greymaulkin hat geschrieben:
Genau da wäre ich mir sehr unsicher. Selbst Brennholz stammt nicht unbedingt "von hier". Ich möchte kein "ökologisch sinnvolles" Einweggeschirr, das vielleicht um den halben Erdball geschippert wurde.
Einweggeschirr halte ich persönlich für völlig überflüßig.
So einfach ist es nicht.
Einweggeschirr ist für gewisse Situationen sinnvoll, wobei Einweggeschirr nicht wie heute üblich Wegwerf aus nicht abbaubarem Plastik aus Erdöl sein müsste. Wenn du einen grossen Festbetrieb mit Mehrweggeschirr machst, brauchste für Logistik (Transport und Abwasch) auch viel Energie. Zudem sind Glas und Porzellan für gewisse Anlässe problematisch wegen Randale. Ich geh auch nicht an solche Feste, aber das Problem existiert.
Man sollte sich einfach die Dimensionen des Problems bewusst machen, sonst spart man am falschen Ort.
Kaufste beispielsweise Tomaten in der Einwegschale unter Klarsichtfolie, dann sind pro Kilo Tomatenfrischgewicht bereits geschätzte 500 Gramm Erdöl oder Gas für die Treibhausbewässerung und den Kunstdünger drin. Das wegen der 10 Gramm Plastikfolie zu beanstanden ist das Problem verkannt.
Die Fasern gewöhnlicher Baumwollenkleidung hat in der heute typischen globalen Produktionsaufteilung
ziemlich viele Kilometer hinter sich:
Anbau: Kasachstan
Garnherstellung: Türkei
Weben: Taiwan
Färben: Tunesien
Veredeln: Bulgarien
Nähen: China
Verkauf: Deutschland
Ist es dann nach zweimal Tragen bei uns in der Tonne, geht die Reise weiter, denn die meisten Altkleider werden in Afrika weiterverwertet.
Ob der Apfelsaft aus China kommt oder vom Bauern um die Ecke, entscheidet der Konsument.
Ich kauf keinen von weit her, aber ich bin dagegen, dass der Staat verbietet, solche Waren hier feilzubieten. Hingegen sollte nur Apfelsaft angeboten werden dürfen, dessen Produktionsstandards (Einstaz von Pestiziden, Arbeitsbedingungen usw.) denen von hier entsprechen, und Subventionen für Transport sollten unzulässig sein.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.