Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

Was halt nirgendwo passt
penelope
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#81

Beitrag von penelope » Di 23. Aug 2022, 19:08

Sag mal, in welche Richtung geht das denn hier jetzt so langsam?!?

In die Ecke rechter Außenseiter wird man gestellt, wenn man sich von rechts außen äußerst.

fabfiddle
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#82

Beitrag von fabfiddle » Di 23. Aug 2022, 19:18

Das wäre ja zu verstehen… leider ist es so, dass irgend ein hohes Tier unserer Regierung alle(!) Demonstranten gegen Impfpflicht oder Corona-Maßnahmen als „rechts“ zu bezeichnen gefordert hat… öffentlich.

Der selbe Ton herrscht in den Foren der großen Medien wie Spiegel online, FAZ oder SZ…

Es tut mir leid dass ich keinen Krawall machen möchte, das scheint hier in letzter Zeit der Grundtenor zu sein. Ich sage nur, was ich gelesen, gehört und gesehen habe…

sybille
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#83

Beitrag von sybille » Di 23. Aug 2022, 19:20

fabfiddle war schneller.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

penelope
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#84

Beitrag von penelope » Di 23. Aug 2022, 20:52

Wenn das jemand öffentlich gesagt hat, warum schreibst du dann nebulös "irgend ein hohes Tier" und keinen konkreten Namen?
Oder ist das vielleicht doch nur Geschwurbel?.🤨

fabfiddle
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#85

Beitrag von fabfiddle » Di 23. Aug 2022, 21:05

Lassen wir’s einfach, ja? Ich weiß es nimmer, weil es schon ein paar Monate her ist… aber nachdem du ja keinen Satz schreiben kannst ohne einen persönlich anzugreifen, glaubst du es mir ja eh nicht :) wenn du Nachrichten verfolgen würdest, hättest du es mitbekommen, weil es da ziemlich Aufruhr gegeben hat.

Aber aufgrund der Tonlage hier schließe ich mich dem sächsischen August an: „Macht doch Euern Dreck alleene!“

Ciao

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#86

Beitrag von Rohana » Di 23. Aug 2022, 21:25

ohne_Furcht_und_Adel hat geschrieben:
Di 23. Aug 2022, 17:52
Irgendwann wären wir mit Pferden dran, klar. Als erstes geht es vielleicht eher noch um Dinge wie Kompostwirtschaft statt Mineraldüngung, Anbau wenig schädlingsanfälliger Arten um den Pestizideinsatz weglassen zu können, Verringerung großer Monokulturen und Diversifizierung der Betriebe.
Sowas wie Raps gibt's dann einfach nicht mehr :hmm: Schädlinge sind eher sekundär (Ausnahmen bestätigen die Regel), Unkräuter sind das grösste Problem. Und der Bioanbau lebt nunmal von Hacke und Striegel in der Hinsicht. Vor dem Kompost käme noch der Mist. Egal welches Detail es ist, in Handarbeit ist das alles kein Spass :ua:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#87

Beitrag von petias » Di 23. Aug 2022, 23:45

Ich habe hier im Forum einen Beitrag von 2016 gefunden, der einen recht guten Text von 1994 zur Dussion stellt. Darin wird sehr vieles gesagt. Ich habe mir erlaubt den aufzugreifen und zu kommentieren.

https://www.selbstvers.org/forum/viewto ... 13#p312460
Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 4. Dez 2016, 15:34

ich stell`hier als Anregung mal einen Text ein (VORSICHT! 8 Seiten lang!) , der im Jahr 1994 entstanden ist. Ich fand ihn damals ziemlich überzeugend, obwohl die Tatsache, dass unser Leben 22 Jahre später noch so ist wie es ist, Manchem als Beleg dafür dienen könnte, dass der Text übertreibt. Das muss jeder für sich entscheiden.

DAS PROBLEM
Im April 1970 meldete ein Astronaut von Bord des Raumschiffs Apollo 13 an die Bodenstation: "Wir haben hier ein Problem!" Das "Problem" war ein Leck in einem Sauerstofftank.
Nur die Tatsache, dass Apollo 13 sozusagen aus zwei Raumschiffen bestand, wovon das Eine noch intakt war sowie die intensive Unterstützung zahlloser Spezialisten am Boden, rettete das Leben der drei Astronauten.
Die Erde ist auch ein Raumschiff und alle Lebewesen auf ihrer Oberfläche sind Astronauten und auch wir haben "ein Problem" hier, nur eben leider keine weitere Erde, auf die wir zurückkehren, oder von der wir Unterstützung erwarten könnten. Leider handelt es sich auch nicht, entgegen anders lautenden Auffassungen, um ein technisches Problem. Unser Problem sind vielmehr wir selbst!
Das Problem: wir haben nur diese eine Erde! Das sehe ich auch so. Die Fantasien, die so herumgeistern von Reisen zu anderen Planeten, die die Erde ersetzen könnten oder die Hilfe von außen, durch Raumfahrende Völker oder Gott oder wen oder was immer sind fantasievolle Geschichten des Homo Narrativus, des Geschichtenerzählers. Unser Problem mag durchaus auch technische Komponenten haben, aber der Glaube daran, dass alle Probleme technisch in Zukunft und rechtzeitig gelöst werden könnten ist unrealistisch und naiv.
Das Schlimmste an dem Problem, also an uns, ist, dass wir nicht in der Lage sind, die Qualität dieses Problems gefühlsmäßig zu erkennen, und gefühlsmäßig müssen wir es erkennen, sonst bewirkt es bei uns keine Verhaltensänderung.
Jeder Leser kann es an sich selbst überprüfen, Menschen handeln immer nach ihrem Gefühl, selbst wenn sie glauben, ihrem Verstand zu folgen:
Der Banker, der ein wenig ertragreiches Aktienpaket abstößt, um ein Ertragreicheres dafür zu erwerben,
der Landwirt, der die günstigste Witterung ausnutzt, um seine Saat auszubringen,
der Elektriker, der die Sicherung herausnimmt, bevor er ein elektrisches Gerät anschließt,
Alle glauben vollkommen logisch und rational zu handeln, -vollkommen ihrem Verstand zu folgen, aber tatsächlich steht in jedem Fall unterschwellig das Gefühl der Angst hinter dem Handeln.

