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Re: Holz wird knapper und teurer

Verfasst: Sa 1. Mai 2021, 19:13
von Oli
Sven2 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 12:59
Oh, tut mir leid
*Ganz leise*
Aber der Unterschied zu Holz und Kerosin ist doch die regionale Verfügbarkeit und der potentielle Selbstversorgungsgrad...

Edit: oh, die 'wie viel Selbstversorgung ist möglich Diskussion' hör ich tapsen
Zurückgeflüstert: Schon gut, aber ... regional verfügbar wäre hier wo ich bin beides, der mögliche Selbstversorgungsgrad damit ist hingegen der Grund, warum wir hier mit Holz heizen. :)
Die Tanklaster mit Jet A-1 hinter die ich mich morgens sonst immer auf der Autobahn klemmte, fehlen. Gut, klemm ich mich hinter einen anderen Laster, was interessiert mich die Kaskade der Zusammenhänge. :pft:

Wenn die 'Wie viel SV ist möglich Diskussion' losginge, fände zumindest mein selbst gemachter Wein Verwendung, das überstehe ich nicht nüchtern. :mrgreen: :lala:

Re: Holz wird knapper und teurer

Verfasst: So 2. Mai 2021, 08:18
von Rohana
Och, die Diskussion ist doch ganz einfach... *möglich* ist ganz viel SV! :lala:
Falls jemand möchte, kann ich Fichten- und Lärchensamen besorgen. Brauchen aweng Liebe und Platz und 40 Jahre, dann klappt's auch mit dem Baum. Wobei Alleinlage schlecht ist wegen den Ästen, und Rehe... :engel:

Re: Holz wird knapper und teurer

Verfasst: So 2. Mai 2021, 09:14
von Küstenharry
Holz ist das neue Klopapier geworden und zur Spekulationsware geworden wie alle Baustoffe/Stahl.

Die kleinen Waldbauern haben nichts von den Preissteigerungen.
Die grossen Sägereien, ehemals Klausner Werke, ist jetzt Mercer (in Kanadischer Hand) sowie Ilim ein russischer Konzern.
Und die haben langfristige Rohstofflieferkontrakte mit den Staatsforsten.

Die ehemalige Zimmerei hier im Ort hat noch ein Gatter stehen, in der ich meinen Eichenstamm habe aufsägen lassen.
Es wird sich aber bestimmt nicht rechnen, dort Käferholz einsägen zu lassen.

Re: Holz wird knapper und teurer

Verfasst: So 2. Mai 2021, 10:05
von emil17
Ich hoffe, dass sich eine ähnlich Entwicklung gibt wie bei den Brauereien. Hier hat es sehr viele lokale Kleinbrauereien, die unter der kritischen Grösse bleiben und nicht aufgekauft werden. Für Massenbesäufnisse liefern die grossen Konzerne, für das Abendbier auf der Gartenbank ist die Qualität der Kleinen besser.
Ich kann nicht abschätzen, wie gross die kritische Masse an Schnittholz sein muss, um eine Sägerei kostendeckend im Nebengewerbe betreiben zu können. Aber vielleicht kommt die eine oder andere Zimmerei wieder auf die Idee, ihre alte Sägerei zu reaktivieren.
Für Staatsforsten würde ich erwarten, dass sie den Abnehmern Lieferverpflichtungen für lokales Gewerbe auferlegen.
Ansonsten gilt, was für jedes produzierende Gewerbe gilt: Wenn du nur noch einen Kunden hast, tanzest du nach dem seiner Pfeife.

Re: Holz wird knapper und teurer

Verfasst: So 2. Mai 2021, 12:28
von Oli
Jetzt hat doch einer Jehova gesagt.



Was Brennholz angeht finde ich unsere Knicklandschaft hier oben perfekt. Geknickt werden muss sowieso, die Laubgehölze schlagen immer wieder aus, bieten Rückzug und Nahrung für Mensch und Tier, schützen die Äcker vor dem Wind, strukturieren die Landschaft, sehen toll aus und alle Jahre fällt massenhaft Brennholz ab. Ziemlich Permakultur.

Bauholz ist noch wieder eine andere Nummer, da hatte kraut_ruebe ja im Nachbarthread Lehm als Alternative vorgeschlagen. Das kann ich mir für hier nicht so vorstellen.

