige für mich. Die Dame empfehle ich jedem weiter der mich hier im Umkreis fragt und sollte ich je selber wieder suchen, ist sie die erste Anlaufstelle.

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Tanja
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Re: Immobilienmakler und Selbstversorger

#5

Beitrag von Tanja » Mo 13. Dez 2010, 15:40

genau, Angela. Leute aufgrund der Zugehörigkeit zu was für einer Gruppe auch immer über einen Kamm zu scheren bzw. Pauschalisierungen sind selten eine gute Idee. Und Du als Maklerin und Selbstversorgerin in einer Person bist in diesem Falle ja nun ein ganz typischer lebender Beweis dafür, wie sehr man sich da täuschen kann... :haha:

@Sagisdorfer und Erdenhüterin

wenn mir ein Makler zur Vorsicht raten würde, was mein Finanzierungsvorhaben angeht, dann würde ich aufmerksam die Lauscher aufstellen. Solche Ratschläge werden nämlich eventuell nicht aus Vorurteilen gegenüber Selbstversorgern heraus gegeben, sondern aufgrund ernsthafter Bedenken, die aus Erfahrungswerten resultieren. Einem gewissenlosen bzw. kurzsichtigen Makler könnte es im Übrigen egal sein, seine Bedenken zu äußern, immerhin steht seine Provision ja am Anfang der zu leistenden Zahlungen und er selbst wäre dadurch so ziemlich auf der sicheren Seite. Aber natürlich ist er auch seinem Kunden gegenüber verpflichtet.

Was meine eigenen Erfahrungen betrifft: die Makler, mit denen ich Kontakt hatte als mein Ex damals auf Haussuche gewesen ist, waren fast alle freundlich und haben sich offenbar nicht von Vorurteilen leiten lassen.
Tanja

:blah:

Erdenhüterin

Re: Immobilienmakler und Selbstversorger

#6

Beitrag von Erdenhüterin » Mo 13. Dez 2010, 15:54

@Angela
Ich wollte hier keiner Begrufsgruppe zu nahe treten...ist mir jetzt auch klar, deine Antwort...übrigens suchen wir ja schon ein Weilchen und haben auch ganz nette solche Menschen kennnengelernt ;)
Es ging mir nur darum, dieses Thema an zu sprechen und zu sehen, was ihr so für Erfahrungen gemacht habt. Ich dachte dies wäre ein Forum für SV, in dem man auch mal solche Dinge ansprechen könnte...
Dieser Makler kennt uns nicht, wir hatten lediglich Telefonkontakt miteinander, außerdem wollte ich lediglich einige Auskünfte zum Objekt.
@Manfred
Solche Sachen mit langer Anfahrt etc. und dann Bruchbude hatten wir auch schon des öfteren.
Erdenhüterin

Benutzer 72 gelöscht

Re: Immobilienmakler und Selbstversorger

#7

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 13. Dez 2010, 21:14

hallo!

hmmmm.... ich hab solche Erfahrungen nicht gemacht - die Makler wollten alle verkaufen :im:
und ließen sich dementsprechend "anstecken" von unseren Ideen (ich glaube fast, die sind selber ins Träumen gekommen....)

Leider war aber eben nichts dabei, was wir uns realistischerweise hätten leisten können - ich hab mich eher in bisschen geärgert, dass man uns trotzdem was andrehen wollte - ach ja: mein Mann war zur Zeit arbeitslos und ich freiberuflich!

Deshalb sind wir dann auch bei "nur ein Grundstück" geblieben, der Makler hätte aber auch ein Haus in der Gegend gehabt und wollte uns dieses verkaufen - hat immer wieder davon geredet, dass wir uns dann ja die Miete ersparen etc.

Allerdings haben die uns wohl anders eingeschätzt - die dachten sicher, ich hätte als "Freiberufler" eine große Karriere vor mir :platt:
Von "Selbstversorgerplänen" haben wir nicht geredet - nur, dass wir (vor allem für die Kinder) mehr Natur und auch einen Garten haben wollen - und viiiiel Platz.....

liebe Grüße!

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Re: Immobilienmakler und Selbstversorger

#8

Beitrag von Little Joe » Mo 13. Dez 2010, 21:32

Erdenhüterin ich kann deinen Frust sehr gut nachvollziehen. Als ich gesucht habe (Altes Haus, Alleinlage, mit Wald, Garten und Wiesen) habe alle Makler abgewunken und gesagt da hätten sie zig Interessenten auf der Warteliste. Letztendlich hab ich dann doch was gefunden, von der Horrormaklerin will ich aber jetzt nichts erzählen. Also nicht aufgeben und immer wieder nachfragen.
Vor 4 Jahren ist bei uns eine Maklerin ins Geschäft eingestiegen, welche sich gerade auf solche Objekte spezialisiert hat, die ich damals gesucht habe. Sie hat nicht nur einen sehr guten Ruf sondern auch überaus zufriedene Kunden (kenn mittlerweile 2 die über sie was gekauft haben) Vielleicht gibts ja bei Euch auch so was. Noch ein Tipp, den ich leider zu spät bekommen habe, die Bürgermeister bzw. Ortsvorsteher in der Gegend kontaktieren wo ihr hin wollt, die erfahren immer ganz schnell, wer was verkaufen will und sind meistens auch recht froh, wenn Leute der Landflucht entgegenwirken wollen und nicht nur n Fereienhaus suchen.

viel Glück bei der Suche es lohnt sich :daumen:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: Immobilienmakler und Selbstversorger

#9

Beitrag von Theo » Mo 13. Dez 2010, 23:28

Erdenhüterin hat geschrieben:Wir sind ja auf der Suche nach einem Hof und ich schreibe auch immer mal wieder Immobilienmakler an. Heute hat mich so einer angerufen, auf meiner Anfrage hin und total unverschämt reagiert, nachdem ich ihm erklärt habe, dass wir was zu SV suchen würden. Der hat mich so zugetextet und niedergemacht, von wegen Finanzierung, ... usw. :platt:
Zu mir sind sie immer ganz freundlich... :mrgreen:
Allerdings hab ich nie was von "SV" erwähnt...Vielleicht haben die da schlechte Erfahrungen gemacht. Aber das geht die eigentlich auch nichts an, was man da vorhat.
Bei Immoscout antworten viele aber nicht auf Anfragen. Vielleicht hab ich auch zu viele bohrende Fragen gestellt :grinblum:
Gruß
Theo

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Re: Immobilienmakler und Selbstversorger

#10

Beitrag von kraut_ruebe » Di 14. Dez 2010, 00:25

Theo hat geschrieben: Bei Immoscout antworten viele aber nicht auf Anfragen. Vielleicht hab ich auch zu viele bohrende Fragen gestellt :grinblum:
vielleicht aber auch ganz schlicht noch nie ein danke für die informationen gesagt/geschickt - so wie man es im persönlichen kontakt überall ganz automatisch macht? das internet verleitet extrem zu unhöflichkeit.

wem ich 10 mal unendlich viele datails aufzähle auf mailanfragen hin und nie kommt muh oder mäh zurück, den ignoriere ich auch. da investiere ich meine zeit lieber in jemanden, der mit mir irgendeine kommunikation pflegt.

das leben ist ja grundsätzlich vollkommen easy. was man selber nicht will, will der andere vermutlich auch nicht. :pft:
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