Es ist die Angst vor dem persönlichen, unmittelbaren Betroffensein von negativen Folgen, die uns rational handeln lässt.
Der Banker hat Angst vor materiellem Verlust, Einschränkung seines Lebensstandards, Verlust von Ansehen bei den Kollegen,
der Landwirt ebenfalls,
und der Elektriker hat sicher schon mehrfach die Schmerzhaftigkeit eines Stromschlages erfahren.

Das Alles ist Ergebnis eines schmerzhaften Lernprozesses, den jeder von uns in der einen oder anderen Form als Kind durchgemacht hat. Wie oft ärgern sich Eltern darüber, dass ihre Kinder nicht einfach glauben, was sie ihnen über Risiken des Lebens, über den Vorteil, die Dinge so und nicht anders zu tun, erzählt haben, sondern immer die eigene Erfahrung brauchen, so schmerzhaft und vermeidbar (aus Elternsicht) sie auch sein mögen.
Aber so funktionieren Menschen: Als real wird zuerst einmal nur das wahrgenommen, was der unmittelbaren Erfahrung der 5 Sinne zugänglich ist. Nur das betrifft uns wirklich.

"Quatsch", werden viele Leser jetzt sagen, "z.b. die Tschernobyl-Katastrophe war hierzulande sinnlich nicht wahrnehmbar und hat doch eine große Betroffenheit ausgelöst.".
Hat sie das wirklich? Die Angst ging um, Eltern hatten Angst um die Gesundheit ihrer Kinder, auch um ihre Eigene, die Stimmung in der Bevölkerung schlug endgültig um gegen die Kernenergie, aber es war eine abstrakte Betroffenheit, sonst würde heute kein Akw mehr in Betrieb sein.
Die einzigen unmittelbar Betroffenen (im sinnlichen Sinne) waren die Menschen in der Nähe des Reaktors, die akute Strahlenschäden erlitten sowie eine Gruppe von Menschen hierzulande, nämlich die, die in der Atomindustrie arbeiten.
Für Letztere bestand und besteht die für sie viel realere Gefahr, dass sie durch die politischen Folgen der Katastrophe ihre Einkommensquelle verlieren (weshalb sie auch in der Regel eine völlig andere Einschätzung des Risikopotentials ihrer Branche haben). Bezeichnenderweise argumentieren Diejenigen, die am meisten persönlichen, sinnlich erfahrbaren Nutzen von der Kernenergie haben, weil sie am meisten damit verdienen, mit den Ängsten der Bevölkerung auf eben dieser "sinnlichen" Ebene: "Ohne Akw gehen die Lichter aus!"

Diese unmittelbare persönliche Betroffenheit hat auch in der öffentlichen Meinung einen ganz anderen Stellenwert, als die nicht unmittelbar sinnlich erfahrbaren Gefahren:
Kein Bergarbeiter oder Stahlarbeiter, der für den Erhalt seines Arbeitsplatzes demonstriert, auch wenn er dabei Autobahnen blockiert, muss eine Anklage wegen Landfriedensbruch oder Nötigung befürchten, aber wehe er demonstriert gegen Akws, Atomraketen, Atomare Zwischen- und Endlager, Wiederaufarbeitungsanlagen...,
dabei geht es im ersten Fall "nur" um die Bedrohung des Lebensstandards einer Minderheit, im anderen Fall um Lebensgefahr für die Bevölkerung ganzer Regionen sowie deren Bewohnbarkeit.
Aber Ersteres ist für die meisten Menschen vorstellbar, die Folgen von Arbeitslosigkeit sind im eigenen Lebensumfeld sinnlich erfahrbar, aber Niemand hierzulande kann sich die Folgen einer Reaktorkatastrophe vorstellen oder hätte sie gar erlebt.