Re: Holz wird knapper und teurer

Verfasst: So 2. Mai 2021, 13:11
von Dyrsian
Ich hab ja die Mother Earth News im Abo, und in USA scheint es viel gängiger zu sein, dass man sich ein kleines Sägewerk in den Schuppen stellt. Vielleicht ist dort Bauholz deutlich teurer als hier, das weiß ich nicht. Aber es gibt für 5000$ oder so da schon brauchbar aussehende semi-professionelle Konstruktionen. Im Youtube gibt es auch Videos von Leuten die mit so einem Kettensägen Anbau brauchbare Ergebnisse erzielen, da gibt es selbst von Amazon ein Gadget für unter 50$. Für Leute die angstfrei und gut mit einer starken Kettensäge umgehen können, können solche Anbauteile vielleicht eine Lösung darstellen. In der Regel hat man ja auch keine 80 cm dicken Bäume.
Als sie letztes Jahr oder so hier eine riesige Platane mit sicher 120cm Stammdurchmesser gefällt haben, habe ich fast geheult als ich gesehen habe, wie sie den Stamm in Würfel geschnitten haben zum Verbrennen. So ein schönes Holz! Aber wo findet man schon ein Sägewerk, dass so einen riesigen Stamm sägen kann, und um ihn in einem Stück zu fällen hätte man einen Autokran gebraucht und einen LKW zum Transportieren. Aber man hätte aus einer einzigen Bohle locker einen riesen Esstisch machen können. Wär schon echt geil gewesen!
Brennholz vergammelt auch oft neben den Eisenbahnschienen, die DB lässt das oft liegen, mindestens hier. Das Rausholen aus den oft schwer zugänglichen Böschungen ist denen dann zu teuer.

Re: Holz wird knapper und teurer

Verfasst: So 2. Mai 2021, 15:28
von Rohana
Oli hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 12:28
Bauholz ist noch wieder eine andere Nummer, da hatte kraut_ruebe ja im Nachbarthread Lehm als Alternative vorgeschlagen. Das kann ich mir für hier nicht so vorstellen.
Das Problem ist wohl eher dass es zu Holz keine gescheite Alternative *gibt*, mal abgesehen von Metall.

Brennholz vergammelt auch oft neben den Eisenbahnschienen, die DB lässt das oft liegen, mindestens hier. Das Rausholen aus den oft schwer zugänglichen Böschungen ist denen dann zu teuer.
An unserer Waldgrenze ist ein kleines Waldstück zu verkaufen. Ganz billig. Das ist der reinste Urwald mit Steilhang, da kann man nicht gescheit rein mit Maschine und von Hand kommste da nicht weiter... yup, manches Holz ist teurer als anderes ;)

Re: Holz wird knapper und teurer

Verfasst: So 2. Mai 2021, 16:08
von Oli
Rohana hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 15:28
Oli hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 12:28
Bauholz ist noch wieder eine andere Nummer, da hatte kraut_ruebe ja im Nachbarthread Lehm als Alternative vorgeschlagen. Das kann ich mir für hier nicht so vorstellen.
Das Problem ist wohl eher dass es zu Holz keine gescheite Alternative *gibt*, mal abgesehen von Metall
Ich bin ja konstruktionstechnischer Laie, denke aber wenn der Mangel zu groß ist und/oder die Kosten zu hoch wird sich mehr um Alternativen gekümmert.
Wahrscheinlich Umwelt- und Recyclingmässig schwierige Verbundstoffe wo man (Holz und Erdöl/Plastik) Abfall benutzen kann.

Aber wie auch immer dem sei: in meiner Wunschwelt würde man Materialien benutzen, die langlebig, wohngesund und wiederverwendbar/restnutzbar sind und jeder würde einen reellen Preis bekommen und zählen für Waren und Dienstleistungen.

Soll der Wasserkopf doch sehen wo er parasitiert.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt denke ich, ist es sinnvoll zu gucken was global gerade passiert anstatt das ‚teile & herrsche‘-Spielchen mit Schuldzuweisungen mitzumachen. ;)

Re: Holz wird knapper und teurer

Verfasst: So 2. Mai 2021, 18:29
von kraut_ruebe
Oli hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 12:28

Bauholz ist noch wieder eine andere Nummer, da hatte kraut_ruebe ja im Nachbarthread Lehm als Alternative vorgeschlagen. Das kann ich mir für hier nicht so vorstellen.
Oder Strohballenbau. In meiner Ecke ging der einzige Anbieter dazu schon vor langer Zeit baden, aber in D scheint das anzusteigen (so man den Medien glauben schenken kann).

Re: Holz wird knapper und teurer

Verfasst: So 2. Mai 2021, 20:09
von Küstenharry
Die Kombination machts. Holzständerwerk, Strohisolation und Lehmputz.
Nur für den Strohballenbau ist viel Manpower nötig und die kostet.
Für selberbauer perfekt.
Als massentaugliche Alternative kann man gehäckseltes Stroh jetzt in die Holzwände automatisiert einblasen.
Dazu wird hier nahe Hamburg eine neue Produktionsstätte gebaut.
In Österreich gibt's schon 2 Firmen dazu.