Das ist die scheinbar unveränderliche Grundkonzeption des menschlichen Empfindens: Sinnlich wahrnehmbare, erfahrbare Realität hat in jedem Fall einen höheren Stellenwert als nur geistig erfahrbare Realität.
Da stimme ich voll und ganz zu. Persönliche Erfahrung erzeugt persönliche Einstellung und leitet persönliches Handeln. Es hat bei weitem Vorrang vor logisch / theoretischen Erkenntnissen. Allerdings ist der Mensch in der Lage oder in der Plage fiktive Konstruktionen für real zu halten. So ist er mit der nötigen Erziehung und Propaganda dazu zu bewegen als glühender Nationalist für sein Land begeistert sein Leben aufs Spiel zu setzen. Er stirbt als Märtyrer, weil er es für Gotteslästerung hält seinen Glauben zu verleugnen und betrachtet die Überzeugung dafür in den Himmel zu kommen als höheres Ziel als sein eigenes Leben, entgegen seinen Instinkten wie den Selbsterhaltungstrieb.
Dieses Bedürfnis nach „höheren Werten“ drückt sich ganz banal z.B. darin aus, dass immer wieder fußballbegeisterte Hooligans Gesundheit und Leben riskieren, um die Ehre ihres Fußballvereins hochzuhalten. Diese Bedürfnisse nach „höheren Werten“ richtig eingesetzt, kann vieles bewirken.
Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang ein elementares Antriebs-Gefühl des Menschen: Die Hoffnung.
Die Hoffnung ist die vom menschlichen Geist wahrgenommene Form des jedem Lebewesen eigenen Überlebenswillens.
Die Hoffnung ist die Fernbedienung für das geistige TV-Programm, könnte man sagen:
Die Dinge, die uns unser Verstand als negativ, gefährlich, allgemein unangenehm offenbart, werden, so lange es geht, mit der Hoffnung, dass dies nicht zu einer persönlichen, sinnlich erfahrbaren Betroffenheit wird, ausgeblendet.
Zu diesen geistigen "Offenbarungen" gehören u.a. auch alle Arten von statistischen Phänomenen.
Dazu die Beispiele Lotto und Autofahren:
Es ist statistische Realität, dass ein Lottospieler im Mittel einige Reinkarnationen durchlaufen muss, bevor er einen Haupttreffer erzielt, wobei er in dieser Zeit im Mittel mehrfach einem tödlichen Autounfall zum Opfer fällt.
Rational wäre es also, sowohl das Autofahren, als auch das Lottospielen aufzugeben, aber das Gegenteil ist die Regel, - dank dem Phänomen Hoffnung.
In diesem Beispiel geht es sogar in beiden Fällen um persönliche Betroffenheit, denn sowohl die Folgen des Reichtums, wie auch die von Verkehrsunfällen, sind unmittelbar erfahrbar. Trotzdem, der Mensch handelt nach seinen Gefühlen, und die Hoffnung ist eines der Elementarsten.
Das machtvolle Instrument Hoffnung lässt sich nicht nur dazu verwenden Gelder von Gierigen abzuziehen, oder Tätigkeiten zu erwirken, die gefährlich sind, sondern auch bezüglich des eigenen Überlebens nicht aufzugeben. Die „Hoffnung stirbt zuletzt“ heißt es. Wenn die Zerstörung unserer Lebensbasis erfahrbar wird, wie sich das derzeit mehr und mehr abzeichnet, durch Wetterkapriolen wie Hitzewellen und Überschwemmungen, dürften sich auch erstaunliche Kräfte mobilisieren lassen, was langfristig dagegen zu tun bzw. sich daran anzupassen.
Aber zurück zu dem "Problem": Wir leben in einem Raumschiff. Das Lebenserhaltungssystem ist zwar perfekt, aber das bezieht sich nur auf die Erhaltung des Lebens prinzipiell, nicht auf bestimmte Erscheinungsformen davon. Die eingebauten Selbstregelungsmechanismen sorgen dafür, das langfristig eine Weiterentwicklung stattfindet, einzelne Schwankungen machen sich nur bei der Betrachtung relativ kurzer Zeiträume bemerkbar, fallen aber bei Berücksichtigung der Gesamtlebenserwartung dieses Planeten kaum auf. Dazu gehört auch das heftige Schwanken der Populationen der unterschiedlichen Lebewesen.

Dazu gleich einige Grundthesen dieser Abhandlung:
* Der Mensch hat in seiner gegenwärtig am weitesten verbreiteten Variante keine Chance, langfristig zu überleben.
Meinst Du damit den „Homo Sapiens Sapiens“ der vor lauter selbstattestierten Weisheit gar nicht mehr gehen kann der andere Homo – Arten längst erfolgreich ausgerottet hat oder den gläubigen Technikfreak im Gegensatz zum Anhänger eines „Simple Life“?
* Aus vorstehend genannten Gründen ist er unfähig, rechtzeitig und konsequent seine rationalen Erkenntnisse in angemessenes Handeln umzusetzen.
Im Moment sieht es sehr danach aus, aber: Die Hoffnung stirbt zuletzt!
* Die spärlichen Ansätze zu angemessenem Verhalten sind, sofern sie freiwillig stattfinden ("grüne Bewegung"), ein wohlstandsbedingtes soziales Luxusverhalten, das wie eine Seifenblase zerplatzen wird, sobald der Zusammenbruch der Wirtschaftsordnung als Folge der Überbevölkerung und ökologischer Katastrophen, den sofortigen Wegfall des Rechts- und Sozialgefüges mit sich bringt.
Es sei denn eine neue weltweite „Bewegung“ startet, die das Überleben der Menschheit zum obersten transzendentalen Ziel erklärt, zur Religion erhebt…
* Mittelfristige Überlebenschancen haben nur die Menschen, die sich nie weit von der anthropologischen Grundkonzeption des Menschen (ein in weitgehend autarken Stammesverbänden lebendes Kleingruppenwesen) entfernt haben, vorausgesetzt, dass das vorhergehende Chaos nicht über den Einsatz von ABC-Waffen auch deren Lebensgrundlagen vernichtet.
Das stimmt, falls es zur totalen Katastrophe kommt, die unsere Kultur zusammenbrechen lässt, aber die Menschheit nicht komplett vernichtet. Das ist vermutlich das wahrscheinlichste Szenario. Da haben wir Selbstversorger einen kleinen Vorteil.

Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sich die Menschheit angesichts der bald völlig unübersehbaren Bedrohungen zusammenschließt (sprich die Mächtigen organisieren das mit Druck und Ideologien) und – mittelfristig ein irgendwie geartetes Überleben mit Großstrukturen und Technologie, viel Reglementierung und Überwachung organisieren.

Das wäre dann ein Leben unter totaler Kontrolle mit der Gefahr, dass diese an die unverzichtbare Technik komplett verloren wird. Dann hätte sich die Menschheit in ihrem bisherigen Verständnis überlebt. Oder es entsteht durch Implantate und genetische Veränderung eine neue Spezies, die den biologischen Homo zurücklässt.

In diesem Fall hoffe ich, wie in vielen dystopischen Romanen wie 1984, Brave New World, Die Tribute von Panem etc. thematisiert, dass es neben der technischen Elite ein wildes Hinterland gibt, in denen das selbstorganisierte Leben noch geduldet wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Im Einzelnen lassen sich diese Thesen durch folgende Überlegungen untermauern:

Der Mensch ist von Natur aus faul. Alles, was ihn anders erscheinen lässt, ist ein Verhalten unter Zwang: Überlebenszwang! Auch Gruppensolidarität ist ursprünglich ein Überlebenszwang gewesen und wird es wieder werden.
Bis dahin wird jeder Einzelne für seine Existenzsicherung auf möglichst hohem Faulheitsniveau oder Bequemlichkeitsniveau kämpfen, sofern dieser Kampf erfolgversprechend scheint (Prinzip Hoffnung).

Die Mehrheit der derzeit lebenden Weltbevölkerung hat im Wesentlichen ein Problem: Wie sichere ich das Überleben von mir und meinen nächsten Angehörigen.
Eine immer kleiner werdende Minderheit hat die eigene Existenz so weit abgesichert, dass sich ihre Solidarität schrittweise über die familiäre Gruppe hinaus auf größere soziale Einheiten erstreckt, zunächst den Freundes- und Bekanntenkreis, dann die Berufsgruppe, soziale Schicht, regionale Herkunft, ethnische Herkunft, nationale Identität, und ganz zum Schluss kommt die zahlenmäßig (global gesehen) fast zu vernachlässigende Gruppe der "Kinder des Wohlstandes", die niemals echte Existenzangst selbst erfahren hat (im Sinne der vorstehend beschriebenen, persönlichen, sinnlichen Betroffenheit), und die sich als "Weltbürger" versteht, internationale Solidarität propagiert und ernsthaft anstrebt, allen Menschen die gleichen Lebensbedingungen zu verschaffen, die sie selbst genießt.
Diese universelle Menschenfreundlichkeit wird genau in dem Maße Schritt für Schritt eine Reduktion auf die vorstehend genannten, immer kleineren Teilgruppen erfahren, in dem die persönliche, unmittelbar materiell-sinnlich erfahrbare Existenz subjektiv in Gefahr gerät.

Es ist in hohem Maße naiv anzunehmen, dass es auf diesem Planeten eine nennenswerte Zahl von Menschen gibt, die freiwillig zugunsten Anderer ihre Existenzbedingungen verschlechtern oder durch Teilen von knappen Ressourcen gar in Gefahr bringen (Gandhi-Verhalten). Die Aussage, "es sei genug für ALLE da", hat nach dem 2. Weltkrieg niemals gestimmt, sofern westlicher Lebensstandard gemeint war, und sie stimmt heute nicht, da Hochleistungs-Landwirtschaft auf allen Agrarflächen die ökologische Katastrophe nur beschleunigen würde, und sie stimmt in naher Zukunft schon gar nicht, weil das Wort "ALLE" eine exponentiell wachsende Zahl repräsentiert.
Es gäbe, rein global-ökologisch, keinen sichereren und schnelleren Weg in die Katastrophe als den ernsthaften Versuch, den gegenwärtigen industriell-geschaffenen "Wohlstand" der Industrienationen auch für die sog. "Entwicklungsländer" zum Ziel zu setzen.
Aber zu dieser Gleichheit auf "Westniveau" für Alle bestand weder je eine Chance noch die ernsthafte Absicht:
Die Weltwirtschaft gleicht seit der Kolonialisierung einem globalen "Pilotenspiel", also einem Betrug nach dem Schneeballsystem:
So wie bei Kettenbriefen allen Teilnehmern erzählt wird, sie hätten eine reale Chance auf großen Gewinn, so wurde den sog. "Unterentwickelten" Ländern eine "Entwicklung" nach westlich-industriellem Vorbild als sicherer und einziger Weg zum "Wohlstand für Alle" gepriesen.
Da es überall immer Einige Wenige gibt, die Spielregeln schneller durchschauen und es "zu etwas bringen" und so als Beweis für die Existenz einer solchen Chance fungieren, sind fast Alle darauf eingestiegen und hereingefallen:
Wie bei Kettenbriefen, findet auch in der Weltwirtschaft lediglich eine Umverteilung von Werten statt, und zwar auf Kosten Vieler zu Gunsten Weniger. Die meisten Menschen erkennen dieses Gesetz und machen trotzdem mit, - aufgrund des zu Anfang beschriebenen Grundprinzips Hoffnung, das ja bekanntlich den Verstand dominiert.
Das Leid, das Siechtum, der Tod in der sog. 3.Welt ist also nicht Ausgangspunkt eigener-, sondern Bedingung fremder "Entwicklung"!
Beim Kettenbrief merkt die draufzahlende Mehrheit meist recht bald, dass ihre Hoffnung sich nicht erfüllt hat, und, je nach Einsatz, ist die Wut auf die Absahner kleiner oder größer.

Beim globalen Pilotenspiel verzögern sich die Reaktionen, weil die lokalen Gewinner meist identisch mit den Machtausübenden sind und dafür sorgen, dass das Spiel, an dem sie selbst ja gut verdienen, auch auf Kosten ihrer Landsleute möglichst lange und ungestört weitergeht. Aber irgendwann reißt der Faden ab, spätestens, wenn die widerstandsschwächste Ebene der Ausbeutung, die aber auch die Basis allen Wachstums ist, endgültig zerstört wurde: Die natürlichen Lebensgrundlagen.
In diesem Moment sehen die lokalen Machthaber in der schon bekannten, persönlichen, unmittelbaren Betroffenheit (auch wenn diese nur darin besteht, sich statt jährlich, nur noch alle 2 Jahre ein neues Auto kaufen zu können) die Notwendigkeit zum Handeln und es kommen die Feindbilder auf, gemäß vorstehend beschriebener Abstufung der Gruppensolidarität.
Im Grunde ist das, was Marx im Kapital beschrieben hat. Kapital und Macht sammelt sich bei immer Wenigeren an und die Massen verelenden. Das hat bislang so nicht funktioniert, da die Massen in den hoch entwickelten Ländern zwar immer ärmer wurden und werden, als immer weniger Reiche, die immer reicher werden, aber die Massen nicht verelendet sind, sondern es ihnen auf Kosten von Ressourcen und Umwelt immer besser ging. Aber da scheint jetzt ein Kipppunkt erreicht.
Dummerweise ließ sich mit den Symbolen der Macht, den Waffen, schon immer besonders gut verdienen, und in keinem noch so armen Entwicklungsland herrscht daran ein Mangel.
Die Bereitschaft, das persönliche, familiäre,...,nationale (s.o.) Wohlergehen auch gewaltsam zu sichern, ist ebenso eine menschliche Grundeigenschaft, wie die vielzitierte Hoffnung.
In diesem Fall ist es die Hoffnung, mit dem Einsatz von Gewalt die Situation tatsächlich zu verbessern, - zu Zeiten der modernen Waffentechnik, eine illusorische Hoffnung, -aber es gibt ja auch Lotto-Spieler...

Eine wichtige Rolle für die gegenwärtige und künftige Entwicklung spielen die audiovisuellen Medien:
Menschen, die nicht unmittelbar in ihrer physischen Existenz bedroht sind, kämen in der großen Mehrheit nie von sich aus auf die Idee, ihren gewohnten Lebensraum zu verlassen, denn das Unbekannte scheint zuerst einmal immer schlechter als das Gewohnte.
Erst die Information über andere Lebensräume und deren ggf. besseren Lebensbedingungen lässt Hoffnung aufkommen. Bevölkerungsdruck und manchmal auch Abenteuerlust haben schon immer Menschen zum Vorstoß in fremde Gebiete bewogen und so Informationen darüber weitergetragen, aber erst die audiovisuellen Medien dieses Jahrhunderts bewirken eine so anschauliche, intensive und permanente Information über andere Lebensräume, dass dadurch ganze Bevölkerungsgruppen sich entschließen, ihren gewohnten Lebensraum, der ihnen Existenzmöglichkeiten bietet, in der Hoffnung auf ein bequemeres Leben zu verlassen.

Es wurde gezeigt, dass wahrscheinlich bereits jetzt, mit Gewissheit aber in naher Zukunft nicht "genug für Alle da" ist. Nicht genug zum Überleben Aller, schon gar nicht zum sog. "menschenwürdigen" Leben nach westlichem Standard.

Die Konsequenz ist, dass für Viele zu wenig zum Leben, für sehr Viele zu wenig zum Überleben da ist. Wer von den knappen Ressourcen "genug" haben wird, das ist ausschließlich eine Frage der Macht.
Dass um essentielle Ressourcen zu allen Zeiten Kriege geführt wurden und werden ist allgemein bekannt. Bisher war es auch immer so, dass die Mächtigsten (damit sind nicht Staaten, sondern Individuen in entscheidenden Positionen gemeint) selbst am wenigsten in ihrer persönlichen Existenz bedroht waren, sondern höchsten das Ausmaß ihres persönlichen Wohlstandes. Dagegen haben bisher Diejenigen, denen es ums pure Überleben geht, meist keine Machtmittel zur Verfügung, um Kriege zu führen.
Doch die Tendenz geht dahin, dass immer kleinere Gruppen bis hin zu Einzelindividuen über immer größere Machtmittel verfügen, was mit dem aufkommenden Terrorismus seinen Anfang nahm und mit den weltweit zunehmenden Bürgerkriegen noch nicht zuende ist.

Ein Staatsoberhaupt wird nicht den Einsatz von ABC-Waffen befehlen, denn als Staatsoberhaupt kann seine persönliche Lage gar nicht so schlecht sein, als dass das Risiko eines Krieges mit ABC-Waffen nicht schlechter erscheint.
Bei alten Männern unter den Autokraten, wie Putin, besteht durchaus die Gefahr, dass sie es nochmal wissen wollen, wieviel Macht möglich ist, bevor sie abtreten. Wenn es scheitert, haben sie nicht so viel verloren. Das halte ich für sehr gefährlich!
Ein fanatischer Kämpfer irgendeiner unterdrückten Minderheit, der nur für sein ideologisches Weltmodell lebt und stirbt, hat subjektiv nichts zu verlieren. Aus diesem Heer der Fanatiker und Verzweifelten droht die Gefahr des Einsatzes von ABC-Waffen, deren Verfügbarkeit seit der Auflösung des östlichen Machtblockes und dessen wirtschaftlichem Chaos immer größer wird.
Diese Gefahren führen zu zusätzlicher Überwachung und Kontrolle. Jeder Verdächtige oder überhaupt jeder Mensch wird zunehmend von Algorithmen überwacht. Künftige Schritte sind die Abschaffung des Bargeldes. Damit können alle Kaufschritte überwacht werden Als Begründung wird Bequemlichkeit genannt werden und Schwarzgeldkontrolle. Eine Lösung auf lokaler Ebene könnten Tauschmärkte sein.
Handlungsmöglichkeiten:
Was in der Folge an Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt wird, ist als rein theoretische Perspektive zu betrachten. Die psychosoziale Konstitution des Menschen ist ungeeignet, diese Handlungsmöglichkeiten umzusetzen.

Kern aller Überlegungen ist das Nachhaltigkeitsprinzip. Darunter ist zu verstehen, das nur solche Vorgänge zulässig sind, die im geschlossenen System der planetaren Ökosphäre auf unabsehbare Zeit ablaufen können, ohne das Gleichgewicht dieser Ökosphäre zu verändern. Unter "unabsehbar" werden hier Zeiträume übergeschichtlicher Dimension, also Jahrzehntausende verstanden!

Hauptvoraussetzung für die Anwendung des Nachhaltigkeitsprinzips ist die drastische Reduzierung der Weltbevölkerung. Dies ist "unblutig" nur durch mehrere "Nahe-Null-Runden" in der Fortpflanzung mehrerer Generationen erreichbar. Ein Großteil aller Menschen dürfte also gar keine, eine Minderheit nur ein Kind haben, und das über mehrere Generationen.
Grund: Wie schon zuvor angesprochen, ist selbst bei bloßer Überlebenssicherung der gegenwärtigen Weltbevölkerung, die Tragfähigkeit der Biosphäre überschritten, und es ist weder ein Ende des Zuwachses an Menschen, noch an deren "Wohlstands"-Ansprüchen in Aussicht

Ein weiterer Punkt ist die Einführung tatsächlich nachhaltigen Wirtschaftens, d.h. es dürfte keinerlei irreversiblen Verbrauch endlicher Ressourcen geben, keinerlei quantitatives Wachstum ohne immanent definierte Obergrenze, keinerlei "offene Kreisläufe".
Grund: In einem geschlossenen System, wie unser Planet eines ist, können auf Dauer nur geschlossene Kreisläufe bestehen. Wenn der Mensch als Gattung eine Zukunft haben soll, dann ist diese nur als Bestandteil solcher Kreisläufe möglich. (Anmerkung: Auch das Aussterben der Art wäre Bestandteil eines geschlossenen Kreislaufs...)

Allein diese beiden Punkte machen ein Wirtschafts- und Sozialsystem nach westeuropäischem Muster unmöglich, da unsere Wirtschaft nur bei permanentem Wachstum derselben funktioniert, und unser Sozialsystem zusätzlich auf permanentem Wachstum der Bevölkerung basiert. Zudem ist auch durch massiven staatlichen Druck (Beispiel China) selbst die 1-Kind-Familie nicht durchsetzbar, vom Kinderverzicht gar nicht zu reden. Eine Gesellschaft, die kollektiv auf Zuwachs verzichtet und statt Rente ihre Ersparnisse verbraucht, weil kaum noch Kinder da sind, die erben und Rentenbeiträge zahlen könnten, ist ebenfalls Utopie.
Für die verbleibenden Menschen wäre der langfristig stabile Lebensradius die wirtschaftlich und sozial weitgehend autonome Dorfgemeinschaft. Das ergibt sich aus dem zweiten Punkt, da nur in diesem Rahmen Nachhaltigkeit möglich scheint.

Auf den ersten Blick mögen moderne Techniken der Nutzung regenerativer Energiequellen auch überregionale Transporte und damit Verflechtungen ermöglichen, aber selbst bei einer stationären (nicht wachsenden) Wirtschaft und Bevölkerung, wäre diese Technologie einem Verschleiß unterworfen, der nach heutigem Stand nur durch den Verbrauch nicht-erneuerbarer Rohstoffe ausgeglichen werden könnte, also nicht dem Nachhaltigkeitsprinzip entspräche.
Variationen könnten Perfektionierung des Wiederverwertens und die ausschließliche Verwendung nachwachsender Rohstoffe sein, aber den einzigen wirklich perfekten, rückstandsfreien Stoffkreislauf stellt bisher das organische Leben selbst dar, welches technisch wahrscheinlich niemals kopierbar sein wird.
Das beschränkt jedoch die zur Verfügung stehenden Materialien auf pflanzliche und tierische Produkte mit sehr geringen "Veredelungsmöglichkeiten" sowie, in gewissem Umfang, auf mineralische Produkte.

Für die Energiequellen gilt das Gleiche, d.h. die Verbrennung von Holz ist der größte Energieträger, ergänzt durch lokal begrenzte Nutzung von Wind- und Wasserkraft sowie Erdwärme, so weit dies mit den gegebenen Materialien möglich ist.

Es bedarf vermutlich einer größeren Anstrengung der Fantasie, die Konsequenzen des Nachhaltigkeitsprinzips in allen Einzelheiten zu erkennen. Jede "technologische Alternative" muss an dem Prüfstein scheitern, dass sie auf Stoffen basiert, die nicht nachwachsen, deren Vorkommen also endlich ist, was die Anwendbarkeit dieser "Alternative" ebenfalls endlich, und damit nicht nachhaltig macht.
Die genannten Handlungsmöglichkeiten sind, obwohl absolut utopisch, ihrerseits wahrscheinlich noch untauglich, weil ihre Auswirkungen für einen nicht-katastrophalen Übergang zu langsam eintreten.

Aber darüber lohnt es sich nicht, sich Sorgen zu machen, denn die gegenwärtig aktive Generation wird nicht mal für die eigenen Kinder in der Gegenwart freiwillig nennenswerte Abstriche an ihrem Lebensstandard akzeptieren. Viele verständlicherweise, da sie dadurch in ihrer physischen Existenz gefährdet wären, Manche aber aus nicht mehr als dem "normalen Egoismus", für den z.B. die Möglichkeit, sich jederzeit in einem Stahlgehäuse zu Land oder durch die Luft an jeden Ort ihrer Wahl begeben zu können, die Qualität eines Menschenrechtes hat.

Dass damit eigentlich nicht weniger als das Recht zur aktiven Mitwirkung bei der Selbstvernichtung der so hochgeschätzten "Zivilisation" beansprucht wird, ist nicht so leicht begreiflich zu machen.
Ja, der persönliche Umgang mit knappen Gütern ist für den einzelnen Menschen nicht zu handhaben. "The ragedy of the commons" übersetzt: "die Tragödie des Allgemeingutes" geht auf William Forster Lloyd (1795–1852) zurück, der Überlegungen zur Bevölkerungsentwicklung angestellt hatte. Er beschreibt damit die Rechte der "commoners", Bauern, die gemeinsam das Kroneigentum bewirtschafteten (insbesondere Hirten, die gemeinsam Weideland nutzten).
Der Mikrobiologe und Ökologe Garrett Hardin schrieb 1968 einen Essay für die Zeitschrift "Science" unter dem Titel "The Tragedy of the Commons".
Er vertrat darin die Ansicht, die Tragik der Allmende (deutsche Übersetzung) wäre ein unvermeidliches Schicksal der Menschheit. Er wendete den Begriff auch für die Überbevölkerung an, also die Erde als Gemeinschaftsgut der Menschen, und forderte neben geregeltem Zugang zum öffentlichen Gut auch eine globale Geburtenkontrolle.
Als Konsequenz aus der Unfähigkeit verantwortlich mit Allgemeingütern umzugehen werden strikt Regeln gefordert und deren Überwachung. Der Wirtschaftsliberalismus versucht es über den Preis zu regeln. Knappe Güter müssen einen Preis haben, der verhindert, dass sie übernutzt werden.
"Und was soll das Ganze", kann sich der Leser jetzt mit Recht fragen, "wenn ohnehin Alles zu spät ist, wozu soll ich mir darüber noch Gedanken machen und damit riskieren, meine Hoffnung und damit meine Lebensfreude zu gefährden?"

Es gibt zwei Antworten auf diese Frage:

1. für Menschen, die (noch) keine Kinder haben:
Es ist ratsam, sich weniger vertrauensselig auf die staatlichen Institutionen der sozialen und wirtschaftlichen Sicherheit für alle Zukunft zu verlassen, sondern mehr für informelle, affektiv motivierte Beziehungsgeflechte im sozialen Umfeld zu sorgen, denn Diese haben im Zweifel die größere "Haltbarkeit".

2. für Menschen mit Kindern:
Den Kindern sollte möglichst früh nahegebracht werden, dass es wichtig ist, sich nicht zu sehr auf die Beständigkeit "der Welt" in ihren gegenwärtigen Strukturen zu verlassen, sondern dass das Einkalkulieren von- , und damit das flexiblere Reagieren auf- grundlegende Veränderungen möglicherweise überlebenswichtig sein kann.
Auch die Kinder sollten lernen, dass diese Gesellschaft, in der das "Einzelkämpfertum" immer erfolgversprechender zu werden scheint, eine absehbar Vergängliche ist.
Diese Empfehlungen werden vermutlich für ein sinnvolles Handeln in Zeiten des Niederganges gemacht? Weil die Menschheit zum Scheitern verurteilt ist? Die Hoffnung stirbt zwar zuletzt, aber letztendlich ist sie trügerisch?
Selbst wenn das stimmen sollte, es entspricht nicht der menschlichen Natur, sich damit abzufinden.
Faktum bleibt leider: Wenn unsere Eltern noch mit der Motivation handelten, dass es "ihren Kindern einmal besser gehen sollte, als ihnen", so muss leider festgestellt werden, dass sie, ohne böse Absicht natürlich, durch ihr "menschliches Handeln" mit die Grundlage dafür geschaffen haben, dass es ihren Enkeln, spätestens ihren Urenkeln deutlich schlechter gehen wird, als ihnen.
Ja, diese Zeit scheint gerade in Europa angebrochen zu sein.
Nochmal zu den zwei wesentlichen (theoretischen) Handlungsmöglichkeiten gemäß dieses Textes:
a) Reduktion der Weltbevölkerung
b) Eine Kultur und Wirtschaft nur mit nachhaltigen sprich erneuerbaren Gütern.
Zu a)
Die Reduktion der Bevölkerung durch Familienpolitik eines Nationalstaates ist zum Scheitern verurteil, China, welches das eine Zeit lang versucht hatte, ist davon abgerückt. Hauptgrund sind die Überlastung der Sozialsysteme durch Überalterung. Aber es widerspricht auch dem nationalen Gedanken. Mehr vom eigenen Volk verleiht mehr Macht in der Welt.
Eine weitere Möglichkeit der Reduzierung der Menschheit sind Kriege und sonstige Katastrophen. Dies ist vermutlich das wahrscheinlichste Szenario. Danach könnte es für die übrig Bleibenden einen Neuanfang in Dorf- und Stammesstrukturen geben. Aber dann würde alles wieder von vorne los gehen. Es wäre ein bisschen Zeit, aber nichts Grundsätzliches gewonnen. Zudem bedeutet es große Not und Elend und den gewaltsamen Tod der Meisten!
Eine Reduktion der Menschheit könnte vermutlich am effektivsten und schonendsten durch einen Anschlag erfolgen, zum Beispiel durch einen Virus, der, oder der Impfstoff dagegen einen erheblichen Teil der Menschheit unfruchtbar macht. Ein Lotteriespiel, das dem Prinzip Hoffnung huldigt. Und die Betroffenen „lediglich“ um einen eventuellen Kinderwunsch bringt.

Zu b)
Ich bin überzeugt davon, dass eine zentrale Weltregierung mit der Verbindung zu Wissenschaft und Technik unterstützt durch KI (Künstliche Intelligenz, Kybernetik und Biotechnologie) einen Weg finden könnte, eine stark reduzierte Weltbevölkerung für eine lange Zeit mit Hilfe von Recycling und Erschließen neuer Rohstoffquellen auch im Weltall mit nicht erneuerbaren Gütern und Techniken versorgen könnte. Das Problem bleibt, wird nur auf eine kosmische Stufe gehoben und verlängert. Aber könnte vermutlich länger halten, als die Menschheit leben kann, bevor sie ihr „natürliches“ Ende findet.
Vielleicht ist es auch ein vorgesehener evolutionärer Prozess, der bei organischem Leben Intelligenz und Bewusstsein entwickelt und ihn in die unbelebte Materie transferiert.

Wie auch immer. Nutzen wir die Zeit, die wir haben und bauen wir einfache dörfliche, weitgehend autarke Strukturen auf, wie der Artikel es empfiehlt. Bewahren wir uns davor in einem technischen Ameisenstaat aufzugehen. Vielleicht nützt das unseren Kindern und Enkeln, wenn nicht, zumindest uns. Es ist ein gutes Gefühl!
Hier noch ein Link zu einem Beitrag mit dem Titel: Wem gehört das land ihr Leute?
https://www.lichthuegelforum.de/t21f2-D ... tml#msg360

strega
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#88

Beitrag von strega » Mi 24. Aug 2022, 14:48

penelope hat geschrieben:
Di 23. Aug 2022, 19:08
Sag mal, in welche Richtung geht das denn hier jetzt so langsam?!?

In die Ecke rechter Außenseiter wird man gestellt, wenn man sich von rechts außen äußerst.
da biste komischerweise derzeit sehr schnell, auch wenndes gar nicht beabsichtigst.....
hierzulande gibts eine Quelle im Wald, die seit Jahrhunderten als Trinkwasserquelle genutzt wird, da sie sehr gutes Wasser führt und im Wald entspringt,
seit neuestem heisst sie im sogenannten Volksmund "Nassszzzsiiiiiquelle!"

warum nur?
weil da Leute ihr Trinkwasser holen, die es nicht bei Nestle usw kaufen gehen wollen???
ja, heutzutag ist das ein Verbrechen.................................................................................

soviel zum Thema Nasssssiiiiis

wo sind wir heute gelandet???? Und wieso?

denkt nicht quer. Denkt einfach mal gesund...... gesunder Menschenverstand ist das was mensch braucht
und da gibts auch nix zu verballhornen und zu verurteilen und zu mobben
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#89

Beitrag von Rohana » Mi 24. Aug 2022, 16:18

Das passiert ganz schnell wenn mal irgendwelche Nasenbären da hin gehen und von anderen beobachtet werden. Dann wird das ruckzuck die Nasi-Quelle. Hilft nix :hmm:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#90

Beitrag von emil17 » Do 25. Aug 2022, 08:58

petias hat geschrieben:
Di 23. Aug 2022, 23:45
Als Konsequenz aus der Unfähigkeit verantwortlich mit Allgemeingütern umzugehen werden strikt Regeln gefordert und deren Überwachung. Der Wirtschaftsliberalismus versucht es über den Preis zu regeln. Knappe Güter müssen einen Preis haben, der verhindert, dass sie übernutzt werden.
Elinor Ostrom hat Antworten auf das Problem der Übernutzung von Allgemeingütern.
Das Problem,. was in deinem Beitrag nicht richtig erkannt wird, und was eine der Hauptursachen des Übels ist: leistungslose Einkommen, die sich selbst verstärken. Daraus ergibt sich, dass Ansprüche nicht über den Preis fair geregelt werden können, denn das würde voraussetzen, dass Geld für alle gleich wertvoll ist - was es offensichtlich nicht ist.

Ich sehe die Lösung darin, dass
- sehr viel mehr als heute nicht privatwirtschaftlich, sondern föderalistisch selbst verwaltet wird (alles was lebensnotwendige Güter sind, die von der Umwelt bereitgestellt werden)
- das Gemeinwesen gleiche Regeln für alle und Einpreisung aller Kosten in die Waren kompromisslos durchsetzen muss, und zwar auf internationalem Niveau
- dem freien Markt das überlassen wird, was er am besten kann: effizient produzieren. Hier hat wiederum das Gemeinwesen dafür zu sorgen, dass keine Kollateralschäden entstehen.
- Chancengleichheit für alle tatsächlich verwirklicht wird. Das geht nur ohne leistungslose Einkommen, die auf persönlichen Privilegien beruhen. Das würde eine gänzliche Änderung des Eigentumsrechts, der Erbgesetze, des Firmenrechts, des Patentschutzes und so weiter bedingen.
- persönliche unbegrenzte Haftung für verantwortungslosen Umgang mit oder Veruntreuung von öffentlichen Gütern. Das betrifft vor allem Chefbeamte und Minister, aber auch Steuerhinterziehung.

Die meisten "erfolgreichen" Leute streben, sobald Grundbedürftnisse wie Essen, Kleidung, Wohnung gedeckt sind, nach sozialem Status, der sich an dem der Nachbarn und Berufskonkurrenten bemisst, also mit einer definierten Menge an materiellen Gütern niemals befriedigt werden kann. Manche versuchen im Alter sich als gute Menschen darzustellen, indem sie einen Teil ihrens zuvielen Geldes in gemeinnützige Zwecke aufwenden.

Die These in deinem Beitrag, es könne nicht genug für Alle haben, ist falsch. Hier wurde Gandhi unvollständig zitiert oder nicht verstanden. Er sagte nämlich, es habe genug für alle, aber nicht genug für die Gier aller.
Das hatten manche "primitiven" Eingeborenenstämme besser gelöst: Je reicher man war, desto mehr Frauen und Vieh hatte man zu haben. Das wurde sehr rasch so anstrengend, dass man es dann bald bleiben liess.
Auch die soziale Kontrolle in den Bauerndörfern von früher, die moralische Verpflichtung der Armenunterstützung und so weiter haben diese Wirkung gehabt. Die heutige moderne Welt sorgt für eine Entkopplung von materiellem Wohlstand und persönlicher Vernatwortung gegenüber dem Gemeinwesen: Man wohnt in besseren Gegenden oder gar in abgezäunten Quartieren mit privat organisierter Zugangskontrolle, schickt seine Kinder in Privatschulen, besucht exklusive Klubs - man will mit dem Pöbel, von dem man lebt, nichts zu tun haben. Mit ganz harmlos vernünftigen Entscheidungen kann man das Existenzminimum von Millionen in anderen Weltgegenden bedrohen. Die Sprache der Wirtschaft bringt das ganz deutlich zum Ausdruck: Mehr Gewinn oder höhere Kurse werden freudig und aktiv formuliert gemeldet, Kollateralschäden werden verschwiegen oder als unvermeidbare Entwicklung dargestellt, Verluste werden passiv formuliert.
so wurde den sog. "Unterentwickelten" Ländern eine "Entwicklung" nach westlich-industriellem Vorbild als sicherer und einziger Weg zum "Wohlstand für Alle" gepriesen.
Das ist zu durchsichtig: Es geht nur darum, für unser Wirtschaftssystem neue Märkte zu schaffen, wo etwas zu holen ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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